Sulcorebutia heliosoides

Sulcorebutia heliosoides

Sulcorebutia heliosoides wurde 2008 von Peter Lechner und Alfred Draxler beschrieben. Ohne Zweifel handelt es sich um eine aufsehenerregende Sulcorebutia, denn die habituelle Ähnlichkeit mit Aylostera heliosa ist frappierend. Die Blüte weist sie allerdings als eindeutige Sulcorebutia aus. Sie kommt aus einem Gebiet westlich von Tarabuquillo, etwa 30 km südöstlich von Zudañez, aus Höhen von etwa 2400 m. Aus dem Wenigen, was wir bisher wissen, gehört S. heliosoides zu der Verwandtschaftsgruppe von S. tarabucoensis. Viele sehr verschiedenartige Vertreter dieses Kreises sind ja um Zudañez beheimatet.


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Sulcorebutia heliosoides PL20.398/Ge1


Einerseits ist S. heliosoides tatsächlich eine absolute Schönheit, aber sie ist auch ein wenig langweilig verglichen mit anderen Sulcorebutien. Die Variationsbreite ist relativ gering und manch einer wird sagen: hab ich eine, hab ich alle. Ich denke, meine Bilder zeigen, dass das nicht stimmt.


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Sulcorebutia heliosoides PL20.398/Ge2


Natürlich ist das sowieso sehr kurz gedacht, denn nicht zuletzt zur Vermehrung braucht man mehrere Pflanzen und nach meiner Erfahrung ist S. heliosoides eine der Arten, die nicht sehr leicht Samen ansetzen.


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Sulcorebutia heliosoides RMR0803/6


Besonders interessant macht S. heliosoides die Tatsache, dass sie stellenweise sympatrisch mit einer anderen Sulcorebutia vorkommt, die dem Formenkreis von S. crispata angehört.


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Sulcorebutia heliosoides RMR0820/6


Neben dem relativ einheitlichen Habitus sind auch die Blüten mehr oder weniger hell gelb, oft mit rot gespitzten Hüllbättern und rötlichen Schuppen an der Röhre. Auch wenn inzwischen vereinzelt S. heliosoides mit roten bzw. magenta Blüten aufgetaucht sind, darf man nicht davon ausgehen, dass es sich um Hybriden von S. heliosoides mit der benachbarten S. crispata bzw. viridis handelt. Meine Versuche, diese miteinander zu bestäuben, sind weitgehend fehlgeschlagen.

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Sulcorebutia heliosoides hybr. RMR0820/9

Ich persönlich vermute, dass  hier Sulcorebutien aus der Verwandtschaft von S. tarabucoensis im weitesten Sinn im Spiel sind. S. heliosoides hat sehr ähnliche Samen wie gewisse Formen von S. tarabucoensis ssp. hertusii. Nur wenige Kilometer von diesem Fundort entfernt sind auch Formen der Letzteren gefunden worden.

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Sulcorebutia heliosoides RMR0820/7


2013 habe ich selbst Sulcorebutia heliosoides ein paar Kilometer von Amancaya entfernt gefunden. Diese Population besiedelt nur den obersten, steinigen Gipfel eine Berges, am dem in unteren Lagen in Geröll Sulcorebutia viridis. Während S. viridis in unzähligen Exemplaren am ganzen Hang zu finden ist, ist die Zahl der Pflanzen von S. heliosoides ziemlich überschaubar.


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Sulcorebutia heliosoides G377/1


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Sulcorebutia heliosoides G377/2


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Sulcorebutia heliosoides G377/4

Auch wenn ich keine offensichtlichen Hybriden gefunden habe, kann man aus den 3 Bildern doch ablesen, dass Sulcorebutia heliosoides keineswegs völlig einheitlich ist, sondern sowohl im Habitus als auch in der Tönung der Büten eine gewisse Variationsbreite aufweist.



Literatur:
Lechner Peter & Draxler Alfred (2008): Eine neue Art aus Bolivien - Sulcorebutia heliosoides (Cactaceae) – Kakt.and.Sukk., 59 (3): 57-63