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pH-Wert vom mineralischen Substraten

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pH-Wert vom mineralischen Substraten  - Seite 6 Empty Re: pH-Wert vom mineralischen Substraten

Beitrag  Epi-Anzucht-Fan So 18 Jan 2015, 10:15

Hallo Stefan,

gratuliere für den informativen und fundierten Beitrag, ein paar wenige Bemerkungen darf ich noch anschließen.
Der pH-Wert ist in der Bodenkunde sehr problematisch, da kaum puffernde Substanzen vorliegen; er stellt sich oft erst nach längerer Zeit (!) ein und kann auch rasch schwanken z.B. durch Zugabe von Ionen (z.B. durch Gießen mit Wasser aus der Leitung) . So wird der pH-Wert von Seramis auf der Packung mit 5,6 angegeben (mit CaCl2 gepuffert) und betont, dass Ton von sehr hoher Qualität - was das auch immer ist?- verwendet wird. Die Porengröße im Korn liegt im tausendstel Millimeterbereich im Gegensatz zum Bims, dessen hohe Wasserspeicherfähigkeit, Durchlüftung und Durchwurzelbarkeit bekannt ist; in  der Adsorbtionsfähigkeit dürfte das Tonmineral überlegen sein. Der Eisenanteil kann stark schwanken, das wirkt sich auf die Bodenbakterien aus.
Mein Fazit: da mir Ziegelsplitt nicht kostenfrei zur Verfügung steht, kaufe ich Bims als Zuschlagstoff.
lol!
Grüße aus Kelkheim, wo es gerade sehr kalt ist,
Dieter
PS: Wer weiß, was pH 12 Teufel bedeutet, kann bei dieser Angabe für Ton nur müde lächeln!
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pH-Wert vom mineralischen Substraten  - Seite 6 Empty Re: pH-Wert vom mineralischen Substraten

Beitrag  OPUNTIO So 18 Jan 2015, 12:44

Das mit dem PH Wert bis 12,5 hatte ich hierher.

http://www.baustoffrecycling-bayern.de/webfm_send/172

Gruß Stefan
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pH-Wert vom mineralischen Substraten  - Seite 6 Empty Re: pH-Wert vom mineralischen Substraten

Beitrag  Hardy_whv So 18 Jan 2015, 12:52

OPUNTIO schrieb:Das mit dem PH Wert bis 12,5 hatte ich hierher.

http://www.baustoffrecycling-bayern.de/webfm_send/172

Ich lese das Merkblatt und die Angaben darin wie folgt: Bei der Angabe "Ph von 7 bis 12,5" handelt es sich (gem. Überschrift) um
"Wasserwirtschaftliche Gütemerkmale für Recyclingbaustoffe". Das sind also keine konkreten Werte für den "recyclierten Splitt aus Tondachziegel", sondern die allgemeingültigen Grenzwerte für Recyclingbaustoffe.


Gruß,

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pH-Wert vom mineralischen Substraten  - Seite 6 Empty Re: pH-Wert vom mineralischen Substraten

Beitrag  sensei66 So 18 Jan 2015, 20:23

Da hat der Hardy wieder mal Recht...
In der Broschüre wird der angegebene pH-Bereich in einer Fußnote erklärt: "Stofftypische Orientierungswerte; Überschreitungen stellen kein Ausschlußkriterium dar". Das ist also der gesamte pH-Bereich, der bei Recyclingbaustoffen vorkommen kann. Und damit sind alle Rec-Baustoffe gemeint, also auch kalkzementhaltige Putz- und Mörtelreste, die diese hohen pH-Werte eventuell erreichen können. Reiner Ziegelsplitt kommt da niemals hin.

Epi-Anzucht-Fan schrieb:gratuliere für den informativen und fundierten Beitrag,
danke
Epi-Anzucht-Fan schrieb:Der pH-Wert ist in der Bodenkunde sehr problematisch, da kaum puffernde Substanzen vorliegen; er stellt sich oft erst nach längerer Zeit (!) ein und kann auch rasch schwanken z.B. durch Zugabe von Ionen (z.B. durch Gießen mit Wasser aus der Leitung) .
deswegen gibt es für die pH-Bestimmung von Bodenproben sogar eine DIN-Norm (DIN ISO 10390:2005-12). Wer sich ein bißchen mit Bodenchemie befassen möchte, dem empfehle ich einen Blick hier hinein
Epi-Anzucht-Fan schrieb:...und betont, dass Ton von sehr hoher Qualität - was das auch immer ist?- verwendet wird.
Vermutlich einer mit geringen Anteilen größerer Korngröße, wie man ihn auch für die Herstellung von Steingut o.Ä. verwendet. Für Ziegel wird eher Lehm verwendet, der neben Ton noch Schluff und Sand enthält. Das Produkt ist dann weniger belastbar.
Epi-Anzucht-Fan schrieb:Die Porengröße im Korn liegt im tausendstel Millimeterbereich im Gegensatz zum Bims, dessen hohe Wasserspeicherfähigkeit, Durchlüftung und Durchwurzelbarkeit bekannt ist; in  der Adsorbtionsfähigkeit dürfte das Tonmineral überlegen sein.
Das kann so nicht verglichen werden. Es stimmt, dass die Korngröße im Ton im µm-Bereich liegt, nach dem Brennen ist das aber egal. Außerdem entstehen bei der Bearbeitung ebenfalls Poren, das ist im Fall von Seramis ja gewünscht. Und zu guter Letzt ist Bims ähnlich wie Ton nur ein Sammelbegriff, der auf die Entstehung durch vulkanische Aktivität hinweist. Bims kann nahezu jede chemische Zusammensetzung haben, in der Regel sind das aber auch Silikate. Und damit kann auch die Kationenaustauschfähigkeit den Ziegeln ähnlich sein.

ciao
Stefan
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pH-Wert vom mineralischen Substraten  - Seite 6 Empty Re: pH-Wert vom mineralischen Substraten

Beitrag  OPUNTIO Mo 19 Jan 2015, 16:01

@
Hardy

Hast Recht. Mea culpa. Brille-Fielmann.
Aber bis 9,5 geben auch andere Quellen im Netz an. Aber egal.

Ich werde es jetzt genau so machen wie mein Namenskollege Cristatahunter in weiser Voraussicht schrieb:

'' Ich an deiner Stelle würde mir diesen kostenfreien Ziegelsplitt holen und den PH-Wert selbst ermitteln. Danach würde ich selber entscheiden ob und wie ich diesen Ziegelsplitt verwende. ''

Zum Abschluss noch eine Frage zur Ermittlung des PH-Wertes.
Ich habe nur Indikatorflüssigkeit oder Teststäbchen zur Messung des PH Wertes in Süsswasser Aquarien.
Mein Leitungswasser hat ph 7,2. Mir steht aber auch destilliertes Wasser zur Verfügung.
Ich wollte zwei Kunststoffbecher nehmen, mit der gleichen Menge Split halb füllen und die gleiche Menge Leitungswaser in einen und destilliertes Wasser in den anderen füllen.  Zwei Tage stehenlassen. Zweimal täglich umrühren und anschliessend das Wasser messen.
Ich weiss das dabei nur ein unprofessionelles Ergebnis rauskommt.Aber wenn der PH Wert über 8 steigt werde ich den Split bestenfalls an einigen Arten ausprobieren.
Oder hat man in einem normalen Haushalt Mittelchen die man zusetzen kann um ein genaueres Messergebnis zu erzielen?
Ich möchte mir kein Arsenal an Stoffen zulegen die ich dann nie wieder brauche.
Gruß Stefan
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Beitrag  sensei66 Mo 19 Jan 2015, 16:29

Hallo Stefan,

bei deiner Versuchsanordnung wirst du zwei (gegenläufige) Fehlerquellen haben: 1. Kationenaustausch, der zu falsch basischem Wert führt, 2. Eintrag von CO2 aus der Luft, der den pH in saure verschiebt.
Vorschlag: Geschlossene, weitgehend gefüllte Behälter verwenden (z.B. Marmeladengläser), um den CO2-Eintrag auszuschließen. Standart ist ein Verhältnis von 1:5 (Probe : Wasser), der Profi nimmt KCl-oder CaCl2-Lösung um den Fehler durch Kationenaustausch zu minimieren. Versuche doch, neben deinen beiden vorgeschlagenen Proben noch eine dritte, der du Kochsalz zusetzt. Kann nicht sagen, wie oder ob das funktioniert, aber was tut man nicht für die Wissenschaft...

ciao
Stefan

PS: vielleicht hast du auch Calciumchlorid in Form von Luftentfeuchtern, Trockenpäckchen etc. zu Hause. Das wäre auch einen Versuch wert.
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Beitrag  william-sii Mo 19 Jan 2015, 16:38

Probe mit der 4-5-fachen Menge destillierten Wassers übergießen, warten bis sich die Feinbestandteile abgesetzt haben, Test mit Teststäbchen. Alternativ: Wasser danach in Testgefäß geben und mit Flüssigindikator pH-Wert messen.
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Beitrag  Pieks Mo 19 Jan 2015, 16:48

Wenn se mal schauen wollen:

BH-Wert-Bastimmung...

Aus eigenen Versuchen kann ich sagen, dass es Substrate gibt, die zu saugfähig sind,
als dass 100ml ausreichend sind. Hier muß man einfach soviel dest. Wasser zufügen,
bis genügend Überstand für eine Messung vorhanden ist.

Liebe Grüße,
Tim
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pH-Wert vom mineralischen Substraten  - Seite 6 Empty Re: pH-Wert vom mineralischen Substraten

Beitrag  Epi-Anzucht-Fan Mo 19 Jan 2015, 16:57

sensei66 schrieb:
Das kann so nicht verglichen werden. Es stimmt, dass die Korngröße im Ton im µm-Bereich liegt, nach dem Brennen ist das aber egal. Außerdem entstehen bei der Bearbeitung ebenfalls Poren, das ist im Fall von Seramis ja gewünscht. Und zu guter Letzt ist Bims ähnlich wie Ton nur ein Sammelbegriff, der auf die Entstehung durch vulkanische Aktivität hinweist. Bims kann nahezu jede chemische Zusammensetzung haben, in der Regel sind das aber auch Silikate. Und damit kann auch die Kationenaustauschfähigkeit den Ziegeln ähnlich sein.

ciao
Stefan

Hallo Stefan,
so ganz widerspruchslos will ich das nicht hinnehmen, denn die Poren im µm-Bereich halten das Wasser gnadenlos fest, während die größeren Poren das leichter zur Verfügung stellen. Als ich vor "Urzeiten" meinen Garten in schwerem Lehmboden angelegt habe, waren im Hochsommer, wenn es nicht regnete, die Lehmbrocken noch feucht, die Erde "trocken" und die Pflanzen (keine Kakteen) vertrockneten, weil der Wasseraustausch nicht schnell genug ging.
Zur Zugabe von Speisesalz zur pH-Wertmessung: da misst man den Wert der Salz-Lösung, die ist gut dissoziiert und übertücht alles andere. So wie Stefan schon vorschlug: die Suspension unter Luftabschluss einen Tag stehen lassen, gibt einen guten Anhaltswert für die Brauchbarkeit des Ziegelsplitts.
LG
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Beitrag  Cristatahunter Mo 19 Jan 2015, 17:20

Mein Tipp:
Mit meiner Methode werdet ihr keinen PH- Wert herausfinden aber ihr werdet herausfinden ob das Substrat pflanzentauglich ist.
Der Gärtner kann macht das so. Er nimmt Substrat das er testen will, zerstösst es in einem Mörser bis es eine Körnung von 1-2mm hat, dann gibt er das Substrat in eine Schale, feuchtet es an und streut Kressesamen darüber. Wächst und gedeiht die Kresse ist alles i.O.
Wenn nicht, nutzt das Granulat auch als Zuschlagstoff nichts.
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