Schlumbergera-Saison / Teil 2 (2018 - 2023)

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Eine Nachblüte von Thor Olivia

... richtig schön sind die nur mit ionisierter Strahlung...
dann gibts riesige  Schmetterlingsblüten und alle sind gar variegat...
Pechblende für uns alle:.... !  , ich liebe diese deutsche Bezeichnung...




Im Treibhaus

Hochgewölbte Blätterkronen,
Baldachine von Smaragd:
Kinder ihr aus fernen Zonen,
Saget mir warum ihr klagt?

Schweigend neigen sie die Zweige,
Malen Zeichen in die Luft;
Und der Leiden stummer Zeuge
Steiget aufwärts süsser Duft.

Weit in sehnendem Verlangen
Breitet ihr die Arme aus,
Und umschlinget wahnbefangen
Öder Leere nicht'gen Graus.

Wohl, ich weiss es, arme Pflanze;
Ein Geschicke theilen wir:
Ob umstrahlt von Licht und Glanze,
Unsre Heimat ist nicht hier.

Und wie froh die Sonne scheidet
Von des Tages leerem Schein,
Hüllet der, der wahrhaft leidet
Sich in Schweigens Dunkel ein.

Stille wirds, ein säuselnd Weben
Füllet bang den dunkeln Raum:
Schwere Tropfen seh' ich schweben
An der Blätter grünem Saum.

.....Gedicht von Mathilde Wesendonck

wunderbare Instrumentation von Hans Werner Henze / Richard Wagner


... lieb Gruß

@Jana:
Das könnte eine Thor Freya sein! Dann sei vorgewarnt; sie sieht einige Zeitlang nach der Blüte immer etwas abgerackert aus. Wenn Du sie über diese Hürde bekommst, dann wird sie Dir weiterhin beglücken. Ist aber ein sensibles Blümchen, mag sehr gleichmässige Bewässerung. Wirklich. Im Ernst, mehr als die anderen Thor-sorten.

simon dach schrieb:... richtig schön sind die nur mit ionisierter Strahlung...
... lieb Gruß

Jou stimmt. Das gilt aber auch unsere Hoyas uvm. Übrigends stammend aus dem gleichen Hause wie manch unserer Schlumbergerakakteen; Cobia.

/ CG

Achja, habe Deine Frage vergessen zu beantworten Jana. "Durchsichtig" klingt nach allgemeine Pilzerkrankung, also eine innere Angelegenheit wogegen es leider kein Heilmittel gibt. Jedenfalls nicht für Privatpersonen zugelassenes. Schätzungsweise ist das Wurzelwerk irgendwann geschwächt worden, und danach ist eine Infektion hinaufgestiegen. Manchmal sinds die Glieder die zuerst Symptome zeigen obwohl die Grundursache im Wurzelwerk zu finden sei. Geheimtipp: Ständig Reservestecklinge schneiden. Man muss immer auf Sowas vorbereitet sein. Sowas passiert immer wieder mal., besonders bei Hochzuchtsorten.

/ CG

Hallo Chris,

vielen herzlichen Dank für Deine Hilfe! Sag mal, soll ich die Freya dann nicht komplett abtrocknen lassen bis zum nächsten gießen? Immer leicht feucht halten?
Oh, da habe ich mich wahrscheinlich nicht richtig ausgedrückt! Die Pflanze ist in Ordnung, nur die Blüte sieht so leicht "durchsichtig" aus! Trotzdem Danke!

So, und hier mal die Blüte von meiner Anapolis Brazil. Ihre Farbe leuchtet so sehr - das kann man mit einer Kamera nicht einfangen:

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Viele Grüße und einen schönen Tag noch
Jana

Auf Madeira sah ich im Garten der Quinta das Cruzes zwischen Orchideentöpfen diese Blüten einer Schlumbergera.
Ein Ästchen der Pflanze lag auf dem Boden unter dem Gestell. Es war schwer dran zukommen, aber ich hab's geschafft.
Nach näherer Betrachtung des Bildes und meines Stecklings, meine ich aber, es ist eine Hatiora.
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Aurelia schrieb:Hallo Chris,

vielen herzlichen Dank für Deine Hilfe! Sag mal, soll ich die Freya dann nicht komplett abtrocknen lassen bis zum nächsten gießen? Immer leicht feucht halten?

Ja genau. Ganz leicht feucht, besonders nach der Blüte mit Feingefühl. Auch wenn sie trocken (ich meine das Aussehen, nicht die Erde im Topf) erscheinen sollte, sei vorsichtig. Sie kommt schon wieder wenn nicht überbewässert wird.

Aurelia schrieb:So, und hier mal die Blüte von meiner Anapolis Brazil. Ihre Farbe leuchtet so sehr - das kann man mit einer Kamera nicht einfangen:

Hmm, hast Du diese schon mal gezeigt? Anapolis Brazil hat weder rote Pistille noch rötlich dunklere Umrandung der Petalen. Ich denke das ist eine Carneval Brazil. Ich habe auch so eine, je nach kamera und Licht fallen sie etwas anders aus. Eine meiner liebsten Sorten! Ich finde die Farbe ganz toll und einmal etabliert recht "pflegeleicht" wenn man sie mit anderen Brazilsorten vergleicht.

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Und hier noch eine Anapolis Brazil zum Vergleich: Zweifarbige Pistille (hell-dunkel) und einfarbig stark magenta-pinke Blütenfarbe mit ewas gestreifter Blütenröhre. Das "Laubwerk" ist hellgrün, sieht jedoch auf meinem schummrigen Foto sehr dunkel aus. Also hat eigentlich helle, etwas schmale Phyllocladen.

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TobyasQ schrieb:Nach näherer Betrachtung des Bildes und meines Stecklings, meine ich aber, es ist eine Hatiora.
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Meines Erachtens eindeutig eine Schlumbergera mit hohen Anteil S. truncata drin aber auch etwas S. russeliana im genetischen Hintergrund. Wohl deswegen die geringe Grösse der Phyllocladen.

Ich zeige mal den Grössenunterschied Schlumbergera russeliana versus S. truncata (die Sorte ist Thor Ida aber der Grössenvergleich stimmt egal mit welcher Sorte). Und zuletzt S. russeliana solo.

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/ CG

Hallo Chris,

nein, die Anapolis habe ich hier noch nicht gezeigt. Ich hatte mal eine und als diese hier die erste Blüte öffnete, war auch mein erster Gedanke, dass es gar keine Anapolis ist! Meine 1. hatte kaum weiß in der Farbe! Aber dann habe ich den Gedanken verworfen, weil es auch schon lange her ist. Ich kann nur sagen, dass die Leuchtkraft der Blüte einmalig ist und die Blüte ist auch sehr groß! Darf ich Dich mal fragan, was "Pistillen" sind? Und nein, ihr "Laubwerk" ist nicht wirklich hellgrün - eher dunkler und an den Rändern etwas rötlich und sie hat auch keine schmalen Phyllocladen.
Danke für Deine nette Hilfe!

Einen schönen Tag noch und viele Grüße
Jana

@Jana

Na dann lagst Du ja richtig in Deiner Vermutung damals. Die Pistille ist in der Mitte das Weibliche Teil der Blüte. Oben ist die sternförmige Narbe, wo Pollen drauf bestäubt wird. Dann dauerts so 30-40 Minuten laut einschlägiger Forschungsangaben, bis das Pollenkorn seinen Job erfüllen kann und zack - die Befruchtung ist erfolgt.

Am Anfang, wo die Blüte aufgeht ist die Blüte zunächst "männlich", denn die männlichen Staubgefässe werden zuerst arbeitsfähig. Die Entwicklung und Inbetriebnahme der Pistille geschieht erst etwas später. Zu dem Zeitpunkt aber sind die blüteneigenen Pollenkörner meist schon verflogen oder eingetrocknet. Die Schlumbergerablüten sind also zuerst als "männlich" und danach als "weiblich" zu bezeichnen. Dieser Umstand hat zu der irrtümlichen Vermutung beigetragen, die Schlumbergeras seien selbst-infertil. Es gibt zwar Abwehrkräfte in Betrieb, die einem Fremdpollen den Vorzug geben, eine Selbstung ist jedoch keinesfalls unmöglich. Erst den richtigen Zeitpunkt abwarten, dann etwa eine Reizung und guter Wetterlage, aber auch die wenig polyploiden Sorten wählen, und es wird mit einer Selbstung recht gut klappen. Das haben auch Wissenschaftliche Versuche in der späteren Hälfte des 19-en Jahrhunderts mehrmals bewiesen. Nur im Hobby hört man so oft wiedergekaut, das es nicht geht. Es geht. Ich hab diese Saison sogar selber eine vermutete Selbstung in einem geschlossenen Terrarium bekommen. Da war ich keineswegs mit fremden Pollen unterwegs

Die Pollenkörner der polyploiden (modernen Hochzuchtsorten) Varietäten haben eine etwas eingeschränkte Fertilität, die mit der anzahl Zellen im Pollenkorn zusammenhängt. Da muss man mit etwas Mehrarbeit und wiederholte Versuche rechnen. Schon ganz interessant, wie Sowas in der Natur vor sich geht.

/ CG

EDIT:
Oder soll es 20:en Jahrhundert heissen?

Hallo Chris,

wow, vielen lieben Dank für Deine tolle Erklärung! So konnte auch ich es gut verstehen

Einen schönen Tag noch und viele Grüße
Jana