Sulcorebutia crispata var. crispata
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Sulcorebutia crispata var. crispata
Sulcorebutia crispata var. crispata
Sulcorebutia crispata wurde 1970 von Walter Rausch beschrieben. Beschreibung und Abbildung (s/w) sprechen für eine Pflanze mit weißen verflochtenen Dornen. Ich hatte vor vielen Jahren die Gelegenheit in der Sukkulentensammlung Zürich eine vegetativ vermehrte Pflanze des Holotyps zu sehen. Diese entspricht sehr gut dem unten gezeigten Klon von R288.
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Sulcorebutia crispata var. crispata R288 – wahrscheinlich eine vegetative Vermehrung der Holotyppflanze
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Sulcorebutia crispata var. crispata R288
Das Problem mit der Aufsammlung R288 und damit auch mit der Art S. crispata, besteht darin, dass die Rauschpflanzen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht alle vom selben Fundort stammen. Ich kenne zumindest keinen Fundort zwischen Tomina und Padilla, wo ein solches Gemisch an Formen gefunden werden kann, wie es durch diese drei Bilder von R288 veranschaulicht wird.
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Sulcorebutia crispata var. crispata R288
Prägend für unser Bild von S. crispata war neben R288 auch der Rauschfund R595 von Villa Serrano. Rausch wollte diese Pflanzen als Varietät von S. crispata v. atropurpurea beschreiben, hat es aber nie verwirklicht.
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Sulcorebutia crispata var. crispata R595/6
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Sulcorebutia crispata var. crispata L394
Neben den Rauschpflanzen waren vor allen anderen auch die Funde von Alfred Lau bedeutend. Da wir hier relativ gute Angaben zu den Fundorten hatten und sich die Pflanzen der Lau–Nummern recht gut unterscheiden ließen, war es möglich, den Formen dieser Art ein gewisses Verbreitungsschema zuzuordnen.
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Sulcorebutia crispata var. crispata L391
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Sulcorebutia crispata var. crispata L390
Allerdings waren es aber neuere Funde der letzten rund 10 Jahre, die es uns ermöglichten, den ganzen Umfang von S. crispata v. crispata zu erfassen. Obwohl die Angabe bei Augustin et al. (2000) nicht ganz korrekt waren (das Verbreitungsgebiet der Art zieht sich im Süden nicht bis nach Azurduy, sondern nur bis in die Gegend nördlich von Tarvita), kann man feststellen, dass S. crispata v. crispata ein sehr großes Verbreitungsgebiet hat.
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Sulcorebutia crispata var. crispata G249/4
Zusammen mit ihrer nahen Verwandten S. roberto–vasquezii besiedelt S. crispata fast den gesamten östlichen Bereich des Vorkommensgebietes der Gattung Sulcorebutia. Außer S. crispata v. muelleri, die von nördlich des Rio Grande kommt, beginnt die Verbreitung von S. crispata v. crispata direkt südlich dieses Flusses. Bekannt ist hier das Gebiet um Nuevo Mundo (z.B. G249)
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Sulcorebutia crispata var. crispata G251/2
Etwas weiter nach Süden liegt die kleine Stadt Villa Serrano. Hier findet man in der weiteren Umgebung praktisch auf jedem Hügel Formen von S. crispata v. crispata. Man könnte sagen, dass hier eines der Mannigfaltigkeitszentren dieser Art liegt – zumindest gilt das für den nördlichen Zweig dieser Art
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Sulcorebutia crispata var. crispata G251/4
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Sulcorebutia crispata var. crispata G52/2
Fast genau in der Mitte der Strecke zwischen Tomina und Padilla liegt der Fundort von G52. Von seinen Angaben bei der Erstbeschreibung her könnte es sich um den Typfundort von Rausch handeln. Allerdings sind mir von dort keine weiß bedornten Pflanzen bekannt. Möglicherweise kommt aber L394 von diesem Hügel.
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Sulcorebutia crispata var. crispata G52/19
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Sulcorebutia crispata var. crispata G338/3 von Pampas del Carmen
Ähnliche Formen wie zwischen Tomina und Padilla gibt es auch noch weiter südlich bei Pampas del Carmen (G338 und G339). Gelegentlich findet man hier sogar Pflanzen mit eher roten Blüten.
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Sulcorebutia crispata var. crispata G338/9
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Sulcorebutia crispata var. crispata G339/6
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Sulcorebutia crispata var. crispata G275/5
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Sulcorebutia crispata var. crispata G275/2
Nördlich von Sopachuy kennen wir einige Fundorte (z.B. G274) mit sehr vielgestaltigen S. crispata v. crispata. Hier sieht man dann auch solche Formen, die der L390 und der Holotyppflanze von Rausch (R288) vergleichbar sind.
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Sulcorebutia crispata var. crispata G274/4
Eine Seite über S. crispata wäre mehr als unvollständig, würde man nicht auf die vielfältigen Funde von Roland Müller aus Halle eingehen. Er hat sich schon seit vielen Jahren speziell der Erforschung des Verbreitungsgebietes von S. crispata gewidmet und vermutlich gibt es niemanden, der sich mit diesen Pflanzen besser auskennt, als er.
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Sulcorebutia crispata var. crispata fa. RMR0703/3
Im Verlaufe mehrerer Bolivienreisen hat Roland Müller (Akronym RMR) bevorzugt die weitere Umgebung der Ortschaften Villa Alcalá und El Villar erkundet und eine unglaubliche Zahl bis dato völlig unbekannter Standorte von S. crispata entdeckt (teilweise zusammen mit Johan de Vries). Davon möchte ich hier einen kleinen Überblick geben.
RMR0703 wurde 2011 von de Vries wegen ihrer dunklen Bedornung als S. atrospinosa beschrieben. In meinen Augen handelt es sich um Formen innerhalb des enormen Spektrums der Variabilität (wissenschaftlich hört man hier auch oft den Ausdruck „Plastizität“) dieser Art. Besonders der oben abgebildete Klon 3 von Roland Müller zeigt die Unterschiede zu der „Schönsten“ dieses Fundes klar und deutlich.
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Sulcorebutia crispata var. crispata fa. RMR0703/1
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Sulcorebutia crispata var. crispata fa. RMR0704/Ge1
Pflanzen der Population RMR0704 (VZ658) dienten zur Beschreibung einer S. lamprochlora. Das namengebende Merkmal war die glänzend grüne Epidermis
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Sulcorebutia crispata var. crispata fa. RMR0704/Ge2
Ich habe meine Meinung zu diesen Artbeschreibungen im Rahmen meines Artikels (Gertel 2012) zu S. crispata v. muelleri dargelegt. Nach meinem Verständnis handelt es sich sowohl bei S. atrospinosa als auch S. lamprochlora bestenfalls um Varietäten von S. crispata
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Sulcorebutia crispata var. crispata fa. RMR0705/1
Wie variabel in dieser Gegend die Formen von S. crispata sind, zeigt der Vergleich der 3 Funde RMR0704, RMR0705 und RMR0706. Zwischen den GPS–Meßpunkten der ersten beiden liegen gerade einmal knapp 900m und zwischen den beiden anderen Populationen 1,5 km. Nimmt man weitere Daten von de Vries und Müller, sowie von einigen anderen Sammlern dazu (ohne dass ich deren Pflanzen kenne) ergibt sich das Bild einer mehr oder weniger zusammen hängenden Population
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Sulcorebutia crispata var. crispata fa. RMR0706/Ge1
Bei diesem Fund handelt es sich um die östlichste bisher bekannte Population, bevor man östlich des Rio Azero in das noch einmal 500 – 700m tiefer liegende Verbreitungsgebiet der S. roberto–vasquezii kommt.
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Sulcorebutia crispata var. crispata fa. RMR0706/Ge4
Ohne auf Details eingehen zu wollen, zeige ich einige weitere Funde von Roland Müller, die als Formen von S. crispata v. crispata anzusehen sind.
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Sulcorebutia crispata var. crispata fa. RMR0708/Ge2
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Sulcorebutia crispata var. crispata fa. RMR0709/Ge2
All diese Pflanzen findet man in der weiteren Umgebung von Villa Alcalá und El Villar. In vielen Fällen wird selbst der erfahrene Sulcorebutia–Freund Schwierigkeiten haben, diese Pflanzen als S. crispata v. crispata zu identifizieren. Betrachtet man aber die Gesamtheit der hier abgebildeten Sulcorebutien, wird das schon plausibel.
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Sulcorebutia crispata var. crispata fa. RMR0811/6
RMR0811 wurde weit südlich von El Villar gefunden, etwa auf halbem Weg nach Tarvita. Diese Population überrascht am Standort durch ihre hellgrünen Körper, die auf den ersten Blick, wenig Ähnlichkeit mit S. crispata haben. Diese Unterschiede gehen bei Kulturpflanzen weitgehend verloren.
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Sulcorebutia crispata var. crispata RMR0816/4
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Sulcorebutia crispata var. crispata RMR0818/4
Literatur
Rausch Walter (1970): Neue Arten der Gattung Sulcorebutia – Kakt.and.Sukk., 21 (6): 102-105
Augustin Karl, Gertel Willi, Hentzschel Günter (2000): Sulcorebutia – Kakteenzwerge der bolivianischen Anden – Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
Vries, Johan de (20011): Sulcorebutia atrospinosa spec. nov. en Sulcorebutia lamprochlora de Vries spec. nov. - Succulenta 90 (1): 9-19 + Titelbild
Gertel, Willi (2012): Sulcorebutia crispata var. muelleri - een nieuwe varieteit uit de omgeving van Pucara, Bolivia - Succulenta, 91 (5): 206-214
sulco-willi- Fachmoderator - Sulcorebutia
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