Sulcorebutia tiraquensis var. lepida

Sulcorebutia tiraquensis var. lepida

wurde 1962 von Friedrich Ritter beschrieben. Wie schon aus dem Namen hervorgeht, soll es eine zierliche Sulcorebutia (tiraquensis??) sein. Augustin et al. stellen sie 2000 als Varietät zu S. tiraquensis. Leider gibt es von diesem Taxon nur wenig (oder überhaupt kein) zuverlässiges Material und sowohl bei Augustin et al. (2000), als auch später bei Gertel & de Vries (2007) kann man lesen, dass man dieses Taxon eigentlich nicht wirklich kennt. Vom Fundgebiet her kann als gesichert gelten, dass S. lepida irgendwo innerhalb von S. tiraquensis anzusiedeln ist. Die beiden abgebildeten Pflanzen zeigen, wie variabel das Ritter-Material ist. Wenn man sich allerdings den Passus aus der Erstbeschreibung (s.u.) genau durchliest, stellt man fest, dass die Angaben durchaus auf beide Pflanzen zutreffen können. Betrachtet man sich das Schwarzweißbild bei der Erstbeschreibung, lässt sich vermuten, dass eher ein der gelbdornigen Pflanze ähnliches Exemplar zugrunde lag. Ohne Zweifel ist und bleibt dieses Taxon relativ dubios, besonders auch deswegen, weil es keinerlei spätere Funde gibt, die man sicher hier einordnen könnte.


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Sulcorebutia tiraquensis var. lepida FR369 - zwei sehr unterschiedliche Pflanzen, die beide vor vielen Jahren aus relativ zuverlässigen Quellen mit dieser Feldnummer in meine Sammlung gekommen sind.

Auszug aus dem englischen Text bei der Erstbeschreibung:

Spines, fine, needlelike, only slightly sharp, somewhat reflexed; radials
14-20, (in cultivation generally fewer) surrounding the areole, laterally
directed or a little outstanding, pectinate, 3-7 mm. long, (in cultivation
up to 5 mm. lang), all even coloured, black, redblack, or brown to
golden yellow; centrals absent or up to 6 from 5-8 mm long

nahezu gleich lautend in Deutsch  aus dem Ritterbuch (1980)

St. fein, nadelförmig, nur wenig stechend, etwas körperwärts gebogen; Rst. 14-20, in Kultur meist einige weniger, rings um die Ar. ,seitlich gerichtet oder wenig abstehend, kammförmig, 3-7 mm lang, in Kultur bis 5 mm, alle gleichfarbig schwarz, rotschwarz oder braun bis
goldgelb; Mst. fehlend oder bis zu 6, 5-10 mm lang, etwas derber,
meist gerade.

Inzwischen habe ich einige uralte Dias von Pflanzenmaterial gefunden und gescannt, das ich unter der Bezeichnung "S. lepida FR-Material" von einer Gärtnerei in der früheren DDR erhalten habe. Man versicherte mir, es sei authentisch........


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Sulcorebutia lepida FR-Material

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Sulcorebutia lepida FR-Material




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S. tiraquensis v./fa. G177/8


Die einzigen mir bekannten Sulcorebutien, die man vielleicht in diesem Zusammenhang erwähnen könnte, ist ein Fund aus dem Formenkreis von S. tiraquensis etwa 10km Luftlinie östlich von Totora. Diese Angabe „Bergland östlich von Totora“ steht genau so in der Erstbeschreibung von Ritter. Leider gibt es keine Höhenangabe. In einem Brief an Hans Krainz (den ich vor vielen Jahren in Zürich abschreiben durfte), liest man allerdings: Wächst häufig bei Copachuncho an steinigen, flacheren Stellen (Prov. Carrasco Dept. Cochabamba) um 3000m.


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S. tiraquensis v./fa. G177/5

Die sehr oft in den Sammlungen unter dem Namen S. lepida vertretenen R189 (teilweise R190) dürften mit S. tiraquensis v. lepida wenig zu tun haben.




Literatur:

Ritter, F. (1962): Sulcorebutia Part II – Sulcorebutia lepida Ritter sp. nov. – The Nat. Cac. Succ. J. (GB) 17 (1): 13

Ritter Friedrich (1980): Kakteen in Südamerika - Band 2 – Friedrich Ritter Selbstverlag, Spangenberg: pag. 642f

Augustin, K., Gertel, W., Hentzschel, G. (2000): Sulcorebutia – Kakteenzwerge der bolivianischen Anden – Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

Gertel, W. & de Vries J. (2007): Sulcorebutia [III] A revision of the species of the northern distribution area – Cactus & Co. 11 (3): 133-159

Gertel, W. & de Vries J. (2008): Eine Revision der Sulcorebutien des nördlichen Verbreitungsgebietes Teil III– Echinopseen 5 (2): 45-67