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Bewurzelung nach der Vogelsandmethode

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Bewurzelung - Bewurzelung nach der Vogelsandmethode Empty Bewurzelung nach der Vogelsandmethode

Beitrag  Echinopsis So 03 Jan 2010, 22:41

Bewurzelung nach der Vogelsandmethode
--@ ein Bericht von Peter Mügge (Lobinopsis)--

Mitunter kennt ihr das Problem dass nach dem Schnitt die Kindel etc. sich nicht bewurzeln.
Eine Methode um unsere Kindel, Kopfstecklinge etc. in rasant kurzer Zeit zu bewurzeln möchte ich euch daher heute näher bringen.
Neben den Echinopsis, Trichocereus und andere Hybriden befasse ich mich schon Jahren mit der Zucht und Vermehrung von japanischen Astrophytumhybriden. Diese, nach dem Schnitt von der Unterlage, zu bewurzeln ist oftmals ein sehr schwieriges Problem.
Durch mehrere Versuche mit verschiedensten Materialien und Umgebungseinflüssen habe ich herausgefunden, dass ganz gewöhnlicher Vogelsand,- ja richtig, der helle Sand der in jedem Edeka-Markt liegt und in unsere Ziervogelkäfige gestreut wird- das allerbeste und schnellste Ergebnis bringt.
Direkt nach dem Schnitt wird der Steckling in diesen, zuvor in ein sauberes Gefäß gefüllten Sand, gesteckt. Ich schütte ca. 3cm Höhe auf. Der Steckling wird geschnitten und mit der noch nassen Schnittstelle in den Sand gesteckt und etwa zu 1/3 eingegraben. Keine Angst vor Fäulnis oder Pilzen. Der Sand ist pudertrocken und das im Sand enthaltene Anis, sorgt für genügend Desinfektion. Anis tötet Bakterien und Pilzsporen, es vertreibt Blatt und Wollläuse und wohl noch anderes Getier. Mir ist noch niemals auch nur 1 einziger Steckling verloren gegangen, bei sicherlich einigen Hundert oder Tausend Stück. Dies bezieht sich nicht nur auf Astro´s, nein, jeder Steckling wird so behandelt, egal ob Echinopsis, Trichocereus, Lobivien, Hildewintera,--- das Ergebnis ist immer das Gleiche.
In der ersten Woche behandelt man die Sprosse gar nicht. In der Zweiten sprüht man nur leicht - jeden 2-ten Tag. In der 3-ten soviel dass das Substrat leicht feucht bleibt für eine paar Stunden (also vorzugsweise abends). In der 4+5-ten Woche könnt ihr schon leicht gießen. In den ersten 2 Wochen stehen die Sprosse halbschattig, und mit der 3-ten Woche, wenn das Substrat für Stunden und später für Tage nass ist, stehen sie vollsonnig.
Nach 5 Wochen könnt ihr die Stecklinge aus dem Boden ziehen, und dann sehen sie aus wie auf den beigefügten Bildern. Diese zeigen Mex-Hybriden Vermehrungsstecklinge nach nur 5 Wochen im Vogelsand. Voller gesunder Wurzeln. Klopft den überschüssigen Sand ab, belasst aber den, der direkt an den Wurzeln haftet, auch daran, und topft den Spross ein. Er wird sofort Wachstum aufnehmen. Schneller geht es wirklich nicht!
Selbst große Säulen, mit mehr als 1,50 Metern Höhe, die bei einem Bekannten schon ein Jahr im Gewächshaus standen, und sich nicht bewurzelten, haben nach dieser Methode nach nur wenigen Wochen gewurzelt. Sie wurden in einen Eimer gestellt und dann wurden etwa 15cm Vogelsand eingefüllt. Gegossen wurde wie oben erwähnt. Ich vermute das das Anis einen irgendwie gearteten hormonellen oder enzymischen Einfluß auf Kallus - und/oder Wurzelbildung hat, wodurch soviele Wurzeln gebildet werden. Die Nahrungs- und Wasseraufnahme ist natürlich durch die hohe Anzahl der Wurzeln begünstigt, wodurch der Steckling schneller wächst, als bei normaler "Luftbewurzelung" mit nur wenigen Würzelchen.
Tipp am Rande: erneuern sie jedes Jahr den Vogelsand.
Im Laufe der Wochen und Monate verfliegt der nicht unangenehme Anisgeruch, und ich denke dass er essenziell wichtig für den Schutz der Schnittstelle ist. Ein Beutel mit 1 Kilo Inhalt kostet bei uns weniger als 1.- Euro.
Versuchen sie es, sie werden mit Sicherheit Erfolg haben.


So, ich denke viele von euch werden diesen Tipp anwenden.
Er ist hundertfach erprobt, und absolut sicher!

_________________
lG,
Daniel

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