Silberkerze

Hallo liebe Fangemeinde,

nachfolgend mal ein Bild eines meiner Silberkerzen. Das Rudel fühlt sich anscheinend in meinem Topf wohl (ca. 6 Kerzen) nur macht mir diese Kerzenspitze aufgrund ihrer Verfärbung etwas Sorgen. Der Korpus ist fest, ebenso die Bedornung. Was könnte zur Verfärbung geführt haben? Er steht vollsonnig (so man es in dieser Jahreszeit sagen kann) an einem Süd/Westfenster. Alle anderen Kerzen weisen diese Verfärbung nicht auf. Muss ich mir Sorgen machen?

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Gruß Stachelkumpel

Hallo,

also ich würde da keinen Grund zur Sorge sehen, diese Kakteen machen sowas von Zeit zu Zeit, daß ein Trieb eingeht (so einen hatte ich auch mal). Meistens kommt dann von unten raus ein neuer Trieb. Sieht nicht schön aus, zugegeben. Aber schädlich ist es wohl auch nicht.

VG, Elmar.

Wie Elmar schon schreibt ist dies bei Cleistocactus strausii völlig normal. Du sagst ja, dass die Kerzenspitze so aussieht: Mama Cleistocactus hört irgendwann auf zu wachsen, verfärbt sich eher dunkel (auch wegen mangelndem Neutrieb) und steckt alle Energie in ihre Kinder.
Wenn es dich optisch stört, dann kannst du Mama Cleisto ja abschnippeln und neu bewurzeln (dann hat sie keine Kindel mehr und legt auch wieder los).

Hier mal ein Cleisto-Beispiel von September 2011:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Und zum Vergleich genau ein Jahr später:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Auch da macht die Mama keinen Mucks mehr und wurde nur dunkel (was man aber jetzt auf den Fotos halt leider nicht erkennen kann - eher im Gegenteil; lag aber am Licht...).

Die Farbe der Cleisto s.-Borsten ist während seines Lebens relativ dynamisch (Spektrum von schmutzig-bräunlich(Ruhezeitverfärbung jüngerer + generell bei älteren Stammteilen) bis silbrig weiß (meist jüngere Teile), das kann ich nun nach ca 8-10 Jahren Kultur der Art auch schon bestätigen. Das die Hauptpflanzen aber schon so früh ihren Wuchs einstellen und ihn generell komplett in Kindel schieben, kann ich so nur bedingt bestätigen. Widerspricht das nicht auch der Tatsache,dass der strausii schon 1m groß werden muss, um zu blühen ? Jeder Rückschnitt mit Neubewurzelung der Triebe, verlängert jedenfalls ordentlich die Wartezeit auf eine blühfreudige Wuchshöhe.
Ein Experiment mit dem strausii habe ich vor ca. 5-6 Jahren mal starten müssen, da ich eine vergeilte Pflanze übernommen und weiter kultiviert hatte,die unterhalb auch noch einige permanent schmutzfarbene Borsten aufwies : Den Haupttrieb ließ ich gestutzt zunächst ca. 25 cm lang und vergrub ihn so,dass er zur Hälfte seines Längsschnittes im Substrat versenkt wurde. Über die Jahre bewurzelte dieser Längsschnitt von unten zumindest auf Länge von ca. 15 cm (Den schrumpfenden Rest entfernte ich und nahm jüngere Sprosse zur Bewurzelung vom entfernten Teil ab),verholzt seitdem und schiebt nach oben regelmäßig Sprosse.Diese wachsen alle gleichmäßig, regelmäßig und die Borsten verfärben sich nur während der Ruhezeit leicht. Nun kann es sein, dass ich dem Haupttrieb selbst zuvor gekommen bin sein Wachstum ein zu stellen, indem ich ihn quasi "zur Unterlage" für die eigene Brut gemacht habe -Geschadet hats aber nicht. 40-50cm haben die längsten Triebe inzwischen locker und auch eine ideale Basis noch weiter in die Höhe zu gehen,da sie mit dem Hauptstamm eine solide Bodenverankerung haben.
Edit :
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] -Der Kanidat rechts gehört nicht dazu und ist noch unbestimmt (evtl. Pilosoc.)
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Ein Teil der verzweigten Basis liegt noch unter dem Substrat. Die ehemalige Wurzel des Haupttriebs ist seitlich zu erkennen. Scheinbar war das mal ein Doppeltrieb,ich erinnere mich nicht ganz genau...Gruß, Tim

Liet Kynes schrieb:Jeder Rückschnitt mit Neubewurzelung der Triebe, verlängert jedenfalls ordentlich die Wartezeit auf eine blühfreudige Wuchshöhe.

Nicht die Länge entscheidet über die Blühfähigkeit sondern primär das Alter.
Ist ja auch das Praktische an Säulen, welche normalerweise die transportfähige Größe weit überschreiten müssen, um in den Genuß von Blüten zu kommen --> mit einem bewurzelten Kopfstück kann man auch ohne XXL-Gewächshaus ihre Blüten bewundern.

Ansonsten ist natürlich die Beborstung -äh- Bedornung von C. strausii in der Tat sehr variabel.
Auch die sonstigen Kultureinflüsse spiegeln sich überdurchschnittlich stark in ihrem Aussehen. Beispielsweise kann man in Baumärkten regelmässig überwiegend grüne C. strausii´s finden. Schön sind die aber sicher nicht.

Danke schön für die Antworten!

Würde es denn bedeuten, wenn ich die Kindel separiere, das sich die betroffene Säule wieder erholt? Es stimmt schon, die Neutriebe erfreuen sich gerade bester Gesundheit. Aber ich möchte das Rudel nur sehr ungern auseinandernehmen...

Gruß Stachelkumpel

Jede Entfernung von Nebentrieben fördert den Haupttrieb und/oder regt neue Sprossbildung an.Entfernt man gezielt die Haupttriebspitze, werden wahrscheinlich gleich aus der Basis mehrere neue Köpfe sprießen. So radikal beschnittene Pflanzen sehen zwar zuerst immer etwas enthauptet aus,aber sobald der neue Vegetationsschub beginnt, erfährt man meist die ein oder andere positive Überraschung. Mir ging es gerade beim Cleisto s. so : Die folgende positive Entwicklung, hätte ich so nämlich damals nicht erwartet.Man kann aus einer solchen Pflanze schon einiges klonen, ohne der Hauptpflanze zu schaden.Nach ein paar Jährchen hat man eine stattliche Gruppe, oder regelmäßig Tauschmaterial.Die Spuren von solchen Beschneidungen, verschwinden bei einem strausii außerdem besonders schnell,da er zu mehreren gleichzeitigen Triebansätzen fähig ist. Es gibt auch Gattungen,die nach Rückschnitt nur den einen verlorenen Haupttrieb neu ansetzen.Diesen Neuansatz erkennt man dann noch Jahrzehnte lang,da er nicht von Nebensprossen kaschiert werden kann.Gruß, Tim

Hallo,
ich würde die Kindel nicht herraustrennen. Hab selber im August letzten Jahres eine völlig vergeilte Truppe Caleistos getrennt. Warum, ist auf dem Foto deutlich zu erkennen. Der verbliebene hat im Juni diesen Jahres nun wieder ein Kindel gebildet, welches bis Oktober gut gewachsen ist. Dabei hat es die Mutterpflanze auch ganz schön "ausgezehrt", denke aber, daß sie sich nächstes Jahr wieder erholen wird. Letztlich möchte ich es wieder auf eine Gruppe bringen wie ursprünglich. Nur in einem besseren Zustand natürlich.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Gruß
Jürgen

Danke Jürgen für Deine Antwort, nur ging es bei mir nicht um vergeilte Triebe. Die Kindel werde ich auch da belassen, wo sie sind. Mir ging es in erster Linie um die Verfärbung, und da hat z.B. Liet Kynes mir ausreichend Antwort gegeben. Geschnippelt wird da nicht, da lass ich der Natur ihren freien Lauf. Werde beizeiten mal das Rudelbild mal hoch laden.

Gruß Gregor