Eriocereus Harrisia jusbertii als Unterlage?

Hallo Hab mal ne Frage an alle die sich mit pfropfen beschäftigen. Hab immer wieder Verluste mit Pflanzen die auf die jusbertii gepfropft wurden. Anfangs ist alles gut, nach einer gewissen Zeit werden die Pflanzen schwächer und gehen dann ein. Das ist mir passiert mit Pflanzen die von unterschiedlichen Händeln bezogen habe. Viele Pflanzen gehen im Winter kapput, einige auch im Sommer. Das Merkwürdige daran ist das die Pflanzen Unterlage und Pfröpflig eingehen und auch Notpfropfungen auf andere Unterlgaen nicht anwachsen. Es scheint so zu sein das die jusbertii sich beim Pfropfen was einfängt ist zumindest meine Vermutung, entweder einen Pilz oder einen Virus, der die Pflanzen dann langsamm ganz besidelt und schliesslich eingehen lässt. Habt ihr auch solche Beobachtungen gemacht oder ist das nur bei mir so? Auf alle anderen Unterlagen hab ich keine Problem und wenn auch mal eine Unterlage kapputgeht ist eine Notpfropfung meist erfolgreich nicht so bei der jusbertii.
Danke schonmal für eure Antworten und Erfahrungen.
Mfg.Heinz

Moin Heinz,
bei welcher Temperatur überwinterst Du denn die Pfröpflinge mit Jusbertii-Unterlage?
Der ist wärmebedürftig, deshalb pfropfe ich grundsätzlich alles auf Echinopsis-Kindel, die können so manchen kurzen Frost noch vertragen und treiben nicht so sehr.

ciao, Tom.

Eigentlich überwintere ich kühl und das kann schonmal bis plus 4 Grad runter gehen. Ich hab mir das schon gedacht das die Unterlage kühle Temperaturen nicht so gerne mögen und hatte auch schon wärmer überwintert aber trotzdem Ausfälle. Besonders merkwürdig ist das ich die Pfröpflinge nicht retten kann wie ich schon geschrieben habe.
Ich lass in Zukunft die Finger von dieser Unterlage und pfropfe auch selber nicht drauf. Echinopsis ist sehr gut als Unterlage auch Trichocereus pachanoi und peruvianus eignen sich hervoragend.
Mfg.Heinz

Ich pfropfe auch nicht sehr oft auf H. jusbertii, einfach aus dem Grund, weil diese bei mir nicht so gut
wachsen wollen wie z.B. Echinopsis oder Selenicereus. Trotz nahrhafter Erde, sonnigem Stand usw. wachsen
die "Jusbertiis" bei mir nur recht dünn und zaghaft. Ich kann mir nicht genau erklären warum.
Die wenigen Pfropfungen darauf wachsen zwar gut an, aber eben auch sehr langsam.

Ich habe einmal gelesen, dass auf Jusbertiis am besten im Frühjar und Frühsommer gepfropft wird. Zu
anderen Zeiten soll die Anwuchsquote schlecht sein.

Viel besser finde ich da schon den in einem anderen Thread erwähnten Selenicereus setaceus, der sehr
robust ist. Bis heute stehen mehrere Pfropfungen darauf (die ältesten sind 3 Jahre alt) gut da. Mal abwarten,
wie die sich mit der Zeit verhalten.

Wie sieht es mit anderen Harrisia-Arten aus, hat da schon mal jemand damit probiert?
In älteren Kakteenheften der damaligen DDR habe ich mehrmals über Pfropfungen auf
H. martinii ud bonplandii gelesen. Meine Versuche damit brachten aber nur mässige Erfolge.

Viele Grüsse
Alex

Halo Alex,
danke für deine Antwort. Dieses Unterlage scheidet bei mir ab sofort ganz aus. Ich möchte ja auch schnelle Ergebnisse evtl hab ich sie zu stark getrieben weil nix weiterging? Das kann auch ne Möglichkeit sein. Der Zuwachs auf dieser Unterlage fällt schon sehr bescheiden aus.
Interessant scheint mir die Selenicereus setaceus zu sein. selenicereus nehme ich selber her um da drauf zu pfropfen. Die Grandiflorus ist gut aber ich möchte doch mal was anderes probieren. Hatt die setacereus den etwas dickere Triebe als die grandiflorus?
Mfg.Heinz

Hallo Heinz,
wenn man den S. setaceus richtig kultiviert (Sonne, Dünger, Wasser), kann er bis zu 4 cm dick werden.
Und was vor allem interessant ist: Mir ist noch nie einer weggefault!!

Übrigens besitzt diese Art eine Jugendform, die völlig anders aussieht und nicht so gut als Unterlage ist.
Diese Form bleibt manchmal erhalten, wenn die Pflanze sehr schattig steht.
Die älteren Triebe verholzen etwas, nicht wie bei grandiflorus oder pteranthus. Dahe sollte man kleine
Sämlinge nur auf die Neutriebe der adulten Form pfropfen.

Wie schon einmal erwähnt, kann ich leider keine Aussage zur Kälteresistenz machen.

Viele Grüsse
Alex

Hallo Alex,
sehr interessant was du da über die S setaceus schreibst. Unbedingt kälterresistet müssen die bei mir auch nicht sein hauptsache schnellwüchsig und unproblematisch. Wenn ich dich richtig verstehe verholzt die setaceus etwas das ist mir aber auch bei der grandiflorus aufgefallen deshalb pfropfe ich da auch nur auf neutriebe sobald ich merke das sich das Leitbündel etwas schwerer schneiden lässt. Es soll ja auch Hybriden bei den Selenis geben hast du da schon Erfahrungen gesammelt? Und natürlich kann auch jemand über etwaige Kälteresistente selenis schreiben sollte es da auch eine gute Unterlage geben. Es soll ja auch ein Klon im Umlauf sein, ich selber hab auch Pflanzen die auf so einen Klon gepfropft sind habs aber nicht getestet da mir die Pflanzen zu wertvoll sind um da Testes zu machen. Es hatt sich aber schon ein Ableger gebildet da kann ich im nächsten Winter was drüber sagen.
Mfg.Heinz

Hallo Heinz,
ich pfropfe auch auf etwas härteres Gewebe, aber dann natürlich nur die etwas grösseren Sämlinge, so ab 5 mm.
Diese befestige ich dann mit einem Stück Frischhaltefolie.
S. setaceus ist nicht so weichfleischig wie S. grandiflorus, aber die Pfropfungen klappen trotzdem gut.

Ausser S. pteranthus habe ich keine anderen Seleni-Arten, ebensowenig Hybriden. An so etwas kommt
man hierzulande nicht, höchstens durch Samenkauf aus dem Ausland. Interessieren würde mich das
natürlich schon. Ich habe auch von sehr guten Erfahrungen mit S. macdonaldiae gelesen.

Dann gibt es noch einen Hylocereus (undatus ist es nicht), der sehr viel in Thailand und Japan
verwendet wird und eine sehr gute Unterlage sein soll.

Viele Grüsse
Alex

Hallo Leute,

ich habe einen Stummel von Harrisia jusbertii (10 cm lang, 20-25mm DM) mit einem
kleinen Kindel (6.5cm lang, 10mm DM). Ich will jetzt einen Sämling (knapp 2 Monate
alt) auf das Kindel pfropfen.

Sollte diese Propfung unter gespannte Luft? Wie lange?

Bei Opuntien habe ich mit gespannter Luft große Probleme gehabt (braune Stellen, Fäulnis),
bei Seleni's klappt es unter gespannter Luft aber sehr gut.

Daniel

Hallo Daniel,

wenn die Harrisia schon wächst, könnte es klappen.
Auf keinen Fall gespannte Luft verwenden.
Dann wird die Schnittstelle der H. schwarz und es ist vorbei.
Das sind 2 grundsätzlich unterschiedliche Sachen (Sämlingspfropfung und normale).
Daher sollte man das nicht verwechseln.
Bei so einem kleinen Pfröpfling verwende auch nur einen geringen Druck.
Eine Münze als Gewicht genügt.