Wollläuse

Moin Matthias,

zu Promanal folgendes:
Es mag ja sein, dass die Viecher ersticken, aber auch die Pflanzen. Das Paraffinöl setzt sich in die Poren und verstopft diese!

karlchen schrieb:Ich hoffe aber trotzdem folgender Link hilft dir einige deiner Fragen zu beantworten (was er bei aufmerksamem lesen sicher tun wird).

http://www.ulmer.de/Artikel.dll/nb2007-04-77-86_MzMzNDI1.PDF

Danke Dir für diesen tollen Link. Auch wenn darin nur eine Art von Schmierläusen behandelt wird und die Untersuchung spezieller biologischer Bekämpfungsmittel den Fokus bildet, beantwortet das tatsächlich ein ganze Reihe meiner Fragen. So beispielsweise zur Beweglichkeit, Übertragung und Fortpflanzung der ungeliebten Tierchen. Aber auch, dass selbst 14 Tage bei weitem noch keine ausreichende Quarantänezeit zu sein scheint...

Und, wie es meistens so ist, entstehen nach Beantwortung alter Fragen, gleich wieder neue. Ganz wie bei den Läusen.
Zum Beispiel, wie kann ich sicher feststellen, dass meine Bekämpfung erfolgreich war und meine Pflanze(n) wieder schädlingsfrei sind? ^^

So, ich habe auf Basis Eurer Infos und Tipps noch ein bisschen weiterrecherchiert.

Es gibt etwa 15 Arten von denen Pseudococcus longispinus und Planococcus citri (Zitrusschmierlaus) am häufigsten vorkommen. Gewächshäuser und Wintergärten sind der bevorzugte Aufenthaltsort der wolligen Käferlein. Und das unabhängig von der Temperatur, also sowohl das Warmhaus als auch das Kalthaus. P. citri bevorzugt eine hohe relative Luftfeuchtigkeit, es geht aber auch ohne. Am wohlsten fühlen die sich bei 24 °C.

Die von uns bemutterten Pflänzchen gehören allesamt zu deren bevorzugten Gattungen, AUCH Euphorbien (!!!).


Danke nochmal für den tollen Tipp mit dem Link zu der Studie zur biologischen Bekämpfung von Pseudococcus longispinus an Orchideen (Phalaenopsis-Hybriden).
Dieser Report enthält zwischen den Untersuchungsberichten viele Infos zu den Schmierläusen, insb. zu deren Lebenszyklus. Allerdings liest sich solch eine Abhandlung meist etwas störrisch. Wer diese Studie lieber in etwas lesbarerer Form zusammengefasst haben möchte, der findet hier einen Artikel darüber.
Besonders interessant ist der Kasten "Entwicklung von Pseudococcus longispinus" am Ende des Artikels. Hieraus geht z.B. hervor, dass das Heranwachsen der nächsten Generation dieser Tierchen über hundert Tage, also nahezu 4 Monate andauern kann.
Ebenfalls interessant, das Foto, auf dem man nicht nur ein Muttertier, sondern auch den Nachwuchs, die "Crawler" (Larven) erkennen kann. Ich befürchte, diese Winzlinge sind mit bloßem Auge kaum auf den Pflanzen zu erkennen, insbesondere, wenn es sich um stärker bedornte oder bewollte Arten handelt.
Übrigens, die Zeitdauer von Befruchtung bis zum krabbelnden Crawler beträgt bei dieser Schmierlausart im Durchschnitt 22-60 Tage. Da die Entwicklungsgeschwindigkeit temperaturabhängig ist, muss man im Winter einen längeren Zeitraum einkalkulieren.

Was die Verbreitung betrifft, so können vor allem die Larven (Crawler) relativ flott auch größere Distanzen überbrücken. Sie benutzen dazu auch sehr gerne Transportmittel, wie Wasser, Wind (!) und andere Lebewesen, wie Tiere oder sogar den Menschen (!!!).

Der Vollständigkeit halber: Bei der Suche bin ich auch über das EBook "Nützlingseinsatz im Zierpflanzenbau unter Glas" (11MB) gestolpert. Es befasst sich umfassend mit der Schädlingsbekämpfung durch Nützlinge und zwar auf allen Gebieten. Der Wolllaus ist auch ein kleiner Abschnitt gewidmet.

Wenn das Substrat eh schon länger nicht gewechselt wurde, kann das Wechseln zusätzlich sicher nicht schaden,das ist richtig. Ansonsten bekämpft Lizetan 3 in 1 aber auch Bodenschädlinge.
Das Praktische daran, ist die Kontaktgift-Wirkung einerseits und durch die Möglichkeit ebenso damit zu Gießen, werden Nachkommen im Boden gleich mit abgetötet,die Pflanze kann gleichzeitig den Wirkstoff aufnehmen und wird dadurch für Wochen gegen einige Schädlinge immunisiert.
Natürlich gibt es auch andere Präparate, aber die ganz dicken Geschütze werden in dem Fall wohl noch nicht nötig sein.
Gruß, Tim

G-host schrieb:Kann mir jemand sagen, wie man sich diese Viecher gar nicht erst einfängt?

Gesunde Kakteen, die viel Sonne und Frischluft erhalten, werden relativ selten und dann auch nie im Übermaß von Wollläusen heimgesucht. Wenn man regelmäßiger Probleme mit Wollläusen hat, liegt das oft an verweichlichten und kränkelnden Kakteen. Wo stehen deine Kakteen? Im Zimmer an einem Fenster?


Gruß,

Hardy [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Och,.... ich hasse diese Viehcher .....kommen meistens wenn`s zu trocken ist ...Einige von meinen Kakteen hatten im Frühjahr auch welche ....vor allem mein armer "Schwiegermuttersitz". Es blieb mir keine andere Wahl ,als in umzusetzen in einen anderen sauberen Topf, mit sauberer Erde ..bespüht habe ich ihn mit meiner eigenen Sprühmischung aus Spüli, Spiritus und Olivenöl....dann habe ich ich alle befallenen Stellen nochmal extra mit einem Wattestäbchen betupft.
Bis jetzt hats geholfen ...es steht abseits von allen anderen...klar ..aber er hat jetzt wieder frische Luft und saubere Erde ....und ich inspiziere ihn tag täglich.....Ich fand auch , das ihm das gut bekommen ist ....die ganze Aktion ist jetzt ca 4 Wochen her...
LG Sonne

Gerne. Aber empfehlen kann ich es vor allem mit der Zusatzbezeichnung "3 in 1 Schädlingsfei".Es gibt noch andere Darreichungsformen, welche allerdings entweder nur oberflächlich akut wirken (Zierpflanzenspray), oder eher auf Dauer erst aktiv schützen ( dafür länger), z.B als Stäbchen zum Einstecken ins Substrat.
Mit der 3 in 1 Variante hat man beides gleichzeitig, wobei allerdings nicht so fortwährend der Wirkstoff in der Pflanze verteilt wird,wie bei der Stäbchen-Variante. In der Regel reichen aber 1-2 Anwendungen mit "3 in 1" und die Läuse sind ex. Wenn danach die Bedingungen wie von Hardy beschrieben eingehalten werden, bleiben sie auch erstmal weg. Da nicht jeder das ganze Jahr solche Idealbedingungen schaffen kann,haben die meisten hier sicher ab und zu den Griff zu solchen Mittelchen schon mal nötig gehabt.
Gruß, Tim

Bekommt man dieses Mittel "3 ins 1" irgendwo im Versand? Ich habe hier in meiner Gegend nicht dergleichen gefunden. Die Empfehlungen waren immer wieder dieselben. Diverse Sprays von Compo und Konsorten.
Das Hilft nach meiner Erfahrung eher zeitlich begrenzt.

Gruß

Michael

Wegen der schnellen Wirkung empfehle ich Kontaktinsektizide, zB. Insektizid 2000.
Mfg Michael

Beispiel : http://www.schneckenprofi.de/3-in-1-schaedlingsfrei.html
Gruß, Tim