Gründung einer Ortsgruppe

Cristatahunter schrieb:Was ist daran so schlimm, in einer Gesellschaft wie die DKG, GÖK oder SKG zu sein?

Hallo Cristatahunter,

mit Interesse habe ich diesen Faden und Eure Argumente verfolgt. In einem anderen Beitragsstrang habe ich schon dargelegt, warum ich kein Interesse an Kakteenvereinen habe, was hauptsächlich daran liegt, daß bei mir der Kaktus im Vordergrund steht, die Freude an Aussaat, Wachstum, Blüten, Bestäuben, Samen ernten, erneut Aussaat, sitzen bei den Pflanzen, sie betrachten, bewundern, gießen, düngen, hegen und pflegen. Nicht so sehr an der Theorie, an Vereinen, Treffen, Versammlungen, Konferenzen, Samentausch, Gewächshausbesuchen, Diavorträgen, "noch einer" Zeitschrift, Sonderpublikationen. Aber das war nur die eine Seite.

Da gibt es noch einen anderen, für die meisten Kakteenliebhaber sicher komischen Punkt: Ich möchte in der DKG nicht unbedingt Mitglied sein, und zwar aus "weltanschaulichen Gründen". Gerne lese ich die Berichte von Kakteensammlern und ihre Gedanken über Abstammungen der verschiedenen Standortformen. Das fängt schon bei den alten Berichten von Backeberg auf Englisch im "The Cactus and Succulent Journal of Great Britain" aus den 1930er Jahren an (kostenlos im Netz als PDFs verfügbar). Dabei fällt mir immer wieder auf, daß Grundlage aller Überlegungen die Evolutionstheorie und der Darwinismus sind. Diesen beiden Weltanschauungen hänge ich aber nicht an, auch wenn sie seit etwa 150 Jahren stark popularisiert wurden. Und so ist es mir dann etwas lästig, immer wieder Textabschnitte zu überspringen oder auszuklammern, wo es um Verwandschaftsverhältnisse geht, die es in der Tat gibt, die ich von ihrem Ursprung her aber anders einordne. Aus diesem Grunde würde mir eine Mitgliedschaft in der DKG nichts bringen. Ich konnte auch außerhalb von Kakteenvereinen nette Kakteenfreunde kennenlernen und mit ihnen fachsimpeln. Und Fachinfos gibt es ja heute auch im Netz, man denke nur an "Schütziana" für die Gymnocalycium-Freunde oder die Goldgrube für mich: "The Chileans". Ich bin mehr ein Selber-Nektarsucher als ein sich "Bestäubenlasser".  

Viele Grüße von Poco
(Echinopsis-Fan ... und auch sonst überall Außenseiter )

hallo Poco

Das eine muss ja das andere nicht ausschliessen.

Auch ein Nichtmitglied darf ja mitprofitieren. Schliesslich findet man alles irgenwie zum nulltarif. Man muss nur genug lang suchen. Schliesslich ist Sparsamkeit eine Tugend auf die wir stolz sein können.

Wenn wir die Texte überspringen die wir Lesen können wir erst noch Zeit sparen.

@Shamrock / Richtigstellung

Man hat bereits als einfaches DKG-Mitglied die Möglichkeit der Inanspruchnahme der Bibliothek - dazu bedarf es keiner Ortsgruppe bzw einer Mitgliedschaft in solcher.

Bin zwar Mitglied der DKG - jedoch stehen die Theorie und die Blüten viel zu sehr im Vordergrund :-(

Praxis oder praktisch verständliche Erklärungen/Berichte kommen zu kurz.

Auch das Verantwortungsbewußtsein bzgl red-List bsp kommt auch etwas zu kurz.

Und das man einen Flüssigdünger wie wuxal komplett auf Phosphat auslegt - versteh wer will - einfach unnötig - gut dafür kann die DKG nix. Meine haben auch alle mit Sukkural geblüht.

Für mich stehen die Blüten zu sehr im Vordergrund - mehr Stacheln wären wünschenswert !

Danke für die Richtigstellung! Noch ein Pluspunkt mehr für die DKG.

Ansonsten wie gesagt: Meckern zählt nicht, sondern machen! Es ist jede(r) herzlich eingeladen sich als Autor für die KuaS zu betätigen. Insofern kann ich nicht nachvollziehen warum man jammert, was einem nicht gefällt und dies nicht einfach ändert. Viel Spaß beim Schreiben!

Ich glaube Vor- und Nachteile DKG Mitglied zu sein wurden schon reichlich diskutiert.  

Mich würde aber auch interessieren, was im Eingangspost gefragt ist, nämlich der konkrete Vorteil eine offizielle Ortsgruppe zu sein.
Nachteil ist wohl offensichtlich mehr Papierkram. Es müssen Vorstand ect. gewählt werden und, wenn ich das richtig überflogen habe, muss auch ein Jahresbericht an die DKG erstellt werden.
Was aber sind denn nun die konkreten Vorteile?
Zugang zur Bibliothek hat man auch, wenn nur eine Person Mitglied bei der DKG ist.
Finanzielle Unterstützung gibt es nicht.
Es gibt kostenlose Werbematerialien, aber das überzeugt wohl kaum die Gegner der DKG...

Wenn ihr also eine gemischte Gruppe aus Mitgliedern und Nichtmitgliedern habt, was für Argumente würdet ihr konkret vorbringen?
Und bitte nicht das Argument "Ihr seid sonst Schmarotzer", das überzeugt niemanden.
Zumal ich DKG Mitglied bin, aber trotzdem nicht wirklich einen Vorteil für eine Gruppe sehe.

Naja, neben den Werbematerialien oder der Bibliothek gibt´s ja für die OG auch noch die Mediathek, das Referentenregister, die Möglichkeit über Sammelbestellung die Kalender günstiger zu erwerben, etc. und Pipapo.
Klar kann man da argumentieren, "dass gibt´s fast alles auch für Einzelmitglieder". Aber ganz ehrlich: Soll deswegen die DKG solche Serviceleistungen jetzt nur noch für OG und nicht mehr für Einzelmitglieder zugänglich machen?
Letztendlich sollten doch alle Pflanzenliebhaber an einem Strang ziehen und da ist so eine OG unter dem Dach der DKG schon besser organisiert. Und wenn OG-Mitglieder partout nicht DKG-Mitglied werden wollen - so what? Schließlich ist man ja tolerant!

Den Vorteil einer Ortsgruppe sähe ich darin, persönliche Kontakte zu knüpfen (1mal monatlich Stammtisch mit all dem Austausch der üblich ist)

Für Kakteenfreunde der Region gäbe es eine Anlaufstelle (neue Kontakte könnten erschlossen werden)

Kann man als e.V. machen oder eben ganz einfache Zusammenkunft (kein eingetragener Verein)

persönlich werde ich keiner Ortsgruppe beitreten (da die meisten leider völlig überaltert sind) - allerdings schließt das ja persönliche Kontakte nicht aus ;-)

Hallo,

es gibt durchaus ein paar Vorteile, die eine Ortsgruppe bietet.
Ortsgruppen bekommen - wenn sie es wünschen - z.B. monatlich ein Exemplar der KuaS (durchaus interessant für OG-Mitglieder, die noch keine DKG-Mitglieder sind).
Auch können OG`s eine eigene Bibliothek vorhalten und dafür z.B. die Sonderpublikationen bestellen. Ausleihe bei der DKG-Bibliothek ist zwar für alle Mitglieder möglich - aber die Post wird nicht günstiger und man kann ein Buch nicht mal "eben so" nach dem Durchblättern mitnehmen.
Kostenloses Werbematerial bei der Durchführung von Börsen ist auch nicht zu verachten.

Der größte Vorteile wurde aber schon genannt: Treffen mit Gleichgesinnten. Kein Forum und kein Internet kann den persönlichen Kontakt ersetzen.

Ja, und dass die meisten OG´s überaltert sind liegt nicht so sehr an den alten Mitgliedern sondern an den jungen, die nicht kommen.

Viele Grüße
Nobby

PS: Ich fühle mich übrigens gar nicht alt - bin es aber wohl.

Seht mal das Alter der meisten Ortsgruppenmitglieder nicht nur als Nachteil. Ich bin auch die Jüngste in unserer Ortsgruppe und ich bin auch nicht mehr jung. Einige Mitglieder meiner Ortsgruppe haben die Gruppe vor 40 Jahren gegründet. Leute, das ist ein unbezahlbarer Schatz an Erfahrungen, den man da antrifft! Man möchte mit den Kollegen ja nicht um die Häuser ziehen oder Sport machen. In einer Ortsgruppe geht es um den Erfahrungsaustausch. Und da profitiere ich doch von einem erfahrenen Ortsgruppenmitglied um so mehr. Als ich vor 2,5 Jahren meiner Ortsguppe beigetreten bin haben mir die alten Hasen Pflanzen geschenkt, mir unendlich wertvolle Tipps gegeben. Ich durfte inzwischen fast alle Sammlungen besichtigen. Sowas geht nur in einer Ortsguppe. Denn so viele Gleichgesinnte findet man sonst nur schwer in der Nähe.

Einen Nachteil hat das deutlich höhere Alter der Kollegen allerdings. Wenn ich möchte, dass es die Gruppe auch noch gibt wenn ich in fortgeschrittenem Alter bin, dann muss ich aktiv werden. Aber auch das funktioniert. Geht raus, zeigt euch und macht auf euch aufmerksam! Dann kommen auch neue und zum Teil auch jüngere Mitglieder dazu.

Eine Ortsgruppe kann übrigens auch ohne einen Vereinsstatus DKG Ortsgruppe sein. Wir sind gerade dabei diesen abzulegen. Es bleibt uns dann viel Bürokratie erspart.