Kakteen gießen

Ich denke das es auch stark darauf ankommt ob man seine Kakteen in einem Gewächshaus oder im Freien ( Balkon, etc ) stehen hat.
Ebenso ist es relevant WO man wohnt. Ich z.B. muss bis Mitte/Ende Mai mit leichten Nachtfrösten rechnen. Das Gleiche wieder ab Mittte September.
Da kann ich mir keine mehrwöchige Giesspause leisten, wenn die Pflanzen vorankommen sollen.
Und das man schwarze Töpfe nicht der prallen Sonne aussetzt sollte jedem mit Verstand einleuchten. Deshalb habe ich für die vorderste Reihe in meinen Regalen auch eine Sonnenblende.
In einem Gewächshaus stehen die Töpfe meistens dicht beieinander und schattieren sich gegenseitig.
Das mit dem Giessen bei Regen halte ich so: Wenn mal wieder das Giessen fällig wäre und es ist heiss, der Wetterbericht aber für morgen oder übermorgen Regen meldet, dann warte ich solang ab und giesse erst dann. Wichtig ist meiner Meinung nach auch die Temperatur des Giesswassers. Wenn es 28 ° hat, kann ich nicht mit 10° kaltem Wasser aus der Leitung giessen.
Gruß Stefan

Es geht natürlich nicht nur um die Wärme. Wird es in der Nacht nicht mehr ausreichen kühl, schalten viele Kakteen auf Trockenzeit um. Das heisst Spaltöffnungen bleiben geschlossen und bereitschaft zur Wasseraufnahme wird reduziert.
Wichtig ist das im Hochsommer für gute durchlüftung gesorgt wird. Wer seine Kakteen im Garten Freien pflegt hat dann weniger Probleme wie der Gewächshaugärtner.

Jemand der in einer Hochlage wohnt spielt das alles keine Rolle.

Da die meistens Kakteen bei mir draussen stehen, habe ich weniger Probleme mit dem Giessen. 1X wöchentlich muss da genug sein.

Allerdings frage ich mich, wie sieht das im Gewächshaus aus? Gestern hatte ich gegen 2 Uhr 54 Grad bei unter 20 Luftfeuchtigkeit.

Gibts eigentlich auch für Kakteen Temperaturhöchstgrenzen?

Maximale Körpertemperatur ist 55° Umgebungstemperatur darf sicher höher sein.

Es können mit hohen Temperaturen auch Schädlinge wie Nematoden bekämpft werden. Wasserbad mit 50-55° Wassertemperatur werden Vertragen.
Bei 60° werden alle Eiweisse zerstört. Tierisches Eiweiss schon vorher.

Und wie sieht es bei den Gebirgsbewohnern aus? Wäre da auch eine Pflege im Freien von Vorteil?

Odonata schrieb:Und wie sieht es bei den Gebirgsbewohnern aus? Wäre da auch eine Pflege im Freien von Vorteil?

Klar, Kakteen aus den Hochanden leiden in heißen GWHern... Die fühlen sich an der frischen Luft immer wohler. Tagsüber durchgrillen und Abends ab in den Kühlschrank damit.
Am besten natürlich regengeschützt aufstellen, damit du die Wassergaben selber steuern kannst. Cintia beispielsweise steht nicht auf so sonderlich viel Wasser.

Hallo Ihr Schlauen,

jetzt muss ich euch doch mal was fragen. Denn irgendwie komme ich nicht weiter mit meinem Überlegungen.

Bisher dachte ich, nach dem Winterschlaf werden Kakteen einmal relativ durchdringend gegossen und dann wieder trocken stehen gelassen. Neues Wasser gibts dann erst wieder im freien. Nebenbei: Bei meinem Paps stand immer alles auch im Winter im Wasser.......wie und warum sie trotzdem blühten, versteh ich bis heute nicht. Allerdings hatte er überwiegend Echinopsen, die ja wohl so empfindlich nun auch wieder nicht sind. Und was den Winter nicht überstanden hat, hat er mir nie verraten, er war stolz auf das, was war.. Rest wurde verschwiegen.

Dass ich neu erworbene nach dem Eintopfen erstmal nicht gießen soll, ist mir inzwischen halbwegs klar. Ein Kaktus ist halt keine normale Pflanze , die man angießt.

Und das Chamaecereus nur Blüten treibt, wenn er trocken steht, durfte ich lernen. Nur blühen meine wirklich kräftig und wunderschön..... wann denn nu das erste Wasser, im GwH ists doch schön warm? Zugegeben, nachdem einer eine offensichtlich vertrocknete Blütenknospe abgeworfen hat, geb ich löffelchenweise ein kleines bißchen, einmal die Woche

Alles, was ich von meinem Paps hab, steht etwas feuchter, aber nicht im Nassen.

Nur Opuntien im Topf bekommen reichlich Wasser.

Bei mir wohnen inzwischen etliche Mammillarien, Rebutien, Sulcorebutien, Echinopsen, Notocacteen, Lovibia, ein Gymnocalyvium damsii, ein ECC regidissimus, einige Trichos von Jürgen..

Gibts irgendwas grundsätzliches, was auch ein Anfänger versteht? Oder Literatur, die sich wirklich lohnt?
Oder gehts nur über ausprobieren, aber woher weiß ich, was wäre, wenn ichs anders gemacht hätte..........

Wer bringt ein bißchen Licht ins Dunkel????

Etwas Grundsätzliches wäre z.B., dass man das Substrat zwischen zweimal Gießen etwas austrocknen lassen sollte. Wobei dies sicherlich von den Pflanzen im Einzelnen abhängt und von ihrer Aufstellung (GWH oder Balkon etc.). Andererseits sollte man das Wasser auch nicht nur in homöopathischen Dosen verabreichen, denn zum Wachsen wird nun mal Wasser gebraucht. Dies sind Erfahrungswerte, die jeder selbst sammeln muss. Ein Blick in die Literatur ist sicherlich auch hilfreich. Säulenkakteen etwa brauchen wohl etwas mehr Wasser, damit sie wachsen.

Gruß, Michael

Hallo Michael,

erst einmal danke!
Die allermeisten stehen im Gewächshaus. Tagsüber Fenster und Tür offen, ein Fensteröffner sorgt dafür, dass es im Notfall warm bleibt.

Frühlingserwachen schrieb:Andererseits sollte man das Wasser auch nicht nur in homöopathischen Dosen verabreichen, denn zum Wachsen wird nun mal Wasser gebraucht.

Und zuviel Wasser schadet eher. Ein Grund, warum mir diese Frage nicht aus dem Kopf geht.

Frühlingserwachen schrieb:Ein Blick in die Literatur ist sicherlich auch hilfreich.

Literatur gibts nur massig, ich habe bloß noch nichts gefunden, was mich wirklich weiter bringt.

Frühlingserwachen schrieb:Säulenkakteen etwa brauchen wohl etwas mehr Wasser, damit sie wachsen.

Gruß, Michael

Wenn ich Säulen hab, dann sind sie noch klein. Große stehen noch bei meiner Mum, aber mir fehlt ein passendes Winterquartier, deshalb kneife ich noch.

Ein Buch, das sich mit der Kultur befasst, wäre etwa "Kakteen-Pflege biologisch richtig" von Franz Buxbaum. Dieses ist allerdings nur antiquarisch zu erhalten. Buxbaum (1900-1979) war Botaniker und eine der Kakteen-Koryphäen seiner Zeit.

Gruß, Michael

P.S.:
Ich gieße inzwischen viel mehr als früher, d.h. zu Beginn meiner Kakteenleidenschaft, und meine Pflanzen danken es mir im Allgemeinen.