Amaryllisgewächse - Amaryllidaceae (Hippeastrum, Clivia, Nerine, Amaryllis, Agapanthus, Allium, Narcissus & Co.) - Teil 1

Hallo zusammen,
@Dirk, ich habe die Art gerade im Internet nachgeschlagen. Wow, 15 Monate warten ist wirklich lange! Sehr schöne Blüte

Nach einer Winterpause geht es bei mir jetzt in Gewächshaus und in der Wohnung endlich auch mal wieder weiter. Die Nerinenaussaat kommt in Schwung (Nerine bowdenii):


Die Samen hatte ich eigentlich im November aus Spaß geernet, weil ich die Aussaat ausprobieren wollte. Nach den letzten heftigen Frösten weiß ich nicht, ob die Nerinen im Garten überhaupt überlebt haben und bin froh um den Nachwuchs. Ich kam nicht gleich zum Aussäen und ließ die Samen trocken in einem offenen Behälter. Sie machten ihrem Ruf alle Ehre und keimten in diesem Zustand :-) Sie wurden dann mit Wurzeln in den Aussaattopf umgesiedelt, in dem die Keimung dann ohne weitere Maßnahmen bei Zimmertemperatur weiterlief.

Die Art der Keimung finde ich sehr spannend. Bei anderen Keimlingen ist es ja eher ein "Schlüpfen", die Jungpflanze schält sich samt Wurzel aus dem Samenkorn und die trockene Hülle des Samens wird nach der Keimung abgeworfen.
Hier bleibt der Samen selbst als Vorratslager erhalten. Der Keimling etabliert erst ein Wurzelsystem, Blätter und Trieb (die Zwiebel) wachsen erst in einem zweiten Schritt zur Sichtbarkeit heran, was hier mehrere Wochen gedauert hat. Die ganze Zeit bleibt die Verbindung zum Samenkorn erhalten. Schließlich hat die junge Pflanze alle Nährstoffe entnommen und das Samenkorn verschrumpelt langsam.

Viele Grüße
Angelika

Die Art der Keimung finde ich sehr spannend. Bei anderen Keimlingen ist es ja eher ein "Schlüpfen", die Jungpflanze schält sich samt Wurzel aus dem Samenkorn und die trockene Hülle des Samens wird nach der Keimung abgeworfen.
Hier bleibt der Samen selbst als Vorratslager erhalten. Der Keimling etabliert erst ein Wurzelsystem, Blätter und Trieb (die Zwiebel) wachsen erst in einem zweiten Schritt zur Sichtbarkeit heran, was hier mehrere Wochen gedauert hat. Die ganze Zeit bleibt die Verbindung zum Samenkorn erhalten. Schließlich hat die junge Pflanze alle Nährstoffe entnommen und das Samenkorn verschrumpelt langsam.

Wow Sachen gibt's!

Hallo zusammen!

Ich mag die weissblütigen und grünen Rittersterne besonders. Meine Matterhorn macht Pause diese Saison, die riesenblütige Ice Queen hab ich dieses Jahr verpasst zu fotografieren aber die Al Fresco zeigt sich gerne wieder. Sie gibt dieses Jahr drei Blütenstengel, eins nach dem anderen. Den ersten und zweiten zeige ich hier, der dritte ist noch nicht soweit. Ich finde das grüne in der Mitte so frisch.








/ CG

Ganz tolle Blüte mit dem grünen Schlund!

Meine Amaryllis steht im Sommer schattig auf dem Balkon und überwintert mit den Kakteen. Seit ein paar Wochen steht sie in der Wohnung.
Heute sieht sie so aus.

Liebe Grüße Rebi

Moin,

eure Hippeastrum sind herrlich anzuschauen, auch wenn ich persönlich die Wild-Arten bevorzuge.

Viel dezenter kommt die Reifrock-Narzisse, Narcissus bulbocodium, daher.

Die Art ist auf der Iberischen Halbinsel, vor allem in der westlichen Hälfte, weit verbreitet, kommt aber auch im atlantischen Süd-Frankreich und Marokko vor. Die Formen-Vielfalt ist sehr groß und es gibt viele Namen. Als Nicht-Spezialist bin ich damit jedoch überfordert, allen Typen einem Namen zuordnen zu wollen.

Man kann sie vom Tiefland bis ins Gebirge antreffen, wo sie steinig-lehmige Wiesen besiedelt. Günstig ist für den Kultivateur zu wissen, wo sein Pflegling herkommt. Im Zweifel sollte sie erstmal im Kalthaus verbleiben, bis man genug Material hat, um die Winterhärte zu testen. Die nördlichen Herkünfte und Typen aus dem Gebirge sollten bei uns jedoch im Steingarten gut wachsen.

In den Gruson-Gewächshäuser pflegen wir ein paar Aufsammlungen aus der Algarve/Portugal. Diese Typen sind natürlich nicht frostfest und bleiben deshalb im Kalthaus. Viel Sonne und frische Luft sind dann wichtig, um sie relativ kompakt zu halten.
Das Substrat ist unsere Standard-Mischung für nässeempfindlichere Pflanzen, sprich mineralisch-humos im Verhältnis 2:1. Umgetopf wird jedes Jahr im Juni. Der frühe Zeitpunkt wird sowieso zum Umtopfen genutzt, weil viele Zwiebeln und Knollen, auch wenn oberirdisch noch nichts zu sehen ist, schon mit dem Wurzelwachstum beginnen.

Eine Herkunft macht durch ihre Wüchsigkeit und Blühfreudigkeit besonders viel Spaß. Wie schon bei Lachenalia 'Ronina' erzählt, setze ich die Zwiebeln gerne etwas dichter in die Töpfe. Warum, seht ihr hier.

Wow, Stefan.
Das untere Foto ist der Wahnsinn.

Grüße

Ralf

plantsman schrieb:Man kann sie vom Tiefland bis ins Gebirge antreffen, wo sie steinig-lehmige Wiesen besiedelt. Günstig ist für den Kultivateur zu wissen, wo sein Pflegling herkommt. Im Zweifel sollte sie erstmal im Kalthaus verbleiben, bis man genug Material hat, um die Winterhärte zu testen. Die nördlichen Herkünfte und Typen aus dem Gebirge sollten bei uns jedoch im Steingarten gut wachsen.

Ich hab welche in meinem „Steingarten-Balkonkasten“. Wächst immer fleißig, blüht aber nie. Allerdings topfe ich die auch nie um. Hast Du irgendwelche Erklärungen bzw. tipps, Stefan?

Moin Nicole,

spontan fallen mir zwei Dinge ein........ wenn sie noch nie gut geblüht haben, hast Du eventuell einen Klon, der sich zwar gut vermehrt, aber blühfaul ist. Das kann immer mal wieder passieren und dagegen könnte man nicht viel machen.

Oder dein Typ braucht eine trockenere Sommerruhe. Meine Portugiesen bekommen im Sommer ja nicht sehr viel Wasser und im Sommer wird es im Gewächshaus recht warm, ohne dass sie jedoch durchbacken. Vielleicht hast Du die Möglichkeit, die Stelle an der sie sitzen, im Sommer mit etwas wasserundurchlässigem abzudecken. Eine schwarze Folie könnte gut klappen, weil sie auch die Wärme im Substrat etwas erhöht. Wärme und Trockenheit unterstützt bei diversen Amaryllidaceae die Knospenbildung.

plantsman schrieb:Oder dein Typ braucht eine trockenere Sommerruhe. Vielleicht hast Du die Möglichkeit, die Stelle an der sie sitzen, im Sommer mit etwas wasserundurchlässigem abzudecken.

Das könnte in der Tat der Fall sein. Zum einen regnet es ab und zu drauf und zum anderen gieße ich auch. Zwar nicht exorbitant viel, aber die Delosperma, Semperviva und Hylotelephium im selbigen Kasten kommen ja auch nicht ganz ohne Wasser aus. Ich versuche mal daher, den Bereich bewußt auszulassen, in der Hoffnung, das das ausreicht. Sollten sie nächstes Jahr immer noch nicht blühen, muß ich sie halt ausbuddeln und einzeln kultivieren.
Danke, Stefan