Wollläuse

plantsman schrieb:Moin,

die Schmierläuse, die wir aus unseren Sammlungen kennen, sind nicht identisch mit den an Deinen Semperviven. Es gibt in Deutschland ca. 50 Arten einheimischer Pseudococcidae (wissenschaftlicher Name dieser Läuse). Weltweit sind es etwa 1000. Da sie aber ohne mikroskopische Untersuchungen kaum zu unterscheiden sind, ähneln sie sich auf dem 1. Blick. Die an Kakteen und Zimmerpflanzen weit verbreitete und polyphage (nicht wirtsspezifische) Art Pseudococcus affinis überlebt unsere Winter nicht im Freien.

Hallo Stefan, vielen Dank für Deine Antwort, das hätte mich doch zu sehr gewundert wenn ich die gleichen Viecher bei 20 Grad im Innenraum und bei -5 in den Balkon-Semperviven finde...Jetzt fühl ich mich etwas informierter.

@Gregor: bei mir haben ölhaltige Sprays - auch selber angemischte mit Lavendelöl und etwas Olivenöl im warmem Wasser - bislang am Besten gegen Wolläuse funktioniert, damit sprühe ich den ganzen Kaktus ein, die Läuse machen *poff*. Spiritus/ Alkohol ist schwierig, vor allem wenn die sich zwischen den Stacheln verstecken...

@Elmar: bei mir sitzen die eigetlich immer auf sehr fit aussehenden Pflanzen, kommen eher saisonal mit dem Ende des Winters. Warum meinst Du, dass es den Pflanzen dann schon dreckig gehen muss?

Ich bin zwar nicht Elmar aber die Viecher haben´s halt auch gerne bequem und gehen den Weg des geringsten Widerstandes. Bei meinem Sommerstand ist beispielsweise ca. 2 Meter Luftlinie eine Buchenhecke, welche ein wahres Blatt- und Wolllausparadies ist. An meinen Kakteen finde ich dennoch nie eine Laus. Klar, warum sollen die sich auch durch eine harte Kakteenepidermis beißen, wenn sie es auch so wunderbar einfach haben können? Vielleicht wissen sie aber auch, dass der Typ, der da manchmal rumlungert, nicht zögern würde die chemische Keule auszupacken.

Falls diese Läuse nun aber irgendwo landen, wo grad nix anderes zur Hand ist, dann müssen sie halt die Epidermis knacken. Aber dann zuerst bei denen, die eh schon etwas schwächlicher sind als bei den Kerngesunden. Schließlich haben ja auch Pflanzen ihre Abwehrkräfte. Also dreckig gehen ist vielleicht etwas übertrieben aber sind schon eher die angeschlagenen Pflanzen, die befallen werden.
Ausnahmen bestätigen aber auch die Regel: Manche Pflanzen haben einfach eine dünnere Epidermis und andere schmecken halt einfach besser. Wir essen ja auch nicht immer unbedingt alles, was man so essen könnte. Deswegen gibt´s ja auch gewisse Indikatorenpflanzen für gewisse Schädlinge.

kamama schrieb:

@Elmar: bei mir sitzen die eigetlich immer auf sehr fit aussehenden Pflanzen, kommen eher saisonal mit dem Ende des Winters. Warum meinst Du, dass es den Pflanzen dann schon dreckig gehen muss?

Nun, mein Vorschreiber hat das ja schon angedeutet. Vitale Pflanzen haben meistens Abwehrkräfte gegen Schädlinge. Wenn die Spinnmilben kommen im Sommer, weiß ich, daß es zu trocken ist für die Pflanzen. Blattläuse auf Salbei beispielsweise muß man gar nicht bekämpfen, das dauert 2 - 3 Tage, dann gehen die von alleine ein, es sei denn, die Pflanze ist schwach. Das ist eigene Beobachtung. Pflanzen haben zum Bsp. auch die Fähigkeit, andere Kollegen zu warnen, wenn Schädlinge kommen. Deshalb: Vitale Pflanzen haben keine Schädlinge oder zumindest nicht lange. Und meistens sind Schädlinge ein Indikator, daß etwas nicht 100% in Ordnung ist.

VG, Elmar.

Ich hatte vor ca. einer Woche an einigen kleineren Mammillarien Wollläuse entdeckt, die Kakteen sofort separiert und mit BI58 besprüht. Die Pflanzen sehen m. E. jetzt schädlingsfrei aus, wobei ich nicht weiß, wo die Wollläuse geblieben sind oder ob ich sie einfach nur nicht mehr sehe. Nur an einer M. matudae sitzen noch einige weiße Anhäufungen der Läuse. Ich weiß aber nicht, ob sie noch leben. Mit der Lupe kann ich nichts erkennen. Frage:

Woran erkenne ich, dass die Wollläuse tot sind? Bleiben die da sitzen, fallen sie nach unten (ins Substrat , und was dann?)? Soll ich noch einmal sprühen? Zuviel Chemie kann ja auch ungesund sein. Und wielange soll ich warten, bis ich die Kakteen wieder zu den anderen stellen kann?

In der Regel warte ich 2 bis 3 Wochen bis ich noch einmal sprühe.
BI58 vertragen die Pflanzen eigentlich ziemlich gut, meine zumindest.
Wie die siehst ob sie Tod sind oder nicht kann ich dir nicht sagen.
Wenn man sie durch die Lupe beobachtet sind sie ja auch nicht die agilsten.
Wie du schon sagtest fallen sie irgendwann mal ab.
Nun hat wahrscheinlich nur noch die Brut überlebt daher solltest du sie im Auge behalten und
eben das 2. Mal sprühen.
Zu den gesunden Pflanzen würde ich sie auf keinen Fall stellen, erst wenn du 100% sicher bist
dass du sie erlegt hast.
Ich drücke dir die Daumen?

Dann kann ich also warten, bis die weißen Anhäufungen in den kommenden 2 - 3 Wochen abfallen, und wenn nicht, nochmals sprühen - aha, dann weiß ich Bescheid.

Danke, auch fürs Daumendrücken!

Uj,
ich würde die in 2-3 Wochen auf jeden Fall nochmals behandeln

Hi,

tote (Woll)-läuse und anderes totes Ungeziefer vertrocknet innerhalb weniger Stunden und fällt ab / weht davon. Das sieht man ziemlich schnell.

VG, Elmar.

So einfach geht das leider auch nicht. Wir haben das mal untersucht, diese Fiecher können bis 2 Jahren ausharren.
Wir benutzen natürliche Käfer, Cryptobug aus Australien.
So vergiftige ich mir selber nicht (auch wenn manche dies hoffen würden)
Frank

franksup schrieb:So einfach geht das leider auch nicht. Wir haben das mal untersucht, diese Fiecher können bis 2 Jahren ausharren.
Wir benutzen natürliche Käfer, Cryptobug aus Australien.
So vergiftige ich mir selber nicht (auch wenn manche dies hoffen würden)
Frank

Wer hofft, daß Du Dich vergiftest? Du weißt, daß Du mit solchen Befürchtungen woanders besser aufgehoben wärest?