Epiphyllum 2023
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Epiphyllum 2023
Hallo zusammen,
blühen tut zwar so früh noch nichts bei mir, aber die erste Pflanze zeigt bereits ihren Willen es anzugehen.
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„Cleo Paetz“
Gruß, Spickerer
blühen tut zwar so früh noch nichts bei mir, aber die erste Pflanze zeigt bereits ihren Willen es anzugehen.
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„Cleo Paetz“
Gruß, Spickerer
Spickerer- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 6366
Lieblings-Gattungen : Gymnocalycium, Echinospis.
Re: Epiphyllum 2023
Hallo Spickerer,
viel Freude an unserem Hobby wünsche ich Dir für 2023!
den Cleo Paetz hast Du gut gepflegt, meiner ist noch nicht so weit; schönes Bilod; danke.
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Auch bei mir zeigen sich Knospen an einer `Lollipop` die ja auch im Winter blühen soll.
2018 als Steckling erhalten, jetzt die Erstblühte bei mir;
MfG
viel Freude an unserem Hobby wünsche ich Dir für 2023!
den Cleo Paetz hast Du gut gepflegt, meiner ist noch nicht so weit; schönes Bilod; danke.
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Auch bei mir zeigen sich Knospen an einer `Lollipop` die ja auch im Winter blühen soll.
2018 als Steckling erhalten, jetzt die Erstblühte bei mir;
MfG
Epi-Anzucht-Fan- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 1375
Lieblings-Gattungen : Turbinicarpen; seit wenigen Jahren Epi-Hybriden
Epikakteen 2023
Hallo Epi-Anzucht-Fan,
mein Epi hat noch viel mehr Knospen als auf dem Bild. Aber die zieht er in großer Menge ein, wenn die erste Blüte aufgeht. Auf deine "Lollipop"-Blüten bin
ich schon sehr gespannt. Die Knospen sind ja schon etwas weiter fortgeschritten.
Gruß, Spickerer
mein Epi hat noch viel mehr Knospen als auf dem Bild. Aber die zieht er in großer Menge ein, wenn die erste Blüte aufgeht. Auf deine "Lollipop"-Blüten bin
ich schon sehr gespannt. Die Knospen sind ja schon etwas weiter fortgeschritten.
Gruß, Spickerer
Spickerer- Kakteenfreund
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Re: Epiphyllum 2023
Hallo Spickerer,
der Cleo Paetz blüht dafür sehr farbenprächtig, während der Lollipop ein typischer Disocactus macranthus ist mit kräftiger Blüte in orange;
mfG
der Cleo Paetz blüht dafür sehr farbenprächtig, während der Lollipop ein typischer Disocactus macranthus ist mit kräftiger Blüte in orange;
mfG
Epi-Anzucht-Fan- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 1375
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Re: Epiphyllum 2023
Hallo Spickerer,
die erste Blüte vom "Lollipop" ist aufgegangen, ein kräftiges Orange, relativ kleine Blüte, dafür eine Unmenge an Knospen. Ich frag mich: soll ich da eingreifen und reduzieren?
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und noch ein Prachtstück:
Eigenzüchtung: Vista Sun x Curt Backeberg; ausgesät 2013; nach 5 Jahren erste Blüte; rosa, duftend; Pflanze sehr wüchsig (>50cm), braucht Platz und ist robust.
Blüht das erst Mal außerhalb der Saison; 2 Knospen beim Einräumen ins Winterquartier entdeckt; eine hat es geschafft, die andere vertrocknet.
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und viele neue Knospen an den Aporos konnte ich entdecken--freu-freu
MfG
die erste Blüte vom "Lollipop" ist aufgegangen, ein kräftiges Orange, relativ kleine Blüte, dafür eine Unmenge an Knospen. Ich frag mich: soll ich da eingreifen und reduzieren?
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Epi-Anzucht-Fan- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 1375
Lieblings-Gattungen : Turbinicarpen; seit wenigen Jahren Epi-Hybriden
Epikakteen 2023
Hallo Epi-Anzucht-Fan,
deine Lollipop" ist recht hübsch. Die Blüte ist nicht so wuchtig wie manche andere. Meine Knospen sind inzwischen zwar weitergekommen, aber wegen der kühlen
Haltung. Die rosa blühende finde ich noch viel schöner. Bin gespannt wie lange es noch bei mir dauert.
Gruß, Spickerer
deine Lollipop" ist recht hübsch. Die Blüte ist nicht so wuchtig wie manche andere. Meine Knospen sind inzwischen zwar weitergekommen, aber wegen der kühlen
Haltung. Die rosa blühende finde ich noch viel schöner. Bin gespannt wie lange es noch bei mir dauert.
Gruß, Spickerer
Spickerer- Kakteenfreund
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Re: Epiphyllum 2023
Ich habe eine Frage an die Epi-Fachleute hier.
Vor ein paar Jahren habe ich ein Epiphyllum bekommen, das nach Auskunft des damaligen Schenkers noch von dessen Oma stammt.
Die Blüte scheint mir nun nach den mir zugängigen Beschreibungen stark auf die Art Disocactus ackermannii zu verweisen. Allerdings gibt es Abbildungen (z. B. auch in Meier & Bockemühl: Epicacteen), die D. ackermannii mit weniger Kelchblättern zu zeigen scheinen.
Daher nun meine Frage: handelt es sich hier wahrscheinlich um die Art D. ackermannii oder doch eher um eine frühe Hybride?
Hier zwei Bilder:
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Vor ein paar Jahren habe ich ein Epiphyllum bekommen, das nach Auskunft des damaligen Schenkers noch von dessen Oma stammt.
Die Blüte scheint mir nun nach den mir zugängigen Beschreibungen stark auf die Art Disocactus ackermannii zu verweisen. Allerdings gibt es Abbildungen (z. B. auch in Meier & Bockemühl: Epicacteen), die D. ackermannii mit weniger Kelchblättern zu zeigen scheinen.
Daher nun meine Frage: handelt es sich hier wahrscheinlich um die Art D. ackermannii oder doch eher um eine frühe Hybride?
Hier zwei Bilder:
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CO2- Organisator des Fotowettbewerb
- Anzahl der Beiträge : 677
Lieblings-Gattungen : Maihuenia, Maihueniopsis, Pediocactus, Escobaria
Re: Epiphyllum 2023
Hallo Jens,
also ich halte deine Pflanze für eine typische Ackermannii-Hybride. Es gibt zwar die Wildart Disocactus ackermannii, aber in Kultur ist i.d.R. die Hybride Epikaktus 'Ackermanii Hybridus' (siehe DKG 2014: "Epikakteen" von Eckhard Meier und Jochen Bockermühl), eine Kreuzung aus Disocactus phyllanthoides x Disocactus speciosus, die gewisse Ähnlichkeit zu der Wildart zeigen.
Und schön, dass das Thread Epikakteen 2023 eröffnet wurde. Ich bin erst jetzt darauf gestoßen
Grüße an alle, Jens (und von Jens zu Jens )
also ich halte deine Pflanze für eine typische Ackermannii-Hybride. Es gibt zwar die Wildart Disocactus ackermannii, aber in Kultur ist i.d.R. die Hybride Epikaktus 'Ackermanii Hybridus' (siehe DKG 2014: "Epikakteen" von Eckhard Meier und Jochen Bockermühl), eine Kreuzung aus Disocactus phyllanthoides x Disocactus speciosus, die gewisse Ähnlichkeit zu der Wildart zeigen.
Und schön, dass das Thread Epikakteen 2023 eröffnet wurde. Ich bin erst jetzt darauf gestoßen
Grüße an alle, Jens (und von Jens zu Jens )
Jens Freigang- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 322
Lieblings-Gattungen : Epikaktus / Winterharte / Mexikaner
Re: Epiphyllum 2023
Hallo Jens,
sorry, ich bemerke gerade, dass du die Literatur ja selbst schon angegeben hast. Nun eben doppelt gemoppelt
sorry, ich bemerke gerade, dass du die Literatur ja selbst schon angegeben hast. Nun eben doppelt gemoppelt
Jens Freigang- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 322
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Re: Epiphyllum 2023
Lieber Jens (was für ein hervorragender Vorname!),
vielen Dank für Deine Antwort! Die Hybride Disocactus phyllanthoides x Disocactus speciosus ähnelt wohl sehr der Art D. ackermannii, aber die Abbildung in Meier & Bockemühl zeigt doch D. ackermannii x D. speciosus, oder?
Ich denke, dass Du mit dem Verweis auf "Epicactus Ackermannii Hybridus" Recht hast.
Ich habe noch einmal ein bisschen nachgeschaut. Meine Funde hierzu sind sicher etwas ungelenk, aber ich habe von den Blattkakteen und deren Hybriden keine Ahnung. Ich finde aber den Hintergrund dazu schon sehr interessant. (Habe Zitate gleich ins Deutsche übersetzt)
Hunt (Cactus Lexicon, S. 77) gibt eine kurze Beschreibung der Art D. ackermannii und schreibt, dass sie oft mit der Hybride aus D. speciosus x D. phyllanthoides verwechselt werde, die aber kleinere Blüten und dornigere florale Areolen habe (ibidem). Die Abbildung (96.4) zeige die "tatsächliche" Art (wird als D. ackermannii ssp. ackermannii tituliert). Die abgebildete Blüte kommt meiner recht nahe.
Anderson (Cactus Family, S. 222) schreibt u. a., dass die Art "recht variabel" sei.
Aus beiden Blüten-Beschreibungen allein könnte ich allerdings keine eindeutige Zuordnung vornehmen.
Berger (Die Entwicklungslinien der Kakteen, 1926) berichtet, dass man die Umwandlung einer Knospe in einen Spross häufig "an der als "Phyllocactus Ackermannii" bezeichneten Bastardpflanze beobachten" könne (S. 22). Diese Hybride zeige auch einen "bestachelten Fruchtknoten" im Gegensatz zur Art (S. 30).
Nach Meier & Bockemühl (Epikakteen, S. 10-11) sei schon 1822 die Hybride "Cactus hybridus" aus D. speciosus x D. phyllanthoides entstanden und in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts bereits Hybriden aus D. ackermannii x D. speciosus. "Vermutlich ist aus diesen Kreuzungen [i.e. D. ackermannii x D. speciosus] auch der heute noch weit verbreitete rot blühende Epicactus 'Ackermannii' hervorgegangen" (S. 11). Dazu ist folgendes interessant, was Haselton (Epiphyllum Handbook, 1951, S. 172) schreibt: "Unter den Hybriden sind vor allem solche besonders bemerkenswert, die mehr oder weniger täuschende Ähnlichkeiten mit dem echten Epiphyllum ackermannii zeigen. Man glaubte, dass sie das Resultat von Kreuzungen zwischen E. ackermannii und H. speciosus seien, aber diese Annahme wurde nie bewiesen; nur sehr wenige Pflanzen der ersteren echten Art erreichten Europa, und diese gingen schnell verloren. Daher spielte diese Art keine große Rolle beim Hybridisieren".
Nach den obigen Angaben sollte es also drei "Ackermannii" bzw. hinsichtlich 2) eine zumindest mit "Ackermannii" verwechselbare Züchtung geben:
1) die Art D. ackermannii,
2) die Hybride aus D. speciosus x D. phyllantoides (Hunt, s. o.); letztere wäre der "Cactus hybridus" aus Meier & Bockemühl,
3) die Hybride aus D. ackermannii x D. speciosus (= Bergers Ackermannii-"Bastard" (?) und Meier & Bockemühls "Epicactus 'Ackermannii'" bzw. "Ackermannii Hybridus" (z. B. bei Haselton, S. 166).
Alle drei müssten dann (zumindest ursprünglich) recht ähnlich ausgesehen haben, wobei ich das bei einer Kreuzung mit D. phyllanthoides nicht erwarten würde, da dessen Blüten ja glocken-artig sind. Das müsste sich ja eigentlich in der Blütenform irgendwie niederschlagen. Vergleiche dazu aber Haselton oben und auch Backeberg (Cactaceae, Band VI, S. 3569): "Unter "Synthetische Arten" wird hier die durch Hybridisierung erzielte Nachbildung natürlicher Spezies verstanden. Es liegen mehrere Berichte über solche durch bigenerische Kreuzung nachgebildeten Formen vor. Der berühmteste Fall war die Bildung einer „falschen Nopalxochia ackermannii“ durch Auslese aus Kreuzungen von Nopalxochia phyllanthoides und Heliocereus speciosus. Zuerst soll dies Gaertner 1849 gelungen sein, später Warszewitz mit seinem „Selloi“ etwas vor 1881 und in neuerer Zeit offenbar auch Knebel. Die Wiederentdeckung der wildwachsenden Nopalxochia ackermannii im Jahre 1944 beendete erst die Verwirrung [...]."
(Die Neubeschreibung nach der Wiederentdeckung 1944 in Cactus and Succulent Journal durch Charles L. Gilly).
Einen gewissen Aufschluss geben die Glieder. Soweit ich das sehe, scheinen die Glieder von D. ackermannii unten rund und dann flach zu sein, wohingegen die Glieder von D. speciosus 3-5 Rippen aufweisen. Bei meiner Pflanze haben manche Triebe ganz unten an der Basis drei Rippen, flachen sich dann aber immer ab, was ein D.-speciosus-Einfluss sein könnte, denn auch bei D. phyllanthoides scheinen die Triebe unten rund zu sein und dann abzuflachen, aber keine Rippen aufzuweisen. Diese teilweise auftretende Dreirippigkeit wird bei "Ackermannii Hybridus" (also D. ackermannii x D. speciosus) erwähnt (z. B. Rother, Praktischer Leitfaden..., 1902, S. 79), bei Haselton auch als Gegensatz zur botanischen Art (S. 166). Eine auftretende Dreirippigkeit wird bei der Hybride Nr. 2) (D. speciosus x D. phyllantoides), soweit ich das sehe, nicht erwähnt (z. B. Haselton S. 197-198).
Außerdem laufen bei meiner Pflanze die Triebe zu den Areolen hin spitz zu, wohingegen dies bei den Arten D. ackermannii und D. phyllanthoides nicht zu sein scheint. Auf der anderen Seite steht bei Schumann (Gesamtbeschreibung der Kakteen, 1899), dass die Art D. ackermannii "mit spitzen oder stumpflichen Sägezähnen" vorkomme und dass die "Stämmchen stielrund oder gekantet" seien (S. 215), wobei "gekantet" nicht unbedingt "rippig" bedeuten muss. Rother erwähnt, dass die Hybride D. ackermannii x D. speciosus eine deutliche Kerbung der Triebe aufweise (S. 96).
"Charakteristisches Merkmal dieser Klasse [i.e. D. ackermannii x D. speciosus] sind Borsten an den Areolen [und] kurze, breite Triebe, häufig dreikantig" (Haselton, S. 200; so auch Rother, S. 79 & 96). Die Dornen bei "Ackermannii Hybridus" seien denen von D. speciosus ähnlich (Haselton, S. 166). Die Art D. ackermannii selbst nun ist dornenlos (ibidem). D. speciosus hat kleine gelbe Dornen. Auch an meiner Pflanze finden sich kleine gelbe Dornen und borstige Areolen.
Da die Blüten meiner Pflanze der Art D. ackermannii offenbar recht nahekommen, müsste der Kreuzungspartner D. speciosus ebenfalls ähnliche Blüten gehabt haben. Nach Meier & Bockemühl war die Unterart D. speciosus ssp. speciosus "Kreuzungspartner der ersten "bigenerischen" Hybriden mit Disocactus phyllanthoides und D. ackermannii" (S. 38). Die Abbildung dieser Unterart bei Hunt (98.2) zeigt Blüten, die denen von D. ackermannii ssp. ackermannii (96.4) sehr ähnlich sind. Nach Schumann sind die äußeren Blütenhüllblätter von D. ackermannii lanzettlich und scharlachrot, die inneren oblong und lanzettlich und eher karminrot (S. 215), die äußeren Blütenhüllblätter von D. speciosus lanzettlich und karmesinrot, die inneren Blütenhüllblätter aber "mehr breit spatelförmig, mit einem leuchtend purpurroten Schein" (S. 153).
Bei meiner Pflanze ist, soweit ich das sehe, zwar kein purpurroter Schein vorhanden, allerdings sind die inneren Blütenhüllblätter eher spatelförmig als lanzettförmig, so wie bei D. speciosus.
Zuverlässige Abbildungen der Hybride "Ackermannii Hybridus" (Nr. 3) finden sich wohl in Meier & Bockemühl (S. 10) und auf epiphyllums.org ("ackermannii hybridus"). Auf beiden Abbildungen ist die Blüte etwas heller als bei meiner Pflanze. Dies kann einerseits Gründe in der Belichtung haben; andererseits kann man bei Haselton lesen, dass "eine Epiphyllum-ackermannii-Blüte an einem schattigen Ort dunkel und satt erscheint, aber in direktem Sonnenlich ist sie um einige Töne heller mit einem orangenen Stich" (S. 49). Da meine Pflanze im Schatten stand, könnte dies die etwas dunklere Färbung erklären. Ansonsten scheinen die Glieder (dargestellt in Meier & Bockemühl) und die Form der Blütenblätter meiner Pflanze ähnlich zu sein, und die Blütenfarbe ist bei allen dreien rot ohne Purpuranteil. Nach Haselton ist die Blütenfarbe tatsächlich eher dunkler "scharlach oder purpurrot, wobei beide Farben oft durchsetzt sind von einem blau-purpurnen Farbstich" (S. 200).
Ich schließe erst einmal vorsichtig aus all dem, dass meine Pflanze vielleicht tatsächlich die frühe Hybride aus D. ackermannii und D. speciosus ssp. speciosus (Nr. 3 oben) sein könnte bzw. eine weitere Hybride daraus, die sich dann aber nicht sonderlich von dieser zu unterscheiden scheint. Nr. 2 schließe ich aus, da die angeführten Merkmale nicht zuzutreffen scheinen.
Es ist bei der frühen Literatur natürlich nicht abzuschätzen, in wie weit tatsächlich die Art oder doch vielleicht eine unerkannte Hybride als D. ackermannii herangezogen wurde.
Was meint ihr?
Viele Grüße,
Jens
vielen Dank für Deine Antwort! Die Hybride Disocactus phyllanthoides x Disocactus speciosus ähnelt wohl sehr der Art D. ackermannii, aber die Abbildung in Meier & Bockemühl zeigt doch D. ackermannii x D. speciosus, oder?
Ich denke, dass Du mit dem Verweis auf "Epicactus Ackermannii Hybridus" Recht hast.
Ich habe noch einmal ein bisschen nachgeschaut. Meine Funde hierzu sind sicher etwas ungelenk, aber ich habe von den Blattkakteen und deren Hybriden keine Ahnung. Ich finde aber den Hintergrund dazu schon sehr interessant. (Habe Zitate gleich ins Deutsche übersetzt)
Hunt (Cactus Lexicon, S. 77) gibt eine kurze Beschreibung der Art D. ackermannii und schreibt, dass sie oft mit der Hybride aus D. speciosus x D. phyllanthoides verwechselt werde, die aber kleinere Blüten und dornigere florale Areolen habe (ibidem). Die Abbildung (96.4) zeige die "tatsächliche" Art (wird als D. ackermannii ssp. ackermannii tituliert). Die abgebildete Blüte kommt meiner recht nahe.
Anderson (Cactus Family, S. 222) schreibt u. a., dass die Art "recht variabel" sei.
Aus beiden Blüten-Beschreibungen allein könnte ich allerdings keine eindeutige Zuordnung vornehmen.
Berger (Die Entwicklungslinien der Kakteen, 1926) berichtet, dass man die Umwandlung einer Knospe in einen Spross häufig "an der als "Phyllocactus Ackermannii" bezeichneten Bastardpflanze beobachten" könne (S. 22). Diese Hybride zeige auch einen "bestachelten Fruchtknoten" im Gegensatz zur Art (S. 30).
Nach Meier & Bockemühl (Epikakteen, S. 10-11) sei schon 1822 die Hybride "Cactus hybridus" aus D. speciosus x D. phyllanthoides entstanden und in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts bereits Hybriden aus D. ackermannii x D. speciosus. "Vermutlich ist aus diesen Kreuzungen [i.e. D. ackermannii x D. speciosus] auch der heute noch weit verbreitete rot blühende Epicactus 'Ackermannii' hervorgegangen" (S. 11). Dazu ist folgendes interessant, was Haselton (Epiphyllum Handbook, 1951, S. 172) schreibt: "Unter den Hybriden sind vor allem solche besonders bemerkenswert, die mehr oder weniger täuschende Ähnlichkeiten mit dem echten Epiphyllum ackermannii zeigen. Man glaubte, dass sie das Resultat von Kreuzungen zwischen E. ackermannii und H. speciosus seien, aber diese Annahme wurde nie bewiesen; nur sehr wenige Pflanzen der ersteren echten Art erreichten Europa, und diese gingen schnell verloren. Daher spielte diese Art keine große Rolle beim Hybridisieren".
Nach den obigen Angaben sollte es also drei "Ackermannii" bzw. hinsichtlich 2) eine zumindest mit "Ackermannii" verwechselbare Züchtung geben:
1) die Art D. ackermannii,
2) die Hybride aus D. speciosus x D. phyllantoides (Hunt, s. o.); letztere wäre der "Cactus hybridus" aus Meier & Bockemühl,
3) die Hybride aus D. ackermannii x D. speciosus (= Bergers Ackermannii-"Bastard" (?) und Meier & Bockemühls "Epicactus 'Ackermannii'" bzw. "Ackermannii Hybridus" (z. B. bei Haselton, S. 166).
Alle drei müssten dann (zumindest ursprünglich) recht ähnlich ausgesehen haben, wobei ich das bei einer Kreuzung mit D. phyllanthoides nicht erwarten würde, da dessen Blüten ja glocken-artig sind. Das müsste sich ja eigentlich in der Blütenform irgendwie niederschlagen. Vergleiche dazu aber Haselton oben und auch Backeberg (Cactaceae, Band VI, S. 3569): "Unter "Synthetische Arten" wird hier die durch Hybridisierung erzielte Nachbildung natürlicher Spezies verstanden. Es liegen mehrere Berichte über solche durch bigenerische Kreuzung nachgebildeten Formen vor. Der berühmteste Fall war die Bildung einer „falschen Nopalxochia ackermannii“ durch Auslese aus Kreuzungen von Nopalxochia phyllanthoides und Heliocereus speciosus. Zuerst soll dies Gaertner 1849 gelungen sein, später Warszewitz mit seinem „Selloi“ etwas vor 1881 und in neuerer Zeit offenbar auch Knebel. Die Wiederentdeckung der wildwachsenden Nopalxochia ackermannii im Jahre 1944 beendete erst die Verwirrung [...]."
(Die Neubeschreibung nach der Wiederentdeckung 1944 in Cactus and Succulent Journal durch Charles L. Gilly).
Einen gewissen Aufschluss geben die Glieder. Soweit ich das sehe, scheinen die Glieder von D. ackermannii unten rund und dann flach zu sein, wohingegen die Glieder von D. speciosus 3-5 Rippen aufweisen. Bei meiner Pflanze haben manche Triebe ganz unten an der Basis drei Rippen, flachen sich dann aber immer ab, was ein D.-speciosus-Einfluss sein könnte, denn auch bei D. phyllanthoides scheinen die Triebe unten rund zu sein und dann abzuflachen, aber keine Rippen aufzuweisen. Diese teilweise auftretende Dreirippigkeit wird bei "Ackermannii Hybridus" (also D. ackermannii x D. speciosus) erwähnt (z. B. Rother, Praktischer Leitfaden..., 1902, S. 79), bei Haselton auch als Gegensatz zur botanischen Art (S. 166). Eine auftretende Dreirippigkeit wird bei der Hybride Nr. 2) (D. speciosus x D. phyllantoides), soweit ich das sehe, nicht erwähnt (z. B. Haselton S. 197-198).
Außerdem laufen bei meiner Pflanze die Triebe zu den Areolen hin spitz zu, wohingegen dies bei den Arten D. ackermannii und D. phyllanthoides nicht zu sein scheint. Auf der anderen Seite steht bei Schumann (Gesamtbeschreibung der Kakteen, 1899), dass die Art D. ackermannii "mit spitzen oder stumpflichen Sägezähnen" vorkomme und dass die "Stämmchen stielrund oder gekantet" seien (S. 215), wobei "gekantet" nicht unbedingt "rippig" bedeuten muss. Rother erwähnt, dass die Hybride D. ackermannii x D. speciosus eine deutliche Kerbung der Triebe aufweise (S. 96).
"Charakteristisches Merkmal dieser Klasse [i.e. D. ackermannii x D. speciosus] sind Borsten an den Areolen [und] kurze, breite Triebe, häufig dreikantig" (Haselton, S. 200; so auch Rother, S. 79 & 96). Die Dornen bei "Ackermannii Hybridus" seien denen von D. speciosus ähnlich (Haselton, S. 166). Die Art D. ackermannii selbst nun ist dornenlos (ibidem). D. speciosus hat kleine gelbe Dornen. Auch an meiner Pflanze finden sich kleine gelbe Dornen und borstige Areolen.
Da die Blüten meiner Pflanze der Art D. ackermannii offenbar recht nahekommen, müsste der Kreuzungspartner D. speciosus ebenfalls ähnliche Blüten gehabt haben. Nach Meier & Bockemühl war die Unterart D. speciosus ssp. speciosus "Kreuzungspartner der ersten "bigenerischen" Hybriden mit Disocactus phyllanthoides und D. ackermannii" (S. 38). Die Abbildung dieser Unterart bei Hunt (98.2) zeigt Blüten, die denen von D. ackermannii ssp. ackermannii (96.4) sehr ähnlich sind. Nach Schumann sind die äußeren Blütenhüllblätter von D. ackermannii lanzettlich und scharlachrot, die inneren oblong und lanzettlich und eher karminrot (S. 215), die äußeren Blütenhüllblätter von D. speciosus lanzettlich und karmesinrot, die inneren Blütenhüllblätter aber "mehr breit spatelförmig, mit einem leuchtend purpurroten Schein" (S. 153).
Bei meiner Pflanze ist, soweit ich das sehe, zwar kein purpurroter Schein vorhanden, allerdings sind die inneren Blütenhüllblätter eher spatelförmig als lanzettförmig, so wie bei D. speciosus.
Zuverlässige Abbildungen der Hybride "Ackermannii Hybridus" (Nr. 3) finden sich wohl in Meier & Bockemühl (S. 10) und auf epiphyllums.org ("ackermannii hybridus"). Auf beiden Abbildungen ist die Blüte etwas heller als bei meiner Pflanze. Dies kann einerseits Gründe in der Belichtung haben; andererseits kann man bei Haselton lesen, dass "eine Epiphyllum-ackermannii-Blüte an einem schattigen Ort dunkel und satt erscheint, aber in direktem Sonnenlich ist sie um einige Töne heller mit einem orangenen Stich" (S. 49). Da meine Pflanze im Schatten stand, könnte dies die etwas dunklere Färbung erklären. Ansonsten scheinen die Glieder (dargestellt in Meier & Bockemühl) und die Form der Blütenblätter meiner Pflanze ähnlich zu sein, und die Blütenfarbe ist bei allen dreien rot ohne Purpuranteil. Nach Haselton ist die Blütenfarbe tatsächlich eher dunkler "scharlach oder purpurrot, wobei beide Farben oft durchsetzt sind von einem blau-purpurnen Farbstich" (S. 200).
Ich schließe erst einmal vorsichtig aus all dem, dass meine Pflanze vielleicht tatsächlich die frühe Hybride aus D. ackermannii und D. speciosus ssp. speciosus (Nr. 3 oben) sein könnte bzw. eine weitere Hybride daraus, die sich dann aber nicht sonderlich von dieser zu unterscheiden scheint. Nr. 2 schließe ich aus, da die angeführten Merkmale nicht zuzutreffen scheinen.
Es ist bei der frühen Literatur natürlich nicht abzuschätzen, in wie weit tatsächlich die Art oder doch vielleicht eine unerkannte Hybride als D. ackermannii herangezogen wurde.
Was meint ihr?
Viele Grüße,
Jens
CO2- Organisator des Fotowettbewerb
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