Trockenes Substrat?

Neulich ging es hier im Forum in einem anderen Kontext darum, wie lange mit dem Eintopfen gewartet werden soll, damit nicht durch eventuelle Feuchtigkeit im Substrat Keime in verletzte Wurzeln eindringen und die Pflanze schädigen können. Jemand schrieb, dass Substrat (oder Erde) immer Feuchtigkeit enthalte.

Da möchte ich mal nachhaken. Warum soll Substrat nicht gänzlich trocken sein können?

kaktusfreundin01 schrieb:Da möchte ich mal nachhaken. Warum soll Substrat nicht gänzlich trocken sein können?

Ich bin gerade kräftig am Umtopfen. Das Substrat ist gefühlt staubtrocken. Mag sein, dass da noch 0,0005% Restfeuchte übrig ist, die dürfte aber ohne praktische Relevanz sein. Also nutz die Gelegenheit!


Gruß,

Hardy   [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Hardy, es geht mir nicht darum, wann ich umtopfe. Ich glaube, ich weiß, wann ich was worin umtopfen kann oder soll. Mir geht es um die Aussage als solche, die kann ich ohne nähere Erläuterung nicht nachvollziehen.

Ich schliesse mich dir insofern an, dass auch ich eine extrem geringe Restfeuchte für ungefährlich halte. Meine Substratbestandteile bewahre ich in einem Kellerraum auf, größtenteils in geöffneten Behältern. Gelegentlich schichte ich um. Beim Abfüllen zu gebrauchsfertigen Mischungen entnehme ich von oben. Das sieht trocken aus und fühlt sich auch so an, sonst würde es nicht stauben. Selbstverständlich wird nach der Arbeit gesaugt, gewischt und staubgeputzt.   

Organische Erde bewahre ich in geschlossenen Eimern auf und mische nach Bedarf unter mein mineralisches Substrat. Vorm Eintopfen lasse ich entweder die Pflanze oder die Mischung oder beides trocknen, um Infektionen zu vermeiden.

Man kann natürlich argumentieren, dass sich in offene Behälter ebenfalls Keime einschleichen können. Das ist korrekt. Aber das halte ich für übertrieben, und gesunde Pflanzen sollten eine gewisse Resistenz gegenüber Krankheitserregern aufweisen. Völlige Sterilhaltung ist ja auch nicht möglich.

Warum soll Substrat nicht gänzlich trocken sein können?

Ich vermute mal, daß absorbierfähige Substratbestandteile in einem Feuchtegleichgewicht mit der
Luftfeuchtigkeit stehen.

Fred Zimt schrieb:

Warum soll Substrat nicht gänzlich trocken sein können?

Ich vermute mal, daß absorbierfähige Substratbestandteile in einem Feuchtegleichgewicht mit der
Luftfeuchtigkeit stehen.

Meine Einschätzung: Solange die Luft unter 100% Luftfeuchte hat, ist sie nicht gesättigt und kann daher Feuchtigkeit aufnehmen. Feuchtigkeit im Substrat wird daher abgegeben, es sei denn, das Substrat enthält irgendwelchen hygroskopischen Anteile. Wenn nicht, so ist m.E. im (hinreichend lange) getrockneten Substrat nur über die darin befindliche Luft Feuchtigkeit enthalten (und das mit einem Feuchtigkeitsgehalt, der dem der umgebenden Luft entspricht).  

Insofern halte ich die Aussage, dass Substrat nie ganz trocken sein kann, für falsch, sofern man die Feuchtigkeit in den Luftanteilen nicht mitrechnet.


Gruß,

Hardy    [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Interessante Aspekte! Wie dem auch sei, ich habe die Aussage jetzt verstanden. Damit ist meine Frage - dankeschön!