Welcher Pflegefehler verursacht absterbende Spitzen

Hallo Leute
Alle Jahre wieder passiert bei diesem Kaktus genau das Gleiche.
Mitte bis Ende Februar verfärbt sich die Spitze . Nicht allmählich von oben nach unten, sondern gleichzeitig bis zu einem scharf abgesetzten Bereich.
Bis Ende April spätestens ist sie dann vollkommen eingetrocknet und im Mai kommt dann der Neutrieb. Auf dem Bild ist gut der trockene Vorjahresstummel zu sehen.

Die Pflanze steht ganzjährig im GWH. Temperaturminimum sind 2,5 Grad. Das es zu kalt ist glaub ich nicht. Dann wäre das Schadbild nicht so klar abgegrenzt.
Den ersten Winter stand sie salztrocken. Da ich etwas ähnliches bei wintertrockenen Cleistos kenne, habe ich im Folgewinter ab und zu etwas Wasser gegeben. Hat aber nichts geholfen.
Diesen Winter hab ich sie zusätzlich näher an den Lüfter gestellt ( nicht Heizlüfter) um stehende Luft zu vermeiden.
Das Ergebnis sieht man ja.
Zudem kann ich den Kaktus nicht zuordnen. Das wäre aber eine Grundvoraussetzung für die richtige Pflege.
Harrisia, Praecereus, Cereus xy ? Solche Stangen gibt es massenhaft.
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Ich hoffe auf weitere Hinweise. Sowohl was den Pflegefehler betrifft, als auch die Gattung betreffend.
Gruß Stefan

Erst war ich mit Harrisia bei dir; evtl. H. pomanensis. Jetzt tendiere ich mehr zu Praecereus; evtl. P. saxicola. Der wächst anfangs auch als Säule.
Was drängt den links aus dem Bild? Da gibt es Ähnlichkeiten.

Das Schadbild sieht mir sehr nach einem Virus aus.

Links im Bild ist tatsächlich H.pomanensis. Der macht diese Überwinterung aber nichts aus. Im Gegensatz zu H.martinii, der immer Kälteflecken bekommt. Der Stengel rechts ist eine Erdisia..
Ein Virus meinst du also. Aber warum nur auf die Spitze begrenzt?

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Gruß Stefan

Bei mir tritt dieses Phänomen an Epiphyllum, anderen Epiphyten und Kakteen auf, die laut Standortbeschreibungen in Wald, Dschungel etcetera wachsen; also nicht aus Trockengebieten stammen.

Ich kenne dieses Zurücktrocknen auch von Epiphyllum - in Verbindung mit zu trockenen Bedingungen in der Ruhezeit. Bildet die Pflanze Abschlussgewebe an der Trocknungsgrenze? Gibts ne Verfärbung im (intakten) Leitbündel? Ich würde an deiner Stelle dieses Jahr einmal vegetativ vermehren und nächsten Winter verschiedene Formen der Wasserzufuhr testen... sprühen, unregelmäßig einige Tropfen Wasser.

Viren machen sich meines Wissens eher durch Verwachsung, Verfärbung sowie Ring-, Streifen und Mosaikmuster bemerkbar. Die Symptome verschwinden oder werden schwächer, sobald die Umweltbedingungen günstiger werden.

Ein Virus, dass sich nur im Winter dermaßen bemerkbar macht und sich auf die Triebspitzen beschränkt, kann ich mir kaum vorstellen. Bei mir erwischt´s im Winter immer wieder so dünntriebige Säulen, da hat dann schlicht der Wasserspeicher nicht ausgereicht und dann sehen die Spitzen mehr oder weniger auch so aus. Aber nachdem du ja schon Wasser im Winter gibst, ist das wohl auch eher unwahrscheinlich.

Keine Erfahrung mit Cereen. Viren kennt man als Schwächeparasiten s. Herpes. Der Komiker drang irgendwo ein, bleibt stumm, bis etwa nach einer (nach jeder) Grippe stets der gleiche Bereich die typischen Bläschen zeigt.

S. Winterblüher, es kann denkbar sein, dass im Winter oder gegen Winterende sogar reichlich Wasser benötigt wird. Die Temperatur scheint ja wohl eher nicht zu gering zu sein. Von dem Prob mit abgetrockneten Spitzen wird immer wieder berichtet. Das zeigt sich auch begrenzt. @Nimrod empfielt sicher das bestmögliche Vorgehen. Bzw. noch ein Versuchsjahr dranhängen, gut hell und wärmer stellen, kräftiger wässern, so als wäre es ein Winterwachser.

Letztendlich ist die Basis hoffentlich weit vom ggf. ehemaligen Infektionspunkt entfernt. Verbleibt nur die Basis, kann möglich sein, dass sie bei hinreichend gelingender Pflege virusfrei austreibt.

Jetzt hab ich gerade im Anderson Harrisia brookii entdeckt, die meiner Pflanze gleicht.
Und da H.brookii von den Bahamas kommt, ist es ihr in meinem GWH im Winter mit 2 bis 3 Grad definitiv zu kalt.
Den nächsten Winter verbringt sie auf dem Dachboden.
Gruß Stefan