Babypille für Kakteen? Sinn oder Unsinn?

Moin zusammen,

nein, es ist noch kein erster April
Die Frage ist ernst gemeint.
Ich habe woanders gelesen, gehört und erfahren, dass angeblich die Anti-Babypille bei Kakteen eine gesteigerte Blühwilligkeit und eine bessere Vitalität der Kakteen hervorruft.
Dazu habe ich noch diesen Artikel gefunden.
http://www.g-o.de/wissen-aktuell-12887-2011-01-25.html

Hat evtl schonmal jemand etwas davon gehört? Bzw kann dazu Infos beisteuern?

lG,
Daniel

Hallo Daniel,

das ist doch schon ein alter Hut.. Peter M. hatte damals im Hybridenforum den Stein ins Rollen gebracht!
Wenn ich mich recht entsinne hatte er damals von einem befreundeten Orchideenzüchter davon erfahren und es auch gleich bei ein paar seiner Kakteen ausprobiert. Peter war auf jeden Fall davon überzeugt und hat auch einige andere Züchter dazu gebracht das neue Wundermittel auszuprobieren..
Die Anzahl der Blüten, bei den Pflanzen die mit dem Zeug gegossen wurden, war erstaunlich hoch..

Ich würde mal vermuten, dass das eher indirekt wirkt... Wer keine Kinder hat, hat mehr Zeit, sich um die Pflanzen zu kümmern, und dann wachsen und blühen sie besser ...

Das ist wirklich ein sehr alter Hut (80er Jahre)*gg* hatte ich auch schon einmal hier vor Monaten gepostet, kenne ich allerdings nur in einem anderen Zusammenhang,........ an anderen Sukkulenten und WACHSTUM!

L.G.
Ira

Hallo,

das ist doch ganz einfach zu erklären, denn Steroide( erfüllen auch in Pflanzenzellen gewisse Funktionen(fragt jetzt nicht welche), nicht umsonst bilden viele Pflanzen Steroide als sekundäre Stoffwechselprodukte. Auch auf den menschlichen Hormonhaushalt können von Pflanzen gebildete hormonähnliche Substanzen wirken, siehe pflanzliche Östrogene aus Soja (is gar nich so gut zuviel davon zu essen ) oder Testosteronähnliche stoffe aus Tribulus terrestris (in der Bodybuilderszene bekannt)

http://www.biologie.uni-hamburg.de/b-online/d20/20b.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Steroide
http://books.google.de/books?id=8Eu_Hy8aVzMC&pg=PA326&lpg=PA326&dq=steroide+in+Pflanzen&source=bl&ots=TzKEEXb6-8&sig=HkAeBwGIQtJNl_R9E8LXQkWOV0Q&hl=de&ei=KhhMTfHHMJH6sgb6nOmmDw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CFAQ6AEwBw#v=onepage&q=steroide%20in%20Pflanzen&f=false

alleine der Gedanke, dass jemand überhaupt darauf kommt, solche gefährlichen Stoffe absichtlich seinen
Pflanzen zuzumuten, lässt mich erschaudern. Wie weit sind wir gekommen? Muss man um jeden Preis noch
eine Blüte und noch eine....mehr haben? Kann man nciht mit dem zufrieden sein was man ohnehin schon
ausreichend geboten bekommt? Es gibt Alternativen genügend, und man muss hier nicht mit chemischen,
unverantwortlichen Bomben seine Flora zerstören.
Der obige Link und sollte jedem letzten blauäugigen klar machen, dass solch ein toxischer Müll in unserer Kultur nichts
verloren hat......

tephrofan schrieb: Kann man nicht mit dem zufrieden sein was man ohnehin schon
ausreichend geboten bekommt? ...

Genau dieser Meinung bin ich auch...

Hallo zusammen,

natürlich kann man mit allen möglichen Mitteln "bessere" Leistungen erreichen, (siehe auch beim Sport , da gab es doch Fabelweltrekorde z.B. über 100m bei Männern und Frauen, aber zumindest bei den letzteren um den Preis, dass diese Frauen nachher (zum Teil irreversibel) nicht mehr so richtig welche waren....)

Aber mit Natur und Kakteen hat das (Steroide, AntiBabyPille usw) meiner Meinung nach nichts mehr zu tun. Da erhält man Monster, die AUSSEHEN wie Kakteen...

Jeder muss selber wissen, was er tut und seine persönliche Grenze finden. Für mich ist schon das gepropfte Halten von Kakteen unnatürlich - ich habe zumindest noch nie gehört, dass das in der freien Natur vorkommt... aber zumindest bleiben hier die Kakteen als solche "unverändert" erhalten (naja, nur die, die oben sitzen....)

Für mich ist das Ziel, die Umweltbedingungen so gut wie möglich nachzuahmen. Ich freue mich dann auch über eine oder zwei Blüten an meinen Kakteen oder auch, wenn sie etwas wachsen, selbst wenn sie dann nicht blühen.

Hinweis: ich möchte das nicht als moralische Grundsatzdiskussion verstanden wissen. Jeder hat dazu seine eigene Meinung und gut ist. Ich wollte meine nur mal sagen.

Viele Grüße
Heinrich

Da hallte ich mich raus. Hatte schon mal sowas gelesen aber finde ich völlig überflüssg.
Kakteen bekommen am Standort auch keine Pille.
Also sollen wir sehen das wir alles ohne Pille hinkriegen.
Gruß
Achim

hm, ich finde man sollte sich alle Zwischenstufen anschauen.
Angefangen mit normalen Wachstum am Standort -> Kultur in nördlichen Breitengraden -> Systematischen Düngergaben -> Pfropfen ->(Gattungs)-Hybriden und Cultivare -> Phytohormone -> In-Vito-Vermehrung ->Genmanipulation ->Bestrahlung von Saatgut
(Reihenfolge individuell/beliebig)
Die Pille ist hier nichts anderes als ein "Phytohormon" und mit Bewurzlungspulvern oder Superthrive spielen viele rum.
Um es klarzustellen: Ich mag vieles davon auch nicht!

Im Erwerbsanbau sind aber noch ganz andere Methoden ursus.
nebenbei: Jeder kann sich ja mal anschauen, welche politischen Diskussionen es über die Gen-Spielereien der Firma Monsanto etc. gibt. Da bekommen sehr viele Landwirte ihr Saatgut her ->Unsere Nahrungsmittel !


Zum eigentlichen Thread: Leider kann ich keine Infos beisteuern, ist aber ein witziger Gedanke, wenn ich drüber nachdenke, wer das als erstes ausprobiert hat und mit welchen Überlegungen wohl