Ich mache mir Sorgen um meinen Ableger

Hallo,

diesen Ableger habe ich bestimmt schon über ein Jahr. Zuerst wollte ich ihn lange in Wasser bewurzeln, dann steckte ich ihn in Erde. Ewig tat sich nix. Er wurde auch oft beim Giessen vergessen (was wohl gut war). Ich dachte eigentlich, dass das Blatt selbst wächst und/oder unten aus der Erde mit der Zeit kleine neue Blätter kommen würden. Das Blatt selbst ist nicht gewachsen, aber an einer seitlichen Stelle kam aus dem Blatt eine Art "Stängel" (auf dem Foto rechts). Ich wusste damit nix anzufangen, ob nun Wurzeln oder neues Blatt. Es sah und sieht immer noch nicht so aus, wie das grosse Ablegerblatt. Nach längerer Zeit kam nun wieder so ein "Stängel", der aber schon eher wie der Ableger aussieht (auch wenn noch diese schöne Wellenform fehlt). Ich habe das einfach so wachsen lassen, aber nun wird das grosse Ablegerblatt langsam runzelig und ich mache mir Sorgen, da es ja die Hauptversorgungsquelle ist.

Was kann/sollte ich nun tun ?
Einfach nur giessen ? Die Erde ist trocken, es wurde ewig nicht gegossen. Viel ? Wenig ?
Den oberen "Stängel" abnehmen ? Er selbst hat unten (über dem alten Ablegerblatt) scheinbar Wurzeln. Also abnehmen, trocknen lassen, in Erde stecken ? Er ist ca. 4 cm gross.

Der Ableger ist nun schon so lange bei mir. Es wäre wirklich schade, wenn ich ihn durch Unwissen nun doch noch um die Ecke bringen würde.
Den Namen weiss ich leider nicht, sonst hätte ich mich schon umgucken können. Aber ich lerne gerne dazu und bitte um Nachsicht, dass ich die ganzen Fachbegriffe (noch) nicht kenne.

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Solltest Du Dir auch.
Es handelt sich um einen Phyllo- oder Epikaktussteckling. Man klann noch einpaar weitere Namen hinzufügen.
Diese Pflanzen stammen aus den tropischen, sprich feucht und feuchtwarmen Gebiten Amerikas. Entsprechend sollte der Pflanzstoff nie ganz austrocknen.

Von den beiden Seitentrieben würde ich den hinteren mit den Luftwurzeln abschneiden. Der vordere sieht eigentlich sehr gut aus.

VG Peter

Vielen Dank für Deine Antwort, pterocactus.

Da habe ich ja jetzt schon eine ganze Menge gelernt. Also ein Kaktus bedeutet nicht automatisch wenig Wasser geben. Ich werde den Ableger nun erstmal durchdringend giessen und weiter beobachten. Vielleicht berappeln sich die Runzeln ja wieder. Danach werde ich dann den Seitentrieb (nicht "Stängel") entfernen.

Und mit dem Namen kann ich nun gucken, ob ich ihm sonst noch etwas Gutes tun kann (evtl. Dünger oder so). Danke dafür.

Ich bin gespannt, ob der "gut aussehende" Seitentrieb auch diese schöne Wellenform bekommt.

deedee schrieb: Ich werde den Ableger nun erstmal durchdringend giessen...

Sachte, sachte. Nicht klatschnass machen, der kleine hat ja noch nicht viel Wurzelwerk.
Regelmäßig ein bisschen giessen.

Von den beiden Seitentrieben würde ich den hinteren mit den Luftwurzeln abschneiden.

Warum denn?

Grüße

Fred

Ich bin kein Epi-Experte, aber abschneiden würde ich da jetzt auch noch nix. Wichtig ist doch, dass da noch Saft in der Zitrone ist und Lebenszeichen erkennbar sind. Ich würde auch eher mäßig gießen, falls machbar von unten, Dein Model "Bauchschläfer" würde sonst womöglich zu feucht an der Wampe. Die Erde sieht reichlich dunkel aus. Vielleicht gibst Du dem Kollegen vor dem Winter nochmal eher etwas Lockeres mit ein bissi gröberer Struktur (Pinienrinde, Rundenmilch o.ä.) an die Füßchen. Und diesen sexy-schnieken Wellenschliff bekommt der Nachwuchs dann schon bald von alleine. Könnte ein Hybride um Cryptocereus anthonyanus sein, (zählt wohl "inzwischen" zur Schubslade Selenicereus -> thanks, Mr. Hunt!) ich habe eine "Wormatia" von Stauch, deren Blätter sehen Deinem ursprünglichen doch sehr ähnlich, aber vööööööööllig ohne Gewehr!    Oder so ähnlich. Jedenfalls: bis die damals bei mir Wurzeln bekommen hat, hat es auch Eeeewigkeiten gebraucht. Mittlerweile wäxt das Teil recht befriedigend unter einer Ulme beinahe im Schatten.

Durchhalten!

Liebe Grüße,
Tim

Richtig, auf keinen Fall klatschnass, sondern feucht habe ich geschrieben. Dann braucht er auch ein bischen Wärme. Im Moment ist das kein Problem, aber in den nächsten Monaten bitte darauf achten.
Der Boden sieht - wie schon richtig vermerkt - sehr desolat aus. Epiphyten - und dazu gehören auch diese Kakteen - wollen einen lockeren Boden haben. Tim hat da schon etwas passendes geschrieben.

Den hinteren Trieb würde ich trotzdem abschneiden, damit der vordere Trieb besser versorgt wird.

Viel Glück!

VG Peter

Fred Zimt, ja, ich war sachte beim Giessen. Danke für diesen Hinweis.

Aber das mit dem "der kleine hat ja noch nicht viel Wurzelwerk" habe ich nicht ganz verstanden. Ich habe keinerlei Erfahrung und kann nicht sagen, wie viele Wurzeln der Ableger schon hat. Ich bin Laie und kann das auch überhaupt nicht abschätzen. Dazu müsste ich ihn ausbuddeln und wenn das nicht unbedingt Not tut, würde ich das gerne vermeiden.

Oder ich habe Dich falsch verstanden und Du meinst den vorderen,  "gut aussehenden" Seitentrieb  (nicht "Stängel" habe ich gelernt). Da kann ich hier gut erkennen, dass er noch nicht so viele Wurzeln hat (auf meinem Bild evtl. schlecht zu sehen). Diese Wurzeln stecken ja (noch) nicht in der Erde und bekommen somit kein direktes Wasser ab beim Giessen.

Ging die Frage "Warum denn?" an mich oder an pterocactus, von dem das Zitat ist ?
Meine Überlegung zu pterocactus Vorschlag: Wenn ich den hinteren "Luftwurzeltrieb" entferne, geht mehr Kraft in den vorderen,  "gut aussehenden" Trieb. Oder liege ich damit falsch ?

Ööyy Pieks, Du alter Lithops-Thread-Verweigerer. Da ist noch ein Fotowunsch von mir offen. Wühl Dich mal durch, durch die letzten 100 Beiträge.

Sorry deedee für das OffTopic.

Ja, von unten giessen war machbar und wurde auch von mir so durchgeführt.
Dass Du da irgendwo auf dem Bild eine Wampe erkennen konntest, können mein ranker, schlanker Ableger und ich nicht wirklich nachvollziehen *rosarote Brille reiche*

Bei der Erde ist Deine Beobachtung dann wieder erstaunlich nahe an der Realität. Jupp, die Erde ist reichlich dunkel. Es ist diese verpönte, billige 0-8-15-Blumenerde aus einem wilden Lebensmitteldiscounter mit gratis Trauermückenbeigabe und so. Jaha, ich war (bin ?) war jung und brauchte das Geld ... für viiiel wichtigere Dinge *pfeiff*

Eine Hand voll "etwas Lockeres mit ein bissi gröberer Struktur" habe ich hier leider so garnicht. Bims hätte ich da. Und um die Ecke eine VHS mit Mulch- oder Rindenähnlichem in der Auslage. Aber ich glaube, die Brocken sind zu gross für den Pott.

Sexy-schnieken Wellenschliff nur mit Mulch oder Rinde ? Und der Schatten einer Ulme ist dafür auch dringendst erforderlich ? Sach doch nich sowas. Oder lege dann wenigsten ein Taschentuch zu Deinem Beitrag. Und dann noch damit angeben, dass Du so schöne Blätter zu Hause hast. Schick mir lieber schnellstens Deine Ulme, damit hier wenigstens der Schatten gewährleistet ist. Ich warte dann mal ungeduldig auf den Paket-Boten.

Ja, ich halte durch und danke Dir für Deine Antwort. Wenn es dunkel wird schleiche ich mal Richtung VHS *psssssst*

pterocactus, ja, so habe ich Dich auch verstanden. Danke.

Wie ich schon schrieb, habe ich leider nur Bims hier zur evtl. Auflockerung des Bodens. Wenn das denn geht.
Ich habe gerade mal geguckt: Das VHS-Büro hat hier in den Ferien leider unpassende Öffnungszeiten, um nachzufragen ob ich mir etwas mitnehmen darf. Da kann ich wohl erst nächste Woche mal fragen. Lava hätte ich noch da. Aber diesen Rest wollte ich eigentlich zum dekorativen Abdecken anderer Töpfe nehmen. Kies ist, denke ich, ungeeignet (?) Mal gucken, vielleicht klappt es ja mit der Anfrage bei der VHS.

Hallo Deedee!

Epi-Mix-Erde besteht ja schon zu einem größeren Anteil an organischem Material als "normale" Kakteenerde.....insofern ist das ja nicht unbedingt ganz falsch. Nur purer Torf taugt halt auch nix............
Bei Uh.lig steht auf dem Sack mit der Epi-Erde: "Erde mit hohem organischem Anteil aus langfasrigem Weißtorf und Kokosfaser. Zur Verbesserung der Wiederbenetzbarkeit mit gebrochenem Blähton und Sand verbessert."
Die ist mir auch schon öfter ausgegangen. Dann hats aber auch immer eine Mischung aus einer guten Standard-Kakteenerde (ob U.hlig, Ha.age o.ä. ist ja völlig egal) mit 40-50% guter Blumenerde ausgereicht. Ich habe die torffreien Varianten alle durch und da "meine" Kübelpflanzenerde gefunden, aber das bleibt ja reine Geschmackssache. Kokosblöcke gibts auf alle Fälle bei IK.EA und die kann man für so allerlei gebrauchen. Du wirst schon was finden   
Ich persönlich würde vielleicht allenfalls noch Pinienrinde einmischen, aber ganz sicher keinen normalen Rindenmulch. Seitdem ich draußen mal gesehen habe, wie sehr Stauden unter dem doofen Rindenmulch leiden (der hemmt ja durch seinen hohen Gerbsäure-Gehalt nicht bloß das Unkrautwachstum sondern Wachstum jeglicher Art - aus meinem Garten isser komplett verbannt und wird nicht vermisst!), würde ich ihn nie im Leben einem Kaktus jeweder Art zumuten wollen.

Du wirst schon das passende Substrat für Deinen Ableger finden - ich freue mich auf Blütenbilder in einigen Jahren!
Grüße, Sabine

PS: Klar kannst Du auch Lava einmischen - porös, gute Wiederbenetzbarkeit, wäre sicher auch kein Fehler!

PPS: Was ist VHS? Bei uns heißt das Volkshochschule - ???