Sulcorebutia steinbachii var. krugerae

Sulcorebutia steinbachii var. krugerae

Sulcorebutia steinbachii v. krugerae wurde 1957 vom bolivianischen Botaniker Martín Cárdenas als Aylostera krugerii beschrieben. Die Boliviendeutsche Anna Maria Krüger hatte diese Pflanzen nahe Cochabamba gefunden. Was Cárdenas dazu bewog, in ihr eine Aylostera zu sehen, wird wahrscheinlich ein ewiges Geheimnis bleiben. Ritter (1961) kombinierte sie zu Sulcorebutia kruegeri um. Es war von Beginn an ein Hin und Her, ob die Art „krugeri“ oder „kruegeri“ heißen musste. Schuld daran war Cárdenas selbst, denn in der Überschrift der Erstbeschreibung schreibt er „krugerii“ und bei der Abbildung „krügerii“. In beiden Fällen ist auf jeden Fall die Schreibweise mit „–ii“ falsch. Hunt (2000) zeigte später auf, dass diese Form sowieso unrichtig sei, da die weibliche Endung „ae“ sein müsse und korrigierte den Namen entsprechend auf „krugerae“. Es war ebenfalls Hunt (1997) der einem Papier von Donald folgend, diese Art zu S. steinbachii stellte.


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Sulcorebutia steinbachii var. krugerae MC5495 - ein Klon, der von Prof. Diers über Buining direkt von Cárdenas kam


Es ist Prof. Diers, Bad Neuenahr–Ahrweiler zu verdanken, dass wir heute noch mehrere Klone der Originalaufsammlung von Cárdenas existieren. Überhaupt sollte jeder, der Vermehrung von Standortmaterial besitzt, dieses wie seinen Augapfel hüten, denn soweit wir wissen, ist S. steinbachii v. krugerae in der Natur ausgestorben. Der ehemalige Fundort ist inzwischen bebauter Teil des Stadtgebietes von Cochabamba. (Man kann sich das auf Google sehr gut vergegenwärtigen. Der Botanische Garten ist leicht zu finden und nördlich davon liegt Tupuraya – dort wurden diese Pflanzen gefunden) Weitere Standorte konnten bisher nicht entdeckt werden.


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Sulcorebutia steinbachii var. krugerae MC5495 - eine Pflanze mit seltener bichromer Blüte
Herkunft: Roanoke Nursery England, die damals Pflanzenmaterial direkt von Cárdenas bezogen hatte.


Wahrscheinlich war Heinz Swoboda der Letzte, der in den 1980iger Jahren solche Pflanzen direkt oberhalb der letzten Häuser am nordöstlichen Stadtrand gefunden hat. Dass das Vorkommen zu dieser Zeit noch existierte, bestätigt auch der Fund von Paul Riesener, ebenfalls aus dieser Zeit. Von ihm habe ich sogar eine detaillierte Beschreibung, wie man mit dem Bus und zu Fuß zu dieser Stelle kommen kann. Ein Versuch das nachzuvollziehen, endete inmitten eines völlig bebauten Gebietes.


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Sulcorebutia steinbachii var. krugerae HS130


S. steinbachii v. krugerae wächst Gruppen bildend, ist relativ einheitlich weißlich bis hellbraun, anliegend bedornt und blüht gelb bis orangegelb, oft mir etwas Rot an den Spitzen der äußeren Blütenblätter.


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Sulcorebutia steinbachii var. krugerae Rie12


Auch von Riesener sind noch viele Klone erhalten und inzwischen ziemlich weit verbreitet. Mit den drei hier abgebildeten Pflanzen lässt sich recht gut die Variationsbreite von S. steinbachii v. krugerae demonstrieren.


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Sulcorebutia steinbachii var. krugerae Rie12


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Sulcorebutia steinbachii var. krugerae Rie12


Neben Cárdenas, Riesener und Swoboda sind noch Funde von Krahn (WK177), Rausch (R250) und Vasquez (RV105) bekannt, die mehr oder weniger stark in den Sammlungen vertreten sind.


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Sulcorebutia steinbachii var. krugerae RV105


Die Aufsammlung von Krahn gehört neben dem Cárdenas–Material zu den ältesten S. steinbachii v. krugerae und entsprechend schwierig sind sie meist in Kultur. Oft sind es Sprosse von Sprossen von Sprossen…………, immer wieder gepfropft, bewurzelt etc. Bewurzeln ist meist sehr schwierig oder unmöglich. Hier hilft nur noch das Erzeugen von sauberen Samen und etwas Glück bei der Aussaat.


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Sulcorebutia steinbachii var. krugerae WK177


S. steinbachii v. krugerae gehört unabhängig von den gerade geschilderten Schwierigkeiten nicht zu den ganz einfach zu kultivierenden Sulcorebutien. Sie sind teilweise empfindlich gegen Nässe und sie vertragen, wohl wegen der geringen Höhenlage ihres Vorkommens (ca. 2600m) nur wenig Kälte. Mir sind vor einigen Jahren S. steinbachii v. krugerae erfroren, weil sie nur am Rand eines beheizten Frühbeetes standen, das auf 5°C temperiert war. Dort war es vermutlich deutlich kälter und reichte aus um die Pflanzen erfrieren zu lassen.


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Sulcorebutia steinbachii var. krugerae fa. MK2720


1984 wurde von der Huntington–Expedition etwa 20 km östlich von Cochabamba auf knapp 2800m Sulcorebutien (MK2720 und JD134) gefunden, die vermutlich in die nähere Verwandtschaft von S. steinbachii v. krugerae gehören. Leider wurde dieser Fundort nicht wieder gefunden und man kann vermuten, dass er auch nicht mehr existiert. Soweit es mir bekannt ist, blühen diese Pflanzen alle in einem feurigen Rot, teilweise mit etwas gelb im Schlund


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Sulcorebutia steinbachii var. krugerae JD134-6


Literatur:

Cardenas Martin (1957): Nouvelles Cactées Boliviennes (V) - Aylostera krugeri CARDENAS nov.spec. - Cactus(Paris), 12 (57): 246-261

Ritter Friedrich (1961): Sulcorebutia BACKEBERG - Nat.Cact.Succ.J., 16 (4): 79-81

Hunt David (1997): New combinations in Rebutia derived from a manuskript by John Donald (d.1996) - Cactaceae Consensus Initiatives, (3): 6

Hunt D.R. (2000): CCC2 misprints, corrections and updates - Rebutia
Cactaceae Systematics Initiatives, (9): 31