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Bereit zum propfen?

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Bereit zum propfen? - Seite 2 Empty Re: Bereit zum propfen?

Beitrag  Gast Mi 13 Apr 2011, 09:25

Hallo Karl,

dein Text ist sehr informativ. Ich finde es wirklich Klasse, dass Du Dir diese Mühe machst und andere an Deinem Wissen teilhaben lässt. Gerade bei den Hybridenzüchtern habe ich den Eindruck, dass sie mit ihren Methoden gerne hinter dem Berg halten. Bei Dir ist das dankenswerterweise anders.

Wenn Du - wie Du ja schon schreibst - Deinen Text noch mit Bildern unterlegst, wird sicher manches verständlicher. Zwei, drei Fragen haben sich mir beim Lesen gerade aufgedrängt:

1. Das Kopfstück, welches Du noch halbierst, wird ja wohl waagerecht halbiert, so dass ein kleines Kopfstück und eine Scheibe bleibt, richtig?

2. Vielleicht könntest Du das "Schneiden über die Schenkel einer gebogenen Kakteenzange" auch mit einem Bild darstellen. Anscheinend bin ich als Frau vielleicht nicht ganz geeignet, mir das vorzustellen. Embarassed

3. Wie sieht denn das "Messer" aus, mit dem Du schneidest. Es muss ja eine extrem scharfe Klinge haben und auch eine gewisse Länge. Etwas größere Kakteen haben ja schon einen sehr festen Körper. Ich denke mal, allein mit einer Rasierklinge kommt man nicht in jedem Fall weiter.

LG Elke
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Bereit zum propfen? - Seite 2 Empty Re: Bereit zum propfen?

Beitrag  Karl1 Mi 13 Apr 2011, 10:06

Wühlmaus schrieb:Hallo Karl,

dein Text ist sehr informativ. Ich finde es wirklich Klasse, dass Du Dir diese Mühe machst und andere an Deinem Wissen teilhaben lässt. Gerade bei den Hybridenzüchtern habe ich den Eindruck, dass sie mit ihren Methoden gerne hinter dem Berg halten. Bei Dir ist das dankenswerterweise anders.

Wenn Du - wie Du ja schon schreibst - Deinen Text noch mit Bildern unterlegst, wird sicher manches verständlicher. Zwei, drei Fragen haben sich mir beim Lesen gerade aufgedrängt:

1. Das Kopfstück, welches Du noch halbierst, wird ja wohl waagerecht halbiert, so dass ein kleines Kopfstück und eine Scheibe bleibt, richtig?

2. Vielleicht könntest Du das "Schneiden über die Schenkel einer gebogenen Kakteenzange" auch mit einem Bild darstellen. Anscheinend bin ich als Frau vielleicht nicht ganz geeignet, mir das vorzustellen. :oops:

3. Wie sieht denn das "Messer" aus, mit dem Du schneidest. Es muss ja eine extrem scharfe Klinge haben und auch eine gewisse Länge. Etwas größere Kakteen haben ja schon einen sehr festen Körper. Ich denke mal, allein mit einer Rasierklinge kommt man nicht in jedem Fall weiter.

LG Elke

Hallo Elke,

ich habe diesen Artikel nochmal raus genommen.
Es sollte ja auch nur erst mal ein Entwurf sein.
Auch mit vielen Fehlern

Zur Frage 1
Das Kopfstück wurde senkrecht halbiert und da war auf einer Seite noch der Scheitel der Pflanze erhalten und die zieht es krumm. Das geteilte Kopfstück kann man ja auch um 90 ° kippen und da wächst es wie eine Areolen Pfropfung.

Zur Frage 2
Ich benutze die Schenkel der Kakteendrahtzange um den Kaktus zu halten und einen einigermaßen geraden Schnitt hinzubekommen.

Zur Frage 3
Benutze meist ein Teppichmesser. Die Klingen sind auswechselbar und sehr scharf.
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Bereit zum propfen? - Seite 2 Empty Re: Bereit zum propfen?

Beitrag  Gast Mi 13 Apr 2011, 11:04

Hallo Karl,

vielen Dank, jetzt ist mir das klarer.

LG Elke
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Bereit zum propfen? - Seite 2 Empty Re: Bereit zum propfen?

Beitrag  Joshie1 Mi 13 Apr 2011, 17:11

Mike schrieb:... oder aber nach deiner Methode Alex unten frisch schneiden und dann ein entspannendes warmes Bad führ die Steckis Teufel das wirkt Wunder ! danach sollte Pfropfen möglich sein , oder Alex ?

hi

um welche methode handelt es sich da?
wie sieht die aus?

MfG Patrick
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Bereit zum propfen? - Seite 2 Empty Re: Bereit zum propfen?

Beitrag  Joshie1 Mi 13 Apr 2011, 17:13

Torro schrieb:Nö - spricht nicht dagegen.
Pfropfen, dann etwas gespannte Luft für 3-5 Tage.
Fertig. In der Zeit wurzeln die.
Das Ergebnis könnte so aussehen.
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LG Torro

hi torro

wie alt ist denn die propfung?
und nach welchem zeitraum beginnt der pröpfling zu wachsen?

MfG Patrick
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Bereit zum propfen? - Seite 2 Empty Re: Bereit zum propfen?

Beitrag  Arzberger Mi 13 Apr 2011, 18:00

Joshie1 schrieb:um welche methode handelt es sich da?
wie sieht die aus?

Hallo Patrick,
man schneidet von der ausgelaugten Pflanzen eine Scheibe an der vernarbten Stelle ab, wo sich der
Kallus gebildet hat und legt sie für 1-2 Stunden in lauwarmes (vorher abgekochtes) Wasser.
Diese Methode ist ideal für halb vertrocknete Stecklinge oder sehr geschrumpfte Pflanzen. Sie saugen
sich so wieder voll und können nun gut gepfropft werden. Mit den Unterlagen müsste es eigenlich auch
funktionieren. Ich habe das noch nicht probiert, da ich eigentlich ganzjährig Unterlagen im Saft habe. Wink

Viele Grüsse
Alex
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Bereit zum propfen? - Seite 2 Empty Re: Bereit zum propfen?

Beitrag  Joshie1 Mi 13 Apr 2011, 18:04

hi alex

hast du da auch fotos davon?

MfG Patrick
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Bereit zum propfen? - Seite 2 Empty Re: Bereit zum propfen?

Beitrag  Torro Mi 13 Apr 2011, 20:18

>>wie alt ist denn die propfung?
>>und nach welchem zeitraum beginnt der pröpfling zu wachsen?
Hi Patrick,

ist ein Glandulicactus uncinatus vom 22.1.11 (Pfropfdatum)
Das verwachsen beginnt bei entsprechender Wärme sofort - innerhalb von ca. 5 Tagen.
Dann kannst Du sicher sein, es hat geklappt. Sieht man mit etwas Erfahrung.
Das loswachsen... ca. 3-4 Wochen.
Kommt natürlich auch drauf an, welche Sorte etc.

Leg einfach los, sammle Erfahrung, muss ja nicht alles auf einmal sein.
Ein paar Pfropfungen so, ein paar so. Wirst sehen, was klappt und was nicht.

LG Torro
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Bereit zum propfen? - Seite 2 Empty Re: Bereit zum propfen?

Beitrag  Arzberger Mi 13 Apr 2011, 21:42

Joshie1 schrieb:hi alex
hast du da auch fotos davon?
MfG Patrick
Leider nicht, Patrick. Ist mir gar nicht eingefallen, davon Fotos zu machen. Laughing

Viele Grüsse
Alex
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Bereit zum propfen? - Seite 2 Empty Pfropfen, Vermehrungspfropfungen

Beitrag  Karl1 Do 14 Apr 2011, 08:59

Pfropfen, Vermehrungspfropfungen

Pfropfungen :


Viele Kakteenfreunde trauen sich noch nicht an Pfropfungen mit Kakteen heran. Ich lese oft in verschiedenen Foren zu welchen Jahreszeiten manche Sammler Pfropfungen durchführen, leider hört man nichts mehr zu einem späterem Zeitpunkt ob sie gelungen sind, ob sie verfault sind oder nur geklebt haben.
Ich muss auch berichten, dass bei mir 150 Pfropfungen auf Hylocereus undatus nichts geworden sind.
Damit verbunden viele seltene Schick Kindel hinüber sind. Habe probiert mit verschiedenen Kindelgrößen
unter 5 mm
um die 5 mm
1 cm Größe..
Die ersten zwei nur lose aufgesetzt und bei der letzten mit einem Gummi.
Diese schrecklich kalte kakteenunfreundliche Witterung im April 2010 hat bei der ganzen Sache nicht mitgespielt und es hat keine Verbindung der Körper statt gefunden.
Es war ein Versuch und die Kindel sind in der Zwischenzeit wieder nachgewachsen.
Trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass noch einige werden.
Damit will ich nicht sagen Hylocereus undatus für Pfropfungen ungeeignet ist, bei anderer Wetterlage verhalten sich die Partner ganz anders.
Vielleicht wurden die Schnitte auch zu tief im alten Holz angebracht, H. undatus sollte man mehr zur Spitze hin schneiden und er braucht mehr Wärme und gespannte Luft. Alles wurde ohne Zusatzwärme durchgeführt und da braucht man sich nicht zu wundern.
Ich mache vorwiegend Vermehrungspfropfungen auf verschiedenen Unterlagen, wobei sich bei mir die Harrisia jusbertii, Echinopsishybriden und Trichocereus Unterlagen besonders bewährt haben.
Die Harrisia jusbertii sollte man nach den Juli nicht mehr verwenden, ab dem Zeitpunkt stellen die Pflanzen das Wachstum ein und die Pfropfungen kleben oft nur. Da sind EH. Unterlagen viel besser geeignet und können auch den ganzen August noch zum Einsatz kommen.
Vor allem sollte die Arbeitsweise bei den Pfropfen in Fleisch und Blut übergehen. Bei jedem Schnitt muss das Messer desinfiziert werden. Ich benutze dazu Brennspiritus 70 %. Brennspiritus zu 99 % ist nicht so gut geeignet, die Pflanzen reagieren darauf mit Verbrennungen.

1. Passive Vermehrung
a. Warten bis sich von selbst etwas tut. Bei Schick Hybriden kann man Jahre warten.
2. Aktive Vermehrung
a. Ausschneiden der Triebmitte ( Scheitel )
Ableger bilden sich im Folgejahr
b. Areolen Pfropfung,
mit dieser Vermehrungsart kann man sich ein Ziel setzen. Hierbei wird die gesamte Pflanze zerschnitten. Mit der alten Methode halbieren der Kakteen. Untere Hälfte wird zum Antreiben von Kindeln verwendet, Schnittstelle gut mit Holzkohlenpulver und Zimt Verhältnis 1:1 behandeln. Obere Hälfte ( Kopfteil ) wird in Rippensegmente zerlegt und mit je zwei Areolen auf die Unterlagen gepfropft. Hierbei geht kein Teil der Kakteen verloren. Voraussetzung ist eine genügende Anzahl an Unterlagen.
c. Ziel ist, ich will von einer Sorte 20 Ableger bekommen und es kann klappen.
Alles befindet sich noch im Versuchsstadium und ist als Test zu werten.
Muss noch heraus bekommen, wie groß die Rippen sein müssen, damit sie nicht eintrocknen. Auf den Bildern stammen die Rippen von Mutterpflanzen.
Bei den Folgepfropfungen habe ich die Unterlagen von Harrisia jusbertii, EH. Johnsons Greengold, Maas gelb und Violetta benutzt. Auch Trichocereus wurde hier eingesetzt.
Welche Unterlagen sich besonders gut eignen, werden die nächsten Wochen zeigen.
Von 70 Pfropfversuchen sind 3 Unterlagen verfault und 2 Areolen vertrocknet

Für welchen Zweck werden denn Pfropfungen vorgenommen.


Sämlingspfropfungen :

Warum Sämlingspfropfungen
Sehr beliebt sind Sämlingspfropfungen bei Hybridenzüchtern. Die Wartezeit bis zur Blüte kann 4 -6 Jahre dauern. Bei der Sämlingspfropfung verringert sich dies Wartzeit auf 1-2 Jahre. Damit kann die Beurteilung einer Kreuzung wesentlich schneller erfolgen und mit Schlussfolgerungen auf einen Erfolg oder Misserfolg einer Kreuzung reagiert werden.
Auch bei der Züchtung von der Gattung Astrophytum kann schon im ersten Jahr die Körperzeichnung erkannt werden und mangelhafte gezeichnete Pflanzen aussortiert werden.

Sämlingspfropfungen werden auf Pereskiopsis durchgeführt. Sämlinge im Alter von 10 Tagen werden auf die Schnittstelle nur aufgesetzt, sie kleben durch den Pflanzensaft. Es ist vom Vorteil die Pflanzen danach in gespannte Luft zu stellen oder mit Frischhaltefolie und einem Gummi den Sämling zum anwachsen zu helfen. Es sind keine Dauerpfropfungen und mussten meist nach einem Jahr wieder abgeschnitten werden. Hierbei sollte ein Rest von 1-2 cm der Pereskiopsis an dem Kindel verbleiben.

Umkehrpfropfungen :

Oft wird von seltenen Sämlingspflanzen nicht nur das Kopfstück verwendet, sondern auch der verbleibende Stumpf. Hier wird der Stumpf mit der Schnittfläche aufgesetzt und weiter behandelt wie eine echte Pfropfung mit dem Ergebnis der Umpolung der Pflanze.
Es entwickelt sich Kindel aus den Areolen, ein Scheitelpunkt ist ja nicht vorhanden.


Areolen Pfropfungen :Was will ich mit dieser Pfropfungsmethode erreichen.
Ein seltener Kaktus soll nicht nach der alten Methode quer durch den Pflanzenkörper geschnitten werden und vielleicht den Verlust der einzigen Sorte riskiert werden. Es soll schonend und kaum sichtbar für den Betrachter der Pflanze eine Areole für die Vermehrung herausgeschnitten werden. Vielleicht soll auch das Kopfstück mit der Verwertung aller Rippen und Areolen schnell viele gleichgestellte Nachkommen geschaffen werden. Es gehört schon ein wenig Übung dazu, zumal wenn die Unterlagendurchmesser nicht groß sind.
Unterlage von Harrisia jusbertii hatten nur einen Durchmesser von 2 cm. Das Pfropfstück wurde mit zwei Areolen aus der Rippe geschnitten. So weit wie möglich von den Areolen schneiden, die Schnittstellen trocknen noch zurück. Danach wurde die Auflagefläche gerade geschnitten. Durch den Saft beider Kakteen rutscht die ganze Sache zu sehr hin und her. Habe mir einige Dornen geschnitten um die Rippe auf der Unterlage zu fixieren.
Alles wurde mit Gummiringen auf der Unterlage befestigt. Nun ist der Zug des Gummis nicht gleichmäßig, deshalb habe ich als erstes drei Gummis zusammengefügt, den mittleren Gummi vor dem Schneiden der Unterlage um den Topf gelegt und dann erst geschnitten. Die Rippe auf die Unterlage gesetzt festgehalten und die Gummis von allen beiden Seiten über die Rippe gelegt. Mit drei Gummis ist der Druck nicht so groß, vor allem gleichmäßiger nach unten und ich kann den Druck besser mit den Ringen verteilen. Außerdem habe ich durch die Rippe noch einen Dorn gesteckt. Nun wird es die Zeit bringen, ob die Pfropfungen anwachsen und dann auch treiben.

1. Die Wunden der Spenderkakteen werden nach der Endnahme der Areolen Rippe mit Holzkohlenpulver behandelt. Es fehlt nur ein kleiner Teil der Rippe und wenn sie den Kaktus so stellen, dass die Wunde nicht gerade ins Blickfeld zeigt, merkt es gar niemand.
Die Kakteen stammten bei mir noch vom vorigen Jahr, hier hatte ich schon einen anderen Versuch zum Treiben von Kindeln unternommen. Hatte bei einigen die Epidermis herausgeschnitten. Also ist genug Material vorhanden um zu üben.
Tipp von einem Experten
Dornen, nach meinen Erfahrungen nur im Notfall nutzen, oft kommt es doch zu Infektionen an den Einstichstellen, auch noch nach Wochen. Nie den Dorn herausziehen, sondern später nach dem Verwachsen mit einem Seitenschneider bündig abkneifen, er wächst dann völlig ein! Wenn die Unterlagen zu saftig sind, vorher einige Tage nicht gießen, es kann der Saftdruck so hoch sein, dass der Pfröpfling "aufgespült " wird, bei gut treibenden, aber nicht frisch gegossenen Unterlagen wirkt der eingedickte Pflanzensaft wie Pattex!
2. Habe bei 10 Kakteen, die ich doppelt hatte, den Scheitel heraus geschnitten.
Mit der größten Hoffnung auf viele Kindel.
War ich enttäuscht es tat sich nichts.
3. Dieses Jahr bin ich aber belohnt worden, bei vielen sind die Kindel erst dieses Jahr erschienen.

4. Von diesen Kakteen habe ich auch die Areolen genommen.

5. Von meinen Versuch die Areolen Pfropfung zu erlernen möchte ich einige Erfahrungen weiter geben.
Man lernt nicht aus und jedes Mal hat man auch Rückschläge.
Die Areolen Pfropfung nicht so zeitig im Frühjahr beginnen.

6. Alles was vor dem 20.04. gemacht wurde, damit hatte ich Probleme.
Das Wachstum hat bei dem Neutrieb noch nicht eingesetzt, die Areolen klebten nur
und es fand keine richtige Verbindung statt.
Von den 30 Stück sind bei ~ 15 Pfropfungen schon die Kindeln zu sehen.

7. Ein anderer Fehler lag daran, die Unterlagen hatte ich nicht richtig vorbereitet.
Dachte es wird schon gehen.
Die Schnittstelle sackte zu tief ein, dadurch ist die Rippe auf den Rand der Unterlage gekommen
und die Rippe hob sich ab. Wurde einfach abgedrückt.
Also beim nächsten Mal unbedingt die Unterlagen außen abschrägen und nach 10-15 Minuten
noch mal die Schnittstelle mit einem feinen Schnitt nachschneiden.

8. Habe als Unterlagen Harrisia jusbertii und EP.- Hybride Violetta verwendet.
Hier konnte ich noch keinen Unterschied beim Anwachsen feststellen.
Werde die EP.-H. Violetta vermehrt für diesen Zweck kultivieren.




Vermehrungspfropfungen bei Neuzucht :

Kopfstücke wurden im Juli 2009 geschnitten
Diese Vorgehensweise kann man nicht als schön oder ästhetisch bezeichnen, sie soll
nur dem Zwecke dienen, die einzigartige Züchtung zu erhalten.
Im weiteren Vorgehen werden weitere Kindel als 2 und 3 Pflanze zur Bestandserhaltung der Sorte herangezogen.


Diese Pfropfungsmethode wird bei mir vorwiegend durchgeführt, um schneller große Kindel und verkaufsfähige Pflanzen zu erhalten. Man sollte sich vor Arbeitsbeginn jeden Schritt überlegen.
Der Verlust einer guten Neuzüchtung ist ein herber Rückschlag, viele Jahre der Betreuung der Pflanze sind verloren und nicht zu ersetzen.
Der Sämling ist in der Hybridenzucht einmalig und meiner Ansicht nicht durch eine Widerholkreuzung
zu ersetzen. Weil es für den Züchter seine wertvollste Pflanze ist, einzigartig im Bestand, muss jedes Teil davon zur Vermehrung eingesetzt werden. Es ist auch für den Züchter eine Sicherheit, mit vielen Methoden das Risiko in der Vermehrung weit zu streuen, um nicht alles zu verlieren.

Wie geht man vor.
Wo schneide ich die Vermehrungspflanze. Ich will schnell Kindel noch im gleichem Jahr dann wird mittig geschnitten, wird im oberem Bereich geschnitten passiert im gleichem Jahr fasst immer nichts. Erst im folgenden Jahr bilden sich Kindel und dann meist auch nur ein Einziges.

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Kopfstück wurde 2009 aufgesetzt, Blüten kamen schon 2010.
Der Ansatz der Pfropfung ist kaum zu sehen.

Was mache ich mit dem Kopfstück.
Die meisten Kopfstücke haben eine riesige offene Fläche und die ist nach einem Monat Trockenzeit immer noch nicht richtig verschlossen. Die Wurzelbildung kann sich Monate hinziehen und das Kopfstück druckst nur so vor sich hin. Die Verluste durch Fäulnis sind erheblich.
Bin davon abgekommen und bei mir werden diese Kopfstücke sofort auf verworfene EH gesetzt.
Es fallen in der Zucht immer Kakteen an die in der Blütenfarbe, Blütenform und Blütengröße unbefriedigend sind, hier werden Pflanzen ausgesucht, die etwa im Durchmesser gleich mit dem Kopfstück sind. Schneiden tue ich über die Schenkel einer gebogenen Kakteendrahtzange. Auf diese Unterlage wird das Kopfstück sofort gesetzt und mit Gummis fixiert. Nicht vergessen desinfizieren des Messers.
Kleinere Kopfstücke werden halbiert und auf die Unterlagen gesetzt ähnlich der Areolen Pfropfung.
Die Unterlagen schneiden und diese sollen nach einer ½ Stunde noch mal nach geschnitten werden. Das Zellgewebe im inneren Bereich fällt oft sehr tief ein, durch das nochmalige Schneiden wird die Fläche ebener.
Schneidet man die Unterlage nicht nach, kann es den Pfröpfling von der Unterlage abdrücken, es entsteht eine Tunnelbildung.

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Kopfstücke senkrecht geschnitten, den Scheitelpunkt erhalten.
Im weiterem Wachstum krumm gezogen.
Tunnelbildung durch die eingefallene Mitte, wird meist von der Unterlage abgedrückt.
Kakteendrahtzange, über den Zangenschenke führe ich das Messer.

Wie verhält sich nun unser Pfröpfling.
Ein kleines Kopfstück wächst wie eine neue Pflanze und kann bei Bedarf später wieder geschnitten werden.
Es ist sozusagen eine Verjüngung der Pflanze. Bei größeren Kopfstücken ist dieser Eingriff kaum ausschlaggebend, im darauf folgenden Jahr kommen schon wieder Blüten.
Bei halbierten Kopfstücken an denen der Scheitel in takt geblieben ist, wächst das Kopfstück oft krumm weiter. Bei dem anderen Teil ohne Scheitel, dieser reagiert wie eine Areolen Pfropfung und die Areolen bringen Kindel oder auch Blüten. Bei Kakteen wo die Unterlage und das Kopfstück im Durchmesser passten, sieht man in späteren Jahren nicht mehr viel von der Verletzung. Aufgesetzt wird so, dass Rippe über Rippe steht, damit wird man auch der optische Form gerecht.

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Kopfstücke senkrecht geschnitten und wie eine Areolen Pfropfung aufgelegt.
Ohne Scheitelpunkt, treibt schon Kindel.
Verschiedene Kopfstücke, diese Arbeitsweise soll nicht schön sein und ästhetisch wirken, es dient nur zur Rettung der Sorte.



Kindelverwertung :

Noch im gleichen Jahr bilden sich Kindel. In einer Größe von 1 cm werden sie gebrochen oder geschnitten und weiter auf Unterlagen gepfropft. Kindel bis zu einer Größe von 1 cm werden an den Unterlagen schnell gebildet, auf der Unterlage wächst sie innerhalb von 10 Tagen an und für das Wachstum der Pflanze sorgen die Wurzel der Unterlage ohne einen großen Zeitverlust.
Benutze jetzt verstärkt EH - Unterlagen, diese kann ich zu tausenden Pflanzen heranziehen.
EH - Unterlagen neigen zur Kindelbildung und da fährt man zweimal im Jahr mit den Finger um die Pflanze und schon ist alles ab. Es lässt nah, denn die Areole kann nur einmal ein Kindel oder eine Blüte treiben.
Alles wird bei mir als Tiefpfropfung mit 1-2 cm vorgenommen und kann auch später im Substrat verschwinden.
Dem Kindel wird schnell wieder Wurzeln gegeben und es kann noch 2 Wochen wieder zu legen.
Bei der Verwendung von H. jusbertii und Selenicereus grandiflorus kann man die Unterlage bis zu 4 Mal im Jahr benutzen. Es ist wie ein Kreislauf schneiden, bewurzeln, pflanzen wieder schneiden.

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Unterlagen
H. undatus, S. grandiflorus, Trichocereus Arten, Echinopsishybriden Sorten

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Aufnahme stammt von Mitte Mai 2010

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Pikierkästen mit Echinopsishybriden von Anfang April


Notpfropfungen:

Oft sind seltene Kakteen nur durch eine Notpfropfung zu retten. Es sollten bei jedem Kakteenfreund paar Pflanzen von H. jusbertii auch über das Winterhalbjahr durch gepflegt werden.
Hiermit soll eine kranke Pflanze erhalten werden. Notpfropfungen werden das ganze Jahr durchgeführt mit ungewissem Erfolg. Kranke Pflanzen erkennt man viel zu spät, meist sind die Leitadern schon angegriffen und sind durch eine braune Färbung als Punkte sichtbar.


Zuletzt von Karl1 am Do 14 Apr 2011, 10:01 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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