Wollläuse

...recht hat er!

So ist es.

Moin.
Ich kann mich dem Dank an dieser Stelle nur anschließen !!!
Meine Frau hatte mir am Samstag zunächst energisch verboten zu antworten, weil ich mich so aufgeregt habe.
Die Diskussion über Schädlingsbekämpfung wird seit Jahren hier im Forum ausgiebig geführt - und eigentlich ist wahrscheinlich alles gesagt worden.

Hoffentlich konnte sich "Luca10.8" nach seiner Frage eine eigene Meinung bilden und es ist ihm ansatzweise geholfen worden ?

Abschließend genau dazu nur noch die Bemerkung, dass ich mir wünschen würde, dass Forenmitglieder registrieren, dass es zu bestimmten Themen einfach verschiedene Meinungen gibt . Die man nicht gutheißen muß, aber akzeptieren sollte. Und ich finde es keinen guten Stil, anderen Mitgliedern "bestimmte Dinge an den Hals zu wünschen" wie z.B. Kontrollbesuche . Was soll das ?!?

Ach ja , und meine Kakteensammlung geht mir tatsächlich über alles (wie wahrscheinlich jedem hier), trotzdem gehe ich so gut ich kann verantwortungsvoll mit der Umwelt um , bleibe mit meinen Schädlingsbekämpfungsmitteln im Gewächshausbereich und schädige wenn überhaupt nur mich selbst (und die Läuse, Spinnmilben etc. natürlich) .

Mit freundlichen Grüßen - der "Gifter"

Brachystelma schrieb:
Warum das denn? Wird schon seit hunderten von Jahren als Sud des Neem Baumes auch als Insektizid benutzt. Daneben noch als Kosmetikum, Creme, Nahrungsmittel etc. "Biologischer" geht es kaum.

"Biologisch" ist nur ein Wort für die Reklame, genauso vieldeutig wie "Chemie". Waschnussextrakte würden sich MBMN übrigends auch gut für Insektenbekämpfung eignen.

Es werden ständig Anträge gestellt wegen Anwendung von Azadirachtinhaltigen Mitteln. Dabei werden oft stärker ausgegrenzte Anwendungszwecke angegeben, um leichter eine Zulassung zu bekommen. Die Beschlussdokumente die ich finden kann erwähnen die toxikologischen Gefahren und die Anweisung das man nicht mal mit Schutzanzug die Gewächshauser in den ersten 24 Std nach Gebrauch betreten soll (mit Schutzausrüstung nach 48 Std). Sonder-anweisungen werden immer beigefügt und die Lebensmittelbehörde hat ihre Analysen betreffend Restwerte abgegeben. Es wird von der Kemikalieninspektion allerdings nicht weiter angegeben, genau welche Gesundheitliche Gefahren damit angesprochen werden. Die zuletzt genehmigte Zulassung wurde am 2021-02-08 registriert, was aber kurz danach im Oktober -21 schon obsolet wurde als die neuen Gesezte in Kraft traten.

Allgemein werden über Azadirachtinhaltige Präparate bei den Schwedischen Behörden folgende Gesundheitliche Schäden erwähnt: Erhebliche Augenirritationen, sehr hohe Giftwirkung für wasserlebende Organismen inklusive Langzeiteffekte. Auf anderer Stelle kann man über "noch nicht genügend getestet" lesen, was etwas wiedersprüchlich erscheint.

Ein grosses Problem ist die Massenkultur und die Angewohnheit Jahr für Jahr die gleichen Pflanzengruppen auf derselben Stelle anzubauen. Ohne Pestizide geht das kaum. Massenkulturen attrahieren Erkrankungen und Insekten, was die Menge der angewendeten Insektizide, Pestizide, Pflanzenschutzmittel usw erhöht. Beispielsweise werden ohne deren Anwendung resultierende Ernten, zB von Larven geschädigte Kartoffeln, herunterklassifiziert und bringen bereits bei geringen Befall 4% weniger als ihr ursprünglich zu erwartender Ertragswert. Oder garnichts, denn es gibt hierzulande (Schweden) nur wenige Stellen die solche Ernten zur Verarbeitung annehmen. Es gibt sicherlich einige "innovative Anträge" wegen Not-gebrauch nicht mehr zugelassenen Mitteln unter denen die ich gelesen habe, aber so ist die Tendenz. Die GMO's verbergen auch manch noch nicht erkannte Gefahr in sich. Das Gleichgewicht wird gestört und "Biotopen" entstehen die mit Natur wenig gemeinsam haben. Aber die Massen brauchen Futter, und nicht zumindest die Fleischproduzenten die ihre Tiere füttern wollen.

Brachystelma schrieb:Gerne würde ich auch mal die Literatur zu den Studien sehen, die zeigen, dass eine auf meinem Fensterbrett erzeugte Resistenz sich auf den Äckern rundum ausbreitet.

Die Resistenzen die innerhalb des Hobbys verbreitet werden sind doch nicht weniger irritierend, oder? Gerade das ist hier der springende Punkt. Wir sind die Dummen. Ich habe auch von Resistenzen gesprochen, die in der Umgebung von Gewächshausanbauten, Äckern usw, angetroffen worden sind, also etwa in Wäldern oder Strassenseiten in Unmittelbarer Nähe von Betrieben wo solche Mittel angewendet werden. Im Grundwasser sind sie sowieso überall. Leider habe ich keinen Link parat obwohl ich recht neulich diesbezüglich Berichte gelesen habe. Ich stöbere gelegentlich in den EU- sowie nationalen Behördenseiten herum.

Brachystelma schrieb:Das wäre sehr ungewöhnlich und außerdem, spielt ja nur eine Rolle, wenn die mit dem gleichen Insektizid rumspielen. Was mich zur "ordnungsgemäßen" Landwirtschaft bringt. Was da an Mengen ausgebracht werden... Da spielt das kontrollierte Gießen einer im Gewächshaus isolierten Kakteensammlung nun wirklich keine Rolle dagegen.
Robert

Das sehe ich anders. Wenn wir mit diesen Pestiziden weiter rumspielen und da wir nun davon wissen, Resistenzen in natürlichen Populationen von Insekten erzeugen, verderben wir das Gleichgewicht in der noch verbleibenden Natur. Das der kommerzielle Anbau "schlimmer" ist, ist für mich kein Argument weiterzumachen. Was bringt es, wenn natürliche Abwehrmittel der Bäume usw ausser Gefecht gestellt werden und die resistenten Populationen von Insekten Überhand nehmen? Massensterben von essbaren Kulturpflanzen und darauf folgenden Massenhunger? Und was wird aus der Biodiversität? Ich bleibe da lieber vorsichtig.

/ CG

OPUNTIO schrieb:Ich kann über all das nur noch den Kopf schütteln.
Hierzulande werden die Mittelchen verboten. Aber wir importieren Getreide und Gemüse munter aus den Ländern in denen das nicht so ist.
Gruß Stefan

Ja genau. Und werden mit Kfz herumgefahren die etliches mehr an Umweltverschmutzung zulassen.

OPUNTIO schrieb:An einer Straßenkreuzung vor einer roten Ampel halte ich mich als Fußgänger im Schnitt täglich nicht mehr als eine halbe Stunde auf.
Als Arbeiter in einer Fabrikhalle aber mindestens 8 Stunden täglich.
Trotzdem liegen die gesetzlich zulässigen Grenzwerte für Feinstaub in Fabrikhallen 900x ( in Worten NEUNHUNDERT mal ) höher als an Straßenkreuzungen.
Noch Fragen?

Mal ein Kernkraftwerk besucht? Die Strahlungswerte sind drinnen um etliches geringer als draussen. In dem Sinne, geht raus und geniesst den Sonnenschein  

/ CG

Piktor schrieb:Hoffentlich konnte sich "Luca10.8" nach seiner Frage eine eigene Meinung bilden und es ist ihm ansatzweise geholfen worden ?

Moin, tatsächlich habe ich jetzt für mich, nach dieser etwas größeren Diskussion hier, welche ich natürlich weiterhin verfolgt habe, wenn auch stillschweigend, eine eigene Meinung darüber gebildet. Um aber jetzt nicht unbedingt noch Öl ins Feuer zu gießen, egal auf welche Weise, würde ich das erstmal so stehen lassen.

Danke aber auf jeden Fall für die verschiedenen Blickwinkel! Ich hoffe mal, dass sich die kleinen Plagegeister sowohl bei mir als auch bei allen anderen, die von ihnen heimgesucht werden, unter Kontrolle bringen lassen!

Liebe Grüße

Hallo zusammen,
und was lernen wir aus allem? Es gibt auf diesem Planeten nicht nur zu viele Schmierläuse, sondern viel zu viele Menschen.  

Daraus resultiert: Wären wir weniger Menschen, so gäbe es auch weniger Schmierläuse.  

Erdbevölkerung zur Zeit 7,753 Milliarden (Stand 2020). Das muss ja aus dem Ruder laufen!

Gruß, Spickerer

Jetzt brauchen wir nur noch die Schmierlausmutante, die sich von Menschen ernährt, dann löst sich das Problem

Hallo Brachystelma,
es wird eher genau umgekehrt kommen, aber vorher können wir ja noch die Kakteen essen. Dann kann nichts mehr schief gehen.   

Gruß, Spickerer

Irgendwann wird es wohl Soylent Green geben.
Und Homo homini lupus stimmt dann auch.

Gruß Stefan