Lebt dieser Kaktus noch?

Hallo,

eigentlich sollte dieser Kaktus weggeworfen werden, wegen einer Büroauflösung. Er war schon aus seinem Topf gefallen, wuchs schräg. Wir nahmen ihn mit. Vor Kurzem wurde er umgetopft, wir stellten ihn nach draußen. Leider bekam ihm das gar nicht. Er wurde gelb. Wahrscheinlich ein Sonnenbrand? Die Erde ist falsch, im Forum wir das Substrat empfohlen? Beim Umtopfen ist uns aufgefallen, dass der Kaktus nur eine kleine Wurzel hat, kann das sein? Bevor ich weitere Fehler mache, wäre ich sehr dankbar, wenn ihr für mich Ratschläge habt, wenn der Kaktus noch zu retten ist .

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Entschuldigung für die vielen Bilder, ich bin noch am Üben…

Hallo Kathi,

herzlich willkommen im Forum.

Deine Vermutung, dass Dein Kaktus nach plötzlichem Rausstellen einen Sonnenbrand erlitt, scheint mir am plausibelsten zu sein. Die flächige Aufhellung der Epidermis im oberen Drittel spricht auch dafür. Du hast Dich wohl schon etwas hier belesen und den Tipp, das Substrat zu wechseln, selbst vorweggenommen. Diese stark organische Blumenerde (?) ist für die Espostoa keine ideale "Grundlage". Überwiegend oder komplett mineralisch ist als Substrat empfehlenswert (mein am meisten genutztes Haussubstrat ist Vulcatec Premium, das ist nicht weiteres als Bims, Lava und Zeolith und gibt es in unterschiedlichen Größen online zu bestellen). Zudem sollte der Topf Abzugslöcher haben, also nicht wieder direkt in den Übertopf einpflanzen.

Bei Wurzelverlust ist es wichtig, dass faulige und abgestorbene Wurzelteile möglichst schnell entfernt werden. Ist die einzige noch verbliebene Wurzel gesund (ist irgendetwas matschig oder dunkel gefärbt?). Du musst den Kaktus sowieso austopfen, da bietet sich eine Wurzelkontrolle an. Bei bereits beginnender Fäulnis am Wurzelhals hilft nur noch das Durchschneiden und anschließendes Überprüfen der Leitbündel.

Schau gerne auch mal hier rein: https://www.kakteenforum.com/t32159-faustregeln-zur-pflege-von-kakteen-und-anderen-sukkulenten?highlight=faustregeln

Die überzähligen Bilder habe ich gelöscht, macht nix, wir waren alle mal blutige Anfänger. Übung macht den Meister!

Vielen Dank für die Antwort . Das Substrat ist bestellt und ich hoffe, wenn ich am Freitag dann umtopfen kann, dass die Wurzeln intakt sind. Kann der Kaktus sich dann wieder vom Sonnenbrand erholen?

Hallo Kathi,
auch von mir willkommen im Kakteenforum!

Starke Schäden an der Epidermis (=der Haut) des Kaktus werden bleiben, aber der Kaktus kann oben gesund weiterwachsen, so lange der Scheitel nicht zu geschädigt ist. Sollte der Scheitel, also das Wachstumszentrum der Pflanze, kaputt sein, wird er einfach Seitentriebe bilden. Wenn die Pflanze erstmal nur gelb ist (und noch nicht weiß) kann es auch sein, dass sich das bestehende Gewebe zu einem gewissen Grad erholt und wieder etwas grüner wird, das hängt davon ab, wie kaputt das Gewebe schon ist.
Ein Kaktus kann aber auch schwere Schäden gewissermaßen durchwachsen und es ist dann ein rein optisches Problem. Was wichtig ist: In dem geschwächten Zustand ist die Pflanze anfälliger z.B. für Pilzinfektionen, also jetzt nicht zu lange zu nass rumliegen oder bei Dauerregen draußen stehen lassen.
Nach dem Umtopfen sind Kakteen auch erstmal lichtempfindlicher, also lieber erstmal richtig schattig stellen. Am besten wäre eine schattige, regengeschützte Stelle draußen. Wenn er dann mal richtig angewachsen ist, kann man auch langsam an mehr Licht gewöhnen.

Ich habe gerade in meiner Anfangszeit ziemlich viele Kakteen teilweise verbrannt und die sind inzwischen fast alle wieder gut. Oft sieht man den Sonnenbrand nach ein paar Jahren nicht mehr so sehr, weil genug neues Gewebe nachgewachsen ist.

Oh, vielen Dank für die ausführliche Erklärung, dann gibt es Hoffnung.

[url=https://servimg.com/view/20576726/6]
Leider ist das alles, was von der Wurzel übrig ist. Der obere Teil ist matschig. Würde er eine neue Wurzel bilden, wenn man alles abschneidet? Oder ist er tot?

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Kathi07 schrieb:Leider ist das alles, was von der Wurzel übrig ist. Der obere Teil ist matschig. Würde er eine neue Wurzel bilden, wenn man alles abschneidet? Oder ist er tot?

Die wichtige Frage ist, wie weit die Fäulnis in den Pflanzenkörper vorgedrungen ist. Matschige Teile müssen auf jeden Fall abgeschnitten werden (zwischen den einzelnen Schnitten immer das Messer desinfizieren). An der frischen Schnittfläche ist dann besonders an den ringförmigen Leitbündeln gut erkennbar, ob weiter geschnitten muss. Braunfärbung o. ä. ist ein schlechtes Zeichen. Wenn du tatsächlich noch einen gesunden Teil der Säule retten kannst, sollte der auch relativ zügig wieder neue Wurzeln bilden (vorausgesetzt, es ist kein Fäulnisrest im Gewebe).

Daumen sind gedrückt!