Propfungen und Propfunterlagen

Hallo zusammen,

Dieses Jahr möchte ich einige schwierigere Arten aussähen. Dazu habe ich mich mal mit dem Thema Pfropfen beschäftigt. Mein Aussaatschwerpunkt werden Astrophyten-Japankultivare sein.
Da ich mich mit Pfropfungen so gut wie garnicht auskenne, habe ich gleich ein paar Fragen.
Ich suche eigentlich geeignete Pfropfunterlagen die ich im laufe der Zeit ganz versenken kann damit die Pflanze wurzelecht aussieht.
Wie ist das wenn man ganz junge Sämlinge (vielleicht 4-6 Monate alt) pfropft? Die sind ja dann winzig im Vergleich zur Profunterlage.
Ich kann mir halt das nicht so richtig vorstellen ob das richtig funktioniert wenn man so einen 5mm großen Sämling auf eine 2cm Echinopsis zum Beispiel pfropt.
Wenn ihr Ideen oder Anregungen habt wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße Egger!

Unter Hypocotylpfropfung verstehe ich, dass man die Pfropfung der Sämlinge durchführt, wenn
diese nur aus dem Hypocotyl bestehen, das heisst, dass der eigentliche Kakteenkörper noch nicht
erschienen ist. Besonders ausgeprägt ist das Hypocotyl bei Cereen und Opuntien.
Hypocotyle sind sehr zart, deshalb pfropft man sie auf ganz junges Gewebe, also Sämlinge von
Echinopsis, Cereus usw. oder eben auf junges Gewebe, das wäre bei Pereskiopsis oder Selenicereus
der Neutrieb, welcher nur wenige Wochen alt sein sollte.
Das Schwierige bei solchen Pfropfungen ist die Handhabung der Hypocotyle. Diese dürfen keinesfalls
gedrückt oder gequetscht werden. Man verwendet also am besten Rasierklingen.
Bei der Pfropfung von sehr jungen Sämlingen kommt man eigentlich nicht umhin, diese nachher nochmal
umzupfropfen, was aber kein Hindernis ist. Selenicereus ist, nach meiner Erfahrung für Astros
besser geeignet als Pereskiopsis. Anstatt umzupfropfen kann man sie ja auch bewurzeln, was in der
Wachstumszeit auch kein Problem darstellt.

Viele Grüsse
Alex

Hallo ihr !

Ich brauche auch einen Schnellkurs im Propfen. Habe gesehen, dass bei meiner Aussat von einer Kleopatra-Kreuzung ein Sämling komplett weiß ist. Der wird wohl nicht lange leben....

Hallo Sandra,

einen chlorophyllosen Sämling zu pfropfen ist schwieriger, als einen normalen. Ich würde erst mal versuchen,
ihn etwas weiter zu kultivieren bis es wärmer wird. In der Zwischenzeit solltest Du Dir mehrere Unterlagen
vorbereiten und schon mal üben.
Wenn es die Grösse des weissen Sämlings erlaubt, kannst Du auch das Unterteil pfropfen.
An welche Pfropfunterlagen hast Du dafür gedacht?

Viele Grüsse
Alex

Arzberger schrieb:Wenn es die Grösse des weissen Sämlings erlaubt, kannst Du auch das Unterteil pfropfen.

ich frag mich gerade wie das geht  

Wenn der Sämling noch klein ist, kann man die Wurzeln daran lassen. Er treibt dann meist in Richtung
Pfropfnaht aus. Ich werde mal ein paar Fotos machen und hier einstellen. Natürlich klappt das nicht immer,
aber wenn man nur einen Sämling hat, ist es immerhin eine Chance, nachher 2 zu bekommen.

Eine andere Methode ist, den Sämling in der Schale zu belassen und nur den Oberteil davon zu pfropfen.
Der Austrieb des Unterteils erscheint meist sehr schnell, wenn man nicht zu tief geschnitten hat,
bzw. es die Form des Sämlings erlaubt. Somit bringen die in der Schale belassenen Sämlinge immer
neue Austriebe zum pfropfen.

Viele Grüsse
Alex