Aztekium bewurzeln?

**Echinopsis** Do 27 Mai 2010, 09:10

Hi zusammen,

mich würde es mal interessieren ob es jemand von euch schon geschafft hat, ein Aztekium ritteri / oder hintonii zu bewurzeln, bzw ob jemand nähere Informationen dazu hat? Viele meinen es sei "unmöglich", aber evtl gibts ja doch eine Möglichkeit?

Grüße,
Daniel

Travelbear Do 27 Mai 2010, 11:12

Hallo Daniel,

vorweg, ich habe weder den hintonii noch den aztekium jemals gepflegt noch bewurzelt. Aber alleine von der Überlegung her, müßen diese Pflanzen auf Grund des außerordentlich langsamen Wachstums anders bewurzelt werden als "gewöhnliche" Kakteen. Ich denke man hat hier nur eine Chance, wenn man es gelingt möglichst steril zu arbeiten und diese Sterilität auch über einen langen Zeitraum aufrecht erhalten kann. Ein verletzter Aztekium hat eine große Wundfläche, über die einerseits Keime eindringen können und andererseits aber viel des von der Pflanze gespeicherten Wassers verdunsten kann. Beides muß gestoppt werden, damit die Pflanze auch genügend Zeit bekommt neue Wurzeln auszubilden, was meiner Einschätzung nach durchaus 1 bis 2 Jahre dauern kann. Eine Nährmedium, das zusätzlich noch Hormone zur Wurzelbildung aufweist, halte ich für die erfolgversprechendste Methode.
Damit die ganze Prozedur gelingt, muß hierzu natürlich auch die Pflanze selbst erst sterilisiert werden. Das geht natürlich, aber damit steigt der Arbeitsaufwand sehr stark an und geht in Richtung "Arbeit mit Zellkulturen" und hat mit den eigentlichen Bewurzelungstechniken nichts mehr zu tun.

Gruß Peter

Micha Fr 28 Mai 2010, 21:51

Aussaaten von beiden Aztekiumformen hab ich schon vorgenommen, mehrfach. Die kleen Dingens wachsen ja sowas von rasend schnell kaum bis fast garnich. Das war aber noch in meiner Anfangszeit als Kakteenfreak.Da hat mich dann oft die Lust verlassen und dann kam der Kompost.
Also naja weiß nich, glaub nicht dass man die ganze Geschichte so steril machen kann dass da gar keinerlei Keime ne Chance ham. Ich stells mir schwierig vor sone Rückbewurzelung.
Ich hab auch schon mehrfach probiert Aztekien auf Pereskiopsis zu setzen, war jedesmal ein Fehlschlag.
Lag bestimmt an der Größe der Azteken, warn ja meist erst so groß wie ein Stecknadelkopf. Hat mich sehr geärgert weil sonst kam fast alles fort auf Pereskiopsis.
Aber wenns mit Pereskiopsis mal funktioniert, dann runterschneiden und von der Pereskiopsis ein ganz kleines stück dran lassen am Pröpfling und neu bewurzeln.
Ist zwar nich wirklich wurzelecht die ganze Sache aber man könnte es ja durchgehen lassen.
Anders denk ich wird das nix, bei dem langsamen Wachstum. Sind halt nich die Schnellsten die Aztekien

**Echinopsis** Do 18 Nov 2010, 11:16

Moin zusammen,

wir hatten im Juli unseren Grillnachmittag (von unserer Ortsgruppe aus) bei einem Kakteenfreund hier in der Nähe, dabei entdeckte ich bei ihm ein Aztekium hintonii im Müll liegen - die Pfropfunterlage war vergammelt, und da er nicht pfropfen konnte/ oder nicht wollte wollte er die Pflanze kompostieren.
Egal, der A. hintonii hat einen Durchmesser von ca. 10cm - ein Einzelkopf - also genügend Potenz um das Bewurzeln mal zu versuchen.
Schnittstelle ist gut abgetrocknet (habe den Rest der alten Unterlage sauber herausgeschnitten). Bewurzelungspulver drauf..gut abgetrocknet und hat einen guten Callus gebildet. Bin mal auf nächstes Jahr gespannt!

Grüße,
Daniel

kaktussnake Do 18 Nov 2010, 17:21

den seinen gibts der herr im schlaf ....denn wer sonst findet ein aztekium im kompost?!

ich wünsch dir auf jeden fall viel glück zum bewurzel. es soll da so ein pflanzgel geben, vielleicht könnte man das mal für so extreme fälle probieren. wie allerdings dann das umgewöhnen auf normales substrat ausfällt?
ich würde es nächstes frühjahr zur hauptwachstumszeit mal mit einfachem sand -evtl vogelsand- probieren. natürlich wachsen die teile sehr langsam - aber empfindlich sind die nicht.

zur zeit- seit 1 1/2 jahren - hab ich einen test mit blossfeldia-sämlingen laufen - solange sind die nämlich in der tüte. jetzt sieht man sie schon ganz gut - nächstes frühjahr möchte ich die rausnehmen. mit den strombos hat das auch gut funktioniert - allerdings waren die nur 1 winter - also ein ganzes jahr in der tüte.
wenn das klappt, möchte ich eine grössere menge aztekiums so aussäen. mein erster - und bis jetzt einziger "grosser" (ca 1,3cm!!) war ja eher ein zufallprodukt. mit einem jahr in der tüte sind die dann auch noch zu klein - also 2 jahre wären sicher gut.

Astrophytum Do 18 Nov 2010, 19:11

Hallo Daniel,
ich würde mir selber ein Bewurzelungsmittel zusammenstellen. Da kannst du ein Fungizid mit reinmischen du kannst den Gehalt an Hormonen und Botenstoffen selber bestimmen und und und. Bei so Hartfleischigen Pflanzen wie den Azteken würde ich mal eine 1% ige Auxinmischung versuchen. Gelingt bestimmt man muss nur selber drann glauben lol!