Hilfe! Mein Kaktus kippt um?!

Hallo liebes Forum!

Ich hoffe, Ihr könnt mir sagen, was ich tun muss bzw. was sein Problem ist. Ich habe meinen Freund schon, seitdem ich noch ein Kleinkind war. Langsam mache ich mir große Sorgen! Er wächst immer mehr in die Höhe/Länge, aber wird unten schmaler und leicht braun/gelb und kippt infolgedessen immer öfter um.
Mein Wissen ist zugegebenermaßen sehr beschränkt, daher hoffe ich auf Eure Tipps, wie ich ihm Gutes tun kann.

Meine Pflege bisher:
- Druchdringend gießen, wenn der Boden trocken ist, aber Wasser nicht stehen lassen
- Winter/Sommer-Zeit beachten, dementsprechend gießen

Was die Düngung angeht: Als der Kaktus immer größer wurde, habe ich ihn umgetopft und dazu Kaktuserde verwendet. Seitdem habe ich diesbezüglich nichts mehr unternommen.

Beste Grüße,
Tobi

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Moin Tobi,

wenn Du von der sogenannten Kakteenerde noch einen Rest übrig hast, dann pflanze nie wieder einen Kaktus in so ein torfiges Zeugs. - Das war ein Fehler, der nächste Fehler folgt nach dem Gießen,......der Torf speichert das Wasser viel zu lange, Du erkennst es an dem Schimmel auf dem zweiten Foto.

Meine Kakteen bekommen etwa von Oktober bis März keinen Tropfen Wasser. Dafür stehen sie in vollkommen mineralischem Substrat, bzw. Einige stehen in wenig humosem überwiegend mineralischem Substrat. Wenn etwa im November/Dezember alles völlig trocken ist, dann stelle ich sie kühl bei etwa 10 Grad bis Mitte/Ende März.

Übrigens zeigt dein Kaktus möglicherweise einen Spross, schau mal nach. Auf dem zweiten Foto links unten direkt aus der Erde schaut frisches Grün.

Unter der Voraussetzung, dass Du den Kaktus kühl überwintern kannst, würde ich den Topf total austrocknen lassen und den Kaktus Anfang März in richtiges Kakteensubstrat pflanzen, und zwei Wochen später vorsichtig anfangen zu wässern.

Hallöchen,

zu ergänzen wäre noch, dass diese Mammillaria sich in einem Altersstadium befindet, wo halt der untere Teil langsam aber sicher verholzt. Von daher die Braunfärbung ...ganz normal.
Das er einseitig wächst und deshalb sein Gleichgewicht verliert und kippt, liegt einfach daran, dass er wohl zu selten gedreht wurde.
Viele Pflanzenliebhaber scheuen sich, die Pflanzen auf der Fensterbank mal zu drehen (könnte denen ja angeblich schaden oder so ...alles Quatsch...)
Um einen stabilen Kaktus zu erhalten, MUSS man die Pflanzen auf der Fensterbank - wo das Licht ja immer nur von einer Seite kommt - auch mindestens alle 14 Tage um 180° drehen, besser ist wöchentlich.

Wenn dir das Ganze langsam zu unhandlich wird, könntest du den Kaktus jetzt einfach kappen und die Spitze neu ansetzen. Aus dem unteren - gekapptem - Teil werden neue Austriebe treiben.
Auf diese Art kannst du diesen Kameraden sogar noch vervielfachen.
Berichte über solche Vorgehensweisen zum/nach dem Kappen und neuem Ansetzen findest du hier ausreichend, wenn du die Suchfunktion nutzt. ...natürlich auch, was anders (mineralisches) Substrat angeht.

Zu dem Bild:
1. Nach dem Schnitt neu ansetzen
2. wegwerfen
3. neu austreiben lassen ...natürlich mit dem Seitentrieb.
!! Das aber alles erst nach dem nächsten Umtopfen im Frühjahr

Viel Erfolg, hast ja noch den ganzen Winter Zeit, alles hier mal nachzulesen.

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Da kannst du drehen, so viel du willst, irgendwann wird sich der Kaktus hinlegen wollen. Einige dieser Mammillarien wachsen in der Natur hängend an Felswänden. In Topfkultur vergessen die das nicht und legen sich irgendwann hin. Sind eben keine Säulenkakteen...

Eine weitere Ergänzung:
Meine Mammillaria backebergiana hatte nach einigen Jahren auch den Drang, sich hinzulegen. Ich habe erst versucht, das mit Anbinden an Stäben zu unterbinden. Das sah aber sehr seltsam aus. Ein Jahr später habe ich die Mammillaria in eine Korbampel gesetzt oder vielmehr gelegt. Ich habe dabei die Pflanze aus Gründen der Stabilität tiefer eingesetzt. Das geht natürlich nur, wenn die obere Substratschicht rein mineralisch und recht grob ist, sonst wird der Kaktus faulen. Meine Mammillaria ist daraufhin mehrere Jahre prächtig gewachsen, mit mehreren Trieben, die über den Ampelrand hingen. Das wäre für Deinen Kaktus vielleicht auch eine Möglichkeit, wenn Du ihn nicht teilen möchtest.
Mit besten Grüßen
Peter-Paul

Hi Tobi,

herzlich Willkommen hier im Forum!

Alternativ kannst du deine Mammillaria natürlich in Zukunft auch so kultivieren:
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Etwas mehr Licht würde deinem Exemplar auch guttun. Ansonsten gutes Gelingen und viele Grüße - Shamrock (aka Matthias)

Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Bei mir sah das etwas anders aus:


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Vielen lieben Dank für die vielen Antworten!

Die Tipps werde ich beherzigen und mich hier im Forum weiter in die Thematik einlesen.


Tatsächlich! Wie sollte ich hier vorgehen? Gibt es hier etwas wichtiges zu beachten?


Ich denke, so werde ich es machen. Sollte er immer weiter umkippen, werde ich es so versuchen, wie von "migo" beschrieben. Und fleißig drehen, damit er von jeder Seite genug Licht bekommt.

Aber, das diese Gattung sogar kopfüber wächst oder an Felswänden hängend, ist schon verrückt.

r0cknroll schrieb:...das diese Gattung sogar kopfüber wächst oder an Felswänden hängend, ist schon verrückt.

Ja, finde ich auch - wußte ich auch bis jetzt noch nicht. Wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass bei mir schon immer ein gewisser Platzmangel herrschte. Also wurde immer zeitig geschnitten.

r0cknroll schrieb:...

Tatsächlich! Wie sollte ich hier vorgehen? Gibt es hier etwas wichtiges zu beachten?
...:

1. Sofort das giessen bis in den März hinein einstellen. Nix mehr giessen. Es wird ihm deswegen nix passieren. Ich würde jetzt nicht mehr umtopfen.
2.  Wenn möglich in 14 TAgen oder wenn der Boden total ausgetrocknet ist, in einen kühlen Raum bringen ans Fenster.
3. Im Frühjahr (März April) das alte Substrat komplett entfernen. Suche mal unter dem Stichwort enttorfen  hier im Forum. Da gibts Tipps wie man das am besten macht.

Sofern du ihn nicht kappen willst und es dir Optisch nix ausmacht, suche einen höheren Topf. Fülle  nur die untere Hälfte mit entsprechendem Substrat in das du ihn dann setzt (also nix mit Torf oder Boden). Dann kann man die Säule meist noch in der Krümmung an die Topfwand lehnen und so bleibt er dann stehen. Die Säule sollte dann grad stehen. Wenn die Wurzel unten etwas schräg im Substrat steht ist egal. Tontöpfe sind aufgrund ihres Gewichts da standfester.