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Reisebericht über Melocacteen auf Kuba in der Provinz Oriente

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Beitrag  Detlef Bauer So 04 Aug 2013, 18:41

Betreff: Reisebericht über die östlichste Melocacteenart auf Kuba

Starke Dornen in tropischer Wärme  -  Melocactus acunae Leon
Ein wehrhafter Bewohner des Strandes und der Felshänge

Ein Besuch in den Melocacteen von Cajobabo

Kurzentschlossen buchte ich im Dezember 2013 eine  Reise nach Kuba;  ich wolllte für zweieinhalb Wochen  eine  für mich bis dahin unbekannte Welt besuchen und kennenlernen.
Die größte der Antilleninseln - Kuba
Insbesonders standen hier zunächst  im Westteil der Insel,  die Herstellung, Lagerung und Verarbeitung  von Tabak für die weltberühmten Havanna-Zigarren im Vordergrund unseres Interesses.
Ein Besuch der Tabakfelder im Anbaugebiet von Pinar del Rio ( 180 KM  westlich  von Havanna ) , Besichtigungen von verschiedenen Trocknungs- und Lagerhäusern, sowie die Besichtigung einer Zigarrenfabrik in der Hauptstadt Havanna standen auf dem Programm.
Das alljährlich dort stattfindende Festival der Havanna Zigarre besuchten wir dort ebenfalls.
Nach 4 Tagen Aufenthalt in Havanna  ( und dem Genuss von zahlreichen leckeren Mojitos ) ging es per INlandsflug  nun jedoch 800 KM weiter in den Ostteil der INsel; nach Holguin. Dort wartete ein Mietwagen, der uns 10 Tage durch den Osten bringen sollte.
Wir  durchfuhren zahlreiche und verschiedenartige  Landschaften, dabei passierten wir  steile Gebirge, grüne und fruchtbare   Ebenen, Passtraßen, romantische Gebirgsstraßen durch immergrüne Wälder.
Die von uns besuchte Provinz Oriente zeichnet sich durch eine vielseitige und subtropische Vegetation aus, und lockt stets mit neuen Aussichten.

Oriente - Ein Fest fürs Auge !!

Ein kleiner Garten Eden !! Der von Touristen noch  wenig bereist  wird.
Alle Sehenswürdigkeiten können gut und sicher mit dem PKW erreicht werden.
Eine veritable Straßenkarte ist jedoch unerlässlich, da die Strassenschildern nicht immer aussagekräftig sind.
Der tropische Osten der Insel ist Heimat zahlreicher sukkulnetr  Pflanzen, welche auch teilweise  nur hier vorkommen; also endemisch sind.
Aufgrund von trockenen Standorten direkt am Meeresufer der Karibischen See ( 30 mtr. Meereshöhe )  und an steilen Berghängen ( 50 - 100 mtr. Meereshöhe  )  ist es ein idealer Standort für wasserspeichendernde Pflanzen.
Agaven, viele Säulenkakteen, Opuntien, aber natürlich auch  Melokakteen fühlen sich im  heißen Klima wohl.
Im Sommer wird es meist bis zu 35 Grad heiß, jedoch auch in der  Nacht nie kühler als 18 Grad; und  dies ist es  was Melokakteen so  lieben; Nachts noch schön kuschelig  warm. Also keine grassen Temperaturunterschiede wie bei  unseren mexikanischen Freunde aus den Sierras.
Ein Schlaraffenland für Melokakteen bieten diese STandorte, was die gesunden Beständen bestätigen, juvenile und adulte Exemplare sind gut  gemischt.
Kurze, aber kräftige Schauer, und eine sofortige Trocknung durch die stetige  Meeresbrise, dies bedeuted das Schlaraffenland für Melocacteen.
Das dies nicht immerso ist zeigt uns das Schicksal von Meleocactus matanzanus, siehe auch den Bericht im KUAS vom Mai 2013
Insbesondere die nachfolgende Pflanze wollen wir Ihnen vorstellen: Melocactus acunae  LEON
Diese , nur dort vorkommende Art,  wächst  10 KM westlich und 40 KM östlich des kleinen Dörfchens Cajobabo.
Die zahlreichen  sehr schön bedornten Pflanzen  wachsen meisst  direkt an der Strasse, somit sind alle Standorte gut mit dem PKW zu besuchen.
Rechts ranfahren, Bremse anziehen, Motor aus, aussteigen und 70 mtr. laufen, und  schon ist man am ZIel seiner " kaktophilen " Begehrlichkeiten.
Es ist sozusagen " Cactus to Go "

Der 1934 vom kubanischen Botaniker LEON beschriebene  Mewlocactus acunae findet seine Verbreitung um das Küstendorf Cajobabo in beiden Richtungen direkt an der karibischen See.
Die Verbreitung erstreckt sich östlich und  westlich der Ortschaft; somit ist er  der am weitesten nach Osten vorkommende Melocactus Kubas.
Die Ortschaft Cajobabo  ähnelt jedoch eher einem Weiler als einem Dorf, größere Läden,  Übernachtungsmöglichkeiten, Tankstellen oder ähnliches konnten wir nicht ausmachen.
Dafür viel Natur am leeren Strand.Die OrtschaFT IST GUT MIT DEM pkw ZU ERREICHEN; LIEGT SIE DOCH AN DER BERÜHMTEN gut ausgebauten  GEBIRGSSTRASSE " LA FAROLA "  DIE NACH BARACOA FÜHRT: eINE AU?ERGEWÖHNLICHE SCHÖNE sTRASSE DIE IN SCHÖNER STRECKENFÜHRUNG DURCH TROPISCHE GEBIRGE in 1.000 Mtr. Metreshöhe  NUN NACH Norden stark ansteigt und in die kleine Prozinzstadt Baracoa führt.
Christoph Columbus soll dort am 28. Oktober  1492 kubanischen Boden betreten haben, an den Melocacteen wird er ebenfalls bald Interesse gefunden haben, in Europa gab es ja solche Dinge nicht. Baracoa wird als erste STadtgründung auf  Kuba genannt.
Ein Seefahrer aus  Genua  als erster Kakteenfreund !!
Man könnte also  das Jahr 1492 als Geburtsstunde unseres Hobbys sehen.

Der wildbedornte Melocactus acunae wirkt  mit seinen Dornen wie ein BIlderbuchkaktus " starr, wehrhaft und unnahbar "
Deshalb wird er auch von  den Ziegen verschmäht, die dort reichlich vorkommen. Strassenhändler bieten deshalb oft Käse an.
Die Pflanzen gedeihen bereits auf der ersten Terasse in großer Anzahl  direkt am Meer, in ca. 30 mtr. Meereshöhe, ; weitere  150 mtr. landeinwärts wachsen sie nochmals . Am liebsten dort  auf größeren Felsbrocken und an steilen, trockenen Felshängen. Die Pflanzen sin dden ganzen Tag der Sonne ausgesetzt, Schatten gibt es wenig.
Der Bedarf an Humus scheint gering zu sein, sie krallen sich furchtlos  in die messerscharfen Korallenhänge.
Viele andere schöne Begleitpflanzen umgeben diese Standorte: Sträucher, kleinere Bäume, Büsche und Gräser wachsen dort in reichlicher Menge. Auch schöne 2 Arten von  Agaven fühlten sich dort mindestens genau so wohl.
Dort wo Agaven sind, wachsen auch Kakteen.
Eine kleinbleibende Art ist Agave albescens TRELEASE; sie wird nur 60 - 80 cm groß, ganz im Gegensatz zur deutlich größeren Agave underwoodii Trelease, diese wird 2 mtr. groß.
Ebenso wie die Melocacteen bevorzugen diese  Agaven einen vollsonigen und steinigen Standort.

Kuba ist also eine  Reise wert, nicht nur wegen den Melocacteen, auch  andere sukkulente und tropische Pflanzen locken.
Kuba - Ein Eldorado für Liebhaber von tropischen und  subtropischen Pflanzen.

Und einen leckreen Mojito und eine Zigarre gibt es fast überall zu kaufen.


Einge interessante und neuere Literatur bieten:

KUAS Ausgabe Mai 2013 Melocactus matanzanus
Berliner Kakteen-Blätter Ausgabe 10/ 2002 - Sonderheft Kuba -
Melocacti of Cuba , Rigerski und andere 2002
Kaktusy 2013 Spezial 1
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Beitrag  Detlef Bauer So 04 Aug 2013, 18:56

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Beitrag  komtom Do 15 Aug 2013, 09:18

Hallo Detlef,

ich habe die Berichte in der KuaS auch gelesen und obwohl ich keine Melokakteen mehr kultiviere weil sie von der Temperatur her mehr verlangen, fand ich diese und nun auch deinen hier im Forum sehr interessant. Melocactus matanzanus findet sich ja bei Zeiten immer wieder in den Gärtnereien und auch Baumärkten, schöne Pflanzen die mich immer wieder verlocken würden.

Auf den Bildern die du zeigst kommt richtig rüber was für imposante Pflanzen mit auch recht phantastischer Bedornung es sind. Auf jeden Fall ein klasse Beitrag über Kakteen von denen man eigentlich nicht so oft hört!


also bis bald und Grüße

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Beitrag  nikko Do 15 Aug 2013, 10:15

Moin Detlef,
ich habe den Bericht in der KuaS auch gelesen, vielen Dank für die Ergänzung hier im Forum!

Die Melokakteen sind schon ein Kapitel für sich, die tollen Standortbilder faszinieren. Vielleicht finden sich ja mal wieder mehr Liebhaber dieser schönen Art! (Bei mir stehen schon ein paar mehrjährige Sämlinge)

LG,
Nils
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