Kakteenaussaat und Pilzbefall

Früher hatte ich schöne Erfolge, nun läuft es nicht mehr so recht.
Wenn ich die Haube auf dem Zimmergwewächshaus lasse, kommt es zu Schimmelbildung.
Ich sprühe dann mit Chinosol.
Liegt es an der Verwendung von Chinosol, dass nicht mehr so viel aufgehen? Das soll die Keinkraft hemmen.

Hilft es das Substrat zu dämpfen?

Nein, Chinosol hemmt die Keimung nicht. Zu dem Thema gibts hier schon unzählige Diskussionen. Einfach mal suchen.

Hast du Substrat und Aussaatgefäße vor der Aussaat desinfiziert?

Zu deinen Keimproblemen lässt sich ohne weitere Angaben nichts sagen. Welche Arten hast du ausgesät, wie viele Korn, wie ist die Temperatur tagsüber, wie nachts? Wie beleuchtest du?


Gruß,

Hardy   [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Hallo Hardy,

die Samen werden in 5cm Töpfchen ausgesät, unten Gartenerde, oben Lavalit. Kommen bei Zimmertemperatur ins Gewächshaus ohne Zusatzbeleuchtung, direkt am Fensterbrett. die Temperaur schwankt also mit der Heizung. Aussäen tue alles, was gefällt. Gut läuft es mit Lobivien, überhaupt nicht mit Parodien.
Eulychnia: eigenartig, mal so gut, mal gar nichts.

Substrat sterilisieren ist das A und O der Aussaat. Es geht auch ohne Dämpfen. Das Substrat anfeuchten und bei 180 Grad im Backofen eine  Stunde backen genügt. Wichtig ist das Substrat auf mindestens 80 Grad zu erhitzen. Genau so wichtig ist es die Samen zu reinigen.

Cristatahunter schrieb:Substrat sterilisieren ist das A und O der Aussaat. Es geht auch ohne Dämpfen. Das Substrat anfeuchten und bei 180 Grad im Backofen eine  Stunde backen genügt. Wichtig ist das Substrat auf mindestens 80 Grad zu erhitzen. Genau so wichtig ist es die Samen zu reinigen.

Alternative zum Backofen: Substrat leicht anfeuchten und in einem Gefäß mit Deckel in der Mikrowelle sterilisieren, pro 1 Liter Substrat ca. 8 Minuten bei 700 Watt. Danach im geschlossenen Gefäß auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
Mit Gartenerde kannst du dir alle Mögliche reinholen, v.a. Pilze. Im Extremfall reicht dann 1x sterilisieren nicht.
Bei Chinosol würde ich nicht über eine Konzentration von 1 Gramm pro Liter Wasser gehen.

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht über den Tag die Luftlöcher zu öffnen solang die Wärme durch Heizmatte (in deinem Fall Heizung) da war und Nachts zu. Habe anfänglich mein Substrat auch nicht sterilisiert. Und zwischen durch immer noch alle ein bis zwei Tage für maximal Stunde komplett aufgemacht zum lüften, Pilze mögen das gar nicht.

LG Alex

Hallo,
wichtig ist das 'richtige' Chinocol zu nehmen, man hat mir in der Apotheke schon mal Neo-Chinosol Tabletten verkauft.
Die wirken allerdings nicht bei der Aussaat von Kakteen.  

Ansonsten kann ich Hardy nur beipflichten: die Erde sterilisieren (dämpfen) und saubere Gefäße nehmen. Wennmöglich auch die Samen mit einem Pilzmittel behandeln. Alex hat natürlich recht, regelmäßiges Lüften hilft auch sehr. Stehende feuchte Luft, feuchte Oberflächen - sowas lieben Pilze!

Du kannst ja alternativ auch mal die Fleischer-Methode versuchen.

LG,
Nils

Dazu kann ich auch noch was schreiben,

Ich nehme meine Dosen, fülle sie mit rein mineralischer erde fülle kochendes Wasser ein warte kurz mach den Deckel darauf und schüttle es ein bisschen durch,
wen es kalt ist schütte ich das überflüssige Wasser raus und fülle Chinosol rein dannach kommen die unbehandelten Samen rein und diese bleiben verschlossen bis sich die ersten 2-5 Dornen zeigen.
Dann kommt der Deckel weg und die erde trocknet komplett durch

Mit dieser Methode habe ich dieses Jahr Samen die total verklebt mit Fruchfleisch waren ausgesät, und zu meiner Überraschung es gab kein Schimmel oder Pilz.
Nur ab und zu setzt sich etwas an ein oder 2 Samen fest aber dieser breitet sich nicht weiter aus...

Ich finde es so recht einfach und funktionell.

Grüße Nopal

ble schrieb:... die Samen werden in 5cm Töpfchen ausgesät, unten Gartenerde, oben Lavalit. Kommen bei Zimmertemperatur ins Gewächshaus ohne Zusatzbeleuchtung, direkt am Fensterbrett. die Temperaur schwankt also mit der Heizung. Aussäen tue alles, was gefällt. Gut läuft es mit Lobivien, überhaupt nicht mit Parodien.
Eulychnia: eigenartig, mal so gut, mal gar nichts.

Hallo ble,

ich halte Gartenerde auch für suboptimal. Am einfachsten ist reines Bims, so in 1-2mm Körnung. Passt perfekt. Dann sterilisieren. Meine Vorredner haben ja schon enigige Methoden erwähnt. Ich sterilisiere in einem großen Kochtopf, etwas Wasser dazu, dass der Boden dauerhaft bedeckt ist, dann 30 Minuten köcheln lassen.

Kakteen sind Lichtkeimer. Ich säe meist im Januar unter Kunstlicht aus. Ich glaube, bei diesem trüben Wetter reicht das natürliche Licht einfach nicht aus. Spätestens wenn sie wachsen, wollen sie Licht. 10.000 Lux sollten es schon sein. Das entspricht der Lichtintensität im Schatten im Sommer. Das wirst du am Fenster in dieser Jahreszeit nicht haben.

Als Keimtemperatur sind für die meisten Arten so zwischen 25 und 30°C empfehlenswert. Nachts sollte die Temperatur absinken (bei mir auf ca. 18 °C). Einige Arten keimen aber besser bei niedrigeren Temperaturen, z.B. Hochgebirgsarten wie Rebutia, oder Mesembs. Da solltens nicht mehr als 20°C zum Keimen sein. Daher klappts bei deinen Lobivien vermutlich auch.

Gruß,

Hardy   [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Hardy schrieb:Ich sterilisiere in einem großen Kochtopf,

..und ich in einem alten Dampfentsafter.

ble schrieb:unten Gartenerde... ohne Zusatzbeleuchtung...am Fensterbrett... die Temperaur schwankt ...

Icch schließ mich den Kollegen an:
sterilisieren, beleuchten, erwärmen, dann klappts sicher besser.

viel Erfolg

Fred