Optimale Aussaat und Pflege von Adenium
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Optimale Aussaat und Pflege von Adenium
Nach 4 Jahren Arbeit mit den Wüstenrosen (Adenium) möchte ich hier meine Erfahrungen und
Tipps aufschreiben:
Vorneweg:
Da die Samen der Wüstenrosen nur zu einem Teil die Gene der Mutterpflanze erben,
(siehe Mendel´sche Vererbungslehre), ist es unmöglich, von den Blüten der Mutterpflanze
auf die zukünftigen Blüten der Sämlinge zu schließen.
Die Blüten werden überwiegend die dominanten Rot-und Rosatöne haben.
Wer eine ganz bestimmte Blütenfarbe-und Form möchte, muß sich eine veredelte Züchtung
kaufen.
Die Samen sollten relativ frisch sein, im Laufe der Zeit verlieren sie allmählich ihre Keimfähigkeit.
Im zeitigen Frühjahr ist der beste Aussaattermin, denn dann bekommen die Sämlinge in der
warmen Jahreszeit einen guten Start und die Gelegenheit, sich schnell ein dickes Bäuchlein
anzufuttern.
Zur Aussaat selbst kann ich folgendes empfehlen:
Am besten nimmt man eine etwas höhere Schale (z.B. so eine, wo Tomaten oder Pfirsische
drin verkauft werden. In diese Schale gibt man eine etwa 2 cm hohe Schicht von feuchten
(nicht nassen) Kokohum, Humus Brick für Aquarien oder Anzuchterde und legt die Samen flach
obendrauf und drückt sie etwas an.
Anschließend verpackt man die Schale in einen durchsichtigen Müllbeutel,
den man mit einer Toppits-Klammer o.ä. verschließt. Danach kommt die Schale an einen hellen,
warmen Platz. Gerade Wärme von unten ist während der Keimung besonders wichtig!!!
Durch den Beutel kann man gut sehen, wann die Samen anfangen zu keimen.
Sobald die Keimlinge ihre Samenhülle abgeworfen haben und sich aufrichten, kann man den
Beutel entfernen. Dann ist nämlich die feuchte (gespannte) Luft nicht mehr notwendig.
Sobald die Keimlinge etwas gewachsen sind, beginnt man, sie mit Lechuza Pon anzuhäufeln
(bis direkt unter die Keimblätter). Das sollte man während der ersten Monate immer wieder tun,
denn wenn das Bäuchlein - der Caudex - unter dem Substrat ist, entwickelt er sich besonders
kräftig.
In dieser Zeit ist Sonne und Wärme äußerst wichtig. Auch mit dem Gießen darf man nicht sparsam
sein. Die Keimlinge vertragen kein zu trockenes Substrat.
Irgendwann ist es soweit, daß man nicht mehr anhäufeln kann, weil nach oben kein Platz mehr
ist. Dann kann man die Sämlinge vereinzeln ....und wird erstaunt sein, wie dick sie geworden sind.
Auch in ihrem ersten eigenen Töpfchen ist es ratsam, sie nochmals tiefer zu setzen.
Als Topf empfehle ich einen Minicubi oder die preiswerte Variante aus Magenta´s Blog.
Das Substrat muß unbedingt einen hohen mineralischen Anteil haben.
Ich mische 2/3 Lechuza Pon und 1/3 Kakteenerde o.ä.
Ganz wichtig ist nun weiterhin viel Sonne, Wärme und kontinuierliche Wassergaben. In den oben
erwähnten Gefäßen regelt sich das mit dem Wasser später von selbst. Nur anfangs muss man von
oben noch giessen, bis die Pflanzen sich allein aus dem Vorrat versorgen können.
Man sollte den hellsten Standort wählen, der überhaupt zur Verfügung steht (Garten,
Gewächshaus, Südfenster).
Dann sollte einer tollen Entwicklung der Wüstenrose nichts im Weg stehen. Im Lechuza-Pon ist
Dünger enthalten, der reicht für die erste Saison.
Spätestens, wenn die Temperaturen dauerhaft unter 10°C - 15°C fallen, sollte man die Pflanzen
wieder ins Haus nehmen. Wüstenrosen vertragen keine Fröste.
Im ersten Winter werden die Pflanzen an einem hellen und warmen Platz durchkultiviert, da sie
noch nicht ausreichend Reserven besitzen.
Später kann man die Pflanzen kühl (bei etwa 15°C) und trocken überwintern. Dabei können sie
auch sämtliche Blätter verlieren. Im Frühling treiben sie neu aus bei zunehmender Wärme,
Helligkeit und Wassergabe.
An Schädlingen - vor allem im Winterquartier - sind Spinnmilben und Schildläuse /Wollläuse
zu erwähnen. Da muß man wirklich regelmäßig mal mit der Lupe kontrollieren.
Man sollte auch zwischendurch immer wieder mal den Caudex auf Festigkeit kontrollieren.
Den Pflanzen sieht man auf Anhieb nicht an, wenn sie am Vertrocknen sind.
Wenn der Caudex weich wird und verschrumpelt, kann es schon zu spät sein.
Dann kann man höchstens noch versuchen, die Pflanze in's Wasser zu stellen und so zu retten.
Wenn man sich an diese Pflegemaßnahmen hält, wachsen Wüstenrosen kompakt und nicht wie
dünne Spargel. Dann sind auch Schnittmaßnahmen kaum notwendig, weil sich die Wüstenrosen gut
allein verzweigen.
Mit ersten Blüten kann man etwa nach 2 Jahren rechnen.
Inzwischen muß ich auch sagen: ich halte nicht mehr allzuviel von Schnittmaßnahmen. Wenn man
die Pflanzen wie oben angegeben pflegt, werden sie auch kaum nötig sein.
Gerade Schnitte an größeren Zweigen werden immer häßlich aussehen.
Ganz anders sieht es aus, wenn ein Blütenbüschel abfällt. Da bildet sich nämlich zwischen dem
Blütenbüschel und dem Zweig zuerst eine Art Korkschicht,
bevor die Blüten abfallen. Das sieht dann hell, glatt und sauber aus.
Wenn man aber wirklich schneidet, sollte man den Schnitt oberhalb eines Austriebs schräg
ansetzen und den austretenden giftigen!!! Saft mit einem Küchentuch wegtupfen, sonst gibt es
unschöne schwarze Flecken.
Wenn man Blätter entfernen will, sollte man immer einen Teil des Blattstiels stehenlassen, um das
Herunterlaufen des Pflanzensaftes am Stamm zu vermeiden. Der restliche Blattstiel fällt später
von allein ab.
Zum Desinfizieren der Schnittfläche kann man Zimtpulver benutzen.
Tipps aufschreiben:
Vorneweg:
Da die Samen der Wüstenrosen nur zu einem Teil die Gene der Mutterpflanze erben,
(siehe Mendel´sche Vererbungslehre), ist es unmöglich, von den Blüten der Mutterpflanze
auf die zukünftigen Blüten der Sämlinge zu schließen.
Die Blüten werden überwiegend die dominanten Rot-und Rosatöne haben.
Wer eine ganz bestimmte Blütenfarbe-und Form möchte, muß sich eine veredelte Züchtung
kaufen.
Die Samen sollten relativ frisch sein, im Laufe der Zeit verlieren sie allmählich ihre Keimfähigkeit.
Im zeitigen Frühjahr ist der beste Aussaattermin, denn dann bekommen die Sämlinge in der
warmen Jahreszeit einen guten Start und die Gelegenheit, sich schnell ein dickes Bäuchlein
anzufuttern.
Zur Aussaat selbst kann ich folgendes empfehlen:
Am besten nimmt man eine etwas höhere Schale (z.B. so eine, wo Tomaten oder Pfirsische
drin verkauft werden. In diese Schale gibt man eine etwa 2 cm hohe Schicht von feuchten
(nicht nassen) Kokohum, Humus Brick für Aquarien oder Anzuchterde und legt die Samen flach
obendrauf und drückt sie etwas an.
Anschließend verpackt man die Schale in einen durchsichtigen Müllbeutel,
den man mit einer Toppits-Klammer o.ä. verschließt. Danach kommt die Schale an einen hellen,
warmen Platz. Gerade Wärme von unten ist während der Keimung besonders wichtig!!!
Durch den Beutel kann man gut sehen, wann die Samen anfangen zu keimen.
Sobald die Keimlinge ihre Samenhülle abgeworfen haben und sich aufrichten, kann man den
Beutel entfernen. Dann ist nämlich die feuchte (gespannte) Luft nicht mehr notwendig.
Sobald die Keimlinge etwas gewachsen sind, beginnt man, sie mit Lechuza Pon anzuhäufeln
(bis direkt unter die Keimblätter). Das sollte man während der ersten Monate immer wieder tun,
denn wenn das Bäuchlein - der Caudex - unter dem Substrat ist, entwickelt er sich besonders
kräftig.
In dieser Zeit ist Sonne und Wärme äußerst wichtig. Auch mit dem Gießen darf man nicht sparsam
sein. Die Keimlinge vertragen kein zu trockenes Substrat.
Irgendwann ist es soweit, daß man nicht mehr anhäufeln kann, weil nach oben kein Platz mehr
ist. Dann kann man die Sämlinge vereinzeln ....und wird erstaunt sein, wie dick sie geworden sind.
Auch in ihrem ersten eigenen Töpfchen ist es ratsam, sie nochmals tiefer zu setzen.
Als Topf empfehle ich einen Minicubi oder die preiswerte Variante aus Magenta´s Blog.
Das Substrat muß unbedingt einen hohen mineralischen Anteil haben.
Ich mische 2/3 Lechuza Pon und 1/3 Kakteenerde o.ä.
Ganz wichtig ist nun weiterhin viel Sonne, Wärme und kontinuierliche Wassergaben. In den oben
erwähnten Gefäßen regelt sich das mit dem Wasser später von selbst. Nur anfangs muss man von
oben noch giessen, bis die Pflanzen sich allein aus dem Vorrat versorgen können.
Man sollte den hellsten Standort wählen, der überhaupt zur Verfügung steht (Garten,
Gewächshaus, Südfenster).
Dann sollte einer tollen Entwicklung der Wüstenrose nichts im Weg stehen. Im Lechuza-Pon ist
Dünger enthalten, der reicht für die erste Saison.
Spätestens, wenn die Temperaturen dauerhaft unter 10°C - 15°C fallen, sollte man die Pflanzen
wieder ins Haus nehmen. Wüstenrosen vertragen keine Fröste.
Im ersten Winter werden die Pflanzen an einem hellen und warmen Platz durchkultiviert, da sie
noch nicht ausreichend Reserven besitzen.
Später kann man die Pflanzen kühl (bei etwa 15°C) und trocken überwintern. Dabei können sie
auch sämtliche Blätter verlieren. Im Frühling treiben sie neu aus bei zunehmender Wärme,
Helligkeit und Wassergabe.
An Schädlingen - vor allem im Winterquartier - sind Spinnmilben und Schildläuse /Wollläuse
zu erwähnen. Da muß man wirklich regelmäßig mal mit der Lupe kontrollieren.
Man sollte auch zwischendurch immer wieder mal den Caudex auf Festigkeit kontrollieren.
Den Pflanzen sieht man auf Anhieb nicht an, wenn sie am Vertrocknen sind.
Wenn der Caudex weich wird und verschrumpelt, kann es schon zu spät sein.
Dann kann man höchstens noch versuchen, die Pflanze in's Wasser zu stellen und so zu retten.
Wenn man sich an diese Pflegemaßnahmen hält, wachsen Wüstenrosen kompakt und nicht wie
dünne Spargel. Dann sind auch Schnittmaßnahmen kaum notwendig, weil sich die Wüstenrosen gut
allein verzweigen.
Mit ersten Blüten kann man etwa nach 2 Jahren rechnen.
Inzwischen muß ich auch sagen: ich halte nicht mehr allzuviel von Schnittmaßnahmen. Wenn man
die Pflanzen wie oben angegeben pflegt, werden sie auch kaum nötig sein.
Gerade Schnitte an größeren Zweigen werden immer häßlich aussehen.
Ganz anders sieht es aus, wenn ein Blütenbüschel abfällt. Da bildet sich nämlich zwischen dem
Blütenbüschel und dem Zweig zuerst eine Art Korkschicht,
bevor die Blüten abfallen. Das sieht dann hell, glatt und sauber aus.
Wenn man aber wirklich schneidet, sollte man den Schnitt oberhalb eines Austriebs schräg
ansetzen und den austretenden giftigen!!! Saft mit einem Küchentuch wegtupfen, sonst gibt es
unschöne schwarze Flecken.
Wenn man Blätter entfernen will, sollte man immer einen Teil des Blattstiels stehenlassen, um das
Herunterlaufen des Pflanzensaftes am Stamm zu vermeiden. Der restliche Blattstiel fällt später
von allein ab.
Zum Desinfizieren der Schnittfläche kann man Zimtpulver benutzen.
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