Sulcorebutia steinbachii var. markusii

Sulcorebutia steinbachii var. markusii

Sulcorebutia steinbachii v. markusii wurde 1970 von Rausch nach seinem Freund und Reisebegleiter Ernst Markus als S. markusii beschrieben. Sie hatten gemeinsam nördlich der Ansiedlung Vila Vila (Villa Viscarra) Sulcorebutien gefunden, die damals völlig neu waren. Inzwischen wissen wir viel mehr über das Umfeld von S. markusii und auch die Sichtweise hat sich etwas geändert. Fritz et al. (2004) begründeten unterhalb der Leitart S. steinbachii eine Subspezies markusii, die als Autonym eine v. markusii zur Folge hat, weswegen ich heute über S. steinbachii v. markusii schreibe.


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Sulcorebutia steinbachii var. markusii R195/6 – Das ist die „echte“ markusii im Sinne von Rausch


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Sulcorebutia steinbachii var. markusii R195/5

Wie schon erwähnt, liegt der Fundort auf einem Berg nördlich von Vila Vila. In den folgenden Jahren wurde entlang der Straße (Feldweg) von Sivingani nach Vila Vila an vielen Plätzen Sulcorebutien gefunden und meist ohne Einschränkung als S. markusii angesprochen (siehe weiter unten). Betrachtet man allerdings die dahinter stehenden Pflanzen, wird schnell klar, dass es deutliche Unterschiede gibt. Im Gegensatz zu diesen späteren Funden wird S. markusii im Sinne von Rausch viel größer, hat meist eine kräftigere Bedornung und sprosst höchst selten.


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Sulcorebutia steinbachii var. markusii G190/3


Das gilt auch für G190, die ebenfalls von diesem Berg kommt. Man kann von dort direkt auf die Ortschaft Vila Vila blicken, die an einem Berghang auf der Südseite des gleichnamigen Flusses liegt. Den Hintergrund bildet ein wunderschöner, roter Tafelberg.


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Sulcorebutia steinbachii var. markusii G190/7


Wir sind 1991 zu dritt (Gertel, Herzog, Hillmann) dort oben herumgelaufen und haben S. markusii gesucht. Obwohl die Pflanzen eigentlich kaum zu übersehen waren, war das Ergebnis eher bescheiden. Vergleicht man das mit anderen Fundorten z.B. in der Gegend um Azurduy, wo man kaum gehen kann, ohne auf Sulcos zu treten, gab es am Standort G190 nur sehr wenige Pflanzen.


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Sulcorebutia steinbachii var. markusii RH827/9


Wir fragten uns natürlich, ob es sich um eine aussterbende Population handelt. Inzwischen muss man allerdings konstatieren, dass in den dazwischen liegenden über 20 Jahren dort immer noch Pflanzen gefunden worden sind, sodass man diese Frage wahrscheinlich verneinen kann. Auch Slaba (2009) spekuliert in diese Richtung und bei Lechner (2012) findet man hierzu Wissenswertes.


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Sulcorebutia steinbachii var. markusii L333


Der Fund von Lau gehört ebenfalls zu den schon seit Langem bekannten S. markusii. Leider ist es nicht völlig klar, ob die Pflanzen von „oben“ oder von den Hängen des Berges nördlich von Vila Vila stammen. Da es überall neben der Straße Pflanzen gibt, vermute ich, dass sich Lau den steilen Anstieg erspart hat.


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Sulcorebutia steinbachii var. markusii L333


Schon Rausch und Markus hatten auf ihrer Wanderung beim Abstieg abweichende Sulcorebutien (R195a) gefunden, die jahrelang als S. markusii v. longispina bekannt waren, bevor Brandt (1979) sie als Weingartia formosa beschrieb, ein Name, der wie so viele aus der Feder von Brandt, nie angenommen wurde.


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Sulcorebutia steinbachii var. markusii R195a - der Rauschfund von Sivingani


Wie schon weiter oben erwähnt, wurden in dieser Gegend während der 1980iger und 90iger Jahre von vielen Reisenden Sulcorebutien gefunden. Sie sind meist kleiner, weniger stark und eher anliegend bedornt und ihre Neigung zum Sprossen ist größer. Man findet aber immer auch Ausnahmen in denen man mühelos Übergänge zu den „richtigen“ Markusiis erkennen kann. Das gilt übrigens auch in die andere Richtung, d.h. auch ganz oben findet man Formen, die man eher am Berghang erwarten würde.


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Sulcorebutia steinbachii var. markusii HS64


Während man an den höchsten Stellen relativ oft S. steinbachii v. markusii mit roten Blüten findet, ist diese Blütenfarbe neben der Straße eher selten. In allen mir bekannten Populationen überwiegen violette Blüten


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Sulcorebutia steinbachii var. markusii HS64/7


Generell kann man an allen Fundorten von S. steinbachii v. markusii feststellen, dass die Pflanzen nicht besonders häufig vorkommen. Ich habe zusammen mit Ed Kirschnek 1986 kurz nach Sivingani an mehreren Stellen gesucht (G35, EK7029, G35a, EK7031) und wir hatten richtige Mühe überhaupt etwas zu finden.


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Sulcorebutia steinbachii var. markusii HS64a/Fi3


Es ist natürlich auch immer eine Frage des Jahres und der vorausgegangenen Witterung. Die Berghänge dort sind meist ziemlich steil. Das hat zu Folge, dass nach längeren Trockenperioden die Pflanzen erstens tief in den Boden zurückgezogen sind und zweitens von herunter gerieseltem Substrat total bedeckt sein können. Dann hat man keinerlei Chance.


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Sulcorebutia steinbachii var. markusii G35/1


Ich war allerdings in unterschiedlichen Jahren mehrmals in dieser Gegend und besonders viele Pflanzen gab es nie und nirgendwo.


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Sulcorebutia steinbachii var. markusii G90/2


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Sulcorebutia steinbachii var. markusii G90/3


Literatur:

Rausch Walter (1970): Neue Arten der Gattung Sulcorebutia BACKEBERG - S.vasqueziana, S.mizquensis, S.crispata, S.markusii, S.krahnii, S.frankiana, S.flavissima RAUSCH species novas – Kakt.and.Sukk., 21 (6): 102-105

Brandt Fred H. (1979): Weingartia formosa BRANDT spec.nova
Kakt.Orch.Rundschau, 4 (4): 46-49

Fritz Günther, Gertel Willi & Vries Johan de (2004): Sulcorebutia [1] - A revision of the species of the northern distribution area - Cactus & Co., 8 (3): 166-189, Titelbild

Slaba Rudolf (2009): Sulcorebutia markusii Rausch - druh na pokraji vyhubeni (die Art am Rande der Ausrottung) – Kaktusy, 45 (2): 55-58. Deutsche Version: Echinopseen 9 (1): 1-6, 2012

Lechner, Peter (2012). Sulcorebutia markusii - "Die Echte" – Echinopseen 9 (1): 7-9