Herbstdüngung

Ich habe gestern, das zweite Mal dieses Jahr gedüngt. Ich mach das jedes Jahr. Ich dünge ende des Frühlings wenn die meisten Blüten abgeblüht haben, mit einem flüssigen Kakteendünger. Danach kommt dann die Sommerruhe. Im Herbst wenn die Tage noch warm sind und die Nächte kühl gebe ich dann den Herbstdünger. Dieser Dünger ist reich an Kali und hat wenig Phosphor. Das lässt einerseits die Zellmembrane erhärten, gibt aber auch noch einen Wachstumsschub. Das lässt dann die Areolen entstehen oder reifen die dann im nächsten Frühling die Blumen machen. Das habe nicht ich erfunden sondern der Kakteengärtner meines Vertrauens hat mir das empfohlen.

Ich lese oft das bei jedem Giessen auch Gedüngt wird. Das ist wohl des Guten zuviel. Wer zuviel düngt der riskiert eher Schäden durch Tierchen, Pilzen und Bakterien. Weil die Pflanzen zu wenig aushärten und verweichlichen.

Den letzten Satz kann ich gut nachvollziehen.

Aber jetzt Mitte Oktober nochmal gießen? Ist das nicht etwas spät? Ich kenne nur die Version, dass man im September zweimal mit Kalidünger gießt als Abschlußdüngung. Ehrlich gesagt habe ich schon seit ein paar Wochen gar kein Wasser mehr gegeben. Im GWH herrschen etwa 65 % Luftfeuchtigkeit und ich hoffe, das reicht den Pflanzen.

Ich habe heute nachgeschaut. Ein grosser Teil der gestern gegossenen, stehen bereits wieder trocken. Gierig haben die Pflanzen den Trunk aufgesaugt. Nur die Sämlinge stehen noch feucht.

Bei dem komischen Wetter, das wir heuer haben, habe ich seit Mitte September auch nicht mehr gegossen. Ständig bewölkt und fast keine Sonne in Sicht und da ich immer die GWH-Tür offen habe geht es gar nicht mehr über 15 - 20 Grad. Heuer habe ich eh relativ wenig gegossen, und habe es von den wenigen Gießvorgängen 2 x geschafft immer vor einer Schlechtwetterperiode zu giessen, obwohl schönes Wetter gemeldet wurde, das hat einigen Sämlinge nicht so gefallen und es hat sie dahin gerafft. Mittlerweile bin ich auch übergegangen etwas differenzierter zu giessen, z.B. Trichos, HWH, Echinopsen etwas öfter und reichlich, Mexikaner zum Beispiel etwas weniger giessen.

Ich habe auch dieses Jahr weniger gegossen als sonst. Im September dachte ich mir, so das wars. Doch jetzt haben wir seit ein paar Tagen warmes Wetter und die Vorhersage setzt noch einen drauf mit Temperaturen über 20°C. da hat es mich in den Fingern gejuckt und ich habe alles noch mal gegossen. Ca 10Liter pro Quadratmeter. Die Wurzeln sind voll in Betrieb und die schwankenden Temperaturen treiben den Stoffwechsel an. Ich hatte heute bereits veränderungen an den Pflanzen bemerkt.

Interessante Methode. Ich bin gläubig, dass sie funktioniert. Ich bin ungläubig, dass man aus ihr Rückschlüsse zur Fehlfunktion anderer Methoden ziehen kann : Jedes System läuft autonom, sofern man dabei bleibt und die Systeme nicht miteinander kombiniert. So autonom ist es auch zu studieren, bevor man seine Praxistauglichkeit beurteilen kann.
Mit jedem Gießen zu düngen kann vieles bedeuten. Da macht es natürlich auch die Dosierung.
Wenn man ein Substrat verwendet, das im Stande ist in gewissem Maße Nährstoffe zu speichern und wieder abzugeben, dann kann die Logik auch sein, dass die Pflanzen im besagten Herbst eben alle/viele vorrätigen Nährstoffe auch noch verwerten. Das bei einer Herbstdüngung kein Rest an Nährsalzen zurück bleibt, kann man auch bezweifeln. Wenn dann aber nur zweimal im Jahr insgesamt gedüngt wird, muss das im Kontext auch kein Nachteil sein : Kein Wasser während der Ruhezeit macht die Salze schließlich unwirksam und sie bieten zum Frühjahr dann ein Nährstoffdepot für den ersten Wachstumsstart. Ob man die Salze mit dem ersten Gießen nun erst wieder aktiviert/verfügbar macht, oder sie dann erst frisch zugibt, macht für mich jetzt zunächst keinen Unterschied.

Gruß, Tim

... zuerst müsste sich einmal die Mühe gemacht werden die "Methode" möglichst klar einleitend darzustellen.... 
- N-P-K-Verhältnis - Min-Max-Temp. - Giesswassereigenschaften etc etc ect...

Gruss

Das Kakteenwachstum ist am besten im Frühling und im Herbst. Warme Tage und kühle Nächte.

Temperatur zurzeit im Gewächshaus min: 5 Grad max: 30 Grad
Bei den Melos und Discos ist die min: 12 Grad

Giesswasser kalkarm und eher Sauer

NPK 25-12-50 Rest ist Mineralien Spurenelemente und Mikroorganismen Herbstdüngung
NPK 12-50-25 Rest wie gehabt Anfang Sommer

Dieses System basiert darauf dass Blüten erst induziert werden müssen und das passiert in Herbst und Winter. Alle Areolen die im Herbst neu dazukommen oder zur Blühreife heranwachsen, werden im nächsten Jahr knospen tragen. Im Frühling wird erst gegossen wenn die Knospen schon gut angesetzt haben. Dünger nutzt jetzt nichts mehr weil die Blütenpracht nicht mehr grösser werden kann als im Winter induziert worden sind. Erst nach dem Abblühen muss gedüngt (Flüssigdünger)werden da jetzt die Pflanzen hungrig sind und gierig den Dünger aufnehmen. Danach muss man den Pflanzen wieder Zeit lassen das ganze zu verarbeiten. Im Hochsommer gibt es wieder nichts mehr. Im Spätsommer wieder viel Wasser und im Herbst wieder die Kalibetonte Herbstdüngung.

Dieses System ist wie in der Natur entweder Hunger oder Überfluss. Dauernd gewässert und gedüngt lässt die Kakteen blühfaul und anfällig werden.

Hallo zusammen,

ich bin der Ansicht, auch an den natürlichen Standorten gibt es jedes Jahr andere Bedingungen. Letztes Jahr gab es hier Ende Oktober einen massiven Wintereinbruch mit Tiefsttemperaturen bis -17°C. Da mussten alle empfindlichen Pflanzen in das Winterquartier, wie es dieses Jahr kommt ist noch offen. Ich lasse meine Pflanzen so lange wie möglich draußen stehen und gieße sie kurz vor dem Einwintern zum letzten Mal. Dann kommen sie mE besser über den Winter. Über eventuelle Verluste kann ich mich wegen diesem Vorgehen nicht beklagen.
Mein Eindruck ist, je länger meine Kakteen aktiv draußen sind, desto üppiger blühen sie im Folgejahr.

Hartmut

Hallo Hartmut

Das geht in die selbe Richtung. Das Jahr ist nicht im September zu Ende.