Vergeilung?

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

und haben vielleicht dein biologisch bedeutsames Interesse geweckt?

Ich hoffe, ich habe bisher nicht den Eindruck vermittelt, mein biologisches Interesse wäre in bedeutsamem Tiefschlaf?

Damit sollten deine Fragen beantwortet sein

Nein, Du schreibst Widersprüchliches, aber ich vermute es ist einfach ungeschickt formuliert und ich schau zu genau hin.
Wenn ich die Brille absetze, spüre ich deutlicher, was Du denkst.
Ausser mir liest offenbar eh keiner mit.

Angela, den Hinweis auf Halbschatten habe ich nur aus folgendem Grund gegeben:
Wenn nach mehreren Tagen im dunklen Karton (Warensendung) die Kakteen ankommen, dann kann es zu Verbrennungen kommen, wenn die Kakteen direkt die volle Sonnendröhnung bekommen. Also eine reine Vorsichtsmaßnahme zum Schutz der Pflanzen, v.a. bei Leuten die keine Ahnung von Kakteen haben.

Fred Zimt schrieb:Nein, Du schreibst Widersprüchliches, aber ich vermute es ist einfach ungeschickt formuliert und ich schau zu genau hin.

Bestimmt hast du Recht, ich habe mich vielleicht etwas umständlich ausgedrückt. Das Thema hat es aber auch in
sich und ich muss in wenigen Wochen eine 135 min Klausur über enzymatisch katalysierte Reaktionen und deren
Parameter schreiben. Da ist es natürlich super, wenn ich im Forum schon mal ein bissel "üben" darf. Das hat nur
indirekt mit Vergeilungen zu tun, wie der Threadtitel ja eigentlich lautet, weil man hier schon auf mikrobiologischer
Ebene unterwegs ist ... und es hat ja nicht jeder neben dem PC ein Elektronenrastermikroskop zur Hand.

Die Aussage, bei höheren Temperaturen läuft der Stoffwechsel schneller ist natürlich viel zu allgemein.
Da hätte ich mich noch konkretisieren müssen. Wenn der Stoffwechsel schneller läuft, ist die Enzymaktivität
ebenfalls größer. Mein Satz "Das liegt daran.... die Enzymaktivität bei höheren Temperaturen herabgesenkt ist"
war in diesem Kontekt selbstverständlich völlig verwirrend, weil sie ja nicht herabgesenkt ist - im Gegenteil,
gesteigert ist. Sorry für das Missverständnis.

Zur Verbildlichung der Temperaturabhängigkeit der Enzymaktivität hier ein schönes RGT-Diagramm. Die
Photosynthese-Intensität ist gleichzusetzen mit der Enzymaktivität auf der y-Achse. Es wurden 3 verschiedene
Graphen der Photosynthese-Intensitäten von jeweils Pflanzen aus unterschiedlichen Klimata verglichen. Alle
Graphen sind gespiegelte Parabeln, der Scheitelpunkt markiert den Punkt des Temperaturoptimums, an dem
die Photosythese am intensivsten läuft bzw. das Enzym seine größte Aktivität erreicht hat. Bei Wüstenpflanzen
ist dieses Temperaturoptimum ins Positive verschoben.

Fred Zimt schrieb:Ich hoffe, ich habe bisher nicht den Eindruck vermittelt, mein biologisches Interesse wäre in bedeutsamem Tiefschlaf?

Um Gottes Willen! Da macht man einmal einen positiv konntierten Scherz und der wird erstmal schön falsch interpretiert:
bedeutsam hat am Ende einfach so gut gepasst, dass ich mir diese Bemerkung nicht verkneifen konnte!

Fred Zimt schrieb:Ausser mir liest offenbar eh keiner mit.

Das hoffe ich nicht, angesichts der ordentlichen Klickzahlen des Threads ganz gewiss schnell zu widerlegen.

Ich empfehle dir mal den Thread hier zu können, falls du ihn noch nicht kennst - da bin ich mir ehrlich gestanden auch nicht
so sicher, ob einige bis zum Schluss inhaltlich mitgekommen sind. Nach Manfrids mächtigem Beitrag auf Seite 2 bin sogar
ich ziemlich ins Stocken gekommen - Respekt für dieses tiefgründige Fachwissen! Na ja, er ist schließlich ein waschechter
Biologe und hat nach langem Studium und beruflichen Erfahrungen viel weitere Einblicke in solche Themen als wir.

https://www.kakteenforum.com/t30715-eigenheiten-bei-der-nomenklatur#371640

Holy S***! Du bist erst 16, Sami? Ich dachte immer, ich lese von jemandem, der schon einmal eine Ü50-Party besucht hat. Und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los du seist so etwas wie mein Wunschkind

Mit 16 habe ich mit meinem Bosch-Handy gespielt und alles geraucht und gesoffen, was mir zwischen die Finger kam. Und wenn mir jemand mit Mitose und Meiose kam, habe ich demjenigen den Finger gezeigt.

Aha, wir nähern uns.

Da macht man einmal einen positiv konntierten Scherz und der wird erstmal schön falsch interpretiert:

Keine Sorge, meine Bemerkung war ein Konterscherz.

Um Gottes Willen!

Der hat hier Hausverbot.

...angesichts der ordentlichen Klickzahlen des Threads ganz gewiss schnell zu widerlegen

Oha- was macht dich glauben, zwischen den Klickzahlen und unserer biochemischen Nebelwanderung, die hier unter
falscher Flagge stattfindet, bestünde ein Zusammenhang. Gibts da ein Diagramm?
Eventuell klickt hier ständig die Angela rein und fragt sich, wann der Spuk ein Ende hat.

Ich empfehle dir mal den Thread hier zu können, falls du ihn noch nicht kennst

Danke! Ich kenne ihn freilich und lese auch tapfer mit, aber von können kann nicht die Rede sein.

... hat nach langem Studium und beruflichen Erfahrungen viel weitere Einblicke in solche Themen als wir.

.
Ihr seid auf einem guten Weg, junger Freund

Fred Zimt schrieb:
Eventuell klickt hier ständig die Angela rein und fragt sich, wann der Spuk ein Ende hat.

Und wie die klickt
Ich verfolge das mit großer Spannung, so langsam tauchen in meinen Hirnwindungen auch die längst vergessenen Dinge aus Schule und Uni wieder auf - gar lang ists her
MIt enzymatisch katalysierten Reaktionen befaßt man sich im Leben halt eher weniger Auch wenn die ständig um einen rum vorkommen und auch ausgenutzt werden, man denke an das Gemüse Im Kühlschrank.

Ich kommentier nur nicht alles, einerseits, weil ich eben die Hälfte aller wissenschaftlichen Erklärungen schlicht und einfach vergessen hab und daher nicht wirklich was kluges von mir geben kann und andererseits hab ich nicht immer den PC an und guck nur mal am Tablet rein, da ist mir die Tippserei zu mühselig.

Ich empfehle dir mal den Thread hier zu können, falls du ihn noch nicht kennst

Sehr interessant, was der Vergangenheits-Sami geschrieben hat...war halt die Autokorrektur, sorry!

Hi Kakteenfreunde,
Ich habe ein kleines Problem mit meinen Kakteen, die Ich leider bei mir in meinem beheizten WG-Zimmer überwintern muss. Die Überwinterungsbedingungen, mit welchen meine Lieblinge momentan auskommen müssen, sind weit aus schlechter als suboptimal und haben leider eine Vergeilung als Folge. Da Ich im Erdgeschoss wohne, habe Ich seit ein paar Wochen eine Growbox mir zugelegt, damit mein Zimmer von draußen nicht immer so verdammt hell ist und jeder meinen könnte Ich würde hier Gras anbauen. Da hatten sich meine Mitbewohner nämlich drüber beschwert, dass es so den Anschein haben könnte. Außerdem wollte Ich das Assimilationslicht durch die Reflexionsfolie des Zeltes noch mehr ausnutzen, um einer entstanden ersten, schwachen Vergeilung entgegen zu wirken. Als Beleuchtung nutze Ich in dem Zelt 2x 865er 9w LED-Röhren und 2x Doppelfassung mit 865er 20w LED-Röhren. Ich studiere selbst Gartenbau und habe daher auch ungefähr ne Ahnung von dem was ich hier mache. Dennoch habe ich dummerweise der erhöhten Temperatur innerhalb des Zeltes nicht sonderlich Beachtung geschenkt und nun sind die Kakteen noch mehr vergeilt als sie es vorher waren, da die Lichtintensität nicht ausreichend hoch war.  Ich hatte mir nun überlegt, dass Ich mir die Diff-Methode zu nutzen machen, indem Ich während der Beleuchtungsphase die Temperatur versuche möglichst niedrig zu halten und in der Dunkelphase versuche die Temperaturen hoch zu treiben, um das Streckungswachstum weitgehendst auszubremsen. Hierzu war meine Idee entweder die Box tagsüber während der Hellphase offen zu halten um den Wärmestau zu unterbinden und sie nachts in der Dunkelphase zu schließen um die Temperatur zu erhöhen oder die Beleuchtungs- und Dunkelphase im Tagesverlauf zu tauschen und die Box ganztägig geschlossen zu halten, sodass Nachts bei niedriger Temperatur beleuchtet wird und tagsüber das Licht ausgeschaltet wird.

Meine Frage ist nun, ob mir jemanden einen Tipp geben kann, wie die Vergeilung sonst noch stoppen könnte. Mir liegen die 2 betreffenden Pflanzen wirklich sehr am Herzen. Einer von den Beiden war mein 3. Kaktus meiner mittlerweile ansehnlichen Sammlung. Ich hatte es geschafft Ihn binnen eines Jahres ihn zu 7 neuen Austrieben zu bringen. Nun habe ich wirklich Angst meinen schönen Erfolg zu ruinieren.

Wann hast Du die Pflanze das letzte Mal gegossen bzw. gedüngt? Wo steht sie den Sommer über?

Hallo,

herzlich Willkommen im Forum!

Solche Fälle haben wir hier selten und meistens hat der entsprechende Pflanzenbesitzer nicht sonderlich viel Ahnung von Pflege und Haltungsvorraussetzungen. Bei dir trifft eher das Gegenteil zu, da du dich ja im Gartenbau-Studium befindest, wie du meintest, hast du wohl nicht nur "ungefähr" eine Ahnung, sondern anscheindend doch mehr als das. Diese "Ahnung" von allgemeinen Pflanzenhaltungs-Grundlagen gilt es nun für deine Trichocereus panachoi richtig umzusetzen, und zwar so wie es für Kakteen angebracht wäre. D.h. unbedingt eine kühle Winterruhe. Warum versuchst du mittels einer reflektierenden Growbox das Wachstum anzuregen? Eigentlich sollten Kakteen im Winter grundsätzlich nicht wachsen. Das geht gegen ihren natürlichen Vegetationsrhythmus. Eine Winterruhe ist die Vorraussetzung für gesunde Pflanzen, sie dient wie eine Erholungspause, in der sich die Kakteen auf die anstehende Vegetationsphase mit inkludierter reproduktiver Phase (Blühphase) vorbereiten können. Assimillationsfunktionen werden zurückgefahren und die Energiezufuhr wir lediglich in die Erhaltung aller lebensnotwenigen Funktionen investiert, in dieser Zeit zehrt der Kaktus von seinem sukkulenten Speichergewebe; das Wachstum aus Sprossapikal-, Subapikal-, und Wurzelapikalmeristemen sollte möglichst vollständig eingestellt werden, sodass jegliche Formen von Etoilements verhindert werden. Bei ungünstigen Haltungsbedingungen (wie dein suboptimales, warmes Zimmer) gestaltet sich eine vernünftige Kakteenkultur äußerst schwierig. Du musst irgendeine Alternative finden, also einen Ort, an dem deine Kakteen wirklich unter 15°C gehalten werden können, z.B. ein Keller ohne Heizungsrohre, Treppenhaus, kühler Abstellraum - oder du baust dir an einem geschützten Ort draußen ein Frühbeet mit Thermosthat. Im Zimmer will wohl niemand frieren, dass kann ich dir aus eigener Erfahrung bestätigen. Habe das gleiche Problem gehabt, da ich aber mehrere Zimmer im Haus zur Verfügung hatte, konnte ich einen Raum extra für die Kakteenüberwinterung reservieren, in dem das Fenster permanent angekippt bleibt und sich die Temperatur durchschnittlich bei 12-13 °C hält. Eine Veränderung der Belichtungs- und Temperaturverhältnisse halte ich geschweige für sinnvoll noch als einfach zu realisieren und erscheint mir etwas aus dem Nichts gegriffen. Diese Methode wendet bis heute vermutlich noch kein Kakteenliebhaber in ganz Deutschland an und wer weiß, ob's dazu überhaupt irgendwelche Praxiserfahrungen gibt. Das Hauptargument ist: im Winter brauchen Kakteen Ruhe. Wie oben erwähnt ist das eine zwingende Vorraussetzung für die Gesundheit der Pflanzen. Kakteen ohne Winterruhe wachsen schlechter, bekommen Wachstumsstagnationen- oder streckungen und blühen in der Regel nicht mehr. Und deine Trichocereen könnten in der Größe ja bald blühfähig sein, wie's auf dem Foto wirkt. Mal sehen ob noch andere etwas dazu auszusagen vermögen. Ich wünsch dir auf jeden Fall schonmal viel Glück, dass du eine bessere Überwinterungsmethode findest, hier ist manchmal nichts geringeres als Kreativität gefragt. Licht ist im Winter übrigens sekundär, die Kühle ist der primäre Faktor. Also ist auch stockfinstere Überwinterung möglich, vorrausgesetzt die Pflanzen werden im Frühjahr durch Schattieren langsam an das Licht, im weiteren Verlauf an die Sonne - gewöhnt.