Überwinterung

Hi Stefan,

Cristatahunter schrieb:Im ausgetopften Zustand sind Kakteen erstaunlich widerstandsfähig gegen Kälte.

Was macht da den Unterschied? Warum sind sie ausgetopft widerstandsfähiger?
Ist es die Zeitung?

Vielleicht können so ja die Wurzeln besser abtrocknen und es gibt so gut wie keine Restfeuchte mehr im Wurzelballen.

Luftfeuchte kann nicht kondensieren. Schutz vor Schädlingen. Früher waren Zeitungen mit Schwermetal vergiftet Pilzschutz. Mein Garagenplatzüberwinterer hatte nicht einmal eine Zeitung.
Es hat wohl nichts mit der Zeitung zu tun, es geht eher um die trockenheit an den Wurzeln.

Früher waren Zeitungen mit Schwermetal vergiftet

War das so?
Warum?

Cristatahunter schrieb:Es hat wohl nichts mit der Zeitung zu tun, es geht eher um die trockenheit an den Wurzeln.

Aber 5 Monate auf der Seite liegen lassen? Das soll gut für einen Kaktus sein? Kriegt der dann nicht Druckstellen? Quasi Kakteen-Dekubitus?

Aber 5 Monate auf der Seite liegen lassen?

Man könnt ja ab und zu mal umblättern?

Kakteen, die im Zeitungspapier überwintert werden, sind nachweislich schlauer!

Mal ernst, ich habe experimentierweiser eine Lobivia auf diese Art überwintern lassen.
Ohne Probleme.

Vor zig Jahren hat meine Tante ihre Kakteen im Kühlschrank im Gemüsefach überwintert, so zwischen locker geknäultes Zeitungspapier. Sie hatte zwei ode drei ziemlich große, die auch immer reichlich geblüht haben, ich vermute mal, das waren Echinopsen. Die haben das problemlos mitgemacht.
Im Eintopf sind sie aber nicht gelandet

Fred Zimt schrieb:

Früher waren Zeitungen mit Schwermetal vergiftet

War das so?
Warum?

Ja, war so... bis etwa Mitte der 90er Jahre. Seit 1993 gibt es die freiwillige Selbstverpflichtung der Druckindustrie, auf schwermetallhaltige Farben zu verzichten.
Warum? 1. Zeitungen wurden bis etwa Ende der 80er Jahre meist mit dem Bleisatzverfahren erstellt. Dabei wurde eine Blei-Antimon-Zinn-Legierung verwendet, um die Lettern herzustellen. Damit hat mein Papa (fast) sein ganzes Berufsleben verbracht. In anderen Druckverfahren wurden häufig Chromsalze verwendet etc. 2. Die "Druckerschwärze" bestand zwar vorwiegend aus Ruß, um gewisse Farbnuancen herzustellen oder einfach für die bessere Anwendungsfähigkeit wurden Metallsalze zugemischt. 3. spätestens beim Farbdruck wird's bunt... Anorganische Pigmente bestehen sehr häufig aus Schwermetallsalzen, wie Bleigelb (Bleichromat, das Gelb der Post...), Berliner Blau (Eisen), Cobaltblau, Chromgrün etc....
Allein mit dem Thema Druck könnte man ein halbes Chemiestudium gestalten.

Nur die Vermutung, dass dies als Pilzschutz dienen könnte, halte ich für gewagt.