Sind die Kakteen im winterharten Zustand?

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Cylindropuntia acanthocarpa
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Opuntia scheeri

Als ich die kaufte, wurden die alle als frosthart beschrieben, sofern sie trocken wären, was meint ihr wenn ihr die Bilder so seht?

Frosthart sind sie alle.
Der eine mehr der andere weniger.
Von kurzfristig 5 Grad minus bis langfristig weit unter 10 Grad minus ist alles dabei.
Gruß Stefan

Moin Stefan,

Das hört sich schon einmal nicht schlecht an. da es allerdings immer mal auch hier so eine fiese Nacht mit -8°C geben kann, welche sind denn so die Grenzkandidaten, welche, wenn es sehr kalt wird, ich mal für ein oder zwei Tage reinstellen sollte?

Wenn sie trocken und regengeschützt stehen, würde ich
E.rigidissimus
E.dasyacanthus
G.bruchii
G.gibbosum
Chamaecereus wenn es die Urform ist (keine Hybride)
ab minus 5 Grad zumindest mit Flies abdecken. Ab 8 minus kann es Schäden geben.
Ferocactus hamatacanthus
F.wizlizeni
C.sulcata
M.senilis
Echinocactus horizontalonius
E.texensis
würde ich in einem Gewächshaus bis maximal 4 bis 5 Grad minus zumuten.
Unter freiem Himmel haben die in einem deutschen Winter nichts verloren, wenn man nicht gerade am Kaiserstuhl wohnt.
Der Rest ist nicht nur frost- sondern auch gut winterhart und kommt auch mit winterlicher Feuchtigkeit einigermaßen gut zurecht.
Gruß Stefan

Hallo,

ich kann stolz vermelden, dass jetzt vor dem Winter meine ersten Kakteen angekommen sind,
getopft, perfekt verpackt und gut konditioniert, denke ich, da schön schlaff und durchgetrocknet ...

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Eine Frage habe ich dennoch: Soll ich die Vier an ihrem Balkonstandort der Südwest-Sonne
ausgesetzt überwintern oder nicht doch lieber beschattet, sprich im Schatten der Balkonmauer,
einfach um die Temperatursprünge etwas zu minimieren. Ich würde gefühlt eher beschatten.

Viele Grüße von der gerade einmal sonnigen Nordsee!

Rudi

Randolph schrieb:Eine Frage habe ich dennoch: Soll ich die Vier an ihrem Balkonstandort der Südwest-Sonne
ausgesetzt überwintern oder nicht doch lieber beschattet, sprich im Schatten der Balkonmauer,
einfach um die Temperatursprünge etwas zu minimieren. Ich würde gefühlt eher beschatten.

In der Eingewöhnung würde ich schattieren, sonst immer die volle Dröhnung Licht. Dabei die lichter Bedornten hinter die mit dichterem Dornenkleid platzieren.

Ist der Balkon überdacht?

Meine Südbalkonüberwinterer stehen auf Tischen direkt an der Hauswand und auf dem Hängebord unter dem Dach aus Doppelstegplatten.
Ein Ventilator pustet ihnen fast rund um die Uhr frische Luft um die Dornen.
In frostfreien Zeiten gibt es sogar etwas Wasser für die Opuntioiden. Beschattet wird da nichts.

Was hast Du denn da schönes, und von wem?
Wenn von kakteengarten.de, volle Kanne Licht, der kultiviert sehr viel unter freiem Himmel. Sonst wären auch die Bedornungen nicht so fantastisch bei seinen Pflanzen. Temperaturdifferenzen sind dabei ganz in Ordnung.

Natürlich haben die Pflanzen es in der Heimat unter teils Metern von Schnee sehr ausgeglichen temperiert, aber die haben wir hier ja nicht. Dafür in der Regel seit einigen Jahren zwar eine eklige Basiskälte, mit aber sehr viel Luftfeuchte. Die die Pflanzen so nicht gewohnt sind, und daher sehr leicht fleckig und pilzig werden können. Hättest Du sie schattiert, würde diese, auch Luft-, Feuchtigkeit relativ unverändert beständig auf die Pflanzen einwirken. Hast Du sie im vollen Licht, auch mit Sonne, wenn sie mal scheint, dann können die Tagestemperaturen nicht nur tiefe Nachttemperaturen in ein insgesamt nettes Temperaturmittel bringen, das den Pflanzen entgegen kommt, sondern zumindest zeitweise die Feuchtigkeit verdrängen. Und diese ist wirklich ein großes Problem für eigentlich gut winterharte Pflanzen.

Stelle die wirklich Winterharten regengeschützt auf, vor allem dichter und länger bedornte, also wirklich trocken, und gebe ihnen volles Licht/ Sonne. Schütze dabei gegen Wind, da der oftmals mehr austrocknet als die Sonne selbst. Und vor allem quasi immer weht, auch wenn mal keine Sonne scheint. Dann sollte die Sache eigentlich gut gelingen.

Andreas75 schrieb:Was hast Du denn da schönes, und von wem? Wenn von kakteengarten.de, volle Kanne Licht, der kultiviert sehr viel unter freiem Himmel.

Hallo Andreas, jaa … so nett!

Ok, ich bekomme ein Gefühl für die Kultur! Wind haben wir hier natürlich reichlich, aber auch da lässt sich etwas machen! Ich dachte allerdings, das gerade er wichtig wäre, um bei hoher Luftfeuchte abzutrocknen, solange keine Minustemperaturen herrschen, klar! Frischluft und Belüftung immer, auch klar! =)

Viele Grüße

Rudi

… verdammt, nach den Arten / Formen hattest Du gefragt:
O. polyacantha var. juniperina „DLF 1631“
O. polyacantha ‚Halblech‘
O. fragilis ‚Freiburg‘
O. fragilis ‚Füssen‘
Ich mag die Pinkfarbenen … ! =)

Ah, vielen Dank.
Mach bei den fragilis ein Kreuzungszeichen, x, vor das fragilis, das sind Hybriden. Erkennbar an Triebformen wie nicht- gelber Blüte.
Das mag nur peripher wichtig erscheinen, aber etwa die Hälfte bis zwei Drittel meiner winterharten Opuntien musste ich als schlicht falsch benannt erkennen. Und all das aus wahlweise:
- Ignoranz
- alter Gewohnheit
- Gleichgültigkeit
- "selber keinen Durchblick mehr" (seitens der Händler)
- "Ich übernehme die Namen aller bekommenen Pflanzen einfach und recherchiere nicht selber, auch wenn die Benennung keinen Sinn macht"
- "Ich will auch mal eine Sorte benannt haben und ignoriere bestehende Sortennamen"
- "Ich denke mir einfach neue Namen aus, wenn das Etikett abhanden gekommen ist", oder aber last but not least
- "Unter diesem oder jenen Namen verkauft sie sich sicher besser"

Ist kein Witz!
Ich bin auf facebook in einer Opuntiengruppe, in der auch namhafte US- Botaniker mitmachen. Und Du kannst mir glauben, dass es mir ehrlich bald zu den Ohren heraus kam, dass wenn ich da freudig eine tolle neue Pflanze zeigte zu hören "Bööp, ist es nicht, sondern ...!" Am laufenden Band! Und immer hatten diese Botaniker recht!

Du hast da richtig benannte erwischt, aber gerade auch von Graf oder auch Uhlig habe ich mannig falsch benannte bekommen. Eine wirkliche O. fragilis 'Peace River, Alberta' habe ich erst in Dänemark bekommen- das was hier in Deutschland unter dieser Bezeichnung kursiert, ist zu 99 % O. × columbiana 'Yakima River'. Die Art oder Varietät O. rhodantha gibt es nicht, das ist eine macrorhiza- Hybride. Was Graf (und alle anderen, die die anbieten) als O. fragilis "Hall County, Nebraska" verkauft, ist weder eine fragilis noch kommt sie aus Nebraska, sondern ist eine fragilis- Hybride aus Torrey, Utah, die auch unter noch einem dritten Artnamen firmiert. Und ist am ehesten eine × denudata. Obwohl man sich unter Botanikern auch nicht einig ist, ob der Name gültig ist.
O. "rhodantha var. nigra" ist eine schwarzdornige Auslese von O. nicholii, und "O. phaeacantha var minor" ist eine O polyacantha var. schwerinii. Und dergleichen vielem mehr. Wobei die Schwierigkeiten auch darin begründet liegen, dass gerade die nordamerikanischen Opuntien ungeheuer leicht hybridisieren, oder fast schlimmer noch, aus alten Hybridkreuzungen heraus neue Arten gebildet haben, weil sie mit ihren Ploidien (also Chromosomensätzen) nicht mehr oder nur noch teils mit den Eltern rückkreuzbar sind, dafür dann aber mit anderen Arten, oder anderen Hybriden sich kreuzen können. Ein ungeheures Tohuwabohu, das es aber soweit möglich zu meistern gilt.

Das erscheint nur peripher schlimm, ist aber vor dem Hintergrund wichtig als das zB viele fragilis ohne Regenschutz winterhart sind, die Hybriden aber nicht. Es dann zwar auch bis unter - 20 Grad aushalten, aber Regenschutz brauchen. Pass' da gut auf und frage zur Not nach, denn man sollte wissen was man da hat, um zu dem ungeheuren Kuddelmuddel nicht noch beizutragen- wenn auch unwissentlich. Ich denke, nach nun knapp zwei Jahren des Umherstolperns meine Winterharten- Sammlung mit allein 26 Standortformen von O. fragilis, und insgesamt 163 Pflanzen so ziemlich richtig benannt zu haben, und werde auch weiterhin sehr auf der Hut bleiben, da alles richtig zu halten und zu bekommen, weil es nämlich wirklich ärgerlich ist da im guten Glauben irgendwas zu kaufen, was dann aber was vollkommen anderes ist.