Samenernte bei Mammillaria theresae
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Samenernte bei Mammillaria theresae
Moin,
die Mammillaria theresae gehört zu den sog. 'cryptocarpen' Kakteen. D.h. die Früchte verbleiben im Körper der Mutterpflanze und werden oft erst nach dem Tod der Mutterpflanze freigegeben.
In der Kultur hoffen wir ja nicht unbedingt auf den Tod unserer Pflanzen, um die Samen ernten zu können... Woran erkenne ich aber nun, dass die Frucht reif ist, wie ernte ich,ohne die Mutter zu beschädigen? Und wie sehe ich, dass die Befruchtung überhaupt geklappt hat?
Nun, dies Jahr haben meine M. theresae üppig geblüht und ich habe auch fleissig Bienchen gespielt, hier also ein Bild des Fruchtansatzes:
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Mitte links und rechts sieht man je einen Fruchtansatz, die Basis der vertrockneten Blüte hat sich deutlich verdickt. Bei nicht stattgefundener Befruchtung bleibt diese Verdickung aus.
Nun haben meine Pflanzen letztes Jahr aber auch geblüht, so begab ich mich gestern auf die Suche nach möglicherweise reifen Früchten:
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Hier sieht man in etwa in der Bildmitte eine überjährige Frucht. Eine braune Membran schützt und verhindert, dass die Samen austreten können. Aber sind da überhaupt Samen drin?
Ich habe einen Zahnstocher verwendet und die Membran vorsichtig aufgebrochen:
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Tatsächlich da glänzen schwarze Körner!
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Also, weiter geht die Suche, und tatsächlich: da sind noch mehr!
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Wieder vorsichtig daran gepult und ... hoppla, da kommt die ganz Frucht heraus!
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Wieder ist etwas drin:
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Insgesamt habe ich aus 3 Früchten etwa 30 Samen herausgeholt! Nun beginnt die Herausforderung die Keimhemmung dieser Art zu durchbrechen und so viele kleine M. theresae heranzuziehen. Da dies Jahr die Blüte sehr viel üppiger ausfiehl erwarte ich im kommenden Jahr eine noch größere Ernte!
Hier nochmal zur Erinnerung, so blüht diese wunderschöne, großblütige Art:
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(Und sie ist völlig handzahm, d.h. keine fiesen Dornen oder Glochiden und somit auch familien- bzw. partnertauglich )
LG,
Nils
die Mammillaria theresae gehört zu den sog. 'cryptocarpen' Kakteen. D.h. die Früchte verbleiben im Körper der Mutterpflanze und werden oft erst nach dem Tod der Mutterpflanze freigegeben.
In der Kultur hoffen wir ja nicht unbedingt auf den Tod unserer Pflanzen, um die Samen ernten zu können... Woran erkenne ich aber nun, dass die Frucht reif ist, wie ernte ich,ohne die Mutter zu beschädigen? Und wie sehe ich, dass die Befruchtung überhaupt geklappt hat?
Nun, dies Jahr haben meine M. theresae üppig geblüht und ich habe auch fleissig Bienchen gespielt, hier also ein Bild des Fruchtansatzes:
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Mitte links und rechts sieht man je einen Fruchtansatz, die Basis der vertrockneten Blüte hat sich deutlich verdickt. Bei nicht stattgefundener Befruchtung bleibt diese Verdickung aus.
Nun haben meine Pflanzen letztes Jahr aber auch geblüht, so begab ich mich gestern auf die Suche nach möglicherweise reifen Früchten:
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Hier sieht man in etwa in der Bildmitte eine überjährige Frucht. Eine braune Membran schützt und verhindert, dass die Samen austreten können. Aber sind da überhaupt Samen drin?
Ich habe einen Zahnstocher verwendet und die Membran vorsichtig aufgebrochen:
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Tatsächlich da glänzen schwarze Körner!
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Also, weiter geht die Suche, und tatsächlich: da sind noch mehr!
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Insgesamt habe ich aus 3 Früchten etwa 30 Samen herausgeholt! Nun beginnt die Herausforderung die Keimhemmung dieser Art zu durchbrechen und so viele kleine M. theresae heranzuziehen. Da dies Jahr die Blüte sehr viel üppiger ausfiehl erwarte ich im kommenden Jahr eine noch größere Ernte!
Hier nochmal zur Erinnerung, so blüht diese wunderschöne, großblütige Art:
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(Und sie ist völlig handzahm, d.h. keine fiesen Dornen oder Glochiden und somit auch familien- bzw. partnertauglich )
LG,
Nils
nikko- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 4393
Lieblings-Gattungen : Echinocereus, Astrophytum, Ferocactus, Puna, kleine mexikanische Arten
Re: Samenernte bei Mammillaria theresae
Moin Nils,
schöner Beitrag, tolle Fotos!
Gehören die Mammillaria saboae's auch zu den sog. 'cryptocarpen' Kakteen?
Ich habe hier eine Mammillaria saboae ssp. roczekii. Die hat dieses Jahr auch
schon reichlich geblüt und ebenfalls so kleine Ausbuchtungen zwischen den Ariolen..
schöner Beitrag, tolle Fotos!
Gehören die Mammillaria saboae's auch zu den sog. 'cryptocarpen' Kakteen?
Ich habe hier eine Mammillaria saboae ssp. roczekii. Die hat dieses Jahr auch
schon reichlich geblüt und ebenfalls so kleine Ausbuchtungen zwischen den Ariolen..
rabauke- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 2071
Lieblings-Gattungen : Astrophytum | hybriden, Lophophora
Re: Samenernte bei Mammillaria theresae
Danke Rabauke!
Ja, die Mammillaria saboae ssp. roczekii gehört in die selbe Gruppe, zusammen mit der M. theresae, M. goldii und M. haudeana.
LG,
Nils
Ja, die Mammillaria saboae ssp. roczekii gehört in die selbe Gruppe, zusammen mit der M. theresae, M. goldii und M. haudeana.
LG,
Nils
nikko- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 4393
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Re: Samenernte bei Mammillaria theresae
Gut zu wissen! Dann werde ich in der nächsten Zeit mal genauer hinschauen.
rabauke- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 2071
Lieblings-Gattungen : Astrophytum | hybriden, Lophophora
Re: Samenernte bei Mammillaria theresae
Oder auch die M. luethyi, wo man auch geduldig puhlen darf.
Toll dokumentiert! Klasse!
Toll dokumentiert! Klasse!
Gast- Gast
Re: Samenernte bei Mammillaria theresae
Hallo Nils,
Hab vielen Dank für Deinen tollen Bericht! Auch und gerade über die Samenernte.
Wie Du weißt, haben auch bei mir die theresas endlich mal gleichzeitig geblüht.
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Komischerweise zeigt einer der beiden Pflanzen fast keine Narbe (oder sie sitzen so tief, dass man sie kaum sehen bzw. erreichen kann), so dass bei mir die Bestäubung nur in einer Richtung funktioniert. Aber immerhin hatte ich dort wohl etwas Erfolg.
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Bei der anderen sieht es dagegen eher traurig aus, so ohne Fruchtansatz.
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Da aber beide Pflanzen in neuen Schüben fleißig weiter blühen, erhoffe auch ich mir noch weitere erfolgreiche Bestäubungen, um dann nächstes Jahr auf Knollensuche gehen zu können.
Im Übrigen ist diese "Verhaltensweise" die Samen im oder am Körper zu behalten eine Art Sicherheitsreserve, von der immer dann etwas abgegeben wird, wenn die äußeren Bedingungen günstig erscheinen. Im "schlimmsten Fall" kann selbst nach dem Tod der Mutterpflanze noch Nachwuchs erzeugt werden.
Für uns als ungeduldige Kakteenaufzüchter bedeutet dies allerdings, dass viele der "gewaltsam" geernteten Samen zunächst gar nicht keimen wollen. Nils, Du deutest es an, dass die Keimruhe erst überwunden werden muss. Dazu muss man entweder lange genug warten (u.U. mehrere Jahre) oder wiederum "gewaltsam" nachhelfen...
Hab vielen Dank für Deinen tollen Bericht! Auch und gerade über die Samenernte.
Wie Du weißt, haben auch bei mir die theresas endlich mal gleichzeitig geblüht.
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Komischerweise zeigt einer der beiden Pflanzen fast keine Narbe (oder sie sitzen so tief, dass man sie kaum sehen bzw. erreichen kann), so dass bei mir die Bestäubung nur in einer Richtung funktioniert. Aber immerhin hatte ich dort wohl etwas Erfolg.
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Bei der anderen sieht es dagegen eher traurig aus, so ohne Fruchtansatz.
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Da aber beide Pflanzen in neuen Schüben fleißig weiter blühen, erhoffe auch ich mir noch weitere erfolgreiche Bestäubungen, um dann nächstes Jahr auf Knollensuche gehen zu können.
Im Übrigen ist diese "Verhaltensweise" die Samen im oder am Körper zu behalten eine Art Sicherheitsreserve, von der immer dann etwas abgegeben wird, wenn die äußeren Bedingungen günstig erscheinen. Im "schlimmsten Fall" kann selbst nach dem Tod der Mutterpflanze noch Nachwuchs erzeugt werden.
Für uns als ungeduldige Kakteenaufzüchter bedeutet dies allerdings, dass viele der "gewaltsam" geernteten Samen zunächst gar nicht keimen wollen. Nils, Du deutest es an, dass die Keimruhe erst überwunden werden muss. Dazu muss man entweder lange genug warten (u.U. mehrere Jahre) oder wiederum "gewaltsam" nachhelfen...
papamatzi- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 1450
Lieblings-Gattungen : Echinofossulocactus
Re: Samenernte bei Mammillaria theresae
Aha, iss ja seltsam! Nicht, dass ich dir nicht glaube... ...aber hast du davon zufällig ein Foto auf Lager? Reine Neugier! Die Theresaen, die ich kenn, die strecken (wie eben auch auf deinem Foto) ihre Narben weit über die Staubgefäße hinaus. Wenn deine eine also immer so blüht, dann hast du vielleicht zufällig eine rein männliche? Wüsste nicht, dass es sowas bei den Theresaen gibt aber wer weiß? Gendefekt? Zufall? Auf jeden Fall was Besonderes.papamatzi schrieb:Komischerweise zeigt einer der beiden Pflanzen fast keine Narbe (oder sie sitzen so tief, dass man sie kaum sehen bzw. erreichen kann), so dass bei mir die Bestäubung nur in einer Richtung funktioniert.
Gast- Gast
Re: Samenernte bei Mammillaria theresae
Moin,
vielen Dank für Euer Lob!
@papamatzi: ganz tolle Fotos, man erkennt die Fruchtansätze sehr schön! Dann drücke ich die Daumen für weitere Blüten und noch mehr Früchte.
LG,
Nils
vielen Dank für Euer Lob!
@papamatzi: ganz tolle Fotos, man erkennt die Fruchtansätze sehr schön! Dann drücke ich die Daumen für weitere Blüten und noch mehr Früchte.
LG,
Nils
nikko- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 4393
Lieblings-Gattungen : Echinocereus, Astrophytum, Ferocactus, Puna, kleine mexikanische Arten
Re: Samenernte bei Mammillaria theresae
Da ist der Samen-Uzzulator gefragt...
sensei66- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 1706
Re: Samenernte bei Mammillaria theresae
Hallo Matthias,
Hier mal zwei Fotos des ersten Blütenschubes, bei denen ich versucht habe, den vermeintlichen Blütenstempel abzulichten. Hier, auf diesen Fotos, meine ich den Stempel erkennen zu können (unterhalb, links, der Knubbel), der sich aber gut zwischen bzw. unter den Staubblättern versteckt hält. Bei anderen Blüten derselben Pflanze war es noch schwieriger.
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Auf jeden Fall haben auch diese Blüten trotz hartnäckiger Bestäubungsversuche keine Früchte angesetzt.
Ich denke also, die Stempel fehlen nicht gänzlich, sind nur etwas, sagen wir unterentwickelt, so dass eine manuelle Befruchtung, im Gegensatz zu den "normalen" Pflanzen, sehr schwierig ist.
Das war schwierig festzuhalten...Shamrock schrieb:...aber hast du davon zufällig ein Foto auf Lager?
Hier mal zwei Fotos des ersten Blütenschubes, bei denen ich versucht habe, den vermeintlichen Blütenstempel abzulichten. Hier, auf diesen Fotos, meine ich den Stempel erkennen zu können (unterhalb, links, der Knubbel), der sich aber gut zwischen bzw. unter den Staubblättern versteckt hält. Bei anderen Blüten derselben Pflanze war es noch schwieriger.
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Auf jeden Fall haben auch diese Blüten trotz hartnäckiger Bestäubungsversuche keine Früchte angesetzt.
Und genau das, macht sie auch im zweiten Blütenschub (den habe ich nicht fotografiert) keinesfalls. Dort sieht es so aus, als wäre die Narbe mittig, ganz am Boden des Blütenkelches. Beinahe unmöglich zu erreichen...Die Theresaen, die ich kenn, die strecken (wie eben auch auf deinem Foto) ihre Narben weit über die Staubgefäße hinaus.
Ich denke also, die Stempel fehlen nicht gänzlich, sind nur etwas, sagen wir unterentwickelt, so dass eine manuelle Befruchtung, im Gegensatz zu den "normalen" Pflanzen, sehr schwierig ist.
papamatzi- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 1450
Lieblings-Gattungen : Echinofossulocactus
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