Merkwürdiges Aussaatergebnis

Dieses Töpfchen ist schon vor zwei Jahren mit jeweils einer Samenportion Neochilenia und Eriosyce bestückt worden.
Heute fielen sie mir auf.
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Wie man sieht, hat die Aussaat drei typische Pflanzen ergeben und sechs amorphe Knubbel.
Einzelne Nicht-Wachser sind ja immer mal dabei, aber gleich sechs? Hat da genetisch etwas nicht gepasst?

Diese "amorphen Knubbel" hab ich auch ab und an mal in einer Aussaat. Besonders dann, wenn Hybridensamen ausgesät werden. Könnte also sein, dass ungebetene Gäste bei der Bestäubung mit im Spiel waren. Es gibt aber sicher auch noch andere Gründe für dieses gehemmte Wachstum.

Nimm mal eine Lupe und schaue dir ganz genau die Scheitel der grünen Bollen an. Da wirst du sehr wahrscheinlich bei fast allen eine kleine bräunliche Verkrustung sehen. Es kann bei frisch gekeimten Sämlingen vorkommen, dass sie entweder einen Pilz bekommen, der die Wachsumszone im Scheitel zerstört, sie zu viel Sonneoder Licht abbekommen udn ein Tropfen im Scheitel wie ein Brennglas wirkt oder der Samen zu lange auf dem Sämling sitzen bleibt und sich darunter Fäulnisbakterien breit machen. Da dabei das Wachstumszentrum zerstört wird, können die Sämlinge nicht mehr wachsen und können höchstens noch das bereits vorhandene Gewebe etwas "aufblasen" und man bekommt dann diese kleinen grünen Popel, äh Bollen.
Mit Glück treiben manchmal neue Wachtumspunkte aus tieferen Schichten durch und platzen irgendwann wie H.R. Giger´s Alien durch die alte Haut. Bei sehr seltenen oder wertvollen Pflanzen kann man sich die Mühe machen und den unteren Teil des Sämlings mit der Wurzel nach oben auf eine Unterlage pfropfen. Die Verletzung und das auf den Kopf stellen führt oft dazu, dass sich aus der Wurzelscheibe ein neuer Wachtumspunkt bildet aus dem ein neuer Trieb erscheint.
Ob es bei der Aussaat irgend eine Kleinigkeit falsch, bzw genauer gesagt nicht ganz Perfekt war oder ob es nur Pech war, lässt sich im Nachhinein nur noch schwer sagen.