Akadama
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Re: Akadama
Für mich auch ein Interessantes Thema : Akadama kommt jedenfalls aus Japan und es ist wohl ein spezielles Lehmgranulat für Bonsai bzw. Substratteil für manche Pfahlwurzler. Ich weiss auch nicht genug über den Unterschied zwischen Akadama und dem Lehm aus unseren Regionen. Nur der Preis dürfte nicht zuletzt durch den Import entstehen, wie ich zumindest befürchte. Thüringer Löss Lehm sticht im online-Versand als Kontrast ins Auge, weil er fast halb so teuer ist. Dass er nur halb so gut geeignet ist, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Erfahrungen fehlen mir aber komplett und wenn ich die Lehm-Debatten in den Foren resummiere, kann ich auch nicht behaupten daraus feste Grundsätze ableiten zu können. Beispiel : Der eine sagt Lophophoren lieben Lehmanteil im Substrat, der andere warnt vor den verklumpenden Eigenschaften. Wäre super, wenn das mal wissenstechnisch auf einen kompakteren und neueren Stand gebracht werden könnte. Lehm scheint mir eines der umstrittensten Substratbestandteile zu sein und bei den Preisunterschieden auf dem Markt wird man doch neugierig.
Liet Kynes- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 1981
Re: Akadama
Das ist auch für mich ein interessantes Thema!
Dazu möchte ich erwähnen, dass viele Kakteen an ihren Standorten zum Teil in reinem Lehm wachsen,
der beim Trocknen steinhart wird. In der Tat bedeutet das einen sehr groben Widerspruch zu dem, was immer
für die Durchlässigkeit des Substrates empfohlen wird. Aber Topfkultur ist eben nicht gleich Freiland oder Standort,
da kann nur die eigene Erfahrung Aufschluss bringen.
Ich mische in alle meine Substrate etwas Lehm. Da mir aber in unserer Gegend kein grauer Lösslehm (typisch
für die Kakteenstadorte im Chaco) zur Verfügung steht, nehme ich roten Lehm, der sich in der Konsistenz
gleich verhält, also auch beim Trocknen verhärtet. Duch Untermischung von grobem Sand, Grus, Kies usw.
hält sich das in Grenzen, sodass ich trotzdem einen guten Wasserabfluss erreiche.
Akadama-Lehm ist für mich leider nicht erhältlich, somit kann ich dazu nichts sagen.
Erwähnen möchte ich noch die Tatsache, dass sich die grauen Löss/Lehmböden im Chaco durch Sedimentablagerungen
gebildet haben und mit zu den fruchtbarsten Böden der Welt gehören. Interessant ist ein relativ hoher Stickstoffgehalt,
was den sehr guten deutschen Ackerböden entspricht.
Viele Grüsse
Alex
Dazu möchte ich erwähnen, dass viele Kakteen an ihren Standorten zum Teil in reinem Lehm wachsen,
der beim Trocknen steinhart wird. In der Tat bedeutet das einen sehr groben Widerspruch zu dem, was immer
für die Durchlässigkeit des Substrates empfohlen wird. Aber Topfkultur ist eben nicht gleich Freiland oder Standort,
da kann nur die eigene Erfahrung Aufschluss bringen.
Ich mische in alle meine Substrate etwas Lehm. Da mir aber in unserer Gegend kein grauer Lösslehm (typisch
für die Kakteenstadorte im Chaco) zur Verfügung steht, nehme ich roten Lehm, der sich in der Konsistenz
gleich verhält, also auch beim Trocknen verhärtet. Duch Untermischung von grobem Sand, Grus, Kies usw.
hält sich das in Grenzen, sodass ich trotzdem einen guten Wasserabfluss erreiche.
Akadama-Lehm ist für mich leider nicht erhältlich, somit kann ich dazu nichts sagen.
Erwähnen möchte ich noch die Tatsache, dass sich die grauen Löss/Lehmböden im Chaco durch Sedimentablagerungen
gebildet haben und mit zu den fruchtbarsten Böden der Welt gehören. Interessant ist ein relativ hoher Stickstoffgehalt,
was den sehr guten deutschen Ackerböden entspricht.
Viele Grüsse
Alex
Arzberger- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 917
Re: Akadama
Hallo Alex, danke für deinen ausführlichen Beitrag, ich werde wohl auch in Zukunft etwas Lehm unter mein Substrat mischen, man möchte ja immer das beste für unsere Lieblinge. Ob ich Akadama oder deutschen Lehm dafür nehme weiss ich noch nicht. Einen Dank auch an Liet Kynes, Grüsse Martin aus Südtirol
zipfelkaktus- Kakteenfreund
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Re: Akadama
Hallo zusammen,
Lehm ist eigentlich geologisch gesehen eine Bezeichung für die Korngröße eines erodierten Gesteins. Es ist die letzte und auch feineste Stufe des Zerfalls oder Abbaus. Die Korngröße liegt hier im Micrometerbereich. Ansonsten kann Lehm chemisch so verschieden Zusammengesetzt sein wie nur möglich.
Deutscher Lehm ist meist sehr kalkhaltig. Das liegt einfach daran, daß vor ca. 150 Mio. Jahren unser Gebiet ein flaches Meer war, aus dem Kalk über den CO2-Kreislauf sich ausgeschieden und sedimentiert hat. Nach Verdunstung des Meeres und Erossion der gebildeten Sedimentgesteine bildete sich mit der Zeit unsere Lehmböden.
Nun in Japan ist es wiederum ganz anders. Die Insel liegt an der Kante der asiatischen Kontinentalplatte und der pazifischen Meeresplatte. Bekanntlich sind derartige Kanten geologisch sehr aktiv und auch instabil. Der starke Vulkanismus hat hier die Inselgruppen entstehen lassen.
Im Gegensatz zu Sedimentgesteinen sind vulkanische Gesteine sehr kalkarm, denn im Erdmantel herschen Temperaturen von weit über 2000°, bei dieser Temperatur ist Kalk auch bei den dort herrschenden enormen Drücken nicht beständig. Erodiert nun dieses Lavagestein zu Lehm, dann bleibt es auch kalkarm. Im Gegensatz ist er aber recht eisenhaltig, kielsäurereich und auch andere Elemente wie Mangan, Vanadium, Molybdän kommen hier in erhöhten Mengen vor. Japanischer Lehm ist sozusagen schon reichlich vorgedüngt.
Akadama ist nun dieser japanische Lehm, angeteigt und peletiert und dann bei unter 500° C gebrannt. Durch die niegrige Brenntemperatur wird nur ein geringer Teil der enthaltenen Mineralien angeschmolzen. Es kommt nur zu einer geringen "Verdichtung und Verfilzung" des Kristallgefüges. Daher ist das Akadama zwar einigermaßen formstabil und zerfällt nicht so leicht wie unbehandelter Lehm, ist aber bei weitem nicht so beständig wie Ton, der ja letztendlich auch bei 1000°-1200° gebrannter Lehm ist. Die erhöhte Formbeständigkeit des Granulats führt nun dazu, daß es nicht mehr zu feinstem Pulver zerfällt, wenn es mit Wasser in Berührung kommt. Das Substrat bleibt daher über längeren Zeitraum locker, luft- und wasserdurchläßig.
Bei Akadama unterscheidet man zwischen einfach und doppelt gebranntem. Letzteres ist noch etwas besser formstabil als das einfach gebrannte. Ansonsten unterscheiden sich die Substrate wenig.
Ich hoffe das hat etwas geholfen.
Gruß Peter
Sorry, ich bin etwas durcheinander gekommen. Lehme sind stark tonhaltige Erden und Tone sind die letzte Stufe der Verwitterung eines Gesteins. Lehme sind Gemische aus Sand verschiedener Korngrößen (meist aber auch eher im unteren Bereich), Tonen und anderen mineralischen Beimengungen. Ansonsten gilt das oben gesagte....
Lehm ist eigentlich geologisch gesehen eine Bezeichung für die Korngröße eines erodierten Gesteins. Es ist die letzte und auch feineste Stufe des Zerfalls oder Abbaus. Die Korngröße liegt hier im Micrometerbereich. Ansonsten kann Lehm chemisch so verschieden Zusammengesetzt sein wie nur möglich.
Deutscher Lehm ist meist sehr kalkhaltig. Das liegt einfach daran, daß vor ca. 150 Mio. Jahren unser Gebiet ein flaches Meer war, aus dem Kalk über den CO2-Kreislauf sich ausgeschieden und sedimentiert hat. Nach Verdunstung des Meeres und Erossion der gebildeten Sedimentgesteine bildete sich mit der Zeit unsere Lehmböden.
Nun in Japan ist es wiederum ganz anders. Die Insel liegt an der Kante der asiatischen Kontinentalplatte und der pazifischen Meeresplatte. Bekanntlich sind derartige Kanten geologisch sehr aktiv und auch instabil. Der starke Vulkanismus hat hier die Inselgruppen entstehen lassen.
Im Gegensatz zu Sedimentgesteinen sind vulkanische Gesteine sehr kalkarm, denn im Erdmantel herschen Temperaturen von weit über 2000°, bei dieser Temperatur ist Kalk auch bei den dort herrschenden enormen Drücken nicht beständig. Erodiert nun dieses Lavagestein zu Lehm, dann bleibt es auch kalkarm. Im Gegensatz ist er aber recht eisenhaltig, kielsäurereich und auch andere Elemente wie Mangan, Vanadium, Molybdän kommen hier in erhöhten Mengen vor. Japanischer Lehm ist sozusagen schon reichlich vorgedüngt.
Akadama ist nun dieser japanische Lehm, angeteigt und peletiert und dann bei unter 500° C gebrannt. Durch die niegrige Brenntemperatur wird nur ein geringer Teil der enthaltenen Mineralien angeschmolzen. Es kommt nur zu einer geringen "Verdichtung und Verfilzung" des Kristallgefüges. Daher ist das Akadama zwar einigermaßen formstabil und zerfällt nicht so leicht wie unbehandelter Lehm, ist aber bei weitem nicht so beständig wie Ton, der ja letztendlich auch bei 1000°-1200° gebrannter Lehm ist. Die erhöhte Formbeständigkeit des Granulats führt nun dazu, daß es nicht mehr zu feinstem Pulver zerfällt, wenn es mit Wasser in Berührung kommt. Das Substrat bleibt daher über längeren Zeitraum locker, luft- und wasserdurchläßig.
Bei Akadama unterscheidet man zwischen einfach und doppelt gebranntem. Letzteres ist noch etwas besser formstabil als das einfach gebrannte. Ansonsten unterscheiden sich die Substrate wenig.
Ich hoffe das hat etwas geholfen.
Gruß Peter
Sorry, ich bin etwas durcheinander gekommen. Lehme sind stark tonhaltige Erden und Tone sind die letzte Stufe der Verwitterung eines Gesteins. Lehme sind Gemische aus Sand verschiedener Korngrößen (meist aber auch eher im unteren Bereich), Tonen und anderen mineralischen Beimengungen. Ansonsten gilt das oben gesagte....
Travelbear- Kakteenfreund
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Re: Akadama
Hallo Alex,
der hohen Stickstoffgehalt ist höchstwahrscheinlich auf einen Leguminosenbewurchs zurückzuführen. Bekanntlich sind gehen die meisten Vertreter dieser Familie eine Symbiose mit Stickstoff assimilierenden Bakterien ein. Der Stickstoffgehalt des Bodens ist also ein Gütezeichen der biologischen Aktivität und hat keinen Mineralischen Ursprung. Stickstoffhaltige Mineralien gibt es eh nur sehr wenige (unter 5) und sind bei genauerer Untersuchung durch Abbau von organischem Material (Kot etc.) entstanden. So auch der Chilesalpeter.
Gruß Peter
der hohen Stickstoffgehalt ist höchstwahrscheinlich auf einen Leguminosenbewurchs zurückzuführen. Bekanntlich sind gehen die meisten Vertreter dieser Familie eine Symbiose mit Stickstoff assimilierenden Bakterien ein. Der Stickstoffgehalt des Bodens ist also ein Gütezeichen der biologischen Aktivität und hat keinen Mineralischen Ursprung. Stickstoffhaltige Mineralien gibt es eh nur sehr wenige (unter 5) und sind bei genauerer Untersuchung durch Abbau von organischem Material (Kot etc.) entstanden. So auch der Chilesalpeter.
Gruß Peter
Travelbear- Kakteenfreund
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Re: Akadama
so`n Mist. Ich habe eben hier einen langen Text verfasst und dann beim Senden war "Timeout" und alles weg
Also noch mal:
Lehm ist ein breitgefasster Begriff für ein Gemisch aus feinem Sand (meist Quarz), Schluff (sonstige feingemahlenen Gesteine) und Ton (verschiedenste Schichtsilikate).
Bei uns in Deutschland und fast überall sonst sind die Vorkommen im Pleistozän (Eiszeiten) durch Wind (fluviativ) von Gletschervorlandgebieten stammend als Löß abgelagert worden. Besonders mächtig sind sie an nördlichen Berghängen, weil das der Hauptwindrichtung entsprach. Durch Verwitterung und Auswaschung ist daraus dann Lößlehm entstanden, dessen Zusammensetzung aber je nach Ursprungsgebiet variiert. Wichtig ist da vor allem der Tonanteil, der den Lehm seine Festigkeit gibt, aber durch seine Schichtstruktur auch ein guter Nährstofflieferant und Speicher ist.
übrigens: Katzenstreu besteht meist auch aus Tonmineralien mit stark poröser Struktur.
Akadama ist meines Wissens ein Produkt aus Lehm, das kurzzeitig stark erhitzt wird und dabei zusammensintert („zusammenbackt“). Dadurch behält es auch unter Wassereinfluss seine Struktur, ist aber noch nicht bis ins Keramische umgewandelt. Ob dem Material zum Strukturerhalt noch andere Stoffe zugesetzt werden, weiß ich nicht und bin mir da nicht ganz sicher. Wenn Akadama ausschließlich durch Temperaturbehandlung produziert wird, wird das Bindematerial vermutlich der dann teilweise umgewandelte Tonanteil sein.
Meine Erfahrung:
Mein Vater hat früher seine Kakteen komplett im Lehm/Sandgemisch gehalten und hatte keinerlei Probleme. Das gleiche habe ich auch probiert und hatte nach meinem Umzug nach Hannover einige Probleme. Ich erkläre mir das u.a. durch das Wasser. Im südl. Umland stammt das Trinkwasser aus dem Harz und ist super weich. Im Sommer standen die Kakteen zudem draußen und hatten Regenwasser.
Hier in der Stadt kann ich leider nur das harte Tiefbrunnen-/Leinewasser benutzen und das führt anscheinend sehr schnell dazu, das Lehm durch Kalkeinlagerung betonhart wird.
Zudem: tonhaltiger Lehm hält das Wasser ziemlich lange, was aber nicht zwangsläufig ein Problem sein muß.
Fazit von mir: Das Substrat hat direkt mit der Gießdisziplin und dem Möglichkeiten des Pflanzenliebhabers zu tun. Ein überbesorgter Gießer wie ich braucht unbedingt durchlässiges Material mit wenig Feinmaterial. Ein strukturierterer Mensch kann den für viele kostenlosen bzw. kostengünstigen Lehm problemlos stärker einsetzten. Weiches Wasser kann je nach bevorzugter Kakteengattung dabei von Vorteil sein.
Auf einen kleinen Lehmanteil verzichte ich nicht, aber Akadama werde ich auch sicher mal ausprobieren.
@Peter: Das muß nicht immer stimmen. Im Nebenhobby sammele ich Fossilien aus den um Hannover gelegenen Tongruben (Unterkreide). Einige sind stark durch Luftfeuchtigkeit gefährdet, weil sie ausblühen. Allgemein glaubt man, dass es durch den instabilen Markasit-Anteil kommt, aber ich habe die Ausblühungen in der Uni mal geröntgt und ohne Ende Salpeter im Gestein gefunden. Stickstoff in Tonmineralen kann also auch "unbelebten" Ursprungs sein.
Also noch mal:
Lehm ist ein breitgefasster Begriff für ein Gemisch aus feinem Sand (meist Quarz), Schluff (sonstige feingemahlenen Gesteine) und Ton (verschiedenste Schichtsilikate).
Bei uns in Deutschland und fast überall sonst sind die Vorkommen im Pleistozän (Eiszeiten) durch Wind (fluviativ) von Gletschervorlandgebieten stammend als Löß abgelagert worden. Besonders mächtig sind sie an nördlichen Berghängen, weil das der Hauptwindrichtung entsprach. Durch Verwitterung und Auswaschung ist daraus dann Lößlehm entstanden, dessen Zusammensetzung aber je nach Ursprungsgebiet variiert. Wichtig ist da vor allem der Tonanteil, der den Lehm seine Festigkeit gibt, aber durch seine Schichtstruktur auch ein guter Nährstofflieferant und Speicher ist.
übrigens: Katzenstreu besteht meist auch aus Tonmineralien mit stark poröser Struktur.
Akadama ist meines Wissens ein Produkt aus Lehm, das kurzzeitig stark erhitzt wird und dabei zusammensintert („zusammenbackt“). Dadurch behält es auch unter Wassereinfluss seine Struktur, ist aber noch nicht bis ins Keramische umgewandelt. Ob dem Material zum Strukturerhalt noch andere Stoffe zugesetzt werden, weiß ich nicht und bin mir da nicht ganz sicher. Wenn Akadama ausschließlich durch Temperaturbehandlung produziert wird, wird das Bindematerial vermutlich der dann teilweise umgewandelte Tonanteil sein.
Meine Erfahrung:
Mein Vater hat früher seine Kakteen komplett im Lehm/Sandgemisch gehalten und hatte keinerlei Probleme. Das gleiche habe ich auch probiert und hatte nach meinem Umzug nach Hannover einige Probleme. Ich erkläre mir das u.a. durch das Wasser. Im südl. Umland stammt das Trinkwasser aus dem Harz und ist super weich. Im Sommer standen die Kakteen zudem draußen und hatten Regenwasser.
Hier in der Stadt kann ich leider nur das harte Tiefbrunnen-/Leinewasser benutzen und das führt anscheinend sehr schnell dazu, das Lehm durch Kalkeinlagerung betonhart wird.
Zudem: tonhaltiger Lehm hält das Wasser ziemlich lange, was aber nicht zwangsläufig ein Problem sein muß.
Fazit von mir: Das Substrat hat direkt mit der Gießdisziplin und dem Möglichkeiten des Pflanzenliebhabers zu tun. Ein überbesorgter Gießer wie ich braucht unbedingt durchlässiges Material mit wenig Feinmaterial. Ein strukturierterer Mensch kann den für viele kostenlosen bzw. kostengünstigen Lehm problemlos stärker einsetzten. Weiches Wasser kann je nach bevorzugter Kakteengattung dabei von Vorteil sein.
Auf einen kleinen Lehmanteil verzichte ich nicht, aber Akadama werde ich auch sicher mal ausprobieren.
@Peter: Das muß nicht immer stimmen. Im Nebenhobby sammele ich Fossilien aus den um Hannover gelegenen Tongruben (Unterkreide). Einige sind stark durch Luftfeuchtigkeit gefährdet, weil sie ausblühen. Allgemein glaubt man, dass es durch den instabilen Markasit-Anteil kommt, aber ich habe die Ausblühungen in der Uni mal geröntgt und ohne Ende Salpeter im Gestein gefunden. Stickstoff in Tonmineralen kann also auch "unbelebten" Ursprungs sein.
Tim- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 440
Re: Akadama
Hallo, ich hab zwar nicht so viel wissenschaftliche Informationen wie Peter und Tim aber ich denke ich kann dennoch etwas zum Thema beisteuern.
Akadama benutze ich seit 3 Jahren für fast alle meine Mischungen.
Thüringer Lehm kenne ich auch sehr gut, ist ja ein großer Anteil in der mineralischen Erde von Haage drin.
Ich mag es aber nicht wenn meine Erde hart wie Beton wird. Deshalb nehme ich nurnoch Akadama weil ich damit beste Ergebnisse erziele.
Auf dem Balkon muss man besonders auf schnelltrocknende Erde achten, das ich halt anders als im GWH .
Die Erde mit Akadama bleibt sehr durchlässig, verbäckt nicht und trocknet richtig schnell .
Achja, 14 Euro für 10 Liter ist auch nicht korrekt.
Akadama kauft man hier : http://www.bonsai-shop.com/index.html?S=D3B01C4APOD77106D5Q302Q2E0Q2E4Q2EEQ2F8Q30228XYF129JKL
15 Liter für knapp über 17 Euro sind echt okay.
Ich kaufe bei diesem Shop schon seit langer Zeit, und für besonders guten Service und auch besonders gute Preise darf man doch ruhig mal etwas Werbung machen oder?
viele Grüße Thomas
Akadama benutze ich seit 3 Jahren für fast alle meine Mischungen.
Thüringer Lehm kenne ich auch sehr gut, ist ja ein großer Anteil in der mineralischen Erde von Haage drin.
Ich mag es aber nicht wenn meine Erde hart wie Beton wird. Deshalb nehme ich nurnoch Akadama weil ich damit beste Ergebnisse erziele.
Auf dem Balkon muss man besonders auf schnelltrocknende Erde achten, das ich halt anders als im GWH .
Die Erde mit Akadama bleibt sehr durchlässig, verbäckt nicht und trocknet richtig schnell .
Achja, 14 Euro für 10 Liter ist auch nicht korrekt.
Akadama kauft man hier : http://www.bonsai-shop.com/index.html?S=D3B01C4APOD77106D5Q302Q2E0Q2E4Q2EEQ2F8Q30228XYF129JKL
15 Liter für knapp über 17 Euro sind echt okay.
Ich kaufe bei diesem Shop schon seit langer Zeit, und für besonders guten Service und auch besonders gute Preise darf man doch ruhig mal etwas Werbung machen oder?
viele Grüße Thomas
Egger- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 599
Re: Akadama
Hallo Olaf,
wenn ich mal aus deinem Link zitieren darf:
Akadama - Tonerde aus Japan, harte Körnung
Akadama wird aus Erdschichten hergestellt, die 30 bis 60 cm unter der Erdoberfläche liegen.
Das Ausgangsmaterial wird zuerst in drei verschiedene Körnungen gesiebt:
1. small grain ( 1 - 5 mm ) feine Siebung
2. middle grain ( 5 - 10 mm ) mittlere Siebung
3. large grain ( 10 - 25 mm ) grobe Siebung
In einem weiteren Arbeitsschritt wird das Material bei ca. 220 Grad C getrocknet. Durch diesen Vorgang wird das Granulat steril, Krankheitserreger werden abgetötet, Unkrautsamen stirbt ab und es wird fest.
Die Vorteile von Akadama liegen auf der Hand: Die Erdmischung bleibt länger durchlässig - die Erdkrümel zerfallen langsamer. Bonsai-Erde ist für die Pflanze besonders wertvoll, wenn sie nicht nur viel Wasser speichern kann, sondern zudem viel Luft und damit Sauerstoff, das fördert das Wachstum der Wurzeln und damit auch der Pflanze.
Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist die harte Akadama Erde mit der Aufschrift "double line brand" nicht "doppelt gebrannt"!
Der Unterschied zwischen der einfacheren Akadama (oberes Bild) zu der härteren Akadama (mittleres Bild) besteht darin, dass die Abbauorte in Japan verschieden sind und die Erden an den zwei Standorten eine unterschiedliche Härte aufweisen.
Wir führen nun auch "Yaki-Akadama". Yaki bedeutet "gebrannt". Diese Akadama wird bei 1200 Grad Celsius im Ofen gebrannt und dadurch noch härter als das normale Akadama.
Ich selbst hab es noch nie ausprobiert, ist mir zu teuer.
wenn ich mal aus deinem Link zitieren darf:
Akadama - Tonerde aus Japan, harte Körnung
Akadama wird aus Erdschichten hergestellt, die 30 bis 60 cm unter der Erdoberfläche liegen.
Das Ausgangsmaterial wird zuerst in drei verschiedene Körnungen gesiebt:
1. small grain ( 1 - 5 mm ) feine Siebung
2. middle grain ( 5 - 10 mm ) mittlere Siebung
3. large grain ( 10 - 25 mm ) grobe Siebung
In einem weiteren Arbeitsschritt wird das Material bei ca. 220 Grad C getrocknet. Durch diesen Vorgang wird das Granulat steril, Krankheitserreger werden abgetötet, Unkrautsamen stirbt ab und es wird fest.
Die Vorteile von Akadama liegen auf der Hand: Die Erdmischung bleibt länger durchlässig - die Erdkrümel zerfallen langsamer. Bonsai-Erde ist für die Pflanze besonders wertvoll, wenn sie nicht nur viel Wasser speichern kann, sondern zudem viel Luft und damit Sauerstoff, das fördert das Wachstum der Wurzeln und damit auch der Pflanze.
Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist die harte Akadama Erde mit der Aufschrift "double line brand" nicht "doppelt gebrannt"!
Der Unterschied zwischen der einfacheren Akadama (oberes Bild) zu der härteren Akadama (mittleres Bild) besteht darin, dass die Abbauorte in Japan verschieden sind und die Erden an den zwei Standorten eine unterschiedliche Härte aufweisen.
Wir führen nun auch "Yaki-Akadama". Yaki bedeutet "gebrannt". Diese Akadama wird bei 1200 Grad Celsius im Ofen gebrannt und dadurch noch härter als das normale Akadama.
Ich selbst hab es noch nie ausprobiert, ist mir zu teuer.
sensei66- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 1706
Re: Akadama
Ja ich möchte Allen danken die sich die Mühe gemacht haben, ihren Beitrag (Meinung) so umfangreich darzustellen.Ich weiss jetzt bestens bescheid, ich werde wohl Akadama kaufen und ins Substrat mischen, viele Grüsse Martin
zipfelkaktus- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 2460
Lieblings-Gattungen : Arios, Astros,Turbinis, Copiapoen,Discos
Re: Akadama
Hallo,
also ich verwende ein lauf Aufschrift doppelt gebranntes Akadama. Allerdings ist es nicht hart wie Ton, sondern relativ weich und läßt sich zwischen den Fingern mit etwas Druck zerbrößeln. Daher denke ich nicht, daß dieses bei 1200° gebrannt ist. Das würde ja dann eigentlich einem Tongrannulat entsprechen und müßte wesentlich härter sein. Auch das Akadama aus Japan stammt aus unterschiedlichen Herstellungsprozeßen und ist kein einheitliches Produkt. Daher lohnt sich beim Kauf einen genaueren Blick darauf zu werfen.
Ein geeigneter Zusatzstoff für mineralische Erden ist es auf alle Fälle!
Gruß Peter
also ich verwende ein lauf Aufschrift doppelt gebranntes Akadama. Allerdings ist es nicht hart wie Ton, sondern relativ weich und läßt sich zwischen den Fingern mit etwas Druck zerbrößeln. Daher denke ich nicht, daß dieses bei 1200° gebrannt ist. Das würde ja dann eigentlich einem Tongrannulat entsprechen und müßte wesentlich härter sein. Auch das Akadama aus Japan stammt aus unterschiedlichen Herstellungsprozeßen und ist kein einheitliches Produkt. Daher lohnt sich beim Kauf einen genaueren Blick darauf zu werfen.
Ein geeigneter Zusatzstoff für mineralische Erden ist es auf alle Fälle!
Gruß Peter
Travelbear- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 900
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