Camellia - Kamelien

Moin,

Spickerer schrieb:......Pflanzen mit gefüllten Blüten........... Das ist nichts als vom Menschen verkrüppelte Natur und sowas brauche ich nicht.  

ganz so drastisch würde ich es nicht ausdrücken, denn gefüllte Blüten kommen in der Natur auch vor. Es ist ja eigentlich nichts anderes als eine "Fehlfunktion" in der Blütenentwicklung, bei der die Blütenorgane +/- wieder blattartig werden. In der Natur werden Pflanzen mit diesen Blüten aber durch den fehlenden Bestäubungserfolg mit der Zeit aussortiert.
Der Mensch hat nur durch seine gezielte Auslese diese Pflanzen als Zierde erhalten und weiterentwickelt. Das sind dann Deine "verkrüppelten"........ und einige davon sind, meiner Meinung nach, auch superhässlich. Was ich als problematischer empfinde ist, das der "normale" Pflanzennutzer zu oft solche Pflanzen in den Garten setzt. Eine Entwicklung der letzten Jahrzehnte, in der sich Konsumenten und Züchter in dieser Hinsicht gegenseitig immer weiter hochgeschaukelt haben.
Ganz schlimm finde ich auch den Trend der letzten Jahre mit den knospenblühenden Calluna-Sorten. Sie sind zwar länger farbig, es ist aber schon dramatisch mit anzusehen, wie die ganzen im Herbst fliegenden Bestäuberinsekten an diesen Monstrositäten verzweifelt versuchen, Pollen oder Nektar zu finden. Dinge, auf die sie für ihr Überleben im Winter angewiesen sind. Im einschlägigen Handel offenblütige Auslesen zu finden ist kaum mehr möglich. Da muss, in meinen Augen, schnell ein Umdenken stattfinden.
Ich persönlich hab nichts gegen gefüllte Blüten an sich, man sollte sie aber nur mal hier und da einsetzen oder als Einzelpflanzen kultivieren.

Eine schlichte Eleganz zeigt dagegen die einzige weltwirtschaftlich bedeutende Kamelie, der Teestrauch, Camellia sinensis. Sie ist ja auch öfter in Gärtnereien zu bekommen. Man muss bei ihrer Pflege jedoch ein wenig mehr aufpassen.
Sie ist ein Kleinbaum, bis 10 Meter kann sie in der Natur schon werden, der keine Extreme mag, nicht zu trocken, nicht zu nass, keine übermäßige Hitze, keine starke Kälte (winterliche Nachttemperaturen 2 - 6° C), schöne gleichmäßige Luftfeuchte, viel Licht, aber keine direkte Sonne. Dazu dann auch gerne einen leicht sauren, luftigen, humos-durchlässigen Boden und am Besten Regenwasser zum Gießen.
In den Gruson-Gewächshäusern ist die Art im Lorbeerwald-Haus zu finden, kommt aber, jetzt ein Jahr nach der Pflanzung, noch nicht so ganz aus dem Quark. Aber blühen tut sie schon.