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Mit Kaffee gießen - ist das verträglich/sinnvoll ?

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Mit Kaffee gießen

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Beitrag  Falko 2012 So 05 Feb 2012, 22:35

Also Christusdorn & Weihnachts-/Osterkaktus ham die schwarze Brühe pur gut vertragen, wurde auch von den Wurzeln aufgenommen, da nichts durchgelaufen ist, eigtl ist ja "Ruhe-/Winterzeit".

Werd demnächst eine Notokakteen-Gruppe mit traktieren, wobei ichs eigtl an nem Kaktus machen müßte, der etwas dünge-empfindlicher ist - weil Notokakteen eigtl sehr gut auf jede Art von Düngung ansprechen (nach meinen Erfahrungswerten).

Muß generell an der Stelle auch mal sagen: Ich hab nur mittlere und mittelgroße, spezialisiere mich gerade in Richtung Säulenkakteen... und kleine, sehr seltene, wie viele oder gar die meisten von euch hier haben dürften, ist gar nicht mein Geschmack, weil ich nichts mit blühenden Kakteen oder Blüten anfangen kann. Daher sehe ich meine Kakteen auch nicht als "rohe Eier" an. Glaube auch je größer, stämmiger und kräftiger sie sind, umso besser/leichter sprechens auf Düngereien an.

Finde es wirklich sehr beeindruckend, wieviele "Chemiker"/Hobbychemiker es unter euch gibt, denke die meisten von euch züchten auch selbst aus Samen/Körnern.

Grundlegendes habe ich auch gerne aufgenommen, wie Natrium (Stickstoff), Phospor oder oder Kalium. Alles andere ist mir persönlich zu hoch. Mir lagen auch Physik/Chemie am Gymnasium null, sprich gar ned, später bin ich deshalb auch auf die Wirtschaftsschule - bin übrigens 30 und kein Teen, auch wenn sich der Beitrag z.T. recht kindlich anhören mag.

Telefon ---) Erste (Vor-)Erfahrungswerte hab ich auch, da ich etwa 15% meines Bestandes neben Seramis auch mit entleerten Kaffeesätzen abgedeckt habe auf der Substratoberfläche. Dann mit Wasser drüber gegossen, wenn ichs mir recht überlege war dies eigtl schon ziemlich viel "Kaffee pur", an meiner Polaskia-Gruppe (15cm hoch) konnt ich folgenden Effekt feststellen: Der Säulenstamm wurde sehr kräftig und ist nun richtig "fest/stämmig" wenn man mit den Fingern leicht gegen-/reindrükt - scheint gut aufgenommen worden zu sein, die Polaskien sehen auch etwas gesünder/kräftiger aus, als vorher und sind in der Winterzeit(!) auch etwas gewachsen. Also ich bin eigtl recht optimistisch, werd aber im Sommer wohl den Kaffee mit Wasser (1 zu 1) mischen (oder 1 zu 3) da es bei meinem großen Bestand mich sonst in den finanziellen Ruin treiben würde.

Generell muß ich auch mal festhalten: Wer Kaffee hier chemisch in sämtliche Substanzen zerlegt, der müßte auch sein Gießwasser, am besten von nem Labor auf Inhaltsstoffe testen lassen. Wir haben bsp. eine Art "Zisterne" unterm Balkon, die das Regenwasser auffängt/speichert, wie ein großer Tank praktisch, damit wird dann gegossen, da gieß ich sicher auch irgendwelche Kleinstlebewesen oder Algen mit, die sich im Laufe der Zeit im "Tank" gebildet haben und Kaffee ist für rein bioloigsch gesehen immer noch Wasser, sprich "Kaffee" ist Wasser mit diversen Zusatzstoffen.
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Beitrag  sensei66 Mo 06 Feb 2012, 00:54

AAAAAHH! Jetzt hab ich ne halbe Stunde einen ellenlangen Text getippt und gelöscht. Twisted Evil

Nur so viel: gelb/grüne Blätter am Christusdorn deuten für mich auf Chlorose durch Eisenmangel hin. Hervorgerufen durch Tannine (Gerbstoffe) im Kaffee, die Eisen ganz hervorragend binden.

So, jetzt geh ich ins Bett.
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Beitrag  Tim Mo 06 Feb 2012, 14:06

Erstmal: Ich bin echt beeindruck wie viele sich hier mit dem Thema ernsthaft auseinandersetzen und Infos/Links einstellen! Ich hätte gewettet, das wird abgebürstet und ist nach 2 Antwortet tot.

Nur mal kurz ein Gedanke:
-Es gibt eine Menge Leute hier, die Vitanal begeistert an ihre Pflanzen gießen...das ist entfernt(!) vergleichbar mit dem Organik-Cocktail "Kaffee".

ABER
an den Thread-ersteller:
Ohne Fotos, Angaben zum Gießwasser (Früher/heute ...Leitungswasser/Härtegrade/Regenwasser) und Konzentrationsangaben, Vergleichskontrollen etc. macht die Diskussion nicht viel Sinn.
Woher weißt Du, das die Kakteen in der Kaffee-Zeit nicht einfach nur mehr Licht gesehen haben, von Dir besser umsorgt wurden, das sauere Gießwasser Nährstoffe freigesetzt hat, die vorher durch hartes Leitungswassser gebunden waren
Ohne Informationen ist es z.B. auch denkbar, das Deine Kakteen vorher noch stärker mißhandelt waren und es ihnen jetzt wenigstens etwas besser geht...ODER, ganz andere Idee, dass die Pflanzen eine Art Not-Trieb gemacht haben, weil ihre Wurzeln gestresst sind. Deine ganzen Beobachtungen könnten Streßanzeiger sein. Selbst Blüten sind nicht immer ein positives Zeichen.

Prinzipiell habe ich NIE etwas gegen Versuche, aber Deine Berichte sind in so viele Bereichen angreifbar, das hier vielen die Zeit fehlen dürfte, vollstandig darauf einzugehen.
Es ist z.B. überhaupt kein Argument FÜR Kaffee, wenn im Winter die Kakteen anfangen zu wachsen. Wenn unten aus dem Topf nichts rausläuft, heißt das auch nicht, das die Pflanzen das alles aufgenommen haben ...und, und, und.
Ohne Fotovergleich, ohne Vergleichspflanzen und ohne Beschreibung der Kultivierungsumstände ist die Diskussion über (für uns unsichtbare) Ergebnisse schon ziemlich sinnfrei.

Das soll Dir aber nicht den Spaß verderben, sondern eher dazu anregen, das ganze etwas systematischer zu betreiben, weil die Grundidee interessant ist.

Es wäre also schön, wenn Du weitermachst, aber mit etwas mehr Infos für uns.... angefangen mit BILDERN !

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Beitrag  karlchen Mo 06 Feb 2012, 15:47

Erstmal: Ich bin echt beeindruck wie viele sich hier mit dem Thema ernsthaft auseinandersetzen und Infos/Links einstellen! Ich hätte gewettet, das wird abgebürstet und ist nach 2 Antwortet tot.
@Tim: also ich für meinen Teil versuche es ernst zu nehmen (auch wenn ich etwas skeptisch bin wie ernst der TE es meint), da der Grundgedanke ja interessant ist. Die Beiträge des TE klingen etwas naiv, da hast du recht. Das mit dem Kaffee ist halt irgendwie ne schlaue, blöde Frage, ne? Laughing
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Beitrag  Tim Mo 06 Feb 2012, 16:18

@Karlchen: Ich finde auch, das es sich lohnt, über die Idee genauer nachzudenken. Von daher waren meine Formulierungen vielleicht auch undiplomatischer als beabsichtigt.

Also meinen Text bitte nicht zu sehr auf die Goldwaage legen.
Selbst noch so aufwendige wissenschaftliche Versuche kann man häufig problemlos zerflücken. Allerdings sind die anschließenden Diskussionen häufig sehr fruchtbar, von daher sind solche Fragen SUPER für ein Forum.
*daumen*
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Beitrag  Micha Mo 06 Feb 2012, 19:57

Ich finde auch, das es sich lohnt, über die Idee genauer nachzudenken.
dacht ich mir auch, hab mal versucht bissl zu recherchieren.
Direkt zum Kaffee gießen hab ich nich viel gefunden.
Es ging eigentlich immer um der Kaffeesatz. Welcher trocken in die oberste Substratschicht eingearbeitet werden soll.
Trocken deswegen weil sich sonst zu schnell Schimmel bildet. Kaffeesatz senkt den ph-Wert des Substrat etwas ins saure ab. Es war von allen möglichen Pflanzengattungen die Rede, Palmen, anderes Zimmergemüse und Nutz/Ziergarten, aber nirgens von Kakteen.
Desweiteren soll Kaffeesatz "magisch" auf Regenwürmer im Garten wirken. Richtig anziehend.
Kurz: mmmh ja im Garten nich schlecht aber in Töpfen, naja.
zum Kaffee gießen: hab nich viel zu gefunden, Koffein behindert bei der Zellteilung die Ausbildung der sogenannten Zellplatte, ein Vorläufer der Zellwand
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Beitrag  Falko 2012 Fr 02 März 2012, 04:57

Also bei nem dünnen Säulenkaktus (grün) mußt i bsp feststellen, dass sich die Pflanze in der Tat etwas unschön bräunlich verfärbt hat, im mittleren Bereich der Säule, mit Tendenz nach unten. Mit Kaffeesatz als Erdabdecker hab i aber gute Erfahrungen gemacht, also in Verbindung mit Seramis wurzeln (auch größere Kübel-Kakteen) nach oben in den Kaffeesatz rein, der sich mit der Zeit auch ziemlich substratartig entwickelt hat (ähnlich wie beim Kompost) - hab ner zwar mittlerweile mim Schlauch wieder rausgewaschen, weils Wasser zu schwer durchsickert nach unten, aber grad übern Winter konnt ich erfreulicherweise gute neu Bewurzelung feststellen (nach oben, was ungewöhnlich ist, da ham wohl irgendwelche Stoffe die Wurzeln anglockt) :-)

ps: Sämtliche Experimente mit Kaffee werden aber nun eingestellt, auch weils zu zeitaufwendig und unwirtschaftlich wäre, dies (auch bei erfolg) dauerhaft zu betreiben.

Verfüge zwar über einen großen Garten (kein Gewächshaus) d.h. die Kakteen sind im Sommer dem Regenwasser "ausgesetzt" - würd ich mein Hobby im Gewächshaus betreiben, würd/könnt ich das Experiment ganzjährig sicher weiterführen. Kaffee hat sich bei meinem Notocactus leicht negativ ausgewirkt, hab 5 Gruppen der gleichen Gattung, einen hat ich mit Kaffee gegossen, dieser ist merklich in sich etwas eingeschrumpft, also die ganze Gruppe... - bei einer Säulenkaktee hab i wie gesagt eine Verfärbung festgestellt.

Aber: Mit Kaffeesatz in Verbindung mit Seramis als "Substrat-Decke" hab i grad übern Winter top Erfahrungen gemacht. Merkliches Wachstum bei den Säulen (im Winter!) und Wurzelneubildung (nach oben!) also in Richtung Kaffeesatz, wurzeln die nach oben neu gebildet werden, sind eh außergewöhnlich, weil ungewöhnlich (nicht normal) - Kaffeesatz laß i aber übern Sommer weg. Schimmel hat sich übrigens nicht gebildet, weil ich die Kaffeesätze (die fast zum Substrat mutiert sind) wieder ausgewaschen habe, bei der Gelegenheit hab i auch die Neuwurzeln entdeckt :-)
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Beitrag  Maranta Fr 02 März 2012, 12:37

Falko 2012 schrieb:Merkliches Wachstum bei den Säulen (im Winter!) und Wurzelneubildung (nach oben!) also in Richtung Kaffeesatz, wurzeln die nach oben neu gebildet werden, sind eh außergewöhnlich, weil ungewöhnlich (nicht normal)...

Irgendwie kann ich Dir nicht so ganz folgen. Merkliches Wachstum im Winter erreiche ich auch mit stinknormalem Leitungswasser, sowohl bei Kakteen, als auch bei den aS. Warum gießen "wir" unsere Sukkus über den Winter nicht? Und Wurzeln, die nach oben wachsen... ist das erstrebenswert?

Nichts für ungut: Im Grunde finde ich Dein Experiment lesenswert, aber ich verstehe nicht so ganz, warum Du das ausgerechnet im Winter gestartet hast.

Schöne Grüße,
Bettina
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Beitrag  Falko 2012 Fr 02 März 2012, 13:56

Maranta schrieb:
Falko 2012 schrieb:Merkliches Wachstum bei den Säulen (im Winter!) und Wurzelneubildung (nach oben!) also in Richtung Kaffeesatz, wurzeln die nach oben neu gebildet werden, sind eh außergewöhnlich, weil ungewöhnlich (nicht normal)...

Irgendwie kann ich Dir nicht so ganz folgen. Merkliches Wachstum im Winter erreiche ich auch mit stinknormalem Leitungswasser, sowohl bei Kakteen, als auch bei den aS. Warum gießen "wir" unsere Sukkus über den Winter nicht? Und Wurzeln, die nach oben wachsen... ist das erstrebenswert?

Nichts für ungut: Im Grunde finde ich Dein Experiment lesenswert, aber ich verstehe nicht so ganz, warum Du das ausgerechnet im Winter gestartet hast.

Schöne Grüße,
Bettina

Die meisten oder wenigstens viele von euch hier, ziehen selber aus Samen (Seeds) und haben zum Teil Gewächshäuser. Habe selbst z.ZT. um die 600 Stück. Mangels Alternativen stehn die übern Sommer alle im Garten, z.T. ohne Regenschutz (was mir letzten Sinnflut-Sommer großen Respekt abgenötigt hat, weil eingegangen ist mir keiner, Wachstum fand natürlich mangels Sonne/Wärme kaum statt). Habe also ganz andere Voraussetzungen als viele von euch hier. Den einzigen leichten Vorteil den ich hab, ist der, dass wir ein Regenwasserauffangbecken unterm Balkon haben und ich somit auch im Winter mit echtem Regenwasser gießen kann - was qualitativ besser ist als Leitungswasser.

Die meisten von euch haben Echinopsen, Mammilarien oder sonstige Blühpflanzen, auch eher klein wie ich manchem Profilbild (Userbild) entnehme. Hab mich mehr Säulen spezialisiert (oder auch sog. "Solitärs" - bsp Pachycereus pringlei, 4er Gruppe beim Obi gekauft in nem Kübel). Und bei/mit diesen Kübelkakteen hab ich u.a. mit dem Kaffeesatz experimentiert. Die bilden schwerer/weniger Wurzeln, weil sie nicht in Erde sind, sondern in nem Art Lava-Substrat (rötliches/sandiges Substrat).

Wurzeln sind insbesondere bei Großpflanzen immer erstrebenswert. Hab neulich eine Carnegia gigantea erworben (18cm hoch, 20 Jahre alt) - vom 16er Rundtopf in 12er Vierkant mangels Wurzelwerk zurückgetopft.
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Beitrag  Falko 2012 Sa 03 März 2012, 03:22

So noch ne gute Erfahrung mit Kaffeegießen (Wirkung/Ergebnis 4 Wochen später...):

2x Mittelgroße Polaskiengruppe (keine chique) im Vierkanttopf

Gießung mit Wasser: Mußte grad einige Wollausgruppen entfernen und hab auch nen merklichen Schildlausbefall festgestellt, seltsamerweise im Doppelpack, weil Schild- und Wollaus gleich.

Gießung mit Kaffee: Kein Schildlausbefall und nur minimaler Wollausbefall (wahrscheinlich ausgehend von der Nachbargruppe, das nebeneinander stehen). Pflanzengruppe auch etwas besser nachgewachsen als oben.

Pauschalisieren kann mans nicht. Für Cleistokakteen jedenfalls völlig ungeeignet, da unschöne bräunliche Verfärbungen im Stamm. Stämmige Säulenkakteen scheinen es besser anzunehmen (zu verarbeiten) als Wasser. Hab ich zumindest bei den beiden 5er-Gruppen im unmittelbaren Vergleich positiv feststellen können und Verfärbungen gabs gar keine.

Werd an den beiden Gruppen das Experiment nun doch weiterführen, eine Pflanze ist wirtschaftlich mit Kaffee machbar (fürs Erste) - habs jetzt kühler gestellt, damit die Wolläuse nicht wieder kommen.
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