Aus meiner Grafiksammlung - der Charme der vergangenen Jahrhunderte!
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Re: Aus meiner Grafiksammlung - der Charme der vergangenen Jahrhunderte!
Hallo Wolfgang,
Deine Sammlung ist wirklich bewundernswert, weil sie so speziell und einmalig ist.
Mal ganz abgesehen vom Spezialgebiet Sukkulenten ist es allein schon ein Wahnsinn, passende und seltene Stiche zu ergattern!
Vom Preis mal ganz zu schweigen...
Mein ältestes Blatt ist zwar von 1493 aber bei weitem nicht so selten wie viele Deiner Blätter. Einen uralten "Schedel" von 1493 kann jeder für relativ wenig Geld kaufen - das ist keine Kunst und nicht wirklich erwähnenswert.
Wie schön, dass Du uns am Anblick Deiner tollen Stiche teilhaben lässt
und uns dazu noch so viel interessantes Hintergrundwisssen eines wirklichen Experten mitteilst!
Hut ab!
Deine Sammlung ist wirklich bewundernswert, weil sie so speziell und einmalig ist.
Mal ganz abgesehen vom Spezialgebiet Sukkulenten ist es allein schon ein Wahnsinn, passende und seltene Stiche zu ergattern!
Vom Preis mal ganz zu schweigen...
Mein ältestes Blatt ist zwar von 1493 aber bei weitem nicht so selten wie viele Deiner Blätter. Einen uralten "Schedel" von 1493 kann jeder für relativ wenig Geld kaufen - das ist keine Kunst und nicht wirklich erwähnenswert.
Wie schön, dass Du uns am Anblick Deiner tollen Stiche teilhaben lässt
und uns dazu noch so viel interessantes Hintergrundwisssen eines wirklichen Experten mitteilst!
Hut ab!
Litho- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 5375
Lieblings-Gattungen : Astros, Lophos und Namaqua-Zwiebeln
Re: Aus meiner Grafiksammlung - der Charme der vergangenen Jahrhunderte!
Das hat Litho so schön ausgedrückt.
Besser könnte ich es nicht sagen, deshalb schließe ich mich seiner Meinung uneingeschränkt an.
Besser könnte ich es nicht sagen, deshalb schließe ich mich seiner Meinung uneingeschränkt an.
KarMa- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 3331
Lieblings-Gattungen : Kakteen Querbeet / Sukkulenten / Ascleps
Re: Aus meiner Grafiksammlung - der Charme der vergangenen Jahrhunderte!
Litho schrieb:Mein ältestes Blatt ist zwar von 1493 aber bei weitem nicht so selten wie viele Deiner Blätter. Einen uralten "Schedel" von 1493 kann jeder für relativ wenig Geld kaufen - das ist keine Kunst und nicht wirklich erwähnenswert
Na, da ist der (Sprach)Historiker dann aber doch etwas verärgert aus zweierlei Gründen.
1) Ist es eine Unsitte, diese schönen Bände blattweise zu verkaufen. Aber natürlich bekommt man auf die Art viel mehr als verantwortungsloser Antiquar, als würde man einen Band am Stück verscherbeln.
2) Lieber Litho, da hast du überhaupt nicht recht. Eine frühe Auflage von Hartmann Schedels Weltchronik kostet ein Heidengeld -- wenn sie, wie es sich gehört, handkoloriert und in sauberem Zustand ist. Der Rest ist allerdings Massenware, da hast du recht. Und wie auch immer -- all diese Bücher gehören in (wissenschaftliche) Bibliotheken und nicht in Privathand.
Cheers, Kay
pisanius- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 382
Re: Aus meiner Grafiksammlung - der Charme der vergangenen Jahrhunderte!
pisanius schrieb:Litho schrieb:Mein ältestes Blatt ist zwar von 1493 aber bei weitem nicht so selten wie viele Deiner Blätter. Einen uralten "Schedel" von 1493 kann jeder für relativ wenig Geld kaufen - das ist keine Kunst und nicht wirklich erwähnenswert
Na, da ist der (Sprach)Historiker dann aber doch etwas verärgert aus zweierlei Gründen.
1) Ist es eine Unsitte, diese schönen Bände blattweise zu verkaufen. Aber natürlich bekommt man auf die Art viel mehr als verantwortungsloser Antiquar, als würde man einen Band am Stück verscherbeln.
2) Lieber Litho, da hast du überhaupt nicht recht. Eine frühe Auflage von Hartmann Schedels Weltchronik kostet ein Heidengeld -- wenn sie, wie es sich gehört, handkoloriert und in sauberem Zustand ist. Der Rest ist allerdings Massenware, da hast du recht. Und wie auch immer -- all diese Bücher gehören in (wissenschaftliche) Bibliotheken und nicht in Privathand. Cheers, Kay
Kay, das kann man nicht so pauschal sagen.
1) Prinzipiell richtig, aber manche Bücher haben einen desolaten oder gar keinen Einband mehr. Teilbereiche können auch durch Schimmel oder sonstwas verdreckt bzw. unbrauchbar sein. Da bietet sich der Einzelverkauf von Restblättern doch an. Eine Neubindung ist i.A. viel weniger gesucht bzw. teuer als ein originaler Einband.
2) Wissenschaftliche Bibliotheken haben oft viel weniger Geld und können rare Werke nicht ankaufen. Die wandern dann eben per Auktion zu irgendeinem reichen Sammler oder Spekulanten.
Litho- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 5375
Lieblings-Gattungen : Astros, Lophos und Namaqua-Zwiebeln
Re: Aus meiner Grafiksammlung - der Charme der vergangenen Jahrhunderte!
jetzt hätte ich gerne was mit Bild gebracht, aber es gibt plötzlich bei mir im Modus "Antwort schreiben" keine Werkzeugleiste mehr. Schade...
prosopis- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 403
Lieblings-Gattungen : fast alle, außerdem: antike Grafik von Kakteen/Sukk.
Re: Aus meiner Grafiksammlung - der Charme der vergangenen Jahrhunderte!
Guckst du hier: https://www.kakteenforum.com/t25441-icons-bildleiste-smileys-weg
Ralla- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 3848
Re: Aus meiner Grafiksammlung - der Charme der vergangenen Jahrhunderte!
Danke, Ralla! Haut hin.
Nun denn. Dann will ich doch mal fröhlich weiter posten. (Auf die Einlassung von pisanius komme ich noch zurück).
Dann halt mal eben hier gar nichts altehrwürdiges, sondern was ganz modernes aus dem Jahr 1929. Und zwar aus einem Werk, das schon seit 1768 existiert, sehr oft aktualisiert wurde und für sich den Anspruch hält, in wissenschaftlicher Hinsicht zuverlässige Angaben zu liefern.
Es handelt sich hier um die Encyclopædia Britannica. Sie erschien in 15 gedruckten Auflagen.
Sie ist eines der Werke, welche oft von Verkäufern an der Haustüre angeboten wurden, wie dies ja bei anderen Lexika auch der Fall war. Ab 1996 wurde dieser Vertriebsweg eingestellt. Jetzt gibt es sie eben als Online-Version im Abonnement.
Das folgende Blatt (eine Chromolithografie) aus der 14. Auflage von 1929 hätte ich mir normalerweise nicht gekauft, aber die Abbildung ist bemerkenswert (Blattgröße 23 x 30,5 cm):
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Da hat sich also eine Dame namens Isabel Cooper daran gemacht, das Bild für die berühmte Enzyklopädie anzufertigen, wie am unteren linken Bildrand zu lesen. Dabei hat sie sich mal lieber nichts Neues einfallen lassen, und sich dafür kräftig bereits bestehender Abbildungen aus anderen Werken bedient, und das alles zu einer - man könnte es Collage nennen - zusammengestellt. Ob in der Enzyklopädie irgendwo ein Hinweis auf die Herkunft der einzelnen Bildteile zu finden ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Einfach so abkupfern wäre eben halt unwissenschaftlich, wenn keine Quellenhinweise; aber dennoch eine schöne und farbenprächtige Collage, nichtsdestotrotz.
Die Parodia im Vordergrund findet sich bei "Blühende Kakteen" von Prof. Karl Schumann (1900), die rotblühende Lobivia in "Curtis Botanical Magazine" [Echinopsis cinnabarina (Hook.) Labour. [as Echinocactus cinnabarinus Hook.], Curtis’s Botanical Magazine, vol. 73 [ser. 3, vol. 3]: t. 4326 (1847) [W.H. Fitch]]. Erstaunlich, dass im Falle der Lobivia-Abbildung (Echinocactus/Echinopsis) im Jahre 1847 erschienen, 82 Jahre später offenbar nichts brauchbareres für die weltberühmte Enzyklopädie aufzutreiben war.
Und hier in meinem Thread findet sich in Beitrag #20 (Seite 2) haargenau die selbe rote Epiphyllum Blüte wieder, wie oben auf dem Bild zu sehen. Sie stammt aus dem belgischen Magazin: "Flore des Serres et des Jardin de l'Europe", Autor: Louis van Houtte, um 1858, bezeichnet als "CEREUS GRANDIFLORO SPECIOSISSIMUS Maynardii". Jedoch bei der Darstellung der Triebe dieser Pflanze hat die Künstlerin ihrer Fantasie die Sporen gegeben - und glatt daneben gehauen... Überdies hat sie diesen Tagblüher wohl noch zum "night-blooming cereus" , also zur "Königin der Nacht" umfunktioniert ...lassen wir es gut sein
Nun mal lieber wieder etwas historisch wertvolleres.
William Curtis hat zwischen 1777 und 1798 sechs großformatige Bände mit dem Titel "Flora Londinensis, or, Plates and descriptions of such plants as grow wild in the environs of London" erscheinen lassen. Ein aufwändig gemachtes Werk mit herrlichen Kupferstichen; alle handkoloriert.
Die Idee, welche dahinter steckte war, alle Pflanzen im 10 Meilen Radius um London herum zu erfassen, zu beschreiben und abzubilden. Weiterhin drängte Curtis darauf, diese Bände allen Interessierten zur Verfügung zu stellen, also nicht nur Wissenschaftlern, Apothekern und Pflanzenkundlern. Jeder sollte Zugriff darauf haben.
Daraus der folgende Kupferstich "Sempervivum tectorum" (Blattgröße 29 x 47 cm):
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Da handelt es sich natürlich um eine eingeschleppte Art, welche ja aus dem europäischen Alpenraum stammt und in England ursprünglich nicht vorkam.
Hier einige Details:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Man sieht, dass hier auf Detailtreue Wert gelegt wurde
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Dummerweise hat Curtis mit dieser "Flora Londinensis" ordentlich Schiffbruch erlitten. Mehr als 300 Exemplare waren auf Grund mangelnder Nachfrage nicht drin. Die Menschen interessierten sich nicht die Bohne um das "Unkraut am Wegesrand", wie es ein Zeitgenosse damals formulierte.
Die Leute waren dagegen begierig auf neue, sensationelle und unbekannte, exotische Sachen. Und dieses Verlangen stillte W. Curtis in der Folge mit der Herausgabe eines kleinformatigen Magazins, welches schwerpunktmäßig nur ausländische Pflanzen enthalten sollte. Und dieses war dann tatsächlich ein Bombenerfolg. Es traf genau den Geschmack und befriedigte den Wissensdurst des Publikums.
Das "Curtis's Botanical Magazine" war geboren und läuft heute noch.
Kurz noch zum Beitrag von geschätztem Mitglied pisanius:
Mit der Erfindung des Buchdruckes war der Grundstein für breit angelegte Bildung und Aufklärung gelegt.
Es gibt tatsächlich noch immer gut erhaltene Exemplare von diesen alten Werken, welche zu zerlegen ich ebenfalls als ein Sakrileg erachte. Oft waren es regelrechte Volksbücher.
Und klar ist auch, dass oft nur stark beschädigte Sachen die Zeiten überdauert hatten und haben. Oft ohne Einband, teils nur einige wenige Faszikel. Auch war es im 18. und 19. Jahrhundert nicht unüblich, Bildtafeln aus Büchern zu entfernen und gerahmt oder ungerahmt als Deko-Element an die Wand zu nageln, sobald das Interesse am Text nachließ oder der eigentliche Besitzer nicht mehr war. Auch Kolporteure hatten derlei Blätter im Angebot. Diese Unsitte gab es schon damals.
Solche Bücher gehören also, wie ich hier lese nicht in Privathand, sondern in - wissenschaftliche - Bibliotheken.
Gut.
Dann gehören Ausgrabungen und Bodenfunde natürlich auch in wissenschaftliche Sammlungen, schlechterdings in Museen.
Und alte Gemälde und alte Kunstwerke natürlich auch in Museen und nicht in Privathand. Da simmer konsequent!
Und seltene und geschützte Pflanzen in - wissenschaftliche - Botanische Gärten, und nicht in Privathand (?).
Immerhin brauche ich für mein Altpapier keine CITES Papiere und ich bekomme es ganz normal und ganz legal im Internet und in Antiquariaten.
Und gießen und düngen brauch ich auch nicht.
Vielen Dank für's Reinschauen!
Nun denn. Dann will ich doch mal fröhlich weiter posten. (Auf die Einlassung von pisanius komme ich noch zurück).
Dann halt mal eben hier gar nichts altehrwürdiges, sondern was ganz modernes aus dem Jahr 1929. Und zwar aus einem Werk, das schon seit 1768 existiert, sehr oft aktualisiert wurde und für sich den Anspruch hält, in wissenschaftlicher Hinsicht zuverlässige Angaben zu liefern.
Es handelt sich hier um die Encyclopædia Britannica. Sie erschien in 15 gedruckten Auflagen.
Sie ist eines der Werke, welche oft von Verkäufern an der Haustüre angeboten wurden, wie dies ja bei anderen Lexika auch der Fall war. Ab 1996 wurde dieser Vertriebsweg eingestellt. Jetzt gibt es sie eben als Online-Version im Abonnement.
Das folgende Blatt (eine Chromolithografie) aus der 14. Auflage von 1929 hätte ich mir normalerweise nicht gekauft, aber die Abbildung ist bemerkenswert (Blattgröße 23 x 30,5 cm):
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Da hat sich also eine Dame namens Isabel Cooper daran gemacht, das Bild für die berühmte Enzyklopädie anzufertigen, wie am unteren linken Bildrand zu lesen. Dabei hat sie sich mal lieber nichts Neues einfallen lassen, und sich dafür kräftig bereits bestehender Abbildungen aus anderen Werken bedient, und das alles zu einer - man könnte es Collage nennen - zusammengestellt. Ob in der Enzyklopädie irgendwo ein Hinweis auf die Herkunft der einzelnen Bildteile zu finden ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Einfach so abkupfern wäre eben halt unwissenschaftlich, wenn keine Quellenhinweise; aber dennoch eine schöne und farbenprächtige Collage, nichtsdestotrotz.
Die Parodia im Vordergrund findet sich bei "Blühende Kakteen" von Prof. Karl Schumann (1900), die rotblühende Lobivia in "Curtis Botanical Magazine" [Echinopsis cinnabarina (Hook.) Labour. [as Echinocactus cinnabarinus Hook.], Curtis’s Botanical Magazine, vol. 73 [ser. 3, vol. 3]: t. 4326 (1847) [W.H. Fitch]]. Erstaunlich, dass im Falle der Lobivia-Abbildung (Echinocactus/Echinopsis) im Jahre 1847 erschienen, 82 Jahre später offenbar nichts brauchbareres für die weltberühmte Enzyklopädie aufzutreiben war.
Und hier in meinem Thread findet sich in Beitrag #20 (Seite 2) haargenau die selbe rote Epiphyllum Blüte wieder, wie oben auf dem Bild zu sehen. Sie stammt aus dem belgischen Magazin: "Flore des Serres et des Jardin de l'Europe", Autor: Louis van Houtte, um 1858, bezeichnet als "CEREUS GRANDIFLORO SPECIOSISSIMUS Maynardii". Jedoch bei der Darstellung der Triebe dieser Pflanze hat die Künstlerin ihrer Fantasie die Sporen gegeben - und glatt daneben gehauen... Überdies hat sie diesen Tagblüher wohl noch zum "night-blooming cereus" , also zur "Königin der Nacht" umfunktioniert ...lassen wir es gut sein
Nun mal lieber wieder etwas historisch wertvolleres.
William Curtis hat zwischen 1777 und 1798 sechs großformatige Bände mit dem Titel "Flora Londinensis, or, Plates and descriptions of such plants as grow wild in the environs of London" erscheinen lassen. Ein aufwändig gemachtes Werk mit herrlichen Kupferstichen; alle handkoloriert.
Die Idee, welche dahinter steckte war, alle Pflanzen im 10 Meilen Radius um London herum zu erfassen, zu beschreiben und abzubilden. Weiterhin drängte Curtis darauf, diese Bände allen Interessierten zur Verfügung zu stellen, also nicht nur Wissenschaftlern, Apothekern und Pflanzenkundlern. Jeder sollte Zugriff darauf haben.
Daraus der folgende Kupferstich "Sempervivum tectorum" (Blattgröße 29 x 47 cm):
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Da handelt es sich natürlich um eine eingeschleppte Art, welche ja aus dem europäischen Alpenraum stammt und in England ursprünglich nicht vorkam.
Hier einige Details:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Man sieht, dass hier auf Detailtreue Wert gelegt wurde
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Dummerweise hat Curtis mit dieser "Flora Londinensis" ordentlich Schiffbruch erlitten. Mehr als 300 Exemplare waren auf Grund mangelnder Nachfrage nicht drin. Die Menschen interessierten sich nicht die Bohne um das "Unkraut am Wegesrand", wie es ein Zeitgenosse damals formulierte.
Die Leute waren dagegen begierig auf neue, sensationelle und unbekannte, exotische Sachen. Und dieses Verlangen stillte W. Curtis in der Folge mit der Herausgabe eines kleinformatigen Magazins, welches schwerpunktmäßig nur ausländische Pflanzen enthalten sollte. Und dieses war dann tatsächlich ein Bombenerfolg. Es traf genau den Geschmack und befriedigte den Wissensdurst des Publikums.
Das "Curtis's Botanical Magazine" war geboren und läuft heute noch.
Kurz noch zum Beitrag von geschätztem Mitglied pisanius:
Mit der Erfindung des Buchdruckes war der Grundstein für breit angelegte Bildung und Aufklärung gelegt.
Es gibt tatsächlich noch immer gut erhaltene Exemplare von diesen alten Werken, welche zu zerlegen ich ebenfalls als ein Sakrileg erachte. Oft waren es regelrechte Volksbücher.
Und klar ist auch, dass oft nur stark beschädigte Sachen die Zeiten überdauert hatten und haben. Oft ohne Einband, teils nur einige wenige Faszikel. Auch war es im 18. und 19. Jahrhundert nicht unüblich, Bildtafeln aus Büchern zu entfernen und gerahmt oder ungerahmt als Deko-Element an die Wand zu nageln, sobald das Interesse am Text nachließ oder der eigentliche Besitzer nicht mehr war. Auch Kolporteure hatten derlei Blätter im Angebot. Diese Unsitte gab es schon damals.
Solche Bücher gehören also, wie ich hier lese nicht in Privathand, sondern in - wissenschaftliche - Bibliotheken.
Gut.
Dann gehören Ausgrabungen und Bodenfunde natürlich auch in wissenschaftliche Sammlungen, schlechterdings in Museen.
Und alte Gemälde und alte Kunstwerke natürlich auch in Museen und nicht in Privathand. Da simmer konsequent!
Und seltene und geschützte Pflanzen in - wissenschaftliche - Botanische Gärten, und nicht in Privathand (?).
Immerhin brauche ich für mein Altpapier keine CITES Papiere und ich bekomme es ganz normal und ganz legal im Internet und in Antiquariaten.
Und gießen und düngen brauch ich auch nicht.
Vielen Dank für's Reinschauen!
prosopis- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 403
Lieblings-Gattungen : fast alle, außerdem: antike Grafik von Kakteen/Sukk.
Re: Aus meiner Grafiksammlung - der Charme der vergangenen Jahrhunderte!
ich glaub' ich sollte vielleicht doch noch paar alte Sachen bringen, wenn erlaubt...
prosopis- Kakteenfreund
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Re: Aus meiner Grafiksammlung - der Charme der vergangenen Jahrhunderte!
Na immer gerne doch, her damit! Ich würde mich freuen.
Gast- Gast
Re: Aus meiner Grafiksammlung - der Charme der vergangenen Jahrhunderte!
Ich ebenfalls.Shamrock schrieb:Na immer gerne doch, her damit! Ich würde mich freuen.
william-sii- Kakteenfreund
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Lieblings-Gattungen : Hybriden von Chamaecereus, Lobivia, Echinopsis, Trichocereus usw.
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