Sulcorebutia vasqueziana ssp. chatajillensis
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Sulcorebutia vasqueziana ssp. chatajillensis
Sulcorebutia vasqueziana ssp. chatajillensis
S. vasqueziana ssp. chatajillensis wurde 1984 von Rudolf Oeser und Nol Brederoo (Oeser 1984) als S. verticillacantha v. chatajillensis beschrieben. Oeser hatte damals von einem deutschen Lehrer aus Sucre, namens Domdey, einige Pflanzen bekommen, die der auf dem Pass des “Cerro Chatajilla” gesammelt hatte. Die Schreibweise des Namens ist, wie man das ja oft in Bolivien findet, etwas problematisch.
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Sulcorebutia vasqueziana ssp. chatajillensis G42/3
In den bolivianischen Militärkarten findet man “Cerro Chatajlla”, also ohne “i” und an Ort und Stelle trifft man auf eine „Capilla Virgen de Chatquila“. Nun kann sich jeder aussuchen, wie er dieses Taxon aussprechen will. Den Pflanzen ist es sowieso gleichgültig und außerdem ist es höchst umstritten, ob man diesen Namen überhaupt braucht.
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Sulcorebutia vasqueziana ssp. chatajillensis G42/13
Leider ist es auch hier wieder einmal so, dass anhand weniger Exemplare und ohne Kenntnis der Population etwas beschrieben worden ist, was in dieser Form wirklich nur auf ein paar Quadratmetern vorkommt. Augustin & Gertel (Augustin et al. 2000) erkannten schon, dass es sich um Pflanzen aus dem Umfeld von S. losenickyana handeln müsse und kombinierten sie entsprechend um. Diese Umkombination war allerdings falsch (siehe Erklärung bei S. vasqueziana ssp. vasqueziana), weshalb Gertel & Sida (Gertel 2001) sie als Subspezies zu S. vasqueziana stellten.
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Sulcorebutia vasqueziana ssp. chatajillensis G42a/1 - von der Passhöhe
Schon kurz nach der Erstbeschreibung wurde geunkt, es handle sich um eine Zweitbeschreibung von S. fischeriana und/oder S. alba. Zumindest Ersteres ist ziemlich absurd, denn S. fischeriana wächst viel weiter im Norden und ist auch ziemlich verschieden. Auch S. alba passt nicht wirklich, denn auch hier gibt es deutliche Unterschiede, wenn man das Ganze relativ eng sieht.
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Sulcorebutia vasqueziana ssp. chatajillensis G42a/6
Andererseits handelt es sich bei S. vasqueziana ssp. chatajillensis um einen Namen für eine winzige Pflanzenpopulation, die man aus heutiger Sicht im besten Fall als lokale Form ansehen würde. Nur 50m vom Typstandort entfernt, findet man Pflanzen, die auf den ersten Blick mit S. vasqueziana ssp. chatajillensis wenig zu tun haben (G145).
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Sulcorebutia vasqueziana ssp. chatajillensis G145/8 – von oberhalb des Passes – 50m von Typstandort
Überhaupt findet man am Cerro Chataquila, sowohl am West- als auch am Osthang, eine Vielzahl von Sulcorebutiaformen, die schwer einzuschätzen sind. Nur wenn man all die unzähligen Populationen der weiteren Umgebung kennt, wird klar, dass diese, ebenso wie S. vasqueziana ssp. chatajillensis selbst, Formen der grenzenlos variablen S. vasqueziana ssp. losenickyana sein müssen, die zwischen Sucre, Ravelo und darüber hinaus praktisch überall vorkommen.
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Sulcorebutia vasqueziana ssp. G41a/2 vom Osthang des Cerro Chataquila
Auch Walter Rausch hatte Probleme mit diesem Formenreichtum und bezeichnete das ganze Vorkommen als den „Misthaufen von Sucre“, womit er ausdrücken wollte, dass es hier so vielgestaltige Sulcorebutien gibt, die man kaum irgendwie zuordnen kann.
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Sulcorebutia vasqueziana ssp. G148/6 – vom Westhang des Cerro Chataquila, etwas unterhalb des Passes
In der Zwischenzeit haben wir allerdings ein umfassenderes Bild dieser großen Sulcorebutia–Population. Dadurch wird klar, dass es kaum eine andere Lösung gibt, als den gesamten „Misthaufen“ bei S. vasqueziana ssp. losenickyana unterzubringen.
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Sulcorebutia vasqueziana ssp. G149/7 – kommt vom Fuß des Cerro Chataquila West, 500m unterhalb des Passes
Literatur:
Oeser Rudolf (1984): Eine neue Varietät: Sulcorebutia verticillacantha RITTER var. chatajillensis OESER et BREDEROO - Kakt.and.Sukk., 35 (10): 216-223
Augustin Karl, Gertel Willi, Hentzschel Günter (2000): Sulcorebutia.
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart: Seite 55 f
Gertel Willi (2001): Korrekturen zur Taxonomie einiger Sucreños
Informationsbrief des Freundeskreises Echinopseen, 19 (31): 13-14
sulco-willi- Fachmoderator - Sulcorebutia
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