Sulcorebutia tiraquensis var. australis

Sulcorebutia tiraquensis var. australis

Sulcorebutia tiraquensis v. australis  wurde 1986 von Walter Rausch nach seinem Fund R729 von der Straße Mizque – Arani als S. steinbachii v. australis beschrieben. 1989 beschrieb Swoboda eine Sulcorebutia mariana. Nachdem zu den beiden Taxa sowohl Details, als auch Pflanzenmaterial bekannt wurde, war klar, dass es sich in beiden Fällen um die gleichen Pflanzen handelte. Der Name „mariana“ blieb allerdings vorerst erhalten, da er trotz der späteren Publikation im Artrang Priorität hat.


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Sulcorebutia tiraquensis var. australis R729 - vegetative Vermehrung des Holotypklons - direkt von Rausch erhalten


Rauschs älterer Name kam erst wieder zur Geltung, als Gertel & de Vries (2007) diese Pflanzen innerhalb einer Subspezies mariana, als Varietät zu S. tiraquensis stellten. Das Verbreitungsgebiet dieser Varietät liegt im südlichen Teil der oben erwähnten Straße in Höhen von 2600 – 2800m.


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Sulcorebutia tiraquensis var. australis R729


Niemand wird bestreiten, dass S. tiraquensis v. australis eine sehr attraktive Sulcorebutia ist. Noch weniger wird irgendwer in Frage stellen, dass sie herrliche Blüten hat. Sie sind meist rot mit etwas gelb im Schlund, rotgelb bis orangegelb. Einzelne Blüten erreichen schon mal einen Durchmesser von 6 – 6,5cm.


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Blüte von Sulcorebutia tiraquensis var. australis HS15


Das ist nicht der einzige Superlativ mit dem diese Pflanzen aufwarten können. Auch die Samen gehören (oder es sind die größten….) zu den größten der Gattung. Einzelne Samen können bis zu 2mm lang und 1,8mm breit werden.


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Sulcorebutia tiraquensis var. australis HS15 – Vegetative Vermehrung der Typuspflanze von Sulcorebutia mariana


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Sulcorebutia tiraquensis var. australis HS15


Die Vorkommen von S. tiraquensis v. australis sind meist nicht sehr reichhaltig. Gelegentlich wurde auch schon verkündet, die eine oder andere Population sei ausgestorben. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass sich diese relativ kleinen Pflanzen, die am äußersten, südlichen Ende des Verbreitungsgebietes von S. tiraquensis ssp. wachsen, kaum noch von den aus Nordosten kommenden Nebelschwaden profitieren. Das hat zur Folge, dass sie sich in der Trockenzeit tief in die Erde zurückziehen, von den Blättern der allgegenwärtigen Eukalyptusbäume bedeckt und dadurch unauffindbar werden.


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Sulcorebutia tiraquensis var. australis HS15/6


Meist kennt man S. steinbachii v. australis mit kurzen, pektinat anliegenden Dornen. Wie schon die Typuspflanzen von Rausch und Swoboda zeigen, ist das allerdings nicht d i e typische „australis“ oder „mariana“. Man erkennt ziemlich deutlich die Verbindung zu der weiter nördlich vorkommenden S. tiraquensis v. laui, die wesentlich robuster bedornt ist und deutlich kleinere Blüten hat.


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Sulcorebutia tiraquensis var. australis G231/1


Ähnlich wie entlang der Straße Totora – Omereque, also zwischen S. tiraquensis v. totorensis und v. augustinii, erkennt man auch hier unschwer eine in Nord–Süd–Richtung (entlang den entsprechenden Bergzügen) verlaufende Entwicklungslinie von groß und kräftig bedornt bis anliegend bedornt und zierlich.


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Sulcorebutia tiraquensis var. australis G231/3


Es ist leicht vorstellbar, dass dies mit dem unterschiedlichen, durchschnittlichen Wasserangebot zu tun hat. Das suggeriert auch die verschieden starke Ausprägung der Wurzelrüben. Möglicherweise hat auch die Höhenlage einen gewissen Einfluss.


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Sulcorebutia tiraquensis var. australis G232/2


Diese unterschiedlichen Merkmale sind zweifelsohne schon genetisch verankert, denn sie gelten für Wildpflanzen ebenso wie für aus Samen gezogene Kulturpflanzen.


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Sulcorebutia tiraquensis var. australis G232/4




Literatur:

Rausch Walter (1986): Sulcorebutia steinbachii (WERD.) BACKBG. var australis RAUSCH var.nov. - Succulenta, 65 (11): 240-241

Swoboda Heinz (1989): Sulcorebutia mariana spec. nova - Een nieuwe soort uit de omgeving van Mizque - Succulenta, 68 (1): 3-8

Gertel Willi & Vries Johan de (2007): Sulcorebutia [III] - A revision of the species of the northern distribution area - Cactus & Co., 11 (3): 133-159

Gertel Willi & Vries Johan de (2008): Eine Revision der Sulcorebutien des nördlichen Verbreitungsgebietes - Teil III: Der Sulcorebutia tiraquensis (Cárdenas) Ritter Komplex -
Echinopseen, 5 (2): 45-67