Wurzelunterlage "tiefer legen" ?

Hallo

Ich habe es bisher noch nie mit Pforpfen probiert und hier auch eher eine theoretische (vielleicht sehr blöde?) Frage. Da ich Kakteen auf "Stangen" nicht so schön finde, frage ich mich, ob man bei Pfropfung auf z.B. Pereskiopsis spathulata den Stengel über der Erde belassen muss, oder ob man, wenn die Unterlage keine Blätter mehr hat und auch nicht mehr grün ist, das Ganze "tiefer legen" also komplett bis an den Pföpfling in die Erde setzen und so die vorhandene Wurzel weiterverwenden kann. Oder muss man zwangsläufing die Unterlage abschneiden und den Pföpfling neu bewurzeln?

Liebe Grüße
Anne

Hallo Anne,

Das Optimum ist natürlich den Pfröpfling abzuschneiden und zu bewurzeln, aber manchmal geht das nicht z. B. wenn man einen Astrophytum asterias hat der sehr flach ist oder einen Discocactus, dann ist einfach nicht genug Pflanzengewebe vorhanden um ihn erfolgreich zu bewurzeln, weil die Pflanze vorher vertrocknen würde. Das gleiche ist es mit Pflanzen die von Haus aus nur schlecht oder gar keine Wurzeln bilden.
Aber man kann die Unterlage auch versenken, bei Pereskiopsis schneide ich einfach 2cm unterhalb des Pfröpflings die Unterlage ab und Topfe die ganze Pflanze so dass nur noch der Pfröpfling über der substratoberfläche ist. Der Pereskiopsis bildet dann wieder Wurzeln (wie das mit verholzten aussieht weiß ich nicht) und mit der zeit machen die Pfröpflinge selbst auch wieder Wurzeln und dann nach einigen Jahren ist von dem Peres auch nicht mehr viel zu sehen.

Also um deine Frage nochmal in Aller Kürze zu beantworten: Ja du kannst auf Pereskiopsis gepfropfte Pflanzen tiefer setzen, damit man die Unterlage nicht mehr sieht.

Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Hallo Anne,
habe das mit dem Tiefersetzen schon mehrmals mit Erfolg durchgeführt. Nicht immer macht der "Reiter" eigene Wurzeln; auch bleibt die "aufgeblasene" Struktur des Pföpflings erhalten. So nach und nach nimmt die Blühfähigkeit ab und nach einigen Jahren ist der Pfröpfling vergreist. Wenn Du ihm ein längeres Leben bescheren willst, musst Du ihn schon neu bewurzeln.
Ich habe aber Pröpflinge auf Peres. velutina über mehr als 5 Jahre gepflegt und sie irgendwann entsorgt.
Zu den Bohnenstangen bei den Peres: solange das Stämmchen noch Blätter hat, wird das Wachsen des Aufsitzers beschleunigt. Siehe hierzu mein Bild von meinem letzten Beitrag, Thema Pfropfen - Los gehts -
LG Dieter
 

Danke für eure Antworten. Es geht in der tat um Astrophytum asterias mit einer, meiner Ansicht nach, verholzten Pereskiopsis Unterlage. Den habe ich schon so bekommen und er sieht etwas seltsam aus so schwebend. Daher möchte ich ihn gerne inklusive des ganzen Stengels mit Wurzeln so setzten, das nur der Pröpfling zu sehen ist. Also habe ich euch so richtig verstanden, dass ich die Unterlage einfach mit eingraben kann, so wie sie ist? Wegen der Verholzung (jedenfalls ist sie nicht mehr grün) bin ich mir nicht sicher, ob neue Wurzeln kämen und beim Astrophytum bin ich mir eben auch nicht sicher, ob neue Wurzeln kämen, wenn ich die Unterlage abschneide.

@Dieter: Die Bohnenstange hat ja keine Blätter mehr und wäre dann auch in der Erde - würde der Pfröpfling dann trotzdem noch schnell vergreisen oder normal weiterwachsen?

Nochmals danke und liebe Grüße
Anne

Normalerweise sollte das Wachstum schon abnehmen, wenn du den Stengel komplett versenkst. Du könntest den asterias aber auch auf eine Dauerunterlage (Harissia jusbertii) umpfropfen und dann diese versenken, das funktioniert auch sehr gut. Aber erst versenken wenn die Schnittflächen komplett verwachsen und verheilt sind (ich warte ungefähr ein halbes Jahr, das ist zwar etwas lang aber ich geh lieber auf Nummer sicher).

Danke für die Antwort. Ich werde jetzt ihn erstmal so einbuddel, wie er ist und schauen, wie er sich entwickelt. Wenn er schwächelt, zu schnell wächst oder nicht blühwillig wird, kann ich ja immernoch umpfropfen. Ich würde das gerne vorher an weniger schönen Exemplaren üben bevor ich mich da heran wage.

Was ist denn der Unterschied von der jetzigen Unterlage zu einer Dauerunterlage?


Liebe Grüße
Anne

Anne,

wie kann man das verstehen?

wenn er schwächelt, zu schnell wächst oder nicht blühwillig wird, kann ich ja immernoch umpfropfen.

Ein asterias auf Peres schwächelt nicht! Sondern er blüht wie wild!
Den kannst Du mit 2 cm Unterlage abschneiden und bewurzeln. Das funktioniert auch mit älteren Peres.
Vorausgesetzt er lebt noch. Woran ich wegen Deiner obigen Bemerkung zweifle. Zeig doch mal bitte ein Bild.

Astro auf Peres sieht dann ungefähr so aus. Hier 3 Jahre alt.:
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Sind sie groß genug und man möchte ordentliche, auf Erde ruhende asterias haben, dann schneidet man die ab.
Die Methode ist nicht neu, sie wird seit langer Zeit so genutzt. Das geht auch mit Hylocereus.
Sie bewurzeln und ernähren den Pfröpfling. Irgendwann stirbt die Unterlage dann ab und in der Zeit
bildet der Pfröpfling auch Wurzeln aus.
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Danke für die Erklärung. Das Schwächeln war bzgl. der möglichen frühen Vergreisung gemeint, wenn ich die Unterlage dranlasse. Da die Unterlage aber nicht mehr so schön grün wie auf deinen Bilder war, habe ich in jetzt komplett mit Unterlage und Wurzeln tiefer gesetzt, da ich nich sicher bin, ob die scheinbar verholzte Unterlage noch neue Wurzeln bilden würde.

Der dicke ist noch sehr lebendig, keine Sorge (Der Große auf dem Bild.)

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Liebe Grüße
Anne

Anne, schade ich hoffte die Unterlage zu sehen.
Da gibt es viele zu schnell oder dunkel oder wie auch sonst schlecht gezogene.
Die werden dann schnell ausgelaugt oder kippen im ersten Frühjahr einfach ab.

Aber Deine Astros sehen erst einmal gut aus.

Danke

Die Unterlage war ganz fest - man hätte sie für eine Pfahlwurzel halten können. *g* Da der Astro aber nun auf dem Substrat aufliegt, hoffe ich, dass er wurzeln wird falls sich die Unterlage verabschieden sollte - vielleicht macht er das ohnehin? Der kleine sitzt auf eigenen Wurzeln.

Liebe Grüße
Anne