Frostfreie Überwinterung auf Balkon

Tolle Fotos von super Pflanzen!

Wer selbst viele Jahre lang Kakteen nur im Zimmer pflegen konnte,
dann irgendwann mal ein Gwh aufbauen kann,
wird begeistert sein , was im Gwh im Vergleich zur Zimmerfenster-Kultur alles möglich ist.
Mit der im Gwh angesiedelten größeren Artenvielfalt bemerkt man aber dann,
das dort - vor allem im Sommer - nicht alle Arten so gut gedeihen wie im sommerlichen Freien -
daher genießen über die Hälfte meiner " Schätze" ihren Sommeraufenthalt im Garten, wo viele regelrecht " aufleben", wenn man ihnen einen etwas Regen-geschützten Standplatz bei Frischluft , Sonne und Luftbewegung bieten kann.

LG Wolli

Eigentlich wollte ich ja diesen Sommer ein Gewächshaus bauen.
Aber gesundheitlich hat sich etwas negatives ergeben und ich möchte mir nicht noch mehr Arbeit aufhalsen.
Und die meisten meiner Kakteenarten sind im Sommer besser im Freien als im Gewächshaus aufgehoben.
Deshalb bleibt es bei Balkon, Terrasse und den Freibeeten.
Gruß Stefan

Hallo Stefan,
ich hoffe, dass Deine Gesundheit bald wieder hergestellt ist. Meine Kakteen fühlen sich auch ohne Gewächshaus sehr wohl. Glaube ich wenigstes. Also dann kann das Projekt sicher auch bei Dir noch warten,

Bei mir auf meinem Mikrobalkon gedeihen sogar Aztekium und Co.

Es klingt ein wenig verrückt, ist aber dennoch seit nunmehr 15 Jahren gängige Praxis bei der Überwinterung meiner Kakteensammlung.
Vor dieser Überwinterungsmethode hatte ich die Sammlung stets zur Überwinterung in den Keller getragen. Im Frühjahr hoch und
Ende Oktober wieder runter. Bei ca. 250 Exemplaren 2x im Jahr keine leichte Sache, wenn man bedenkt - es gibt keinen Aufzug !
Im Keller hatte ich keinerlei Heizkosten. Die 4 Leuchtstoff- Röhren konnten vernachlässigt werden. Jedoch war das Licht nicht ideal,
weil der Keller sich zunehmend aufheizte. Besonders Lobivien und Echinopsen neigten im Frühjahr zum Vergeilen.
Also was tun ? Eine 180° Wende ! Das Gewächshaus bzw. Überwinterung muss zu den Pflanzen und nicht umgekehrt.
Natürlich geht das nicht im Ganzen, sondern in montierbaren ( tragbaren ) Einzelteilen. In Eigenregie " Marke Eigenbau " läuft das
alljährlich wie folgt ab:

Bild 1: Sammlung in der 5.Etage - Südbalkon

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Bild 2: Stellfläche fürs " Gewächshaus "

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Bild 3: Unterkonstruktion

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Bild 4: Bodenplatte mit Seitenteilen ( vormontiert )

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Bild 5: Bodenplatte, Seitenteile fertig montiert

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Bild 6: Deckplatte montiert

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Bild 7: " Innenausbau "

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Bild 8: Der Winter kann kommen !

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Bild 9: Frontseite montiert und Elektroheizung angehangen
          Das ist ein käuflicher Temperatur- Schalter mit Fühler- Überwachung, der ein Relais schaltet, wenn die eingestellte
         Temperatur ( +5°C bis 12°C ) unter- oder überschritten wird. Die Schalttemperatur wird über ein Trimmpoti eingestellt.

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Bild 10: " Probeliegen " im November

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Bild 11: Ansicht bei geöffneter Deckplatte im November ( Automatik- Heizung ist noch nicht aktiviert ).

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Bild 12: Nach der Überwinterung füllt sich der Balkon wieder.

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Bild 13: Anfang Mai ist dann alles fertig aufgebaut- die Hildewinteras blühen dann zuerst.

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Bild 14: Alles richtig gemacht - es blüht !

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MfG Gert

Hallo Gert,

das finde ich eine sehr schöne Dokumentation und eine schöne Sammlung dazu.
Du hast ein gute Weise gefunden mit den vorhandenen Möglichkeiten Optimales für die Pflanzen zu erreichen - Respekt.
150W klingt sehr wenig - bis wieviel Grad unter Null reicht das?

Freundliche Grüße
Matthias

Pragmatisch, effizient und der Aufwand hält sich auch in Grenzen - also kurz formuliert: Genial!
Wie so oft sieht man: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Balkonkultur ist immer möglich (sofern man einen südseitigen Balkon hat).

Scheint doch prima zu funktionieren - hoch tragen der Teile ist ja auch so oft nicht. Legst du noch etwas drüber (Decke) wenn es ganz kalt wird?

Gruß
Toledo

Super Idee.
Kannst du bitte für einen Nichtfachmann die Heizung genauer erklären?

Hallo zusammen,
bin von der Resonanz überrascht. Diese Überwinterung ist bestimmt für Einige in abgewandelter Form durchaus praktikabel.
Die gestellten Fragen werde ich natürlich beantworten, soweit ich das kann.
1. Bisher bin ich mit den tiefsten Temperaturen ( -20°C ) der letzten Jahre noch gut zurecht gekommen, obwohl nur ein elek-
   trisches Heizkabel von 150 Watt verwendet wird. Sagt der Wetterbericht unter -10°C und längere extreme Kälte voraus,
   hülle ich mein Gewächshaus mit Luftpolsterfolie  ein. Es handelt sich um " Luftpolsterfolie Thermo- Isolierfolie für Gewächs-
   haus mit UV- Schutz, 30 mm Noppen in 1,5 m Breite ( Meterware ) für 2,60 € pro Meter. Bis +3°C war bisher meine tiefste
   gemessene Temperatur  und ich hatte noch nie einen Erfrierungsschaden oder Schadbilder an den Pflanzen.
   Ich führe das darauf zurück, dass meine Konstruktion idealen Schutz hinter der Balkonplatte hat, besonders bei Wind.
   Die Unterkonstruktion hat zwischen Balkonboden und Grundplatte ca. 50 mm Abstand und ist mit Thermoplatten isoliert.
   Die Oberkante der Konstruktion schaut lediglich 10 cm über die Balkonbrüstung ( s. Bild 3 + 5 ).
   Es steht aber das Problem im Raum, was mache ich bei Stromausfall oder noch tieferen Temperaturen ?
   Mag mir das gar nicht ausdenken ..... immer positiv bleiben!

2. Um es vorweg zu sagen, ein Fachmann für Elektrik bin ich nicht. Habe nur elektrische Komponenten verwendet, die man
   überall in Baumärkten oder ähnlichen Einrichtungen erwerben kann. Voraussetzung ist eine Steckdose auf dem Balkon.
   Ein Thermostat mit Temperaturfühler wird Außen am Gewächshaus angebracht. Es ist unbedingt vor Nässe zu schützen !!!
   Jetzt wird der Temperaturbereich für die Überwinterung digital eingestellt. Bei mir ist es z.Zt. noch ein veraltetes Potentiometer.
   Im Internet habe ich bei Conrad einen geeigneten Universalthermostat tx.3, mit Display incl. Temperaturfühler mit 2 m Kabel
   für 59,99 € gesehen. Dort wird der Stecker mit dem elektrischen Heizkabel der Teichheizung angeschlossen. Die Bezugsquelle
   für das Teichheizkabel ist " Teichcenter Rieger ". Der Temperaturfühler wird in das Gewächshaus in 8 oder 10 cm Höhe platziert.
   Bei mir ist es oft der obere Rand eines Topfes.

   Anmerkung: Mein Temperaturschalter mit Fühlerüberwachung und das oben genannte von Conrad sind für trockene bzw. geschlossene
   Räume konzipiert. Deshalb habe ich für die Anwendung im Freien zwischen Balkonsteckdose und Gewächshaus eine Steckdosen-
   leiste mit Fi- Schalter zwischengeschaltet. Mann weis ja nie, wie Einem geschehen kann, wenn er bei Schnee auf den Balkon tritt.
   Ob ich da aber " elektrotechnisch" sauber bin ? Vielleicht kann mir Jemand von Euch das mitteilen oder erklären, ob da noch Gefahren
   lauern. Des Rätsels Lösung wäre vielleicht ein Temperaturschalter für Außen, den habe ich aber noch nicht gefunden.

  MfG Gert