Vogelsandmethode

Guten Abend,

nochmal zurück zur Vogelsandmethode. Da wird immer spekuliert, daß der Anis der Superinhaltsstoff sei.

Ich bekam vor etwa einem Monat eine Pflanze von "Opuntia polyacantha v. rhodantha Torrey". Ich pflanzte sie, und sie wurde im untersten Glied matschig. War wohl zu feucht, und O. polyacantha ist nicht so nässehart wie O. fragilis. Jedenfalls schnitt ich die drei Glieder darauf ab, um sie zu retten. Sie hatten schon orange Färbung in den Leitbündeln. Ich schnitt sie ab, bis sie sauber waren. Dann nahm ich meinen Bausand, der seit Jahren im Freien liegt und pflanzte sie nach dem Abtrocknen in den trockenen Sand ein. Den Topf stellte ich dann zu meinen Echinopsen unter den Baum. Ab und zu gab es Nieselregen, aber es war immer warm. Heute nun pflanzte ich diverse eingetroffene tschechische O. fragilis in Pflanzschalen und entsann mich der "Torreys". Ich hatte nicht viel Hoffnung, denn in den zwei Wochen im Sand hatten sie sich nicht verändert. Wie war ich überrascht, als ich nun drei kleine Kraken aus dem Sand fischte. Mächtig bewurzelt! Hätte ich nicht gedacht.

Zum Sand. Es ist stinknormaler feiner Bausand, den man hier aus dem Dnjepr baggert und verkauft. Wie Ostseesand so fein, aber ohne Meersalze, da aus dem Süßwasser stammend. Vergleichbar mit Vogelsand aus der Tüte. Anis wird dem Bausand keiner beigefügt Zumindest wäre der Anis längst rausgewaschen, denn mein Sandhaufen liegt seit Jahren im Vorhof vor Wind und Wetter ungeschützt. Das schnelle Bewurzeln hat also nichts mit Anis zu tun, sondern allein mit dem feinen Sand.

Die Methode ist gigantisch und wird von mir jetzt immer benutzt werden!

Viele Grüße, Poco

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Die meisten Stecklinge stell ich ins fertige Substrat ins diffuse Licht unterm Kirschbaum und braus sie beim Gartengießen kurz ab - ruckzuck bekommen die Wurzeln. Viele Wege führen nach Rom.

Hm, ja... Kannst sie auch in Blumenerde, Bims, Quarzsand und was weiß ich stecken.

Was soll das jetzt -bezogen auf den Anis- beweisen? Dass er nicht nötig ist?
In anderen Medien, die sich zum Bewurzeln eignen, ist er doch auch nicht enthalten.

Dass Anis der Super Inhaltsstoff sei, habe ich auch noch nicht zu lesen bekommen.
Er soll doch lediglich Risiken mindern.

Die folgende Quelle gibt Auskunft zu dem Thema:

https://www.lernstunde.de/thema/pilze8/grundwissen.htm

Gruß

Dietmar

Poco schrieb:... und pflanzte sie nach dem Abtrocknen in den trockenen Sand ein.

Abgetrocknete Opuntien-Stecklinge wurzeln auch auf Beton.
Die Vogelsandmethode wurde ursprünglich für frisch geschnittene Stecklinge ausgedacht. Und da ist die keimhemmende Wirkung des Anisöls von Vorteil. Hat nichts mit dem Bewurzeln an sich zu tun, killt einfach Bakterien und Pilze.

sensei66 schrieb:
Hat nichts mit dem Bewurzeln an sich zu tun, killt einfach Bakterien und Pilze.

Gibt es dafür einen wissenschaftlichen Beleg?

Mehr als genug...
https://ojs.openagrar.de/index.php/Kulturpflanzenjournal/article/view/12344/11483
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-56336-6_6

Oder darfs etwas älter sein?
https://link.springer.com/article/10.1007/BF02161955
https://link.springer.com/article/10.1007%2FBF02177244?LI=true

M.Ramone schrieb:Hm, ja... Kannst sie auch in Blumenerde, Bims, Quarzsand und was weiß ich stecken.

Hallo Ramone,

ich habe nur in noch keinem Substrat so eine schnelle, dichte und lange Bewurzelung erlebt. Der feine Sand hat irgendwas (physikalisches?), was die Wurzeln so toll antreibt.

Grüße, Poco

sensei66 schrieb:Mehr als genug...
https://ojs.openagrar.de/index.php/Kulturpflanzenjournal/article/view/12344/11483
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-56336-6_6

Oder darfs etwas älter sein?
https://link.springer.com/article/10.1007/BF02161955
https://link.springer.com/article/10.1007%2FBF02177244?LI=true

Das sollte als Nachweis reichen, dankeschön!

Gruß

Dietmar

Aus Erfahrung kann ich sagen: von 20 unbewurzelten Echinopsis-Kindeln wurzelten 13 wie der Teufel und 7 gar nicht ...
Was sagt mir das jetzt?`