Orthophytum

Moin,

Orthophytum hat, auch wenn sie nicht häufig kultiviert wird, einen eigenen Thread verdient, denn viele wachsen in ihrer brasilianischen Heimat mit den dortigen Kakteen zusammen und einige kann man auch als sukkulent bezeichnen.
Die für Liebhaber vielleicht etwas attraktiveren Orthophytum mit sitzenden Blütenständen und zur Blütezeit intensiv gefärbten Blättern/Hochblättern sind vor einiger Zeit als eigenen Gattung, Sincoraea, abgetrennt worden.

Orthophytum saxicola gehört dagegen zur Gattung im engeren Sinne. Die Blütenstände stehen auf einem längeren Schaft und die Hochblätter verändern bei den meisten Arten kaum bis nicht ihre Farbe. Die Art ist ein Endemit des Bundesstaates Bahia in Ost-Brasilien und wächst dort in relativ niedrigen Lagen (so um die 450 m üNN). Der Name sagt zwar, dass sie Steine/Felsen bewohnt ("saxicola"), ich habe aber auch schon Standortfotos von epiphytisch wachsenden Pflanzen gesehen. An beiden Standorten ist der Rohhumusgehalt, also der Anteil an grobem, wenig zersetztem, organischen Material sehr groß. Auf den Felsen wächst sie nämlich, offenbar immer, in einer "Mulchschicht" aus trockenen Blättern und Astwerk. An solchen Standorten sind dann die Orthophytum-typischen Ausläufer praktisch um nicht zu sehr im Mulchmaterial zu verschwinden bzw. sich schnell neue Standorte zu erschließen.

Wie die Kakteen aus dieser Gegend mag sie keine niedrigen Temperaturen, im Winter sollten nachts 17° C nicht unterschritten werden und gehört deshalb in ein Warmhaus oder an ein sonniges Zimmerfenster. In den Gruson-Gewächshäusern steht sie im warmen Sukkulentenbereich und wird in einem groben, humos-mineralischen Substrat in einer Schale gepflegt. Dieses Pflanzgefäß hat den Vorteil der guten Durchlässigkeit und die Ausläufer können sich auch ein wenig besser austoben als in einem normalen Topf.
Bis auf den Sommer, in dem man die Pflanze mäßig feucht hält, bevorzugt die Art ganzjährig eher eine milde Trockenheit und frische Luft.

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