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Herkunft, Klima, Substrat und co.

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Beitrag  Hardy_whv Sa 04 Feb 2017, 18:39

Bibik schrieb:
Hardy schrieb:Die hungrigen Arten erhalten etwas Depotdünger dazu, Opuntien und Echinopseen meist etwas humose Anteile dazu.

Und genau solches Wissen welche Arten denn jetzt "hungrig" sind und vielleicht doch mehr Nährstoffe brauchen fehlt mir und ist irgendwie schwierig herauszufinden.
Wenn ich nach den Arten Google und finde die Herkunft der einzelnen, kann ich das ja nicht gleich in Verbindung mit Nährstoffbedarf bringen.
Notocactus/Parodia, Opuntien, Echinopsen brauchen also meist mehr Nährstoffe ? Kann man das so sagen ? D.h. im Umkehrschluss wenn ein Kaktus in Mexiko wächst kommen diese meist eher min Mineralischen Substrat klar als welche aus Brasilien ? Gedüngt hab ich bis jetzt immer alle gleich Rolling Eyes

"Hungrig" sind die Arten, die üblicherweise schnell viel Biomasse erzeugen, z. B. große, schnellwachsende Säulen, große Opuntien, große Feros. Der Aufbau von Biomasse setzt halt voraus, dass die Bestandteile dieser Biomasse als Nährstoffe zur Verfügung gestellt werden. Je mehr Biomasse, umso mehr Nährstoffe müssen zugeführt werden. Nun kann man eine Pflanze bewusst schneller oder langsamer wachsen lassen, aber unterhalb einer bestimmten Menge von Nährstoffen hungert die Pflanze, was auf Dauer nicht gesund ist.

Nährstoffe benötigen alle Pflanzen. Enthält das Substrat viele humose Anteile, so werden diese durch Mikroorganismen zersetzt und setzen Nährstoffe frei. Das entfällt bei rein mineralischen Substraten weitestgehend, da sich die mineralsichen Bestandteile kaum zersetzen. Man muss also bei rein mineralischen Düngern regelmäßiger düngen. (Auch bei humosen Substraten sollte man düngen, nur ist da eine gewisse Grundversorgung durch die Zersetzung schon vorhanden. Vielviel Nährstoffe humose Bestandteile abgeben, hängt von vielen Faktoren ab. Torf beispielsweise zersetzt sich sehr langsam, liefert somit auch nur wenig Nährstoffe.)

Kultur und die Bedingungen am Wuchsort lassen sich nicht so leicht vergleichen. In der Natur hinterlässt mal ein Lama, ein Hase oder anderes Getier etwa (Natur-)Dünger. Oder absterbendes Pflanzenmaterial wird zersetzt. Das entfällt in der Topfkultur bei uns. Insofern wirst du da immer düngen müssen.


Gruß,

Hardy   Cool
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Beitrag  Thomas G. (†) Sa 04 Feb 2017, 19:14

Hallo,

Hardy hat das eigentlich schon sehr gut erkärt, aber ich möchte noch um eines ergänzen : Auch die Echinopsen und da besonders die ganzen großblütigen Hybriden mögen gerne ein wenig mehr Nahrung. So eine Riesenblüte kommt ja auch nicht von ungefähr Smile

Du brauchst deswegen aber kein extra "fettes" Substrat sondern kannst das prima über den Dünger regeln. Ich kenn genug die den Echinopsis/Tricho-Hybriden in der reinen Vegetationsphase sogar mal Blaukorn geben. Hab ich selber auch schon gemacht Very Happy

Generell sollte man es aber mit Stickstoff nicht übertreiben, da sonst die Blühwilligkeit drunter leiden kann und die Pflanzen zu mastig werden.

Viele Grüße

Thomas
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Beitrag  Bibik Sa 04 Feb 2017, 19:19

Litho schrieb:
Avicularia schrieb:...
Aber was ich mir während der letzten Wochen tatsächlich immer wieder gewünscht hätte, ist so eine Art Kakteenlexikon fürs Forum. In dem besonders Anfänger die absoluten Grundlagen, die für die einzelnen Arten wichtig sind, nachlesen können. Es gibt ja hier die verschiedensten Experten, ob es jetzt Mammillarien, Sulcos, Astrophyten, Epiphyten oder andere sind. Jemand der sich ausgiebig mit seiner Lieblingsart beschäftigt, gibt vielleicht auch gerne solche Grundpfeiler für die Haltung weiter. Und wenn man dann eine neue Pflanze bekommt, wüsste man sofort wo man einen schnellen Überblick über Substratwünsche, Winterfestigkeit, Wassergaben etc. bekommt.
Viele Grüße
Sabine

Meine Rede, Sabine. Aber das wurde seinerzeit irgendwie verworfen.
Auf jeden Fall ist es mühsamer, die Haltungsbedingungen zu ergoogeln als so etwas in einer straffen Übersicht im Forum zu finden und zu nutzen. Eigentlich erwartet man als Einsteiger auch so etwas wie eine Art Pflege-Lexikon - zumindest erstmal für die gängigsten Arten.

Über sowas wäre ich auch überglücklich um erstmal einen groben Leitfaden zu haben Smile
@Admins ist sowas vorstellbar (weis jetzt nicht wer hier verantwortlich ist) ?
Es gibt ja auch schon ein Bilderlexikon
Ich denke sowas würde vielen helfen die bei den Arten erst einmal einen Überblick brauchen !

@Hardy das klingt für mich logisch Smile Aber ich als "Neuling" weiß halt nicht sofort welche Kakteen in dieses Raster der schnell Wachsenden fallen.
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Beitrag  Gast Sa 04 Feb 2017, 21:20

Bibik schrieb:Aber ich als "Neuling" weiß halt nicht sofort welche Kakteen in dieses Raster der schnell Wachsenden fallen.
Sofort vielleicht nicht, aber hier hilft Literatur (oder zur Not auch mal Wikipedia): Wer nur 5 cm Durchmesser erreicht, wird auch nicht schnell wachsen. Wer aber eine 3 m hohe Säule werden will, dann braucht schon eine etwas andere Grundversorgung. Oder eben eine mächtige Opuntienhecke...
Generell wachsen Kakteen und andere Sukkulenten meist recht langsam und benötigen dadurch auch wenig Dünger (im Vergleich zu anderen Pflanzen).


Bibik schrieb:D.h. im Umkehrschluss wenn ein Kaktus in Mexiko wächst kommen diese meist eher min Mineralischen Substrat klar als welche aus Brasilien ?
Na wer sagt denn, dass es in Brasilien keine semiariden Trockengebiete mit großflächigen, überwiegend mineralischen Böden gibt? https://de.wikipedia.org/wiki/Cerrado_(Brasilien)

Generell bin ich zwar gegen Verallgemeinerungen jeglicher Art, aber jedem Kaktus seine Extrawurst braten übersteigt die Möglichkeiten einer größeren Sammlung. Im Großen und Ganzen reicht es schon zu wissen, ob mein Kaktus aus den bolivianischen Hochanden, aus der Atacama-Wüste, aus der argentinischen Pampa oder aus den südlichen USA kommt oder im karibischen Klima auf Bäumen wächst.


Eine Art Pflegelexikon wurde schon desöfteren hier diskutiert aber ich gebe folgendes zu bedenken:
a) wer investiert die dafür nötige Zeit?
b) wer garantiert, dass die gegebenen Tipps auch immer der Weisheit letzter Schluß sind?
c) die Meinungen der Sammler gehen häufig zu weit auseinander, dass sich hier was verallgemeinern lässt
d) bei Arten oder Gattungen mit riesigen Verbreitungsgebieten können ja schon abweichende Kulturempfehlungen innerhalb der nähesten Verwandtschaft leicht in Frage gestellt werden
e) eigene Erfahrungen haben stets den höchsten Stellenwert (und diese kommen automatisch im Laufe der Zeit)
f) viele Wege führen nach Rom und viele zu einer erfolgreichen Kakteenpflege
g) erlaubt ist, was funktioniert und zu gesunden, blühenden Pflanzen führt
Die Liste könnte ich jetzt locker bis z) fortsetzen. Viel wichtiger ist aber, die Grundbedürfnisse sukkulenter Pflanzen zu kennen und zu verstehen und daraus, innerhalb der gegebenen Möglichkeiten, das Optimum für alle herauszuholen, ohne jedem seine Extrawurst braten zu müssen. Kakteen sind nämlich pflegeleicht und mögen soviel Aufmerksamkeit und Extrawurst gar nicht. Sonst könnten sie sich auch in solch widrigen Habitaten erst gar nicht behaupten.
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Beitrag  Bibik So 05 Feb 2017, 09:22

Guten Morgen,

ich verstehe deine Bedenken durchaus und weis das es bei Kakteenliebhabern viele Meiungen gibt.

Ich glaube jedoch trotzdem das gar kein tip oder hilfe immernoch schlechter ist als zu viel. Wer es pflegt kann ich an dieser stelle nicht beantworten aber wikipedia prinzip hat sich eigtl bewährt. Vielleicht sollte man die Aufführungen auch auf das reduzieren erst einmal wo es nicht viel zu dislutieren gibt.

Z.b. Art x wächst bevorzugt in y, dort herrscht folgendes Klima und die Temperaturen schwanken von hier bis da. (Wachstum, grösse, etc., pflegetips von ein paar leuten)

Mir persönlich würde das riesig helfen und forum durchsuchen und 100 verschiedenen threads vermeiden. Versteh es nur als meine Meinung Smile wie du bereits sagtest ich versuch natürlich trotzdem Erfahrungen zu machen.

Ich hab natürlich auch fleissig gegoogelt, nur ist das sehr sehr müselig und zum teil landet man wieder hier im forum Very Happy einen guten Überblick bietet jedoch kaum jemand.

Mfg
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Beitrag  Avicularia So 05 Feb 2017, 13:25

Hallo Matthias,

du hast natürlich vom Grundsatz her mit allem Recht was du hier schreibst. Es ist auch für uns Neulinge mit noch immer gesteigertem Informationsbedarf schwierig Dinge vorzuschlagen, zu denen man selbst ziemlich sicher nichts beisteuern kann. Aber ich bin bei meinen Googleaktionen oft bei so einem Pflanzenlexikon gelandet, zu dem ich nie wirklich 100% Vertrauen hatte. Wenn es hier so etwas gäbe hätte man da auf jeden Fall ein besseres Gefühl.

a) wer investiert die dafür nötige Zeit?
Das würde eindeutig an denen hängenbleiben, die viel über einzelne Arten wissen. Vielleicht wäre das ja mal eine Aktion die man über den Winter beginnen könnte, wenn sowieso Sauregurkenzeit für Kakteenliebhaber herrscht. Vielleicht würde das dem einen oder anderen Spezialisten sogar Spaß machen.

b) wer garantiert, dass die gegebenen Tipps auch immer der Weisheit letzter Schluß sind?
Man müsste den Kreis der berechtigen Schreiber einschränken. Ich glaube der harte Kern im Forum kennt sich inzwischen schon recht gut und könnte sicherlich entscheiden, wem man ein Thema übertragen könnte und wem nicht. Außerdem müsste das gar nicht wirklich sehr ins Detail gehen. Anfängern nützt es schon wenn sie eine Zusammenfassung der absoluten Grundbedürfnisse der einzelnen Arten fänden. Möglicherweise wäre es ja denkbar an das Grundlagenthema ein Diskussionsthema zu den einzelnen Arten anzuschließen, dann hätten sogar die erfahreneren Halter etwas davon.

c) die Meinungen der Sammler gehen häufig zu weit auseinander, dass sich hier was verallgemeinern lässt
So speziell, dass die Meinungen der Sammler gefragt wären, müsste man das Ganze gar nicht aufziehen. Das könnte dann nach und nach kommen, wenn man das denn wollen würde. Es ist ja auch interessant, zu spezielleren Themen verschiedene Meinungen zu erfahren. Aber wie gesagt, das müsste gar nicht sein.

d) bei Arten oder Gattungen mit riesigen Verbreitungsgebieten können ja schon abweichende Kulturempfehlungen innerhalb der nähesten Verwandtschaft leicht in Frage gestellt werden
Im Zweifelsfall würde ich sehr schwierige Fälle einfach weglassen. Anfänger halten meistens eher eindeutige Pflanzen zu Beginn. Bei Pflanzen mit stark von einander abweichenden Verbreitungsgebieten könnte man entweder diese aufführen, oder die Art einfach weglassen. Anfänger sind es gewohnt nicht alles, was sie suchen zu finden.

e) eigene Erfahrungen haben stets den höchsten Stellenwert (und diese kommen automatisch im Laufe der Zeit)
Auf jeden Fall! Aber mit passenden Grundinformationen, fallen die eigenen Erfahrungen am Anfang vielleicht schon viel positiver aus. :-)

f) viele Wege führen nach Rom und viele zu einer erfolgreichen Kakteenpflege
Aber manchmal tut man sich mit einer entsprechend guten Straßenkarte leichter den für sich perfekten Weg herauszufinden Very Happy

g) erlaubt ist, was funktioniert und zu gesunden, blühenden Pflanzen führt
Zum Glück! Aber der Miserfolg bei falschem Ansatz lässt sich leider erst feststellen, wenn der Probant hinüber ist.  Shocked Und das entmutigt einen Anfänger besonders.

Bitte versteht das jetzt nicht falsch. Ich kann durchaus auch ohne dieses Lexikon hier weiterleben. Aber Matthias hat sich mit seiner Antwort sehr viel Mühe gemacht. Deshalb wollte ich das aus den Augen eines Anfängers nochmals kommentieren, hab ich das Ganze durch meine Bemerkung doch erst losgetreten. Ich habe hier schon so viel Hilfe und Zuspruch erfahren, besser hätte ich es mir nicht wünschen können. Aber so ein Lexikon würde vermutlich auch die eine oder andere Anfängerfrage überflüssig machen, die in ihrem wiederholten Auftreten mit der Zeit vielleicht doch etwas nerven.

LG
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Beitrag  Cristatahunter So 05 Feb 2017, 13:25

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Beitrag  Gast So 05 Feb 2017, 20:59

Avicularia schrieb:zu dem ich nie wirklich 100% Vertrauen hatte
Ich hab zu keinen Angaben 100% Vertrauen, es sei denn diese beruhen auf eigenen Erfahrungswerten... Wink

Klar, ich verstehe euere Einwände und ebenso natürlich auch, dass es für Anfänger sicher sehr hilfreich wäre. Aber das Thema wurde hier schon mehrfach ausführlich durchgekaut - sowohl in öffentlichen Threads, wie auch im Mod-Bereich (sofern ich mich recht entsinne). Das Fazit war am Ende immer gleich und das letzte Wort hat sowieso der Admin hier.

Im Großen und Ganzen pflege ich übrigens wirklich alle Kakteen mehr oder weniger gleich. Natürlich gibt´s immer ein paar Ausnahmen: Manche wenige wollen gerne etwas mehr und manche etwas weniger Wasser, manche mögen´s etwas wärmer, manche brauchen eher Halbschatten oder gar Schatten, manche brauchen unbedingt sehr tiefe Töpfe und ein paar brauchen zwingend ausgiebige Gießpausen bei sommerlicher Hitze. Ein paar Ausnahmen bestätigen generell halt jede Regel. Den Rest schere ich wirklich so ziemlich über einen Kamm.
Ich wäre geneigt, eher die paar Ausnahmen aufzuzählen, als so ein ausführliches Pflegelexikon anzufangen. Allerdings sehe ich auch jetzt schon die Reaktionen anderer vor meinem geistigen Auge, welche entsetzt aufspringen, wenn ich behaupte, dass man Kaktus XYZ beispielsweise auch in die volle Sonne stellen sollte, statt diesen eher etwas zu schattieren. Sorry, aber das will und werde ich mir nicht antun. Wink

Übrigens muss man frostharte Kakteen auch nicht zwingend draußen überwintern, nur weil sie es aushalten. Sie werden wahrscheinlich trotzdem blühen sowie gesund und munter wachsen................. Wink
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Beitrag  Kakteenfreek So 05 Feb 2017, 21:37

Hallo liebe Kakteenfreunde;
Ich kann den Aussagen und bedenken von Matthias folgen und diesem nur zustimmen. Wie groß soll denn das neue Lexikon werden?
Wenn ich mir überlege wie viele Arten es gibt. Bei meinen Anfängen gab es noch kein Forum , kein Internet, kein Wikipedia, aber es
gab Bücher, wenn auch nur wenige. Heut nenne ich diese Bücher "Bilderbücher", da sie nicht wirklich Fachwissen beinhalten.
Sondern viele Bilder, aber auch den ein oder anderen Pflegehinweis. Dabei möchte ich nur an Herrn Haage und Backeberg erinnern.
Ich kannte auch viele Jahre keine Fachgruppe zum Gedankenaustausch! Jetzt ist es viel einfacher, auch ich bin ganz gern einmal
bei Googel wenn ich etwas suche. Entsprechende Literatur gibt es heut genug und diese dann in die Praxis umzusetzen, dabei gewinnt
man immer mehr an Erfahrung. Dann kann man auch spezielle Fragen stellen, die hier im Forum von kompetenten Leuten nach bestem
Wissen beantwortet werden.

Viele Grüße
Ehrenfried
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Beitrag  Avicularia So 05 Feb 2017, 21:53

Ich danke euch dass ihr euch nochmals mit diesem Thema beschäftigt habt obwohl es offensichtlich schon des öfteren diskutiert wurde. Manche Themen werden wohl immer mal wieder angesprochen weil immer wieder neue Leute dazukommen.

LG
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