Substrat

Bims ist leicht sauer, deshalb kann man viele Pflanzen, die keinen Humus brauchen, überraschend gut in reinem Bims kultivieren.
Lava hat hingegen einen PH-Wert >=7, weshalb Lava für die meisten Pflanzen eher als Zuschlagstoff taugt, wenn man noch saure Komponenten zugibt.

Ich habe Lava und Bims bei Kaufland.de (Achtung: Schleichwerbung! ) recht günstig geschossen. Gerade die größeren Abpackungen lohnen sich da.

Ich hab folgendes da: groben Quarzsand, Flusskiesel, gesiebte Komposterde und den Lavamulch. Lässt sich daraus ein akzeptables Substrat mischen?

Quarzsand und Flußkies sind für Pflanzen chemisch nicht nutzbar. Der Sand bringt einzig etwas mehr Durchlüftung. Laß die lieber weg.
Kompost ist eher nichts für Kakteen, da biologisch noch sehr aktiv. Verträgt nicht jeder Kaktus.
Von daher: eher nein, es sei denn, Du hast Kakteen, die mit hohem PH-Wert klarkommen. Du brauchst sonst noch etwas Saures dazu.

Das heißt ich komm wohl nicht ohne Bims aus...?

eigentlich hab ich die ganze Zeit darauf abgezielt, nix bestellen zu müssen, wenn ich was Ähnliches Zuhause hab.

Beim Dehner gibt es auch Lechuza Pon.
Das ist genau das Gleiche wie Vulkatec Premium.
Nur mit Zusatz von Langzeit Düngeperlen die man aber leicht aussortieren kann wenn man empfindliche Pflanzen hat.

Boah das ist ja nice danke

Tenellus schrieb:Hallo,
ich bin mal so frei und nutze diesen Thread für meine Frage :
Kann man eigentlich auch zu viel Zeolith in's Substrat geben (wenn man selber mischt), bzw. wie wirkt es sich auf die Pflanzen aus, wenn zu viel (wieviel wäre def. zu viel?) Zeolith im Substrat ist?
Vielen Dank und viele Grüße,
Mario

Kommt auf dem Zeolit an. Es gibt viele verschiedene denn das ist eigentlich eine ganze Gruppe von Stoffen. Manche sind natürlich entstanden und manche man-made. Nehmen wir das hellgrüne, sehr allgemein vorkommende Klinoptilolith, dann hat diese eine poröse Oberfläche, dem Seramis ähnlich in der Wirkung. Dieses Zeolit ist genau wie Seramis offenporig. Die Wasserspeichernde Wirkung ist auch in der Praxis ähnlich.

Tenellus schrieb:Hallo Sami,
vielen Dank für deine Ausführungen.
Der Grund meiner Frage rührt daher, dass meine letzte Charge von Vulkatec, für mein Empfinden, zu wenig (also auf alle Fälle weniger als sonst üblich) Zeolithbestandteile hat.

Das muss nicht unbedingt der Fall sein. Die können andersfarbiges Zeolit genommen haben. Oder die Partie war gerade schlecht gemischt, kann auch sein.

Adrian22 schrieb:wo bekommt man geeigneten zeolith her?

Einige kleine Körnungen kann man zB bei Uhlig bestellen, ansonsten in grösseren Mengen anderswo.

Übrigends das (künstliche) Zeolit von Tunze, genannt Granovita ist bei mir viel in Gebrauch. Also ein Aquariumsprodukt. Die Farbe ist nicht so auffallend grün wie das Klinoptilolith sondern hellbeige, was manchmal nett ist. Habe das schon über zehn Jahre in meinen Mischungen drin, und teilweise auch als Hydrokultursubstrat in Gebrauch. Sehr strukturstabil. In Gegensatz zu Klinoptilolith, staubt es überhaupt nicht.

Adrian22 schrieb:Ich hab folgendes da: groben Quarzsand, Flusskiesel, gesiebte Komposterde und den Lavamulch. Lässt sich daraus ein akzeptables Substrat mischen?

Den Quarzsand würde ich weglassen, auch die Körnung ist nicht hilfreich. Ich würde eine Handvoll Kieselsteine sammeln (denn wahrscheinlich grösser als das was Du hast, so um 5-12 mm), eine grössere Menge von dem Lavamulch und höchstens 10% von dem Kompost nehmen. Davon wird schon kein Kaktus sterben aber für die Zukunft würde ich andere Zuschlagstoffe zukaufen.

/ CG

Adrian22 schrieb:oh und ph wert ist 7-9 also neutral bis alkalisch also kann man den Boden saurer machen?

Indirekt ist die Frage oft beantwortet. Z.B. Bimskies ist leicht sauer. Reichlich Bimsanteil wird die basischen Komponenten puffern. Kannst ja eine Probe der Mischung mit reinem Wasser versorgen, einige Tage stehen lassen, dann den PH messen.

Du meintest aber, Substrat mit einer Säure umwandeln? Gießwasser aufbereiten ist realistisch. Salpetersäure und u.a. Citronensäure sind bewährt. Aber... der Säurebedarf nur zum Entkalken der Kaffeemaschine ist bereits beachtlich. Für die Umwandlung basischer Substratkomponenten bräuchte man enorm viel Säure. Der Prozess würde einige Zeit benötigen. Die Strukturen der Objekte würde zerstört, Verschlämmung wäre die Folge.

Die Strukturen gemischter Komponenten bleiben praktisch erhalten. Man stellt den PH des Gießwassers nach Bedarf ein.

Ich werde vermutlich einfach dieses Lechuza Pon mit ein bisschen saurer Komposterde und basischem Pflanzgranulat mischen und dann Ph messen und so