Weidenwasser

Also, nicht dass Missverständnisse aufkommen: Ich finde das Experiment mit dem Weidenwasser sehr interessant und gut.
Aber bezeichnend für viele Kakteenliebhaber sind die Beiträge #93 und 94. Warum in Herrgottsnamen, lesen viele Kakteenliebhaber immer nur in alten Büchern und nicht mal in neuen? Es gibt genug aktuelle Literatur.
Es gab in den letzten 50 Jahren soviele neue Erkenntnisse zur Pflanzenphysiologie und man beruft sich immer noch auf das Wissen von vor 100 Jahren. In der landwirtschaft und im Gartenbau wird heutzutage mit modernsten computergesteuerten Systemen gedüngt, dei Landwirte fahren mit GPS-gesteuerten Schleppern auf die Felder und der normale Kakteenliebhaber hält sich an Wissen von Annodazumal fest. Welches dann häufig auch noch völlig undifferenziert und unreflektiert rezitiert wird.
Zu den Phytohormonen gibt es auch Literatur, die schon mehr als 50 Jahre alt ist, die euch fats alle Fragen aus diesem Thread beantworten würde. Soche Experimente wurden nach wissenschaftlichen Maßstäben schon vor Urzeiten gemacht. Das sind echt alte Hüte. Das muss man nicht als neu verkaufen. Man müsste vielleicht mal 50 Jahre alte Bücher lesen, bevor man 100 Jahre alte liest.
Ich mein das nicht böse. Will nur mal etwas aufrütteln.

Karlchen,

ich glaube, dass du jetzt aber was durcheinander bringst.

In der Diskussion stand im Raum, dass man in den Anfangsjahren der Sukkulentensammlung Zürich gar nicht gedüngt hat. Stefan hatte daraufhin gesagt, dass halt auch in viel alter Literatur geraten wurde, gar nicht zu düngen. Um hierfür Belege zu liefern habe ich ein paar alte Bücher zitiert, die Stefans Aussage in Teilen bestätigten.

Hier ging es also bewusst um das Nachverfolgen der Wissensentwicklung in historischer Kakteenlieteratur. Und historische Fragestellungen gehen halt nicht ohne historische Literatur.

Du hast sicher Recht, dass sich viel altes "Wissen" in den Köpfen verfestigt hat, das heute einfach nur nachgeplappert wird, anstatt es anhand neuer Erkenntnisse einer kritischen Überprüfung zu unterziehen. Ein herrliches Beispiel hierfür, dem ich gerade auf der Spur bin, ist die ständige Empfehlung, Pflanzenschutzmitteln ein paar Tropfen Spüli als Netzmittel zuzugeben. Ist heute auch nicht mehr erforderlich ...

Aber diese beiden Posts als Beleg dafür zu bringen, dass Kakteenliebhaber "immer nur in alten Büchern lesen", heißt, diese aus dem Diskussionskontext herauszureißen.


Gruß,

Hardy [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Hallo Hardy,

tut mir Leid, wenn ich da jetzt den teilaspekt aus dem Gesamtzusammenhang genommen habe. Wollte euch beide jetzt auch nicht damit diskreditieren. Das mit dem alten Kram ist nur so eine Sache, die mir immer wieder auffällt und die mich, zugegeben etwas ärgert.

Du hast Recht mit dem Spüli. Bzw. ich kann es bestätigen, da ich mich in dem Bereich auskenne. Heutzutage sind in hochwertigen, modernen Pflanzenschutzmitteln bereits sehr effektive Netz- und Haftmittel enthalten, die Verteilung und Aufnahme der Wirkstoffe über die Oberfläche optimieren. Es gibt da sogar Wirkstoffe die die Cuticula durchlässiger machen können. Die heben die Cuticulaplättchen regelrecht an. Da sollte man allerdings übermäßige Anwendung vermeiden, weil die Pflanzen auch geschädigt werden können.

Danke Karl,


fühle mich rehabilitiert. Was deine Kritik am "Nachplappern veralteten 'Wissens'" angeht, bin ich völlig bei dir!


Beste Grüße,

Hardy   [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Hier mal was zur Info:

http://www.break-thru.com/product/break-thru/Documents/brochure-characteristics-EN-web.pdf

Interessant sind auch die Videos:
http://www.break-thru.com/product/break-thru/en/products/super-spreaders-wetters/Pages/default.aspx

Das Weidenwasser - Experiment habe ich gemacht weil ich im Netz nur Tipps zur Herstellung gefunden habe. Erfahrungsberichte sind fast keine zu finden. Mein Test hat mich dazu bewogen, wieder mit Weidenwasser zu kultivieren.
Obwohl viele negative Einwände im Forum kursierten. 

Jetzt bin ich mir sicher, auf dem richtigen Weg zu sein.
Es ist wohl die kleine Menge die es ausmacht.

Ich werde wieder weitertesten.

So - mein Weidenwasser ist angesetzt. Mal sehen, ob ich damit ein paar Bewurzelungskandidaten
auf die Sprünge helfen kann.  
 
Gruß,
Reinhard

Reinhard schrieb:Mal sehen, ob ich damit ein paar Bewurzelungskandidaten
auf die Sprünge helfen kann.

Reinhard schrieb:Interessant wäre folgendendes Experiment: wie bewurzeln Stecklinge z.B. von Selenicereus im Weidenwassersubstrat.

Reinhard,

ich würde in jedem Falle vorschlagen, keine Versuche mit Arten zu machen, die sowieso zu 100% nach 10 Tagen bewurzeln (Selenicereus), sodern eher Wackelkandidaten. Das Maximum was man bei Selenicereus herauskitzeln könnte, wäre, dass die 100% Bewurzelungsquote nicht nach 10, sondern schon nach 9 1/2 Tagen erreicht wäre. Bei einer Art, die heikel und langwierig bewurzelt, wäre vielleicht ein signifikanteres Ergebnis zu erzielen.

Und bitteschön die Gegenprobe nicht vergessen.

Gruß,

Hardy   [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Hallo,

habe diesen fred zugegebenermassen etwas angestrengt mitverfolgt.
Anstrengend v.a. wegen wiederholten Pauschalaussagen ohne Quellenangabe, aber sind wir ja schon gewöhnt   
Um im der Praxis mitreden zu können habe ich mit meinem kleinen Sohn heute auch mal ein paar Liter angesetzt. Der therorethische Ansatz ist interessant. Haben uns für die Kaltauszugvariante entschieden. Die Herstellung war schonmal eine lustige Aktion   
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Grüsse,
Bela und Marc

Prof.Muthandi schrieb:Haben uns für die Kaltauszugvariante entschieden.

Ich habe es mit kochendem Wasser übergossen - habe ich so im Netz gefunden - wo darf ich hier nicht erwähnen,
weil sonst der Beitrag wieder gelöscht wird