Wintergedanken

Ich mal wieder - denke mitten im August an den Winter. Und schon zum zweiten Mal belatschere ich Euch hier mit diesem Thema........hier allerdings gänzlich anders als das letzte Mal, bei dem die Frage aufs Durchkultivieren meiner Sämis zielte.....

Momentan putze ich die Schachtfenster im Osten (inkl. Schacht selbst) und davon ruht sich gerade mein Rücken aus.   
Eine richtige Drecksarbeit, im Schachtgitter des einen Fensters hing doch glatt das Skelett einer Maus *bäää*- aber na ja, einmal im Jahr muss man sich diese Schinderei wohl antun.
Aber nachdem ich erst letzte Woche wieder für jemanden die Überwinterungstipps Landschildkröte ausdrucken durfte und da als eine der Möglichkeiten die Überwinterung im Lichtschacht angegeben wird - macht das jemand von Euch bei den Kakteen?
Theoretisch könnten die Kakteen ja mitsamt ihrer Schale in ein Styroporbettchen einziehen und dann mit min-max-Thermometer im Lichtschacht kuscheln - Ostfenster, durchaus aus mal Sonne und von oben kein Wasser wegen des Dachüberstandes. Soweit zur Theorie.........Wenn der Winter sehr kalt wird, müssten sie vielleicht umziehen, aber den Versuch wäre es mir wert. Ich denke nicht, dass es häufig so richtig Frost hat in so einem Schacht, immerhin ist er in der Erde.
Was wäre denn robust genug für solch einen Versuch? Meine Schale mit Epi-Hybriden? Was ist mit den Lobivien/Rebutien/Sulcos?

Sorry für diese "erfrischenden" Gedanken an einem warmen Sommertag - ich gehe jetzt weiterputzen.......und dazwischen ein bißchen Gedanken spinnen, dafür ist bei dieser stupiden Arbeit ja Zeit   

Für die normalen Kakteen die keine Minusgrade vertragen wird es da bestimmt zu kalt. Bei uns hat es im Winter schon mal deutlich unter -10°C und da ist es im Lichtschacht auch nicht viel wärmer.
Aber für die Winterharten geht es bestimmt.


Liebe Grüsse
Simone

Sabine, du hast Ideen...
Geschützt am Haus kann schon ein paar Grad Unterschied zur Umgebungstemperatur ausmachen aber bei zweistelligen Minusgraden hilft wohl auch kein Styropor mehr. Denke ich zumindest mal. Auch wenn das Kellerfenster offen bleibt und sich die Wärme aus dem Keller mit der Kälte draußen im Lichtschacht mischt.

Teste doch einfach mal im nächsten Winter mit einem Minimum-Maximum-Thermometer, was da im Schacht so alles passiert. Die Idee an sich ist ja recht interessant - vor allem wenn da auch noch Sonne rankommt ist so ein Frischluftaufenthalt bestimmt eine gute Abhärtung.
Wenn du vorerst nur wenige Pflanzen reinstellst, dann kannst du sie im Bedarfsfall (je nach Winter - vor allem wenn man da so an den letzten Pseudowinter denkt) immer noch flott in den Keller holen und nach der Kälteperiode zurückstellen.
Spontan würde ich von deiner Idee nicht generell abraten!

Viele Grüße an die tote Maus! Die würde sich doch bestimmt über die Gesellschaft z.B. einer Rebutia muscula sehr freuen.

Na ja, die Überreste der Maus sind leider profanerweise in der Mülltonne gelandet........   Aber wer weiß, vielleicht wacht ihre Seele ja noch über dem Kellerschacht!
Möglicherweise war an deren Ableben ja auch unser Kater Schuld, allerdings sah das Ganze eher nach Tod durch Erdrosselung aus, aber vielleicht ist die Arme ja geflüchtet...............

Nun ja, Danke Euch beiden für die Antworten!
Ich denke ich werde wohl zumindest mal eine Temperaturversuchsreihe starten, fairerweise mit Thermometer in der Styroporkiste. Im letzten Winter hätte es sicher geklappt, war ja eh keiner. Wenn das aber für Schildis sogar empfohlen wird (wobei man da schon eine ordentlich isolierte Kiste bauen muß!), kann es ja prinzipiell für die Stachelträger nicht ganz falsch sein. Hat denn außer mir niemand so kreative Ideen......ich meine, das Winterplatzproblem kennen doch viele, oder? Na ja, die mit Gewächshaus lachen wahrscheinlich über mich   und das sind hier im Forum wohl die meisten der aktiven Schreiber.

Schönen Abend Euch!
Grüße Sabine

....die gespannt ist, ob nicht doch schon mal jemand auf die Idee kam...........

Nette Idee, bei uns wäre das unmöglich da wir nicht mal einen Keller haben. Ich stelle alle ins Schlafzimmer zum überwintern. Dort werdens maximal 10°, da wir dort auch nicht heizen oder dergleichen. Die einzigen die ich etwas wärmer stelle sind meine Feros, aber der Rest mag es eher kühl.
Das mit dem Schacht kannst du ausprobieren, vorher mit dem Thermometer ist eine gute Idee, würd ich auch erstmal testen,bevor die eigentlichen Kandidaten reinkommen.

mfg

Sabine1109 schrieb:
Grüße Sabine

....die gespannt ist, ob nicht doch schon mal jemand auf die Idee kam...........

Aber klar doch.
Ich hab darüber im Haage Forum mal was geschrieben.

Wenn der Schacht unten offen ist, also mit Erdreich, Schotter etc. kannst du es eigentlich vergessen. Die Luftfeuchtigkeit darin würde zu hoch werden, da du den Schacht oben zu 99% dichtmachen musst.
Es funktioniert gut in neueren Kunststoffschächten.
Man lege eine lichtdurchlässige Kunststoffabdeckung oben auf das Gitter und beschwere diese.Nur ein sehr schmaler Luftspalt sollte freibleiben.
Ein evtl. vorhandenes Wasserabzugsloch in die Ringdrainage ums Haus sollte ebenfalls verschlossen werden.UND GANZ WICHTIG. Der Spalt zwischen diesem Rohr und dem Kunststoffschacht muss absolut dicht gemacht werden. Deshalb klappte es auch bei meinem ersten Versuch nicht. Es wurde viel zu feucht.
Wichtig sind ein Hygrometer und ein Thermometer im Schacht, die man bequem vom Kellerfenster aus ablesen kann.
Durch variables Kippen des Kellerfensters kann man das Klima im Schacht gut steuern.
Und wenn mal extreme Aussentemperaturen unter Minus 15 Grad herschen kann man noch zusätzlich eine Styroporplatte auf das Gitter legen.
Empfindliche Kakteen würde ich aber nicht im Schacht überwintern.
Mittlerweile habe ich meine Kakteenanzahl soweit reduziert das ich mit den anderen Winterquartieren auskomme und nicht mehr auf die Schächte zurückgreifen muss.
Gruß Stefan

Hier ist das Thema, leider sind die Bilder nicht mehr zu sehen.

http://www.kakteenforum.de/showthread.php?7041-Winterplatz-im-Kellerschacht&highlight=kellerschacht

Jetzt hatte ich gestern Abend noch eine Antwort getippt, aber beim Sende-Versuch war alles futsch..............

Zweiter Versuch   

@Blume: Schlafzimmer wird bei uns auch nicht geheizt, allerdings ist das Haus zu gut isoliert, unter 17°C haben wir selten. Obwohl das Fenster fast immer gekippt ist...............
Also bleibt nur der Keller und der Gewölbekeller ist halt sehr dunkel, daher die Idee mit dem Lichtschacht.

@Stefan (Opuntio): Danke für Deinen Beitrag, v.a. den Link fand ich interessant! Die Schächte sind bei uns betoniert, das Haus von 1960, da gabs noch keine Kunststoffschächte. Und eine Ringdrainage ist da auch nicht, allerdings sind die auch so unter dem Dachüberstand, dass da nie auch nur ein Tröpfchen Regen aufs Fenster kam. Was ich allerdings nicht ganz verstanden habe: In dem Link klangst Du so, als hätte es bei Dir nicht funktioniert - hat es am Ende doch noch geklappt?
Ich werde mir jetzt mal ein entsprechendes Thermo- bzw. Hygrometer besorgen und dann mal losmessen - mal schauen, was der nächste Winter so wird. In der Garage gibs auch noch ein Glasbausteinfenster (Westen), das wird auch gleich mal ausgestattet, wäre doch gelacht, wenn ich die Winterquartiere nicht optimiert bekäme   !
Eine Frage hätte ich noch: Was darf denn an Luftfeuchtigkeit da sein? Oder anders herum: Was sollte das Hygrometer denn als Maximum anzeigen dürfen, ab wann wirds kritisch?

Danke Euch für die Hilfe!
LG Sabine

Ich nehme an das nur wenig Licht in den Schacht fällt. Es gibt doch so Lagerkisten aus Styropor. Da könntest du eine Lage trockenen Bims einfüllen und die Kakteen daraufstellen und mit dem Deckel verschliessen ob wenig oder gar kein Licht macht keinen grossen Unterschied. So könntest du Extremtemperaturen abfedern. Ausprobieren würde ich das ganze mit nur einer Pflanze die nicht vielKälte  erträgt. Vielleicht ein Hylocereus oder Myrtilocactus. Wenn es funktioniert dann bist du mit härteren Kakteen auf der richtigen Seite.
Dieser Winter war warm und ich hatte in der ungeheizten Garage einen Kaktus liegen lassen. Er hat es überlebt.
Gruss Stefan

Sabine1109 schrieb:Jetzt hatte ich gestern Abend noch eine Antwort getippt, aber beim Sende-Versuch war alles futsch..............

Zweiter Versuch   



@Stefan (Opuntio): Danke für Deinen Beitrag, v.a. den Link fand ich interessant! Die Schächte sind bei uns betoniert, das Haus von 1960, da gabs noch keine Kunststoffschächte. Was ich allerdings nicht ganz verstanden habe: In dem Link klangst Du so, als hätte es bei Dir nicht funktioniert - hat es am Ende doch noch geklappt?



LG Sabine

Ich hatte das anfangs ohne Pflanzen beobachtet und zuerst überall Schwitzwasser.
Erst als ich, wie oben beschrieben, den Spalt zwischen Ablaufrohr und Schacht abgedichtet hatte, ging es. Die Feuchtigkeit hielt sich zwischen 40 und 60%.
Obwohl 60% schon viel ist für ein Winterquartier.
Gruß Stefan