Energiesparlampen....Gerüchte ?

Ich hab jetzt in verschiedenen Foren mitbekommen, dass oft von 25W Energiesparlampen die Rede ist, um manches Pflänzchen in der dunklen Jahreszeit preisgünstig so mit ein paar Lumen mehr zu versorgen. Ich würde mich freuen, wenn hier jeder nochmal individuelle Erfahrungen zum Thema posten könnte -Ich finde zu dem Thema leider nichts Kompaktes. Anlass ist nicht zuletzt, dass wir bei Ikea bisher nicht fündig wurden : Die kleinen Spots sind alle zu schwach. Ich habe noch eine alte Natriumdampflampe...bevor ich dieses Monster irgendwo hin ausrichte, wüsste ich gerne ob sowas überhaupt noch up to date ist usw...

Es geht mir ausdrücklich derzeit darum, dadurch Sukkulenten zu unterstützen. Deshalb poste ich auch hier. Auch weil ich meine Verhältnisse nicht auf Gewächshaus/Anzucht-Ratschläge beziehen kann. ich würde jeweils die Fenster-abgewanten Seiten der Pflanzen damit beleuchten.

Hallo, da ich mich viel und oft schon mit Kunstlicht beschäftigt habe teile ich gerne mal meine Meinung mit
Eine 25 Watt Energiesparlampe richtet das Licht eben punktuell aus, das heißt das eine kleine Fläche relativ stark ausgeleuchtet wird.
Bei den ESL sollte man nur ein Spektrum nehmen. 6000 oder 6400 Kelvin Farbtemperatur, heißt auch Daylight oder eben Tageslichtlampe.
Ich glaub kaum das das die Ikea Birnen bringen.
Die Wohnraumlampen leuchten im stark roten Bereich und haben meistens Lichtfarbe 827 oder sowas.
Wenn Du eine Fensterbank beleuchten willst sind Röhren besser geeignet. Leuchten halt nicht so punktuell und man kann eben eine längliche Fläche damit erhellen .
Vom Stromverbrauch und der Leistung sind sie fast gleich wie ESL´s.
Eine ESL ist nämlich nix anderes als eine aufgewickelte Röhre .
Bei den Röhren gibts 3 gängige Typen.

T8 Röhren (preisgünstig in der Anschaffung und leicht erhältlich)
T5 Röhren (ebenfalls erschwinglich und gut erhältlich)
T5 HO Röhren (verbrauchen 30% mehr Strom bei 50 % mehr Leistung)

Die T8er gibts supergünstig in jedem Baumarkt, man erhält auch die passenden Leuchtmittel (865).
Die normalen T5er sind auch günstig, nimmt man im Möbelbau für Hintergrundbeleuchtungen.
T5 Lampen mit HO (High Output) sind sehr leistungsfähig bei vergleichsweise günstigen Stromverbrauch.
Der Nachteil dieser Leuchten ist das sie nur mit einem Vorschaltgerät betrieben werden können.
Wer keine Lust hat sowas selber zusammenzubasteln kauft diese Lampen bei den Aquarianern, Stichwort T5 Leuchtbalken oder Aquarienleuchte.
Noch ein Vorteil bei den Aquarienleuchten passen hervorragend Reflektoren über die Röhren was nochmals einiges an Licht nach unten fördert.
Das ganze sieht bei mir so aus:
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Zu den NDL´s:
Die haben richtig viele Lumen, eine mit 400 Watt bringt fast 60000 Lumen. Aber deren Wirkungsgrad ist sehr gering, das heißt das nur ein Bruchteil der Leistung auch für die Pflanzen verwertbar ist.
Und der Stromverbrauch ist unglaublich hoch.
Eine Lampe mit 400 Watt 12Stunden am Tag = 4,8kwH pro Tag. Das macht etwas mehr als einen Euro pro Tag!
Leider gibts auch für die NDL´s kaum Leuchtmittelauswahl, ich glaub ich kenne nur 2 Farben die allesamt nicht so das ideale sind.
Soweit meine Ausführungen zum Thema, wichtig ist:
Welche Fläche will ich beleuchten? Anschaffungskosten der Lampe? Stromverbrauch und Effizienz?
Alles sollte gut überlegt sein, den Strom ist sehr teuer und sollte nicht mit einem ungeeigneten System sinnlos verbraucht werden.
Wir alle müssen ja sparen
Ich hoffe das ich ein wenig helfen konnte.

viele Grüße Egger

Kunstlicht benötigt man für Kakteen m.E. nur, wenn man/frau

- im Winter aussäen will (der optimale Zeitpunkt dafür!) oder
- Sämlinge oder anderes Sonderzeugs durchkultivieren muss.

Andere Verwendungen sich m.E. Stromverschwendung und überflüssig.

Meine Aussaatstation, die in 3, 4 Wochen wieder in Betrieb gehen wird ...


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betreibe ich mit drei 32 Watt Tageslicht-Vollspektrum-Energiesparlampen.

Damit die Lichtausbeute auch am Sämling gut ist, habe ich einen Reflektor für die Anlage gebastelt. Kunstlicht sollte ausnahmslos mit Reflektor verwendet werden. Alles andere bedeutet, Geld zum Fenster raus zu schmeißen. Reflektoren erhöhen die Lichtausbeute um über 100%!

Eine gute Zusammenfassung über die Qualität von Kunstlicht (wennauch aus Sicht eines Aquarianers geschrieben), findest du hier


Gruß,

Hardy [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]


P.S.: Wenn ich die Beleuchtung für meine Aussaatstation nochmal bauen müsste, würde ich vermutlich eher T5-Leuchtstoffröhren (bzw. T5 HO) verwenden, und zwar jeweils 830, 840 und 865er im Mix.

Hallo,

also wenn die Pflanzen am Fenster stehen, dann brauchst man keine zusätzliche Beleuchtung. Denn selbst der trübste Wintertag ist in seiner Lichtstärke mindestens 10-50 mal so hell wie eine 25W Tageslicht Energiesparlampe. Ergo wäre es wie Hardy_Whv schon gesagt hat pure Energieverschwendung! Wenn Du deinen Pflanzen bezüglich der Dunkelseite etwas Gutes tun willst, dann würde ich raten etwa alle 4 Wochen die Töpfe einmal um 180° zu drehen. Das verlangt nur etwas Muskelenergie aber nicht mehr.
Was man allerhöchstens machen kann ist vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang noch etwas Vollspektrumslicht zuzuschalten. Aber für die reine Überwinterung, wenn es nicht um Blühinduktion geht, halte ich das auch für überflüßig und eine nutzlose Investition.
Wenn man alles so beläßt wie es beschrieben wurde, dann ist es gut. Die Pflanzen sind eh in der Winterruhe und haben den Stoffwechsel stark herruntergefahren.

Gruß Peter

Vielen Dank erstmal für die ausführlichen Antworten, ich muss mir das nochmal genauestens auf der Zunge zergehen lassen. Etwas korrigieren muss ich aber bzgl. Verwendungszweck : Kakteen sind nicht betroffen, da sie bei mir auch sachgerecht bei 10° und trocken überwintern und eh nicht wachsen sollen. Es gibt aber unter den Sukkulenten welche , die eventuell wenigstens aufhören würden sich trotz aller Kühle und Trockenheit dauernd nach der Lichtrichtung zu verbiegen. Auch erreicht das Tageslicht halt nicht alle Pflanzen optimal (die Drehtechnik praktiziere ich schon seit Jahren - Kann Stengel zur Korkenzieherform führen ;-) ), dachte ich könnte vielleicht etwas nachhelfen.Z.B für Kandidaten in der zweiten Reihe bzw für Schalen. Ich wäre auf die Idee auch nie gekommen, da ich alle normalen Lampen bisher für null potent im Bezug auf alle erdenklichen Zimmerpflanzen gehalten habe.
Die Röhren-Lösung scheint mir noch relativ praktikabel für meine Zwecke. Grund : Das Licht kommt dann konsequenter von oben. Man möge mich bitte in folgendem korrigieren falls ich es mir nur einrede, aber mein Eindruck ist : Auch wenn z.B bestimmte Echeveria oder andere Stängel-bildenden Arten im Winter ihre Ruhezeit haben, sie hören nicht auf sich nach dem Licht zu richten. Unvorteilhaft wird es dann, wenn diese Stengel immer mehr vom geraden Wuchs abweichen. Ich muss die dann immer irgendwann entweder verjüngen oder mit hässlichen Gerüsten versehen, sonst bricht was ab. Auch Aeonium Haworthii steht z.B trocken, bildet aber zwischen den Blättern im Winter immer mehr Abstand und die Blätter vergrünen etwas. Diese Stellen sind später die dünnsten am Stengel....

Hi Liet Kynes,gesundes Neues an alle!

Bitte bitte, lies dir die Linksammlung unter "Licht" durch und auch den Link, auf welchen schon in diesem Threat verwiesen wurde:
http://www.hereinspaziert.de/Sehlicht_2009/Uebersicht.htm
Auch die hier niedergeschriebenen Tipps der "Alten Wölfe" sind nicht zu verachten;)
Dann wird dir bestimmt einiges klarer vorkommen

Danke Karlchen, hab den Link mal überflogen und bin etwas erschlagen von Tabellen und Werten deren Existenz ich bisher nicht kannte^^ - Logisch, ist ja auch von einem Aquarianer geschrieben, die mögen/brauchen so abgefahrene Details . Ich glaube , ich weiss auch erstmal genug bzgl. welche Lampen denn überhaupt Sinn machen würden. In Abwägung mit dem Nutzen muss ich noch viel individuell auf meine Konstellationen von Pflanzen überlegen : Diesen Winter wird daraus kein praktischer Effekt mehr entstehen. Ich bin geistig schon beim Umtopfen und dabei Lebensgemeinschaften der Pflanzen neu einzuteilen : Danach könnte ich dann die bedürftigen auch auf kompakterer Fläche in lichtärmeren Zeiten entsprechend beleuchten. Jedenfalls werde ich definitiv nicht mit Energiesparlampen für Wohnbereiche arbeiten : Entweder mit meiner alten Nariumdampflampe oder so einer Röhren-Lösung wie auf einem der Fotos aus den obrigen threads.

Liet Kynes schrieb:Danke Karlchen, hab den Link mal überflogen und bin etwas erschlagen von

Eigentlich müsste dir der Link aber irgendwie bekannt vorgekommen sein ...


Gruß,

Hardy [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Negativ @ Hardy : Du hattest den link für meine "dicke Brille" zu gut versteckt ....Aber wie du auch schon dazu geschrieben hast : Die Sicht eines Aquarianers...Am überzeugendsten waren für mich die Fotos mit den Röhren hier in den Posts und die Verweise auf die wichtigsten Eigenschaften : Da kann ich mir das Ganze räumlich wenigstens vorstellen. Entscheidend ist schließlich, was ich bei uns überhaupt aufstellen kann, ohne dass meine Freundin meint wir wären jetzt bei Star Trek. Jedenfalls ist das Thema Energiesparlampen wenigstens für mich "entmythifiziert" worden und das war Ziel. Ich danke.